DE1303189C2 - Kernbrennstoff- oder kerngiftformkoerper mit einer mehrschichtigen huelle aus kohlenstoff - Google Patents
Kernbrennstoff- oder kerngiftformkoerper mit einer mehrschichtigen huelle aus kohlenstoffInfo
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Description
Die Frfindung bezieht sich auf einen Kernbrennstoff- oder Kemgiftformkörper mit einer mehrschichtigen
Schutzhülle aus pyrolytischem Kohlenstoff, wobei eine erste Hülle aus pyrolytischem Kohlenstoff
geringer Dichte und schwammiger Konsistenz und eine zweite und eine dritte Hülle aus dichtem, thermisch
leitenden, pyrolytischen Kohlenstoff besteht.
Formkörper dieser Art sind aus der Veröffentlichung »Planseeberichte für Pulvermetallurgie« Bd.
H), 1962, S. 168 bis 177, bekannt. Bei diesen bekannten
Formköirpern besteht der Kern aus Mo2C, das als
Mödellsubstänz für UC2 verwendet wurde. Die erste
Schicht Wurde im Wirbelbettverfahren aus Azetylen eines PariaWrucks von (M>
Atm bei 1100" C während 17, Siunden abgeschieden und erhielt dabei eine
Picke von 25 μ. Die zweite Schicht wu»-de aus Azetylen
eines Partialdrocks von 0,1 Atm bei i45ü" C während
7 Stunden abgeschieden und erhielt eine Dicke von 200 μ. Die dritte Schicht wurde aus Azetylen eines
Partialdrucks von 0,3 Atm bei 1800° C während
30 Minuten abgeschieden und erhielt eine Dicke von etwa HH) μ (Aufwachsgeschwindigkeit 2h
< pro ίο Stunde). Schnitte durch die Formkörper ; . ;.n bei
Interferenzaufnahme einen Schichtaufbau der zweiten und dritten Schicht, der »laminar« bezeichnet wird.
Keine der beiden äußersten Schichten hat eine kolumnare Struktur.
Nach der Veröffentlichung des Batteile Memorial Institute, Columbus, Ohio, »Battelle Studies of Veramic
Coated-Particle Fuels - A Review for the AF.C Symposium on Ceramic-Matrix Fuels Containing
Coated Particles, gehalten am Batfelle Memorial In-
ao stitute vom 5. und <v November 1962« von R. W
Dayton, J. H. Oxley und C W. Townley, Seite 25 bis 28, ist es bekannt, daß man nicht nur laminare
Schichten aus dichtem, thermisch leitfähigen, pyrolytischen Kohlenstoff erzeugen kann, sondern auch
»kolumnar« genannte Schichten aus dichtem, thermisch lcitfahigen, pyrolytischen Kohlenstoff. Im Gegensat/
/u den laminaren Schichten, bei denen die Kristallkörner im wesentlichen in IJmfangsrichtung
orientiert sind, sind bei den kolumnaren Schichten die Kristallkorncr im wesentlichen radial orientiert. Die
kolumnaren Schichten entstehen bei relativ niedrigen Abscheidegeschwindigkeiten, die laminaren Schichten
bei relativ großen Abscheidegeschwindigkeiten Die Grenze hängt von den jeweils vorliegenden Bedingungen,
u. a. der Art des zu polyrolysierenden Gases, dem Partialdruck dieses Gases, der Fließgeschwindigkeit
des (iases, der Temperatur, der Dichte der Formkörper im Wirbelbett ab. Als Anhalt kann
als Grenze eine Abscheidegeschwindigkeit von 10 μ
pro Stunde bei einer Temperatur von 1400° C und
sonst üblichen Bedingungen angesehen werden. Die auf einen VO2- oder UC.-Kern Ühcrzugsschichten
aus Kohlenstoff haben entweder eine laminare oder eine kolumnare Struktur.
