DE1301868B - Schachtfeuerung zur Muellverbrennung - Google Patents

Schachtfeuerung zur Muellverbrennung

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DE1301868B
DE1301868B DEA55127A DEA0055127A DE1301868B DE 1301868 B DE1301868 B DE 1301868B DE A55127 A DEA55127 A DE A55127A DE A0055127 A DEA0055127 A DE A0055127A DE 1301868 B DE1301868 B DE 1301868B
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wind
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slag
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    • F23COMBUSTION APPARATUS; COMBUSTION PROCESSES
    • F23GCREMATION FURNACES; CONSUMING WASTE PRODUCTS BY COMBUSTION
    • F23G5/00Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor
    • F23G5/24Incineration of waste; Incinerator constructions; Details, accessories or control therefor having a vertical, substantially cylindrical, combustion chamber
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    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02EREDUCTION OF GREENHOUSE GAS [GHG] EMISSIONS, RELATED TO ENERGY GENERATION, TRANSMISSION OR DISTRIBUTION
    • Y02E20/00Combustion technologies with mitigation potential
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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Schachtfeuerung zur Müllverbrennung mit einer Verbrennungszone im unteren Schachtteil, die durch von einem äußeren ringförmigen Windkasten ausgehende Windkanäle mit Verbrennungsgas versorgbar ist, mit einer oberhalb der Verbrennungszone angeordneten Gutaufgabe und mit einer Schlackenentnahmeeinrichtung am Schachtboden.
  • Es ist eine Schachtfeuerung dieser Art bekannt (französische Patentschrift 769 629), bei der alle Windkanäle in gleicher Höhe rund um die Verbrennungszone angeordnet sind. Die hierdurch erzielbare Verbrennungsleistung reicht aus, um organische Substanzen mit geringem Heizwert, wie z. B. Abfälle oder Fäkalien, zu veraschen. Zur Veraschung bzw. Verschlackung völlig unbrennbarer Bestandteile ist die bekannte Schachtfeuerung jedoch nicht bestimmt und nur bei Zusatz von Heizstoffen zum Verbrennungsgut in der Lage.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schachtfeuerung dieser Art so auszubilden, daß sie in der Lage ist, städtischen Müll aller Art zu veraschen bzw. zu verschlacken, der häufig völlig unbrennbare Bestandteile, wie Flaschen, Konservendosen, Kühlschränke usw., enthält. Dieses Ziel soll in möglichst wirtschaftlicher Weise erreicht werden, unter weitgehendem Verzicht auf unterstützende Maßnahmen, wie Zugabe von Brennmaterialien, Zuführung von reinem Sauerstoff od. dgl. Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe beruht auf der Erkenntnis, daß die Brennleistung einer derartigen Schachtfeuerung in hohem Maße von der sorgfältigen, den Verhältnissen in den verschiedenen Teilen der Verbrennungszone angepaßten und stöchiometrisch genau abgemessenen Zufuhr von Verbrennungsluft abhängt.
  • Dementsprechend ist eine Schachtfeuerung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei getrennte Windkästen vorgesehen und durch je ein Gebläse mit unabhängig voneinander steuerbaren Mengen des Verbrennungsgases versorgbar sind, wobei die von den Windkästen ausgehenden Windkanäle in verschiedenen Höhen in die Verbrennungszone münden.
  • Durch diese Anordnung wird der Vorteil erzielt, daß durch eine in verschiedenen Höhen der Verbrennungszone unterschiedliche Regelung der Luftzufuhr eine beträchtliche Steigerung der Verbrennungsintensität und damit eine vollständige Veraschung bzw. Verschlackung auch unbrennbarer und hochschmelzender Bestandteile des Mülls erzielt werden kann. Es ist zwar bei mit Kohle beheizten Schachtfeuerungen für Heizanlagen od. dgl bekannt (deutsche Patentschrift 40 238), die Windkanäle in verschiedenen Höhen des Schachtes anzuordnen. Hierbei sind jedoch alle Windkanäle an einen gemeinsamen Windkasten angeschlossen, so daß das erfindungsgemäße Ziel einer in verschiedenen Höhen der Verbrennungszone unterschiedlich regelbaren Luftzufuhr nicht verwirklicht wird.
