DE1301449B - Verwendung eines Glases als neutronenabsorbierender Werkstoff - Google Patents

Verwendung eines Glases als neutronenabsorbierender Werkstoff

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DE1301449B
DE1301449B DE1967L0056077 DEL0056077A DE1301449B DE 1301449 B DE1301449 B DE 1301449B DE 1967L0056077 DE1967L0056077 DE 1967L0056077 DE L0056077 A DEL0056077 A DE L0056077A DE 1301449 B DE1301449 B DE 1301449B
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Germany
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percent
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glass
glasses
absorbing material
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DE1967L0056077
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English (en)
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Broemer
Preuss Hans-Juergen
Dipl-Chem Heinz
Spincic Johann
Meinert Norbert
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Ernst Leitz Wetzlar GmbH
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Ernst Leitz Wetzlar GmbH
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    • GPHYSICS
    • G21NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
    • G21FPROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
    • G21F1/00Shielding characterised by the composition of the materials
    • G21F1/02Selection of uniform shielding materials
    • G21F1/06Ceramics; Glasses; Refractories

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • High Energy & Nuclear Physics (AREA)
  • Glass Compositions (AREA)

Description

  • Die Erfindung betrifft einen neutronenabsorbierenden Werkstoff aus Glas, der insbesondere als Absorber für thermische Neutronen eingesetzt werden kann.
  • Die Absorption thermischer Neutronen in einem geeigneten Absorber erfolgt nach dem bekannten Gesetz N = No e_P.a. Dabei bedeutet NQ die Neutronenzahl der auf den Absorber auftreffenden Strahlung, N die Intensität der aus dem Absorber austretenden Strahlung und d die Dicke des Absorbers mit dem Absorptionskoeffizienten,u, der sich berechnen läßt nach dem Gesetz Dabei ist n, die Zahl der Atome pro Kubikzentimeter des Elements i mit dem jeweiligen Einfangquerschnitt ai für thermische Neutronen.
  • ai wird in der Einheit harn = 10-24 cm2 angegeben.
  • Aus diesen Gesetzmäßigkeiten läßt sich ablesen, daß für einen guten Absorber Elemente mit möglichst hohen Einfangquerschnitten eingesetzt werden sollten. Die Einfangquerschnitte al für thermische Neutronen von einigen hauptsächlich gebräuchlichen Absorbern betragen: Bor ....................... 762 barn Cadmium . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 537 barn Europium .................. 4 406 barn Samarium . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 828 bam Gadolinium . . . . . . . . . . . . . . . . 46 617 bare Insbesondere die hier genannten Elemente der Seltenen Erden weisen die günstigsten Einfangquerschnitte auf. Aber ihr hoher Preis führt dazu, daß man sie nur in Ausnahmefällen verwendet. Es ist bekannt, daß insbesondere Cadmium als Absorber für thermische Neutronen beispielsweise in Kernreaktoren verwendet wird.
