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Die Erfindung bezieht sich auf eine Abschußrampe für drahtgelenkte
Raketen, die aus einem gepanzerten Raum ausfahrbar ist.
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Es ist eine Raketenabschußrampe bekannt, welche zum Abschuß von drahtgelenkten
Flugkörpern dient, nachdem diese durch eine oder mehrere Ausfahrvorrichtungen aus
dem Inneren eines allseitig gepanzerten Fahrzeugs ausgebracht wurden.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Lenkdrähte, welche die abgeschossenen
Raketen mit den leeren Rampen verbinden, vor dem Einfahren der leeren Rampen in
das Fahrzeuginnere von den Rampen zu lösen, da eventuell mit der Rampe in das Fahrzeug
hereingezogene Lenkdrähte dort die Wiederbeladearbeiten empfindlich beeinträchtigen.
Werden die Lenkdrähte von einem Bedienenden noch im ausgefahrenen Zustand der Rampe
entfernt, besteht Gefährdung durch Feindeinwirkung. In allen Fällen bedeutet das
manuelle Entfernen der Lenkdrähte Zeitverlust und damit eine Verminderung der Schußfolge
und Kampfstärke.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu schaffen,
mittels der das Entfernen der Lenkdrähte automatisierbar ist und damit die oben
angegebenen Schwierigkeiten umgangen werden können.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine an der Verbindungsstelle
der Lenkdrähte mit der Rampe angeordnete, an sich bekannte Sprengeinrichtung, die
nach dem Abschuß der Rakete und deren Erreichen des Ziels auslösbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt eine Kupplung der
Sprengauslösung mit der Betätigung der Einfahrtaste. In besonderer Ausgestaltung
der Erfindung wird der Zündstrom für die Absprengeinrichtung einer eigenen Batterie
entnommen, damit die Lenkdrähte auch bei Ausfall der übrigen elektrischen Steuerung
abgesprengt werden können. Zur Erhöhung der Sicherheit kann ferner der Zündstrom
für die Absprengeinrichtung durch ein Relais unterbrochen werden, sobald die Rampe
beginnt, in das Fahrzeuginnere einzufahren.
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Weitere Vorteile ergeben sich aus dem im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel
an Hand der Zeichnung, in der F i g. 1 eine schematische Darstellung der elektrohydraulischen
Steuerung einer Raketenabschußanlage ist, in .der die ausgezogenen Linien die Rampe
mit der Rakete im Inneren des Panzerfahrzeugs, die gestrichelten Linien in Abschußstellung
zeigen, und F i g. 2 die gerade von der Rampe abgeschossene und mit ihr durch einen
Lenkdraht verbundene Rakete zeigt.
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Gemäß F i g. 1 wird die elektrohydraulische Steuerung der Rampe, wie
üblich, von der Fahrzeugbatterie 1 gespeist. Aus Sicherheitsgründen dient eine eigene
Batterie 2 für die Versorgung des Lenkvorgangs. Dadurch wird bei Ausfall der elektrischen
Anlage Handbetrieb ermöglicht. Vorteilhafterweise wird deshalb auch der Absprengvorgang
der Lenkdrähte aus der Batterie 2 für den Lenkvorgang gespeist. Beide Batterien
sind über nicht bezifferte Kabel mit dem Elektrosteuerzentrum 3 verbunden. Von hier
führt ein ebenfalls nicht beziffertes Kabel zu einer Gleichstrompumpe 4, die in
einem Vorratsbehälter 5 angeordnet ist. Außerdem führt vom Elektrosteuerzentrum
aus ein nicht beziffertes Kabel zu dem Magneten der Ventilgruppe 6; weitere Kabelverbindungen
bestehen zu den an den Arbeitszylindern 7, 8, 9 und 10 angeordneten Endschaltern.