In einer Veröffentlichung der US-Atomic Energy
Comission, »Ceramic-Matrix Fuels containing coated particles«. Proceedings of a Symposium, gehalten am
Battelle Memorial Institute vom 5. und f>. Nov. 1962,
W. O. Harms, Seite 71 bis 94, findet sich ferner
ein Testbericht über Kernbrennstoff-Formkörper mit einer Hülle aus pyrolytisch abgeschiedenem Kohlenstoff.
In diesem Bericht wird ausgeführt, daß Kernbrennstoff
partikel, die mit zwei Überzugsschichten aus pyrolytisch abgeschiedenem Kohlenstoff je einer
laminaren und je einer kolumnaren Struktur versehen sind, solchen mit nur einer (Jberzugsschicht aus Kohlenstoff
mit einer laminaren oder kolumnaren Struktur überlegen sind. Diese Formkörper mit einer nur
zweischichtigen Hülle aus je einer laminaren und je
einer kolumnaren Schicht enthalten jedoch außer diesen beiden Schichten keine weitere Schicht, und die
Spaltgasabgabe daraus erweist sich noch nicht als genügend gering.
lenstoff enthalten in ihrem Kern durch Neutronen spaltbares Material (Kernbrennstoff). Aufgabe der
ersten Schicht aus pyrolytischem Kohlenstoff schwammiger Konsistenz ist es, mechanische Stöße
auf den Kern, die von außen auf die Formkörper wirken,
zu dämpfen und Spaltpirodukte. die beim Spalten
des Kernbrennstoffs durch Neutronen entstehen, zu bremsen öb4 aufzufangen. Aufgabe der zweiten und
dritten Schiebt ausdiebtem, thermisch leitfähigen, pyrolytischen
Kohlenstoff ist es, einen Austritt der Spaltprodukte, auch wenn sie gasförmig sind, aus den
Formkörpern zu verhindern. Dies ist wegen der Dichtheit dieser beiden Schichten grundsatzlich möglich.
Aus der französischen Patentschrift 1 320962 ist schließlich ein Kembrennstoff-Fonnkörper mit einer
zweischichtigen Hülle aus Aluminiumoxid bekannt, wobei die innere Schicht aus porösem Al2O, und die
äußere Schicht aus dichtem (/-Al2O1 besteht. Dem
ganz andersartigen Material der Hülle entsprechend werden die Aluminiumoxidschichten durch Hydrolyse
von Aluminiumchlorid aus. der Gasphase auf die Kernbrennstoffpartikel aufgebracht, und die Alumini
umoxidhülle besteht nur aus zwei Schichten.
Aui^he der Erfindung ist es, einen Formkörper
mit einer Kohlenstoffhülle der eingangs genannten Art /u schaffen, der in besonders hohem Maße gasundurchlässig
ist und darüber hinaus mechanisch sehr widerstandsfähig ist und der insbesondere nicht bei
mechanischer oder thermischer Beanspruchung oder auch bei Slrahlungsbeanspruchung /ur Bildung von
Rissen neigt, durch die Gas au·.; dem Formkörper entweichen kann.
Die Erfindung geht somit aus von einem Kernbrennstoff-
oder Kerngiftformkörper mit einer mehrschichtigen Schutzhülle aus pyrolytischcm Kohlenstoff,
wobei eine erste Hülle aus pyrolytischem Kohlenstoff geringer Dichte und schwammiger Konsistenz
nr.ii eine zweite und dnc dritte Hülle aus dich
tem, thermisch leitenden, pyrolytischen Kohlenstoff besteht. Sie ist dadurch gekennzeichnet. daß die erste
Hülle in an sich bekannter Weise eine Dicke von etwa I bis 2 Ruckstoßreichweiten aufweist und in
ebenfalls an sich bekannter Weise die zweite oder dritte Hülle kolumn?r und entsprechend die dritte
oder /weite Hülle laminar ausgebildet sind und daß diese beiden Schichten diskontinuierlich unter Bildung
einer Grenzfläche aufeinanderfolgen.
Zwischen der laminaren Schicht und der kolumnaren
Schicht, die diskontinuierlich aufeinanderfolgen, bildet sich überraschenderweise offenbar eine in besonders
hohem Maße gasundurchlässige Schicht.