  • Eine weitere Steigerung der Wirksamkeit und der Gleichmäßigkeit der Luftzufuhr läßt sich dadurch erzielen, daß die von den Gebläsen zu den Windkästen führenden Zufuhrleitungen tangential in die Windkästen einmünden. Es wird hierdurch in dem Windkasten eine Ringströmung erzeugt, die zu einer sehr gleichmäßigen Versorgung der von dem Windkasten ausgehenden Windkanäle beiträgt. Die unabhängig voneinander gesteuerte Versorgung der Windkästen mit Verbrennungsgas kann in vorteilhafter Weise dadurch erzielt werden, daß in den zu den Windkästen gehörenden Gebläsen und/ oder Zuleitungen die Mengen und die Drücke des Verbrennungsgases unabhängig voneinander regelbar sind.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung münden die Windkanäle schräg nach unten in die Verbrennungszone.
  • Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist gekennzeichnet durch eine ständig mit Wasser benetzte Abdeckung zur Staub- und Rauchbindung am oberen Schachtende. Ferner kann erfindungsgemäß als Schlackenabzug am Schachtboden eine in einen wassergefüllten Abschrecktank führende Abzugsleitung für Flüssigschlacke vorgesehen sein, wobei ferner Einrichtungen für die Zirkulation von Wasser zum Abschrecktank und zurück zur Abzugsleitung sowie durch diese in den Abschrecktank vorgesehen sind.
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb einer Schachtfeuerung der beschriebenen Art. Das Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Druck und/oder die Menge des den Windkanälen zugeführten Verbrennungsgases unabhängig voneinander so geregelt wird, daß in der gesamten Verbrennungszone eine Temperatur zwischen 1370 und 1870° C, insbesondere über 1480 C, aufrechterhalten wird. Eine derartige, durch die erfindungsgemäße Anordnung der Windkanäle erzielbare Temperatur dürfte in den meisten Fällen ausreichen, um vorhandene unverbrennbare Substanzen zu verschlacken.
  • Die Zeichnung stellt eine Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung dar. Es zeigt F i g. 1 einen Schnitt durch die gesamte Müllverbrennungsanlage, F i g. 2 einen Schnitt durch die Schachtfeuerung längs der Linie 2-2 in F i g. 1, F i g. 3 einen Schnitt durch die Schachtfeuerung längs einer der Linien b-b, c-c oder d-d in F i g. 1, wobei sich die Schnitte in diesen Ebenen nur dadurch unterscheiden, daß die Windkanäle gegeneinander um 60° winkelversetzt sind, F i g. 4 einen Schnitt durch die Beschickungsrutsche entlang der Linie 4-4 in F i g. 1, F i g. 5 einen Schnitt durch den unteren Teil der Verbrennungszone entlang der Linie 5-5 in F i g. 6, F i g. 6 einen Längsschnitt durch den unteren Teil der Verbrennungszone entlang der Linie 6-6 in F i g. 5, F i g. 7 einen Querschnitt durch die Verbrennungszone entlang der Linie 7-7 in F i g. 8, F i g. 8 eine Seitenansicht entsprechend der Linie 8-8 in F i g. 7.
  • Gemäß F i g. 1 besteht die gesamte Vorrichtung aus einem erhöht liegenden Gebäude zur Müllaufnahme A, das Ventilationsvorrichtungen besitzt. In diesem Gebäude kann ein Büroraum mit Geräten zur überwachung der Verbrennungsanlage vorgesehen sein.