  • Bei der Verwendung von Glas für z. B. Fenster in Kernreaktoranlagen, »heißen Zellen« usw. ist es erforderlich, diese Gläser auch als Absorber auszubilden, um das Bedienungspersonal vor den aus den genannten Anlagen austretenden Strahlungen zu schützen. Aus diesem Grund ist bereits eine Reihe von Glaszusammensetzungen bekanntgeworden, die diesen Zweck erfüllen. Beispielsweise sind Gläser vorgeschlagen worden, die aus einem stabilen Grundglas und Zusätzen von Gadoliniumoxid und/oder Samariumorid bestehen. Ferner sind Gläser bekanntgeworden, die als absorbierende Bestandteile vor allem Cadmiumoxid enthalten. Schließlich sind bereits Neutronenschutzgläser beschrieben worden, die neben Borsäure als Glasbildner jeweils zwischen 10 und 20 Gewichtsprozent an Berylliumoxid und Lithiumoxid neben geringeren Anteilen an Ceroxid enthalten. Dabei hat das Ceroxid die Aufgabe, eine Verfärbung der Gläser unter dem Einfluß der radioaktiven Strahlung möglichst zu verhindern. Bei diesen letzteren Gläsern werden vor allen Dingen die guten Absorbereigenschaften des Bors ausgenutzt.
  • Diese bekannten Gläser haben entweder den Nachteil, daß sie außerordentlich teuer sind durch den Einsatz der Oxide der Seltenen Erden, oder den Nachteil, daß beim Einfang thermischer Neutronen eine energiereiche Gamma-Strahlung entsteht, die ihrerseits für den Organismus entsprechend schädlich ist. Die Gläser auf der Basis Cadmiumoxid-Borsäure haben darüber hinaus den Nachteil, daß sie sehr leicht auskristallisieren und nur sehr schwer schlierenfrei zu erschmelzen sind.
  • Es sind ferner bereits Gläser bekannt, die aus B203, A120, einem Oxid eines Elements der 1I. Gruppe des Periodischen Systems und bis zu einem Anteil von 10 Gewichtsprozent aus einem Alkalioxid bestehen. Der Anteil an 1320, soll dabei bis zu 65 Gewichtsprozent, der Anteil an A1203 zwischen 15 und 30 Gewichtsprozent betragen.
  • Gegenüber diesen bekannten Gläsern wird die Erfindung in der Verwendung bestimmter Gläser als neutronenabsorbierender Werkstoff gesehen. Diese bestimmten Gläser sind aus einem Gemengeansatz folgender Zusammensetzung erschmolzen 60 bis 83 Gewichtsprozent B203, 4 bis 26 Gewichtsprozent A1203, 0 bis 10 Gewichtsprozent Ca0, 0,5 bis 3 Gewichtsprozent Li20, wobei der Gehalt an A1203 und CaO zusammen mindestens 10 Gewichtsprozent beträgt.
  • Der Anteil an Lithiumoxid kann bis auf 7,5 Gewichtsprozent gesteigert werden, wenn dabei ein 6U-angereichertes Material verwendet wird. In Molprozent ausgedrückt bestehen die Schmelzansätze aus 60 bis 800% B20, 2,5 bis 180/e A1203, 0 bis 19 % CaO, 2 bis 5 % Li20 bzw. bis zu 17 % Li20 im Falle des 6U-angereicherten Li20, wobei der Gehalt an A120, und CaO zusammen mindestens 6 Molprozent beträgt.
  • Diese Gläser lassen sich leicht schlierenfrei in größeren Mengen erschmelzen.
  • Der eigentliche Absorber für thermische Neutronen ist bei diesem Glas das Bor der Borsäure. Dabei wird die (n,a)-Reaktion des im natürlichen Isotopengemisch mit 19,8% auftretenden ''B mit einem Einfangquerschnitt für thermische Neutronen von a = 4017 barn ausgenutzt. Die bei dieser Reaktion entstehenden Teilchen haben im Glas eine Reichweite von weniger als. 1 mm, so daß sie normalerweise im Glas selbst absorbiert werden, während in der Glasoberfläche entstehende *-Teilchen auch in Luft eine so geringe Reichweite haben, daß eine Gefahr für in der Nähe operierende Personen nicht zu erwarten ist. Bei dem Neutroneneinfang entstehen außerdem in 93 % der Einfänge Gamma-Quanten mit einer Energie von 0,48 MeV, gegen die aber leicht ein Schutz, beispielsweise durch handelsübliches Bleiglas, erreicht werden kann.
  • Als Beispiel für die guten Absorptionseigenschaften der Gläser nach der Erfindung sind die folgenden Daten von Interesse: 1. Glaszusammensetzung in Gewichtsprozent: B208 ........................... 80% A1203 ........................... 10°/o L'20 ............................ 1% Ca0 ............................ 9°/o Dieses Glas ist völlig farbfrei.
  • 2. Der Absorptionskoeffizient für thermische Neutronen ist i, = 27 cm-'. Entsprechend diesem Absorptionskoeffizienten treten daher aus einem Glas von nur 1 mm Dicke nur noch etwa 7 0/0 der auf das Glas auftreffenden thermischen Neutronen aus dem Glas wieder aus.
