DE132089C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Filterpresse für doppelte Filtration, die ohne vorherige Herausnahme eines Filterelements o. dgl. durch einfaches Umstellen von Hähnen zum gleichzeitigen Filtriren verschiedener Flüssigkeiten in derselben Presse und zum Nachfiltriren einer schon einmal filtrirten Flüssigkeit oder zum einfachen Filtriren einer Flüssigkeit verwendet werden kann. Dies wird dadurch erreicht, dafs an den bekannten Filterpressen, in deren Mitte eine festsitzende Kammer eingeschaltet ist, von welcher die zu filtrirende Flüssigkeit den links und rechts liegenden Filterelementen zugeführt wird, eine Vorrichtung zur Umsteuerung der Flüssigkeitsbewegung mittels Hähnen sich befindet. Durch entsprechende Einstellung der Hähne kann jede Hälfte der Presse zur Filtration je einer besonderen Flüssigkeit in bekannter Weise oder aber die Gesammtpresse zu ein- oder zweimaliger Filtration derselben Flüssigkeit benutzt werden. Die Umsteuerung ist hierbei so eingerichtet, dafs bei Doppelfiltration die zu filtrirende Flüssigkeit durch eine beliebige Hälfte der Presse je nach deren Filterbeschaffenheit zuerst geführt werden kann.

Auf der Zeichnung ist die Doppelfilterpresse in Fig. ι in der Ansicht dargestellt. Die Fig. 2 bis 4 sind in gröfserem Mafsstab gezeichnet und zeigen Fig. 2 und 3 zwei senkrechte Schnitte durch den Mitteltheil der Presse und Fig. 4 einen waagerechten Schnitt ebenfalls durch diesen Mitteltheil an der in Fig. 3 bezeichneten Stelle.

In der beispielsweise auf Rollen 29 fahrbar gedachten Presse ist an beiden Seitentheilen 13 des Gestells in bekannter Weise je eine mit Handrad 12 bezw. \%^a versehene Prefsspindel 11 bezw. \\^a gelagert, welche gegen die Endplatten 10 und io^a der Plattenhälften wirken. In der Mitte der Presse ist das Mittelstück 1 (Zuleitungskammer) angeordnet, das mittels seiner beiden Augen 2 auf den Verbindungsstangen 8 der Presse gelagert und durch Ständer 30, die auf den Gestelltraversen 14 aufsitzen, gestützt ist. Links und rechts des Mittelstücks 1 befinden sich je eine Anzahl Filterelemente 9 bezw. g^a und an den Enden der letzteren die Endplatten 10 bezw. io^a, auf welche die Spindeln 11 bezw. ii^a einwirken.

Bekanntlich hat nun jedes Filterelement 9 bezw. 9^a unten und oben je zwei senkrecht zum Element liegende Kanäle 3, 4 bezw. 5, 6, die mit den Kanälen der benachbarten Platte je einen durch alle Filterplatten einer Hälfte laufenden Gesammtkanal bilden. Diese Kanäle stehen in jeder Platte durch Radialschlitze mit dem Innern so in Verbindung, dafs z. B. die nicht filtrirte Flüssigkeit durch den einen Kanal zu den Filtern und hinter denselben die filtrirte Flüssigkeit in den anderen Kanal tritt. Diese Kanäle 3 und 4 bezw. 5 und 6 münden von den am Mittelstück 1 zunächst anliegenden Filterplatten aus in am Mitteltheil unten und oben ' angebrachte Winkelkanäle 17, 18 bezw. 15, 16 und 17°, i8^a bezw. 15^ und i6^a.

Am unteren Theil des Mittelstücks befindet sich nun unterhalb der senkrechten Austritts-

Öffnungen der Winkelkanäle die mit Hähnen zur Umsteuerung der Flüssigkeitskanäle versehene Rohrverbindung.

An den oberhalb im Mittelstück liegenden Winkelkanälen 15, 16 bezw. 15" und 16" sind Lufthähne 7 bezw. η^α angebracht, welche bei Beginn der Filtration zur Entweichung der Luft in den Filtern geöffnet sind, sofort aber geschlossen werden, sobald die Luft ausgetrieben ist.

An die für Zuführung der nicht filtrirten Flüssigkeit dienenden Winkelkanäle 17 und \η^α schliefst unterhalb je ein Rohrstutzen 22 bezw. 22^a an, die durch Hähne 23 bezw. 23" mit dem gemeinsamen T-Rohrstutzen 24 verbunden sind, an dem ein Schlauchansatz 27 zum Befestigen des Flüssigkeitszufuhrschlauchs o. dgl. angebracht ist.

In gleicher Weise sind für Ableitung der filtrirten Flüssigkeit die Winkelkanäle iS und ΐ8^Λ durch Rohrstutzen 19 bezw. 19", Hähne 20 und io^a mit dem T-Rohrstutzen 21 verbunden, an dem der Abführschlauch mittels Schlauchansatz 28 befestigt wird.