Die erste Schicht aus pyrolytischem Kohlenstoff schwammiger Konsistenz soll vorzugsweise 5 bis 50 μ
dick sein, um Spaltprodukte auffangen zu können. Die Reichweite von Spaltprodukten in schwammigem
Kohlenstoff beträgt etwa LS bis 25 μ. Da zwei Rückstoßreichweiten ausreichen, um mit hohem Sicherheitigrad
Spaltprodukte aufzufangen, erhält die erste Schicht aus schwammigem Kohlenstoff vorzugsweise
eine Dicke von 25 bis 50. Schichtstärken in diesem Bereich verhindern außerdem einen raschen Wärmeübergang
vom Kern auf die beiden äußeren Schichten und minderndaherdie thermische Beanspruchung der
beiden äußeren Schichten und somit eine Rißbfldung
in den äußeren Schichten^
Das Zusammenwirken der laminaren und der kolumiFiaren
Kohlenstoffschicht der erfindungsgemäßen Formkörper macht die mehrschichtige Hülle gasundurchlässig, und mechanisch sehr widerstandsfähig.
Die Gasundurchlässigkeit hängt jedenfalls offensichtlich nicht nur von der Dichte und der Dicke der
Schichten ab, denn sonst müßte eine rein kolumnare Schicht wegen ihrer im Verhältnis zur laminaren
Schicht größeren Dichte bei gleicher Schichtstärke gasundurchlässig sein. In der jeweils inneren oder äu-
ßeren Schicht entstehende Risse pflanzen sich überraschenderweise
zuT äußeren bzw. inneren Schicht nicht fort, vermutlich wegen des unterschiedlichen kristallinen
Aufbaus der Schichten, der eine Rißfortpflanzung hemmt.
ίο Zur Herstellung der ersten Schicht aus schwammigem
Kohlenstoff werden die Kerne beispielsweise in einen Heliumstrom dispergiert und dabei auf eine
Temperatur zwischen 800 und 1400° C erhitzt. Eine Substanz, aus der sich bei Pyrolyse Kohlenstoff gerin-
IS ger Dichte und schwammiger Konsistenz abscheidet,
beispielsweise Azetylengas bei einem relativ hohen Partialdruck von beispielsweise 0,65 bis 0,9 Atm wird
dann in den Heliumstrom eingeführt.
rolytischem Kohlenstoff können auf die Schicht aus pyrolytischem Kohlenstoff geringer Dichte und
schwammiger Konsistenz in verschiedener Weise aufgebracht werden. Beispielsweise können Urandicarbid-Thoriumdicarbidpartikel
oder Borcarbidpartikel
as als Strömungsbett in einem Strom von erhitztem Heliumgas
in einer erhitzten GraphitreaktoTöhre bei einer Tempe-atur zwischen 1200 und 2200° C dispergiert
werden. Eine Verbindung, die dazu in der !.agc
ist. einen dichten, thermisch leitfahigen pyrolytischen Kohlenstoff auf Grund von Zersetzung zu erzeugen,
z. B. Methan, wird in den Heliumstrom mit einem Partialdtuck
von ungefähr 0,001 bis 0,80 Atm eingemischt Beliebige andere Materialien, die dichten,
thermisch leitfähigen pyrolytischen Kohlenstoff auf
Grund einer Zersetzung bilden, können ebenfalls verwendet werden. Bei Temperatur oberhalb 1200T
zerset/t sich das Methangas auf der Oberfläche der Partikel und bildet eine pyrolytische Kohlenstoffschicht
auf ihrer Oberfläche. Die Schichten aus pyrolytischem Kohlenstoff können von beliebiger Dicke
sein; Dicken von 10 bis 80 μ reichen aus, um die Spaltprodukte innerhalb der Brennstoffpartikel zurückzuhalten
oder die Verdampfung des Gifts zu verhindern. Wird ein Partialdruck des Methans zwischen 0,08
und 0,80 Atm bei einem Gesamtga*strom von KK)O bis K)(MH) cm1 pro Minute durch einen Reaktor von
2,5 cm Durchmesser angewendet, so wird die Schicht aus dichtem, thermisch leitfähigen, pyrolytischen
Kohlenstoff laminar. Wird jedoch der Partialdruck des
0,08 Atm verringert, dann wird die Schicht kolumnar.