  • Am Ende des Gebäudes zur Müllaufnahme A in der Nähe der Schachtfeuerung C befindet sich eine Beschickungsrutsche B, die vom Gebäude A in den Verbrennungsschacht C führt. In dem Teilbereich des Verbrennungsschachtes C unterhalb der Beschikkungsrutsche B liegen die Windkästen E1 und E2 mit Windkanälen in verschiedenen Höhen b-b, c-c, d-d, die vorzugsweise gestaffelt angeordnet sind (F i g. 6 und 8). Unterhalb des Gebäudes zur Müllaufnahme A liegen zwei Gebläse G 1 und G 2, deren Drehzahlen unabhängig gesteuert werden können und die über Verbindungsrohre Hl und H2 jeweils an die um den Schacht herumgelegten Windkästen El und E2 angeschlossen sind. Auf diese Weise kann die Luftzufuhr zur Verbrennungszone des Schachtes unabhängig in zwei oder mehreren Höhen (El und E2) gesteuert werden. Die unteren Lufteinlässe können aus mehreren Reihen von Windkanälen b bestehen und dienen zur Zufuhr von Verbrennungsluft zur Brennstoffschicht. Die oberen Lufteinlässe, die ebenfalls aus mehreren Reihen von Windkanälen bestehen können, liefern die Verbrenungsluft zum Abbau von Stoffen, wie beispielsweise Abfälle, Müll und/oder Fäkalien, die dem Ofen über die Rutsche B zugeführt werden. Als Brennstoff für die untere Schicht kommen normale Brennstoffe wie Koks, Kohle und Holz in Betracht; auch Gas und Elektrizität können Anwendung finden. Die Luftmengen und -drücke können in den verschiedenen Niveaus der Verbrennungszone unabhängig voneinander nach Belieben gesteuert werden.
  • Gemäß F i g. 1 und 6 ist eine festgestampfte Schicht 28 aus Sand oder anderem unschmelzbarem Material vorgesehen, die gegen den Schlackenabzug F geneigt ist, an den sich ein Abflußfortsatz 34 anschließt, um die ausströmenden Rückstände in ein Sammel- oder Abschreckbecken 36 zu leiten.
  • Der Schacht C ist innen am Boden mit drei Lagen aus hitzebeständigen Steinen versehen, die sich in zwei schrägen Stufen auf eine Lage 12 im oberen Teil des Schachtes vermindern, und trägt einen Außenmantel aus Hartmetall 10. Die zweite oder mittlere Schicht 14 liegt schräg abgestuft in dem Bereich zwischen der Beschickungsrutsche B und dem Oberteil des Schachtes, während sich die innerste oder dritte Schicht 16 aus hitzebeständigem Material kegelig fortsetzt unterhalb der mittleren Schicht und etwas oberhalb der Beschickungsrutsche B. Eine solche Anordnung bietet eine wirkungsvolle Isolation.
  • Am Boden des Ofens befinden sich zwei Träger 18, die von Säulen 20 getragen werden und auf denen der Ofen so hoch über dem Boden ruht, daß ein Ladekarren 30 auf Schienen 32 hin und her bewegt werden kann, um den zu erneuernden Sand 28 zu befördern. Die Reinigungsklappen 26 werden durch hydraulische Zylinder und Kolben 24 betätigt, die an Widerlagern 23 befestigt sind (s. auch F i g. 6).