Mit Betätigen einer nicht dargestellten Drucktaste gibt das Elektrosteuerzentrum
3 Spannung auf die Motorpumpe 4 und auf den Magneten des zum Arbeitszylinder 7 gehörigen
Ventils der Ventilgruppe 6. Die Pumpe 4 fördert damit Drucköl und gibt dieses an
den Arbeitszylinder 7. Damit hebt sich die Raketenklappe 11 aus dem Wannendach 12
heraus und schwenkt um eine Drehachse 13. Der Raum oberhalb der in senkrechter Stellung
zum Ausfahren bereitgestellten Abschußrampe 14 mit Rakete 15 ist frei. Diese ist
elektrisch mit der Abschußrampe 14 über eine lösbare Steckkupplung 16 am Fuß der
Rampe 14 verbunden. Von der Steckkupplung 16 führt ein (nicht beziffertes) Kabel
zum Steuerzentrum 3. Wenn die Raketenklappe 11 offen ist, spricht ein am Arbeitszylinder
7 untergebrachter Endschalter an, das Elektrosteuerzentrum 3 gibt Spannung auf den
Magneten des Ventils für den Arbeitszylinder 8, dieser hebt über Ritzel- und Kettentriebe
die Rampe 14 samt Rakete 15 senkrecht nach oben aus dem geöffneten Wannendach 12
heraus. Mit Erreichen der senkrechten Endstellung spricht ein am Arbeitszylinder
8 untergebrachter Endschalter an. Damit gibt das Steuerzentrum Spannung auf den
Magneten für das Ventil des Arbeitszylinders 9, der die Rampe 14 samt Rakete 15
zum Kippen um die Kippachse 17 in eine vorher einstellbare Kippstellung bringt.
Bei Beendigung des Kippvorgangs wird ein am Arbeitszylinder 9 angeordneter Endschalter
gedrückt. Das Elektrosteuerzentrum 3 nimmt die Spannung vom Magneten des Ventils
des Arbeitszylinders 7 weg. Dieses schaltet um, und die Raketenklappe schließt sich.
In Grundstellung der Klappe wird ein am Arbeitszylinder 7 untergebrachter zweiter
Endschalter gedrückt. Damit gibt das Elektrosteuerzentrum 3 Spannung auf den Magneten
des Ventils für den Arbeitszylinder 10. Dieser schwenkt die Rampe 14 samt Rakete
15 um die Schwenkachse 18 in eine vorher einstellbare Ausschwenkrichtung. Ist diese
gestrichelt gezeichnete Stellung erreicht, so spricht ein am Arbeitszylinder 10
angebrachter Endschalter an. Das Elektrosteuerzentrum setzt die Anlage still. Sperrung
erfolgt über nicht dargestellte Rückschlagventile im Hydrauliksystem. Die Rakete
kann nunmehr abgeschossen werden.
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Die beschriebene automatische Arbeitsfolge wird wegen des relativ
hohen elektrischen Leistungsbedarfs aus der kapazitätsreichen Fahrzeugbatterie gespeist.
Bei Nachlassen der Batteriekapazität oder bei Defekt der elektrischen Anlage ist
Handbetrieb dadurch gewährleistet, daß die zu einer Baugruppe 6 vereinigten Ventile
über eine Nockenwelle 19 betätigt werden können, während die Funktion der Motorpumpe
durch eine nicht dargestellte Handpumpe ersetzt wird. Der weniger große Strombedarf
für den Abschuß- und Lenkvorgang wird bei beiden Betriebsarten aus der relativ kleinen
Batterie 2 gedeckt. Mit Drücken der Feuertaste nimmt das Steuerzentrum 3 Spannung
aus der Batterie 2 und gibt den Zündvorgang an die Rakete 15 frei. Diese löst sich
von der Rampe 14, während die in der Rakete untergebrachten Lenkdrähte 20 sich abspulen
und mit dem Stekker 16 am Fuß der Rampe 14 verbunden bleiben (F i g. 2). Damit können
über ein Bediengerät Lenkimpulse an die Rakete während ihres Fluges gegeben werden.
Mit
Erreichen des Zieles kann die leere Rampe 14 wieder eingefahren werden. Zum Absprengen
der Lenkdrähte 20 zündet das Steuerzentrum 3 gleichzeitig mit dem Drücken der Einfahrdrucktaste
einen an den Lenkdrähten im Steckeruntertei116 angebrachten Sprengsatz; damit fliegen
die Lenkdrähte aus dem Steckerunterteil 16 heraus, und dieses ist frei für die Aufnahme
der nächsten Rakete. Das Elektrosteuerzentrum bewirkt weiterhin, daß aus der Batterie
1 Spannung entnommen und an die Motorpumpe 4 sowie an die Magnete der Ventilgruppe
6 gegeben wird. Sobald die Einfahrbewegung begonnen hat, d. h. nach Freiwerden des
am Arbeitszylinder 10 angebrachten Endschalters, nimmt das Steuerzentrum 3 über
eine Relaisschaltung die Sprengspannung aus Sicherheitsgründen wieder weg. Im übrigen
laufen die automatischen Arbeitsgänge in umgekehrter Reihenfolge wie beim Ausfahren
ab. Der Strombedarf für das Absprengen der Lenkdrähte wird aus der Batterie 2 gedeckt,
damit die Lenkdrähte auch bei Handbetrieb abgesprengt werden können.