ein Verfahren zur Herstellung des vorstehenden
mehrschichtigen Schutzhülle durch Aufbringung pyrolytischer
Kohlenstoffhüllen auf einen Kern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf einen Kern aus
Kernbrennstoff oder Kerngift in an sich bekannter Weise eine erste Hülle aus pyrolytischem Kohlenstoff
So geringer Dichte und schlammiger Struktur mit einer
Dicke von etwa 1 bis 2 Rückstoßreichweiteh aufbringt,
darin; bei einem Methangasdruck zwischen 0,08 und 0,80 Atm und eiher Temperatur zwischen 1200
und 22000C eine Hülle aus dichtem, thermisch leitenden,
jam inaren, pyrolytischeh Kohlenstoff öder bei einem Methangasdruck zwischen 0,001 und 0,08 Atm
und einer Temperatur zwischen 1200 und 2200° C eine Hülle aus dichtem, thermisch leitenden, kolum-
naren. pyiolytischen Kohlenstoff aufbringt und nach
Aufbringung der zweiten Hülle aus laminarem oder külunmaren Kohlenstoff «ien Methangasstrom unterbricht
und dann die dritte kolumnarc oder laminaie
Hülle aufbringt
Die speziellen Betriebsbedingungen ft die Ausbildung
der dichten pyrolytischen KohHnstoffhüIlen, seien sie laminar oder kolumnar, können in ziemlich
we;fcen Grenzen verändert werden. Die Geometrie der
Reaktionsröhre und die Größe und Form der Artikel, die überzogen werden, sind bestimmend für die Strömungsgeschwindigkeit
und den Partialdruck der Gase.
Die Kerne erfindungsgemäßer Formkörper können auch neutronenabsorbierendes Material (sogenannte
Gifte) ...ithalten. Die erfindungsgemäßen Kohlenstoffschichten
verhindern dann, daß diese Gifte aus den Fonnkörpern ausdampfen können.
Somit sind die Formkörper bevorzugt zur Herstellung von Kernbrennstoffelementen und Kernreaktorregelelementen
(Reaktoirkontrollstäben) geeignet. Auch können die Kerne sowohl Spaltmaterial als auch
Gifte enthalten; hierdurch wird die lebensdauer der Reaktivität von Brennstoffelementen, in denen diese
Formkörper enthalten sind, verlängert und die Anzahl der Reaktorkontrollstäbe, die in dem Reaktor erforderlich
sind, vermindert.
Für die Anwendungen in Kernreaktoren eignen sich die Formkörper auch deswegen besonders, weil
sie hohen Strahlungsbeanspruchungen widerstehen. Wegen ihrer hohen Widerstandsfähigkeit gegenüber
thermischen Beanspruchungen und mechanischen Beanspruchungen sind die Formkörper besonders zur
Verwendung in gasgekühltcn Hochtemperaturreaktoren geeignet. Als spaltbares Material für den Kern
erfindrngsgemäßer Formkörper kommen insbesondere Urandicarbid oder Mischungen aus Urandicarbid
und Thoriumdicarbid in Betracht, aber auch allgemein spaltbare Materialien wie metallisches Uran, Thorium
und Plutonium und Verbindungen dieser Metalle, wie Urandioxid, Thoriumdioxid und Urancarbid.