  • Nach F i g. 1, 2, 5 und 7 besteht die Auslaßanordnung F für die Schlacke aus mindestens einem, vorzugsweise jedoch zwei Auslässen 56 und einer Verlängerung 34, die an ihnen befestigt ist, um die Schlacke in einen Abschrecktank 36 zu leiten. Ab und zu wird dem Abschrecktank Aufbereitungswasser zugeführt, das im Kreislauf über eine Pumpe 38 durch Leitungen 40 und 42 der ständig benetzten Abdeckung 48, und zwar der Auffangfläche 44 am offenen Schachtende, zugeführt wird und von da aus über den Rücklauf 50 der benetzten Abdeckung und die Rückführungsleitung 52 bei 54 in das Abzugsrohr 34 strömt. Die Abdeckung 44 des Ofens ist von einem Sieb 46 für Flugasche umgeben, das Partikeln größerer Abmessung in den Ofen zurückführt. Mit der benetzten Abdeckanordnung wird eine sehr einfache, billige und wirkungsvolle Möglichkeit zur Verhinderung der Luftverschmutzung geschaffen. Das Abschrecksystem granuliert die geschmolzenen Rückstände.
  • Den vollen Schachtdurchmesser einnehmende Reinigungsklappen 26 und ein zusätzlicher Auslauf für Schlacke sind für den Fall vorgesehen, daß die Temperatur der Schlacke aus irgendwelchen Gründen absinkt, so daß die Schlacke in dem für den Betrieb vorgesehenen Auslauf erstarrt und diesen verstopft. In diesem Fall kann der zweite Auslauf geöffnet werden, wenn die richtigen Temperaturen wieder erreicht sind. Der verstopfte Auslauf kann dann wieder freigelegt werden, ohne daß die Feuerung stillgelegt werden muß.
  • F i g. 1, 3, 6, 7 und 8 zeigen in verschiedenen Ansichten die Einrichtung zur jeweils unabhängigen Zufuhr von Luft mittels der Windkanäle E1 und E2 in einer oder mehreren Höhen der Verbrennungszone. Die unteren Lufteinlässe umfassen eine bzw. je nach Anforderung mehrere Reihen versetzt angeordneter Windkanäle b zur Zuführung von Verbrennungsluft zur Brennstoffschicht, in der die Zündung des von außen zugeführten Brennstoffs stattfindet. Die oberen Lufteinlässe, die ebenfalls aus einer oder mehreren Reihen von Windkanälen c und d bestehen können, liefern die Verbrennungsluft für den Abbau von Stoffen, wie Abfälle, Müll, Klärschlamm, die dem Verbrennungsofen zugeführt werden. Hierdurch kann über die Zuführung von Verbrennungsluft eine sehr genaue Steuerung der Verbrennung im Verbrennungsofen erfolgen und damit die gesamte Verbrennung erheblich verbilligt werden, da die Verbrennungsintensität steuerbar ist und ferner der Heizwert des Abfalls zusätzlich zum Heizwert der ursprünglichen Brennstoffschicht zur Wirkung kommt. Der organische Abfall, der dem Schacht über die Rutsche B zugeführt wird, ruht auf dem oberen Teil der Verbrennungszone und wird durch die gesteuerte Zuführung von Luft, gegebenenfalls mit Zusatz von Sauerstoff, bei erhöhter Temperatur vollständig abgebaut. Durch die in F i g. 1 symbolisch dargestellten Größenunterschiede der Gebläse G l, G2, der Leitungen Hl, H2 und der Windkästen El, E2 sowie die unterschiedliche Anzahl der Düsen b, c, d in den Windkästen E1, E2 sollen die unterschiedliche Steuerung des Drucks und des Volumens des in die verschiedenen Verbrennungszonen in verschiedenen Höhen des Schachtes eingeleiteten Verbrennungsgases andeuten. Es wurde gefunden, daß unter diesen Umständen eine erhöhte Wirtschaftlichkeit, d. h. ein verminderter Brennstoffanteil von 1:40 bis 1:50 gegenüber einem Brennstoffanteil von 1: 25 bei bekannten Müllverbrennungsanlagen, erreicht werden konnte. Außerdem konnte die Durchsatzmenge bei der Verbrennung von 5 t je Stunde auf über 21 t je Stunde erhöht werden.