  • Durch Zusätze von 0,2 bis 4 Gewichtsprozent Ce02 lassen sich die angegebenen Gläser gegen Strahlenverfärbung weitgehend schützen.
  • In der nachstehenden Tabelle sind einige Beispiele für Gläser nach der Erfindung in Gewichts- und in Molprozentangegeben.
    Schmelz- B2031 A1203 Li20 Ca0
    Nr.
    1 Gewichtsprozent 67,5 25,4 7,1
    Molprozent 66,5 17,2 16,3
    2 Gewichtsprozent 72,5 20,5 7,0
    Molprozent 75,7 11,1 13,2
    3 Gewichtsprozent 83,0 10,0 7,0
    Molprozent 78,0 6,4 15,6
    4 Gewichtsprozent 83,0 10,0 5,0 2,0
    Molprozent 79,9 6,6 11,1 2,4
    5 Gewichtsprozent 80,0 10,0 1,0 9,0
    Molprozent 79,7 6,8 2,3 11,2
    6 Gewichtsprozent 80,0 4,0 1,0 15,0
    Molprozent 77,0 2,6 2,2 18,2
    Bei den Gläsern mit höheren Anteilen an Li20 sollte 6U-angereichertes Lithiumoxid verwendet werden. Das 0Li besitzt einen Einfangquerschnitt für thermische Neutronen von a = 950 harn. Beim Einfang thermischer Neutronen tritt lediglich eine (n, a)-Reaktion auf, die ebenso ungefährlich ist wie die gleiche Reaktion beim Bor. Schmelzführung . (Gemengezusammensetzung in Gewichtsprozent) B203 ........................... 80°/o A1203 ........................... l00/0 Ca0 ............................ 90% Li20 ............................ 10% Sämtliche Rohstoffe werden gut miteinander vermischt und in einem Platintiegel niedergeschmolzen. Dabei wird in dem Gemenge das L40 in der Form des Li2C03, B203 als H.B03 und Üa0 als CaCO3 eingesetzt. Nach dem Einschmelzen wird die Schmelze bei 1400° C eine halbe Stunde gehalten und dann unter ständigem Rühren bis auf etwa 950° C abgekühlt. Danach wird die Schmelze in vorgewärmte Stahlformen abgegossen. Die Form- und Kühlofentemperatur beträgt beim Einsetzen der abgegossenen Schmelze etwa 490° C. Die angegebenen Zeiten gelten für die Einwaage von 200 g.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verwendung eines Glases, das aus einem Gemengeansatz mit der Zusammensetzung 60 bis 83 Gewichtsprozent bzw. 50 bis 80 Molprozent B203, 14 bis 26 Gewichtsprozent bzw. 2,5 bis 18 Molprozent A1203, 0 bis 10 Gewichtsprozent bzw. 0 bis 19 Molprozent Ca0, 0,5 bis 3 Gewichtsprozent bzw. 2 bis 5 Molprozent L'20, wobei der Gehalt an A1203 und Ca0 zusammen mindestens 10 Gewichtsprozent bzw. 6 Molprozent beträgt, erschmolzen ist, als neutronenabsorbierender Werkstoff.
  2. 2. Verwendung eines Glases als neutronenabsorbierender Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, wenn das Li20 aus an 0L20 angereichertem Material besteht, im Gemengeansatz der maximale Gehalt des Li20 gleich 7,5 Gewichtsprozent bzw. 17 Molprozent beträgt.
  3. 3. Verwendung eines Glases als neutronenabsorbierender Werkstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gemengeansatz zusätzlich 0,2 bis 4 Gewichtsprozent Ce02 enthält.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2349926A1 (fr) * 1976-04-26 1977-11-25 Alkem Gmbh Blindage de protection contre les neutrons pour une boite a gants
US5221646A (en) * 1991-07-15 1993-06-22 The United States Of America As Represented By The Secretary Of Commerce Neutron absorbing glass compositions
WO1999007001A1 (de) * 1997-07-31 1999-02-11 Siemens Aktiengesellschaft Absorberbauteil, verfahren zur herstellung eines absorberbauteils, brennelement-lagergestell sowie neutronen absorbierender werkstoff

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1609329A (en) * 1923-10-10 1926-12-07 Corning Glass Works Glass composition

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