Obwohl die Erfindung insbesondere in Beziehung aufspaltbare Brennstoffe aus Urandicarbid oder einer
Mischung aus Urandicarbid und Thoriumdicarbid und auf brennbare Gifte aus Borcarbid und Gadoliniumcarbid
beschrieben wurde, können auch andere spaltbare Materialien und andere Gifte mit einer
Schutzschicht aus pyrolytischem Kohlenstoff geringer Dichte und schwammiger Konsistenz mit mindestens
zwei getrennten und diskontinuierlichen, laminaren bzw. kolumnaren Schichten aiu dichtem, thermisch
leitfähigen, pyrolytischen Kohlenstoff versehen werden, um eine verbesserte Strukturstabilität und eine
bessere Zurückhaltung der Spaltprodukte oder Dampfdrücke zu liefern. Entsprechend können auch
verschieden geformte Brennstoffkörper mit diesen Hüllen versehen werden, beispielsweise Körper in
Form von Stangen oder Ringen.
Die erfinduingsgemäßen Kernbrennstoff- und Kerngiftkörper zeichnen sich durch eine erhöhte Stabilität
und verbesserte Rückhaltung der Spaltprodukte aus. Bei den umhüllten Urandicarbid-Thoriumcarbid-Formkörpern
liegt bei einer Temperatur von 1700° C nach 513 Stunden der Anteil des aus den umhüllten
Brennstoffpartikeln ausgetretenen Xenons 133 in dem Bereich von 1 10" bis 5 10 s cm2 (vgl.
Beispiel 1). Bei den vorgenannten, bekannten Brennstoffpartikeln, die in herkömmlicher Weise mit einer
zweifachen Schicht aus kolumnaren und laminaren Kohlenstoffstrukturen überzogen sind, tritt dagegen
eine Spaltgasfreisetzung in diesem Ausmaß bereits bei viel niedrigeren Temperaturen von 815 bis 925' C auf
(vgl. Veröffentlichung der US-Atomic Hiicrgy Comission.
»Ceramic-Matrix Fuels containing coated particles«. Proceedings of a Symposium, gehalten am Battelle
Memorial Institute vom 5. und 6. Nov. 1962. W. O. Harms, S. Tl bis 94).
Fjne Urandicarbid-Thoriumdicarbid-Brennstoiimischung
wird aus gepulvertem Thoriumdioxid, gepulvertem Uraniumdioxid und gepulvertem Kohlen-
stoff hergestellt. Das verwendete Urandioxid enthält 91 % bis 93% U 235. Jeweils 10 g Thoriumdioxid,
die 88% Thorium enthalten, werden mit einem Gramm des Urandioxids gemischt, um einen spaltbaren
Urandicarbid-Thoriumdicarbid-Brennstoff mit
ao einem 10:1 Thorium-Uran-Verhältnis zu erhalten.
Kohlenstolf wird in einer Mem,c zugeführt, die das stöchiometrische Verhältnis übersteigt, das für die
Umwandlung der Dioxide in Dicarbide notwendig ist Ein Bindemittel von 2 Gewichtsprozent aus ÄthyLrcl-
»5 lulose wird der Mischung aus den Dioxiden und Kohlenstoff
hinzugefügt.
Das gepulverte Thoriumdioxid, Urandioxid, Kohlenstoff und die Äthylzellulose werden innig mitein
ander vermischt, während sie trocken sind. F.in Trich-
loräthylenlösungsmittel für den Äthylzelluloscbinder
wird hinzugefügt, um die Äthyzlzellulose zu lösen und einen Brei zu bilden. Der Brei wird gerührt, um agglomerierte
Partikel aus Thoriumdioxid, Urandioxid und Kohlenstoff in der Größe von ungefähr 295 bis 5(M) μ
zu erhalten, die im Ofen bei 60° C getrocknet werden. Die getrockneten agglomerierten Partikel aus Thoriumdioxid,
Urandioxid und Kohlenstoff werden miteinander mit draphitmeh! vermischt, z. B. mit einem
Graphit einer mittleren Partikelgröße von weniger als
20 μ in einem Partikel-zu-Graphiitgewichts-Verhältnis
von 8: 1 und dann in einem Graphittiegel unter Vakuum bei einer Temperatur von 2200° C miteinander
zur Reaktion gebracht, um die Dioxide in Dicarbide zu reduzieren. Die Gegenwart eines Überschus-
ses an Kohlenstoff bevorzugt die Bildung einer festen Lösung eines eutektischen Gemisches von Thoriumdicarbid,
Urandicarbid und Kohlenstoff gegenüber den stöchiometrischen Dicarbiden. Nachdem die Dioxide
vollständig zu DicarbHen reduziert sind, wird die
Temperatur auf 2500° C erhöht, um die Partikel aus Urandicarbid-Thoriumdicarbid zu schmelzen und zu
verdichten. Die Gegenwart des Graphitmehls verhindert die Verschmelzung der Urandicarbid-Thoriumdicarbid-Partikel,
die als dispergierte Partikel in dem
ss Graphitmehl erhalten bleiben. Nach Abkühlung werden
dichte, nahezu kugelförmige Partikel einer Größe von 175 μ bis 300 μ aus einer festen Lösung des Urandicarbid
und Thoriumdicarbtds erhalten.
