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Die Erfindung betrifft ein Meßgerät für Grob-und Feinanzeige, denen
je ein Zeiger und eine linear geteilte Kreisskala zugeordnet und deren Anzeigen
in je einen positiven und einen negativen Meßbereich aufgeteilt sind, wobei die
Grobskala innerhalb des zur Verfügung stehenden vollen Kreisbogens die gesamte positive
und die gesamte negative Teilskala umfaßt, die beide von einem gemeinsamen Nullpunkt
aus nach verschiedenen Seiten verlaufen, wohingegen die Feinskala sich in einem
Bereich über den vollen Kreis erstreckt und die beiden Meßbereiche lediglich durch
zwei verschiedene, gegenläufig gerichtete Skalenbezifferungen zu unterscheiden sind,
in der Weise, daß die Teilung der Feinskala auf einer ersten, mit fensterartigen
Durchbrüchen versehenen Skalenscheibe und die in diesen Durchbrüchen lesbar erscheinende
Bezifferung der Feinskala auf einer zweiten, sich hinter der ersten befindlichen
und gegenüber dieser verdrehbaren Skalenscheibe angebracht ist.
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Es ist bei solchen Meßgeräten bereits bekannt und üblich, die Skala
mit mehreren, den verschieden großen Meßbereichen entsprechenden Bezifferungen zu
versehen, von denen jede sich über den gesamten verfügbaren Anzeigewinkel erstreckt
und wobei diese Bezifferungen meistens übereinander, d. h. auf Kreisbögen verschiedenen
Durchmessers und gegebenenfalls mit unterschiedlich gefärbten Ziffern aufgetragen
sind.
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Wie sich jedoch gezeigt hat, kommen bei solchen Mehrbereichskalen
sehr oft Verwechslungen der Meßbereiche bzw. der ihnen zugeordneten Bezifferungen,
also Fehlablesungen, vor, und zwar selbst dann, wenn aus der Einstellung anderer
Anzeigemittel hervorgeht, welcher Bereich jeweils gültig ist.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, bei Kreisskalen, bei
denen mehrere Meßbereiche nicht räumlich, sondern nur durch verschiedene, mehrfache
Bezifferung zu unterscheiden sind, die Bezifferung für jeden Meßbereich eindeutig
und unverwechselbar mit parallellaufenden, anderen Bezifferungen zu machen, wobei
die Auswahl der gültigen Bezifferung automatisch durch die Einstellung anderer Anzeigemittel,
d. h. der Grobanzeige, gesteuert werden soll.
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Als Lösung wird vorgeschlagen, daß die Teilung der an sich mehrfach
zu beziffernden Feinskala auf einer ersten, mit fensterartigen Durchbrüchen versehenen
Skalenscheibe und die in diesen Durchbrüchen lesbar erscheinende Bezifferung der
Feinskala auf einer zweiten, sich hinter der ersten befindlichen und gegenüber dieser
verdrehbaren Skalenscheibe angebracht ist.
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Erfindungsgemäß weist die zweite Skalenscheibe zwei gegenläufige,
kreisförmig angeordnete Ziffernreihen auf, so daß die Anordnung der Ziffern einer
Ziffernreihe jeweils bei einer von zwei vorbestimmten Drehwinkelstellungen der beiden
Skalenscheiben zueinander mit der Anordnung der fensterartigen Durchbrüche der ersten
Skalenscheibe übereinstimmt und zur gewünschten Einstellung einer der beiden Drehwinkelstellungen
in Zuordnung zum Null durchgang des Grobwertzeigers eine mit diesem gekoppelte Kontakteinrichtung
vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von der Meßbereichseinstellung des Grobwertzeigers
einen von zwei Stellschaltern elektromagnetisch betätigt, welche beide jeweils einer
der beiden Drehwinkelstellungen der zweiten Skalenscheibe der Feinanzeige zugeordnet
sind.
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Da somit die Bezifferungen der jeweils nicht in Betracht kommenden
Meßbereiche von der ersten Skalenscheibe verdeckt werden, ist eine Verwechslung
der Meßbereiche ausgeschlossen.
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Gegenüber bekannten Anordnungen hat dieses Meßgerät den Vorteil,
daß zwei Anzeigen automatisch und unabhängig von ihrer räumlichen Lage zueinander
in dem Sinne gekoppelt werden, daß die Auswahl der richtigen Bezifferung der abhängigen
Anzeige durch die unabhängige Anzeige nach ihrer Richtung und Größe gesteuert wird.
Das ist besonders zweckmäßig für den Anwendungsfall einer Grob- und Feinanzeige
mit getrennten Anzeigesystemen und möglicher Vorzeichenumkehr des Meßwertes, der
eine Richtungsumkehr des Zeigerausschlages zugeordnet ist. Durch die beim Nulldurchgang
der Grobanzeige automatisch gesteuerte Umschaltung auf eine gegenläufige Bezifferung
an der Feinanzeigeskala ist eine einfache, unverwechselbare Ablesung auch bei Vorzeichenumkehr
gewährleistet.