  • In F i g. 1 sind außerdem Windkanäle gezeigt, bei denen die Achse bis zu 10° gegen die Horizontale abwärts geneigt und tangential in den Schacht C gerichtet ist. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß die Verbrennungsluft unterhalb der Schichten von Brennstoff und Müll in den Schacht gelangt, und zwar unter Verwirbelung, Turbulenz und Drehung, wobei Kräfte auf den Brennstoff und den Müll im Schacht ausgeübt werden. Dies fördert eine bessere Verbrennung und erhöht die Durchströmungszeit der Luft und damit die Verbrennungsdauer.
  • F i g. 6, 7 und 8 zeigen die versetzte und tangentiale Anordnung der Windkanäle. Die Windkanäle a, b und c sind geneigt und können daher nicht als Beobachtungsöffnungen dienen. Die Winkelverschiebungen der Anordnungen b, c und d gegeneinander können beispielsweise etwa 60° betragen. Die Beobachtungsöffnung in Höhe der Windkanäle b ist mit bi, in Höhe der Windkanäle c mit ci und in Höhe der Windkanäle d mit di bezeichnet.
  • F i g. 7 und 8 veranschaulichen die zusätzliche Einbringung von Sauerstoff für den Fall, daß es erwünscht oder notwendig wäre, die Durchsatzmenge bei der Verbrennung oder die Verbrennungstemperatur beispielsweise von 1370 auf 1870° C zu erhöhen. Ein Sauerstoffverteiler 58 ist an Nebenleitungen 60 angeschlossen, die den Verteiler mit den Windkanälen der Ebene b verbinden, wobei sie zurückgebogene Teile 62 tragen. Das Ende 64 der Sauerstoffleitungen soll sich über etwa ein Drittel der Windkanallänge erstrecken.
  • Die Größe eines Verbrennungsofens gemäß der Erfindung kann unterschiedlich sein entsprechend der gewünschten Kapazität, wobei eine mittelgroße Anlage etwa 300 t je 24 Stunden verarbeiten kann. Ein derartiger Schachtofen hat einen Innendurchmesser von etwa 1,5 m und einen Außendurchmesser von etwa 2,10 m. Die Schichthöhe beträgt rund 17,5 m, wobei die Rutsche etwa 6 m oberhalb der Grundfläche bzw. ein Drittel der Gesamtlänge über dem Boden liegt. Die Zuführung zur Rutsche B kann kontinuierlich über ein Förderband vorgenommen werden, wobei die Rutsche groß genug ist, um z. B. Kühlschränke, Öfen und jede Art organischen und anorganischen Mülls aufzunehmen.
  • Das Betreiben eines solchen Ofens geht folgendermaßen vor sich: Hochofenkoks oder anderes Brennmaterial wird über die Rutsche B auf den Sandboden des Ofens bis zu einer Höhe von etwa 3,60 m aufgeschüttet, ein Kerosin- oder Gasbrenner durch den Schlackenabfluß 56 eingeführt und das Gebläse G1 in Betrieb gesetzt, um Luft und/oder Sauerstoff zur Zündung des Kokses einzublasen. Es dauert etwa 30 bis 40 Minuten, um die Temperatur am Ofenboden von 1370 auf 1870° C, vorzugsweise über 1480° C, zu erhöhen. Darauf wird mit der Förderung von Abfall über die Rutsche begonnen, jedoch mit niedrigerer Arbeitsgeschwindigkeit als im Normalbetrieb, um eine geeignete niedrige Füllung des Ofengrundes über dem Koks zu erreichen. Anschließend wird das Gebläse G2 in Betrieb gesetzt, wobei beide Gebläse G1 und G2 mit Drehzahlen laufen, die über elektrische Instrumente gesteuert werden, die so ausgelegt sind, daß sie automatisch die Zufuhr von Luft und/oder Sauerstoff steigern, sobald ein Abfallen der Ofentemperatur angezeigt wird. Wenn die Temperatur im Schacht auf Grund mangelnder Müllzufuhr oder Kokszufuhr unter die erforderliche Betriebstemperatur fällt, wird Sauerstoff durch die Windkanäle im unteren Teil des Bodens entweder auf der Höhe E1 oder E2 oder auf beiden eingeblasen, um ein »Einfrieren« des Ofens zu vermeiden. Wenn die Beschickung durch die Rutsche B aus vorwiegend anorganischem Material besteht, wird eine zusätzliche abgemessene Zuführung von Koks über die Rutsche vorgenommen, jedoch nach einer bestimmten Zeit wieder abgestellt. Sobald die Ofentemperatur über die erforderliche Temperatur steigt, wird die Menge der zugeführten Luft oder des zugeführten Sauerstoffs automatisch vermindert.