6ύ ser von 2,5 cm wird auf 1150° C erhitzt und Heliumgas
durch die Röhre mit einer Strömungsgeschwindigkeit von 3800 cm1 pro Minute hindurchgelassen. 50g des
U randicarbid-Thoriumdicarbid-Brennstoff s einer Partikelgröße von 175 μ bis 300 μ wird in die Reaktionsröhre
eingetropft und in dem Heliumgasstrom verflüssigt. Wenn die Temperatur der Brennstoffpartikel
1150° C erreicht, dann wird Azetylengas bei einem
Partialdruck von 0,80 Atm zu dem Heliumgas-
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strom zugemischt. Das Azetylen zersetzt sich und schlägt einen Kohlenstoff geringer Dichte und
, schwammiger Konsistenz auf die Brennstoffpartikel nieder. Der Strom des Azetylengases wird aufrechterhalten,
bis eine Kohlenstoffhülle geringer Dichte und schwammiger Konsistenz von 25 μ Dicke und auf
den Brennstoffpartikeln abgeschieden ist. Der Azetylengasstrom wird beendet und die Temperatur der
Reaktionsröhre auf 1700° C erhöht; Bei dieser Temperatur
wird Methangas bei einem Partialdruck von 18 Atm dem Heliumgasstrom zugemischt und in die
Reaktionsröhre eingeführt, wo er sich zersetzt und eine Zwischenschicht von dichtem, thermisch leitfähigen,
laminaren, pyrolytischen Kohlenstoff über dem schwammigen Kohlenstoff abscheidet. Der Methangasstrom
wird so lange fortgesetzt, bis eine Schicht aus laminarem, pyrolytischen Kohlenstoff einer Dicke
von 30 μ erhalten ist.
Der Strom des Methangases wird beendet und die Temperatur der Partikel auf 185O0C erhöht. Eine
weitere Menge von Methangas bei einem Partialdruck von 0,025 Atm wird mit Heliumgas gemischt und die
Reaktionsröhre eingeführt, wo sie zerfällt, und eine dichte, thermisch leitfähige, kolumnare, pyrolytische
Kohlenstoffhülle auf der Zwischenschicht aus laminarem, pyrolytischen Kohlenstoff abscheidet. Der
Methangasstrom wird fortgesetzt, bis eine Hülle aus kolumnarem, pyrolytischen Kohlenstoff mit einer
Dicke von 45 μ erhalten ist, dann wird der Gasstrom abgeschaltet, und es werden die überzogenen Brennstoffpartikel
in Helium abgekühlt und aus der Reaktionsröhre entfernt. Die überzogenen Brennstoff partikel zeigen eine wesentlich verbesserte Rückhaltung
der Spaltprodukte. Der Anteil des nach 50 Stunden
bei 1700" C aus den umhüllten Partikeln ausgetretenen
Xenons 133 liegt in dem Bereich von 1 · K) '' bis
5 · 10's cnr. Die nach dem Beispiel 1 umhüllten Brennstoffpartikel weisen außerdem eine verbesserte
Strahlcnstabilität auf; nach einer Verbrennung von 20% des spaltbaren Brennstoffs zeigte ihre Hülle
noch keine Fehlstellen.