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Die Erfindung ist sowohl bei konzentrisch angeordneten Grob- und
Feinwertzeigern anwendbar, die auf einer gemeinsamen Skalascheibe nach Art einer
üblichen Zeituhr, jedoch über getrennte Skalenteilungen, spielen, als auch bei Anzeigeanordnungen,
bei denen die beiden Zeiger nebeneinander auf getrennten Skalenscheiben erscheinen.
Für den letzten Fall, der wegen größerer Ubersichtlichkeit und Robustheit oft bevorzugt
wird, ist die Anwendung dieser Erfindung besonders günstig, da sie eine konstruktiv
einfache Ausführung erlaubt.
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Die Erfindung wird an Hand des in den Abbildungen dargestellten Beispiels
näher erläutert. Es ist hierbei angenommen, daß Meßwerte, die sich über einen positiven
und einen negativen Bereich erstrecken, mittels einer Grob- und Feinanzeigeeinrichtung
angezeigt werden sollen, die bei Vorzeichenwechsel des Meßwertes ihren Ausschlag
umkehrt. Während bei der Grobwertanzeige der auf der Skala verfügbare Anzeigewinkel
in einen positiven und einen negativen Bereich aufgeteilt sein kann, so daß jeder
Zeigerstellung nur ein Anzeigewert zugeordnet zu sein braucht, muß die Feinwertskala,
da ja der Feinwertzeiger diese schon innerhalb eines Grobmeßbereichs mehrmals überfährt,
mit zwei verschiedenen sich über volle 3600 erstreckenden Bezifferungen versehen
sein, von denen die eine für den positiven und die andere für den negativen Meßbereich
gültig ist.
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In beiden Abbildungen ist Sk die mit einer Strichteilung versehene,
raumfeste Kreisskala des Feinwertanzeigers. An Stelle der Skalenziffern (die Null
ausgenommen) weist diese Skala jedoch kreisförmige Durchbrüche D auf. Vor der Skala
Sk spielt der Zeiger, der mit dem Grobwertanzeiger über ein Untersetzungsgetriebe
gekoppelt zu denken ist.
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Hinter der Skala Sk ist die ZiffernscheibeZS verdrehbar angebracht.
Auf der Ziffernscheibe ZS sind zwei gegenläufige Bezifferungen 1... 9 und 9... 1
aufgetragen, von denen die im Uhrzeigersinn fortschreitende für die Anzeige positiver
Werte und die im Gegenuhrzeigersinn fortschreitende für die Anzeige negativer Werte
bestimmt ist. Die beiden Bezifferungen sind um etwas mehr als eine Ziffernbreite
gegeneinander versetzt aufgetragen, so daß immer nur die Ziffern der einen oder
der anderen
Bezifferung in den Durchbrüchen D sichtbar sind.
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Um die gegenseitige Lage der Bezifferungen zu veranschaulichen, sind
die jeweils von der Skala Sk verdeckten Ziffern gestrichelt gezeichnet. Selbstverständlich
könnte man auch bei einer Anzeigevorrichtung gemäß der Erfindung die Ziffern verschiedener
Meßbereiche außerdem in unterschiedlichen Farben auftragen.
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Die Verdrehung der Ziffernscheibe ZS erfolgt durch zwei Hubmagneten
HM1 und HM2, die mit ihren Zugstangen Stl bzw. St.2 in die Stellhebel L1 bzw. L2
eingreifen. Diese Hubmagneten werden mittels eines Kontaktgebers gesteuert, der
zwei getrennte KontaktbahnenKp und Kn aufweist. An die Kontaktbahn Kp ist der Hubmagnet
HM1 und an die Kontaktbahn Kn der Hubmagnet HM2 angeschlossen.
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Die Spannung der Batterie B wird der einen oder der anderen Kontaktbahn
über einen Kontaktarm KA zugeführt, der mit dem Grobwertanzeiger bzw. mit dessen
Einstellwelle gekoppelt zu denken ist.
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In der Abb. 1 befindet sich der Kontaktarm KA auf der Kontaktbahn
Kp. Diese ist dem positiven Meßbereich zugeordnet und erstreckt sich über einen
größeren Drehwinkel als die Kontaktbahn Kn, da der positive Meßbereich im vorliegenden
Fall als der größte von beiden angenommen ist. Gemäß Ab b. 1 bekommt somit der Hubmagnet
HM1 Spannung und zieht die Ziffernscheibe ZS an dem Stellhebel L1 gegen den Anschlag
A,. In dieser Stellung sind die im Uhrzeigersinn fortschreitenden Ziffern sichtbar.
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In der Ab b. 2 ist angenommen, daß negative Meßwerte angezeigt werden.
Der Kontaktarm KA befindet sich daher auf der Kontaktbahn Kn, so daß der Hubmagnet
HM2 Spannung bekommt und die Ziffernscheibe ZS an dem Stellhebel L2 gegen den Anschlags,
zieht, so daß in den DurchbrüchenD die im Gegenuhrzeigersinn fortschreitenden Ziffern
sichtbar sind.