Die Rohrstutzen 22, 22" und 19 bezw. itfsind kreuzweise, mittels unter einander liegender, je mit Abschlufshahn 25 bezw. 26 versehener Rohrstücke mit einander verbunden, derart, dafs z. B. je nach Einstellung der Hähne 25 und 26 die Zuflufskanäle 4 der einen Filterelementenhälfte mit den Abflufskanälen ^^a der anderen Hälfte und ebenso die Abflufskanäle 3 der einen Hälfte mit den Zuflufskanälen \^a der andern Hälfte in Communication gesetzt werden können.

Soll nun auf der ganzen Presse in bekannter Weise Flüssigkeit einmal filtrirt werden, so bleiben die Hähne 25 und 26 geschlossen. Die Flüssigkeit tritt durch die gemeinsame Zuleitung 27, Hähne 23 und 23", Rohrstutzen 22 und 22^a in die Winkelkanäle 17 und ιη^α und aus diesen in die Zuflufskanäle 4 und 4^a der beiden Prefshälften und kommt aus jeder Hälfte filtrirt durch die Kanäle 3 und 3^ durch Winkelkanäle 18 und i8^a, Rohrstutzen 19 und 19", Hähne 20 und 2o^a in das Rohrstück 21 und tritt durch 28 aus.

Soll doppelt filtrirt und beispielsweise die linke Prefshä'Ifte als Vorfilter benutzt werden, so werden die Hähne 20 und 23** geschlossen und der Verbindungshahn 26 zwischen den Kanälen 3 und 4" geöffnet, hingegen Verbindungshahn 25 geschlossen. Die in der linken Prefshälfte filtrirte Flüssigkeit tritt dann aus Abflufskanal 3 in den Zuflufskanal 4^a der rechtsseitigen Prefshälfte und fliefst als doppelt ! filtrirtes Product durch Kanal 3** und geöffneten j Hahn 20^Λ aus dem Apparat aus. I

Bei Benutzung der rechtsseitigen Prefshälfte als Vorfilter werden die Hähne 23, 20" und Hahn 26 geschlossen, dagegen Hähne 22^a, 20 und 25 geöffnet. Die Flüssigkeit tritt dann zunächst durch Zuflufskanal \^a in die rechtsseitige Prefshälfte und durch Abflufskanal γ-aus dieser durch geöffneten Hahn 25 in den Zuflufskanal 4 der linksseitigen Prefshälfte und aus diesem durch Abflufskanal 3 und Hahn 20 aus der Presse.

Bei der Benutzung der links- oder rechtsseitigen Prefshälfte als Vorfilter kommt lediglich in Betracht, dafs das noch bessere Filter gewöhnlich als Nachfilter dient.

Soll jede Prefshälfte zur Filtration einer besonderen Flüssigkeit benutzt werden, so werden die Hähne 25 und 26 geschlossen, alle anderen geöffnet. Die für gemeinsamen Zubezw, Abflufs dienenden 1-Rohrstücke 24 und 21 werden vorher abgeschraubt und an jeden der Hähne 23, 23**, 20 und 2o^a ein besonderes Zuflufs- bezw. Abflufsstück 24 ^a bezw. 21 ^a angeschraubt, derart, dafs die Presse jetzt als zweifache Presse benutzt und in jeder von den beiden Abtheilungen eine beliebige Flüssigkeit filtrirt werden kann.

Zum Reinigen der Filter mittels Rückwaschung durch Wasser läfst man letzteres durch die Abflufskanäle 3 und 3" ein- und durch die Zuflufskanäle 4 und 4" austreten.

Wie aus Vorstehendem ersichtlich, kann dieselbe Filterpresse für die verschiedensten Zwecke durch einfaches Oeffnen und Schliefsen der Hähne benutzt werden. Es genügt somit in vielen Fällen eine Presse, wo sonst zwei erforderlich waren.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :
   Eine Umsteuerungsvorrichtung an Filterpressen für doppelte Filtration, dadurch gekennzeichnet, dafs sowohl das Hauptzuflufs- als das Abflufsrohr kurz vor dem Filter gegabelt sind und der Ein- und Abflufs durch Hähne geöffnet oder geschlossen werden kann, während die Zu- und Abflufskanäle beider Filterhälften an die vier Rohrenden angeschlossen sind, zwei Rohre entgegengesetzter Hälften aber unter sich besonders verbunden sind, derart, dafs durch Abschlufs dieser Verbindung bezw. durch Abschlufs zweier Hähne des Hauptzuflufsrohrs die bereits filtrirte Flüssigkeit bei dem Auslauf aus der einen Filterhälfte in den Einlauf der anderen und umgekehrt geleitet werden kann, zu dem Zwecke, ein und dieselbe Flüssigkeit ohne Aenderung des gemeinsamen Ein- bezw. Auslaufs auch durch beide Hälften der Presse stets in derselben Filtrirrichtung wie bei der Einzelfiltrirung durchleiten zu können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.