Brennstoffpartikel mit getrennten und diskontinuierlichen, dichten, thermisch leitfähigen Hüllen aus
pyrolytischem Kohlenstoff werden gemäß Beispiel 1 hergestellt, abgesehen davon, daß die Hülle aus kolumnarem,
pyrolytischen Kohlenstoff als eine Zwi-
»5 schenhülle und die laminare, pyrolytische Kohlenstoffhülle
als äußere Hülle aufgebracht wird. Die Brennstoffpartikel zeigen entsprechende Spaltproduktrückhaltfähigkeit
und Strahlenstabilität wie die Brennstoff partikel nach Beispiel 1 und werden mit
a«» diesen praktisch für alle Zwecke identisch angesehen.
Borcatbidgiftpartikel mit einer mittleren Größe von ungefähr 20 μ werden mit einer Kohlenstoffhülle
»5 geringer Dichte und stoßabsorbierendem, schwammigen
Kohlenstoff versehen und einer zwischenliegenden, dichten thermisch leitfähigen, laminaren, pyrolytischen
Kohlenstoffhülle und einer äußeren Hülle aus dichtem, thermisch leitfähigen, kolumnaren, pyrolyti-
sehen Kohlenstoff gemäß dem Verfahren nach Beispiel I. Die umhüllten Borcarbidpartikel zeigen einen
verbesserten Widerstand gegenüber Wärme- und Strahlungsbeanspruchungen und zeigen eine erhöhte
Dampfdruckzurückhaltung.
509609/1
Claims (5)
1. Kernbrennstoff- odi1 Kemgiftformkörper
mit einer mehrschichtigen Schutzhülle aus pyrolytischem Kohlenstoff, wobei eine erste Hülle aus
pyrolytischem Kohlenstoff geringer Dichte und schwammiger Konsistenz und eine zweite und eine
dritte Hülle aus dichtem, thermisch leitenden, pyrolytischen Kohlenstoff besteht, dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Hülle in an sich bekannter Weise eine Dicke von etwa 1 bis 2 Rückstoßreichweiten aufweist und in ebenfalls an
sich bekannter Weise die zweite oder dritte Hülle kolumnar und entsprechend die dritte oder zweite
Hülle laminar ausgebildet sind und daß diese beiden Schichten diskontinuierlich unter Bildung einer
Grenzfläche aufeinanderfolgen.
2. Formkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kernbrennstoff aus Urandicarbid oder einer Mischung aus Urandicarbid
und Thoriumcarbid besteht.
3. Formkörper nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Kerngift aus Borcarbid oder
Gadoliniumcarbid besteht.
4. Formkörper nach einem der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die /weite und
dritte Hülle je IO bis KO μ dick sind
5. Verfahren zur Herstellung eines Kernbrennstoff-oder
Kerngiftfor.nkörpersnach Anspruch 1, mit einer mehrschichtigen Schutzhülle durch Aufbringung
pyrolytischer Koblenstoffhüllen auf einen Kern, dadurch gekennzeichnet, daß man auf
einen Kern aus Kernbrennstoff oder Kerngift in an sich bekannter Weise eine erste Hülle aus pyrolytischem
Kohlenstoff geringer Dichte und schwammiger Struktur mit einer Dicke von etwa 1 bis 2 Rückstoßreichweiten aufbringt, dann bei einem
Methangasdruck zwischen 0,OR und 0,80 Atm und einer Temperatur zwischen 1200° C und
2200° C eine Hülle aus dichtem, thermisch leitenden, laminaren, pyrolytischen Kohlenstoff oder
bei einem Methangasdruck zwischen 0,001 und 0,0« Atm und einer Temperatur zwischen 1200° C
und 2200' C eine Hülle aus dichtem, thermisch leitenden, kolumnaren, pyrolytischen Kohlenstoff
aufbringt und nach Aufbringung der zweiten Hüiie aus laminarem oder kolumnaren Kohlenstoff den
Methangasstrom unterbricht und dann die dritte kolumnare oder laminare Hülle aufbringt.
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