  • Verläuft die Verbrennung bei kontrollierter hoher Temperatur, so sind die aus dem oberen Teil des Ofens entweichenden Gase unsichtbar, d. h. rauchlos. Kleine unsichtbare Staubpartikeln werden an der benetzten Abdeckung von dem zugeführten Wasser aufgenommen, das anschließend dem Abschrecktank 36 über die Leitung 50 zugeführt wird, woraufhin es ständig im Kreislauf von der Pumpe 38 durch die Rohre 40, 42 über die Ablenkfläche 44 gefördert wird. Die geruchfreien Verbrennungsgase ohne sichtbare Staubpartikeln können durch das Sieb 36 in die Atmosphäre entweichen. Die Endrückstände sind nicht nur mengenmäßig sehr gering im Vergleich mit den Rückständen bekannter Verbrennungsanlagen für städtischen Müll, sondern sie werden auch in völlig inerte anorganische Materialien verwandelt, die bei einer Ablagerung auf der Erde keinerlei Verunreinigungen in irgendwelchen nahe gelegenen Wassereinzugsgebieten hervorrufen.

Claims (6)

  1. Patentansprüche: 1. Schachtfeuerung zur Müllverbrennung mit einer Verbrennungszone im unteren Schachtteil, die durch von einem äußeren ringförmigen Windkasten ausgehende Windkanäle mit Verbrennungsgas versorgbar ist, mit einer oberhalb der Verbrennungszone angeordneten Gutaufgabe und mit einer Schlackenentnahmeeinrichtung am Schachtboden, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei getrennte Windkästen (E1, E2) vorgesehen und durch je ein Gebläse (G1, G2) mit unabhängig voneinander steuerbaren Mengen des Verbrennungsgases versorgbar sind, wobei die von den Windkästen (E1, E2) ausgehenden Windkanäle (b, c, d) in verschiedenen Höhen in die Verbrennungszone münden.
  2. 2. Schachtfeuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von den Gebläsen (G 1, G2) zu den Windkästen (El, E2) führenden Zuleitungen (H1, H2) tangential in die Windkästen einmünden.
  3. 3. Schachtfeuerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den zu den Windkästen (E 1, E 2) gehörenden Gebläsen (G 1, G 2) und/oder Zuleitungen (H1, H2) die Mengen und die Drücke des Verbrennungsgases unabhängig voneinander regelbar sind.
  4. 4. Schachtfeuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Windkanäle (b, c, d) schräg nach unten in die Verbrennnungszone münden.
  5. 5. Schachtfeuerung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, gekennzeichnet durch eine ständig mit Wasser benetzte Abdeckung (44) zur Staub- und Rauchbindung am oberen Schachtende.
  6. 6. Schachtfeuerung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Schlackenabzug am Schachtboden eine in einen wassergefüllten Abschrecktank (36) führende Abzugsleitung (56, 34) für Flüssigschlacke vorgesehen ist und daß Einrichtungen für die Zirkulation von Wasser vom Abschrecktank (36) zur Abdeckung (44) und zurück zur Abzugsleitung (56, 34) und durch diese in den Abschrecktank (36) vorgesehen sind.
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