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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Herstellen von
doppelwandigen, gegebenenfalls von mit Schaumstoff gefüllter Doppelwand versehenen
Behältern, die aus einzelnen, im Tiefziehverfahren hergestellten Teilkörpern bestehen.
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Man ging bei der Herstellung von im Vakuum-Tiefziehverfahren hergestellten
Körpern dieser Art so vor, daß entweder auf einer Maschine nacheinander oder gleichzeitig
auf zwei nebeneinanderstehenden Maschinen die beiden Hauptteile gezogen werden,
worauf in einer dritten Maschine die Verbindung der beiden Teilkörper zu einem Hohlkörper
oder das Ineinanderfügen von einen Schaumstoff enthaltenden Doppelwandschalen erfolgte.
Zur Zentrierung während des Verbindungsvorgangs der beiden Hauptteile auf der dritten
Maschine muß entweder eine besondere Vorrichtung benutzt werden, oder die Formkörper
sind mit entsprechenden Zentrierungsmitteln ausgerüstet. Ferner lassen sich im allgemeinen
mit den bis jetzt bekannten oder beschriebenen Verfahren Körper mit nur verhältnismäßig
starken Wandstärken herstellen. Wie schließlich aus der Schilderung der bekannten
Verfahren zu entnehmen ist, war bisher der maschinentechnische und der Zeitaufwand
zur Herstellung der erwähnten Körper verhältnismäßig groß.
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Es ist zwar eine ältere Vorrichtung bekanntgeworden, bei der zwei
Folien für sich getrennt in der gleichen Vorrichtung verformt und dann miteinander
verbunden werden. Hierzu muß jedoch die Maschine zuerst mit einer ersten Formeinrichtung
bestückt werden, um den einen Teilkörper zu formen. Darauf wird der genannte erste
Teil des Formkörpers gegen den anderen ausgetauscht, um die Formung des zweiten
Teilkörpers durchzuführen, worauf schließlich die Verbindung der beiden Teile erfolgen
kann.
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Wenn mit dieser bekannten Vorrichtung ein Doppelwandkörper hergestellt
werden soll, was bei der älteren Maschine nicht vorgesehen ist, so müßte zur Formung
des zweiten Teilkörpers die gesamte Formeinrichtung ausgetauscht werden. Außerdem
ist es mit der älteren Vorrichtung nicht möglich, ohne Demontage ein Ausschäumen
der Doppelwand vorzunehmen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ist die, innerhalb einer
einzigen Vorrichtung ohne Austausch von Formeinrichtungen einen Doppelwandbehälter
vollständig herzustellen und darüber hinaus die Doppelwand noch mit Schaumstoff
auszufüllen.
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Eine Lösung wurde darin gefunden, daß über einer in einem gemeinsamen
Maschinengehäuse angeordneten an sich bekannten Tiefziehformeinrichtung eine weitere,
unabhängig von der ersten beheiz- und bedienbare, koaxial und relativ zu dieser
verschiebbare Tiefziehformeinrichtung an einem mit dem Maschinengehäuse verbundenen
Gestell angebracht ist und beide Einrichtungen zur Verbindung der getrennt geformten
Teile zusammenfahrbar sind.
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Hierdurch kann der Gesamtvorgang, nämlich das Herstellen der beiden
Hauptteile und deren Verbindung entweder zu einem Hohlkörper oder zu einer doppelwandigen
Schale, erfolgen, wobei die letztere noch ausgeschäumt werden kann, und zwar erfolgt
das ganze in einer einzigen Vorrichtung und ohne Unterbrechung in unmittelbar aufeinanderfolgenden
Arbeitsgängen. Außerdem ist die Möglichkeit geschaffen, auch verhältnismäßig dünnwandige
Körper herzustellen.
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Jede Formeinrichtung kann mit wenigstens einer Heizeinrichtung ausgerüstet
sein, und beide sind unabhängig voneinander waagerecht verschiebbar und übergreifen
sich. Hierbei besteht die Möglichkeit, daß die untere, die der untenliegenden Formeinrichtung
zugeordnet ist, gleichzeitig auch als Unterheizung für die obere Formeinrichtung
dienen kann.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist es zwecks mühelosen Ausbaues
der fertig geformten Teile zweckmäßig, wenigstens die obere Formeinrichtung in ihrer
Weite verstellbar zu machen etwa derart, daß der entsprechende Formrahmen aus einzelnen
mittels Getriebe waagerecht verschiebbaren Schiebern besteht.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
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F i g. 2 eine Teilvorderansicht der Vorrichtung und F i g. 3 einen
senkrechten Teilschnitt durch die Vorrichtung im Bereich der zusammengefahrenen
Formeinrichtungen.
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In dem Maschinengehäuse 1 ist in üblicher Weise eine hier nur in
gestrichelten Linien angedeutete Vakuum-Tiefzieheinrichtung für Negativverformung
angebracht. Die Formeinrichtung ist mit 2 bezeichnet, und zur Unterheizung ist eine
ebenfalls in gestrichelten Linien dargestellte waagerecht verschiebbare Heizplatte
3 angeordnet. Auf dem Gehäuse befinden sich an beiden Seiten die Laufschienen 4
und 5, wobei auf den innenliegenden Schienen 4 mit den Rollen 6 die Heizeinrichtung
7 für die Formeinrichtung 2 hin-und herschiebbar ist. Beidseitig des Gehäuses befinden
sich die Hubzylinder 8, deren Kolbenstangen 9 sich senkrecht nach oben erstrecken.
An den Kolbenstangen 9 ist mit den Halterungen 10 die obere Formeinrichtung 11 befestigt,
während die dazugehörige Heizeinrichtung 12 mit dem Support 13 die untere Heizeinrichtung
7 übergreift und mit den Rollen 14 auf den außenliegenden Schienen 5 verschiebbar
gelagert ist. Der zu der Formeinrichtung 11, die mit Positivformung arbeitet, gehörige
Stempel 15 ist an dem die beiden Kolbenstangen 9 verbindenden Joch 16 gelagert und
durch ein in dem Joch 16 sitzendes Hubaggregat, dessen Kolbenstange 17 oben herausragt,
auf- und abfahrbar. An dem Joch ist ferner eine sich nach unten erstreckende Zahnstange
18 befestigt, die mit einer gleichen nach der anderen Seite durch ein Zahnradgetriebe
19 gekuppelt ist, um den Gleichlauf der beiden Kolbenstangen zu gewährleisten.
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Wie aus dem vergrößerten Teilschnitt der Fig 3 zu erkennen ist, besteht
die untere Formeinrichtung 2 aus dem festen Formrahmen 20, an welchem durch das
Gelenk 21 der schwenkbare Spannrahmen 22 gelagert ist. Die obere Formeinrichtung
besteht aus dem Formrahmen 23 der an den Kolbenstangen 9 befestigt ist und an welchem
ebenfalls durch ein Gelenk 21 der Spannrahmen 24 schwenkbar angeschlossen ist. Der
Formrahmen 23 ist mehrteilig ausgebildet, und er enthält in einem Schlitz 25 waagerecht
verschiebbare Schieber 26, die über das Hebelgetriebe 27 vermittels des Betätigungshebels
28 aus dem Rahmen 23 eine und ausgefahren werden können, um dadurch die Weite des
Rahmens veränderlich zu machen. In der soeben beschriebenen F i g. 3 ist der Formstempel
zur Negativverformung mit 29 und der Formstempel für die Positivverformung, der
an dem Joch 16 gelagert ist, mit 15 bezeichnet.
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Soll beispielsweise eine ausgeschäumte Doppelschale hergestellt werden,
so werden zunächst die beiden Folien in die untere und obere Formvorrichtung 2 und
11 eingespannt, mit den Heizeinrichtungen 3, 7 und 12 erwärmt und dann vermittels
der Stempel 29 und 15 in der üblichen Weise verformt.
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Hierauf wird die in der unteren Formeinrichtung entstandene Schale
30 mit dem zu schäumenden Material gefüllt und darauf vermittels der Hubzylinder
8 die obere Formeinrichtung 11 mitsamt der darin geformten Schale 31 nach unten
gefahren in die Stellung gemäß F i g. 3. Hierbei verbindet sich das in dem Zwischenraum
der beiden Schalen 30 und 31 befindliche Material mit den beiden Schalen, und die
fertige Doppelschale kann aus der Maschine herausgenommen werden, wozu zunächst
der Stempel 15 nach oben gefahren, darauf der Spannrahmen 24 weggeschwenkt und der
Schieber 26 des Formrahmens 23 eingezogen werden muß.
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Die Erfindung beschränkt sich nicht auf das beschriebene und dargestellte
Ausführungsbeispiel, sondern sie umfaßt alle Vakuum-Formmaschinen, bei denen gleichzeitig
zwei Formteile hergestellt und miteinander verbunden werden können.