DE1294704B - Anordnung zur temperaturabhaengigen Ausloesung von elektrischen Vorgaengen - Google Patents

Anordnung zur temperaturabhaengigen Ausloesung von elektrischen Vorgaengen

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DE1294704B DE1961E0020472 DEE0020472A DE1294704B DE 1294704 B DE1294704 B DE 1294704B DE 1961E0020472 DE1961E0020472 DE 1961E0020472 DE E0020472 A DEE0020472 A DE E0020472A DE 1294704 B DE1294704 B DE 1294704B
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    • GPHYSICS
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    • G01KMEASURING TEMPERATURE; MEASURING QUANTITY OF HEAT; THERMALLY-SENSITIVE ELEMENTS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur temperaturabhängigen Auslösung von elektrischen Vorgängen mit einer aus pyroelektrischem Material bestehenden, zwischen zwei Elektroden angeordneten Pille.
  • Bekanntlich ist die Pyroelektrizität die Eigenschaft bestimmter Kristalle, beim Erwärmen oder Abkühlen elektrische Ladungen zu entwickeln. Diese Erscheinung, die früher in erster Linie nur für Turmalin und ähnliche Einkristalline bekannt war, ist auf zwei verschiedene Ursachen zurückzuführen, von denen die eine als »echte« Pyroelektrizität und die andere als »falsche« Pyroelektrizität bezeichnet werden. Die echte Pyroelektrizität stammt ausschließlich von den Temperaturänderungen, während die falsche Pyroelektrizität darauf zurückzuführen ist, daß alle pyroelektrischen Kristalle auch piezoelektrisch sind. Die Temperaturänderungen rufen Ausdehnungen oder Zusammenziehungen hervor, die auf dem Umweg über den piezoelektrischen Effekt gleichfalls Ladungsänderungen hervorrufen, die sich dem echten pyroelektrischen Effekt überlagern. Dieser pyroelektrische Effekt bei Turmalin und ähnlichen Einkristallen ist ein vollkommen reversibler Vorgang. Selbst nach beliebig vielen Temperaturänderungen in beiden Richtungen tritt dieser pyroelektrische Effekt unvermindert auf; er kann deshalb beispielsweise zur Temperaturmessung benutzt werden.
  • Demgemäß besteht bei einer bekannten Anordnung der eingangs angegebenen Art, die als Schallwellendetektor oder Mikrophon wirken soll, die Pille aus Turmalin, und an ihre Elektroden ist ein elektrischer Verstärker angeschlossen. Die Pille dient dabei als Energiewandler, der die von einer Schallwelle durch adiabatische Temperaturänderungen erzeugte Wärmeenergie in elektrische Energie umwandelt. Da diese Energie sehr gering ist, reicht sie nicht unmittelbar zur Auslösung elektrischer Vorgänge aus, die eine größere Energie erfordern.
  • Später wurde bekannt, daß unter bestimmten Umständen auch gewisse keramische Materialien also polykristalline Stoffe, insbesondere Bariumtitanat (BaTiO>) einen Piezoeffekt zeigen können. Man fand nämlich, daß bei der Überlagerung eines starken Gleichfeldes bei bestimmten Resonanzfrequenzen Verlustmaxima auftraten, die durch eine Vorpolarisation des Dielektrikums gedeutet wurden. Diese Resonanzfrequenzen wurden mit sinkendem Durchmesser und abnehmender Dicke der Probe nach höheren Frequenzen verschoben. Durch statische Messungen an einer kurzzeitig mit 6kV/cm polarisierten Probe konnte mit einem Druck von einigen Kilogramm eine piezoelektrische Spannung von einigen Volt erzeugt werden. Später wurde genauer festgestellt, daß Bariumtitanatkeramik, also polykristalline Stücke durch kurzzeitige Vorpolarisation mit Feldstärken in der Größenordnung von 20 kV/cm piezoelektrisch gemacht werden können. Diese Erscheinung wird folgendermaßen erklärt: In dem Keramikmaterial sind die für die ferroelektrischen Eigenschaften verantwortlichen Elementarbereiche völlig regellos verteilt, so daß das Material selbst noch keine piezoelektrischen Eigenschaften hat. Wird die Keramik aber einem elektrischen Feld ausgesetzt, so wachsen die in Feldrichtung liegenden Elementarbereiche ähnlich wie bei einem Ferromagnetikum auf Kosten der ungünstig orientierten.
  • Diese Orientierung bleibt auch nach Wegnahme des elektrischen Feldes bestehen.
  • Obwohl also das keramische Material kein Einkristall ist, erhält es durch die remanente Polarisation die Eigenschaft der Piezoelektrizität.
  • Es wurde ferner festgestellt, daß die Polarisation eines so behandelten keramischen Materials von der Temperatur abhängig ist und an den Umwandlungspunkten plötzliche Sprünge zeigt. Das keramische Material wird also durch die remanente Polarisation zugleich pyroelektrisch.
  • Schließlich wurde noch festgestellt, daß durch Erhitzung des polarisierten Keramikmaterials über den Curiepunkt hinaus die gesamte gespeicherte Ladung wieder freigesetzt werden kann, so daß das Material seine piezoelektrischen und pyroelektrischen Eigenschaften verliert. Das Material befindet sich dann auch nach Abkühlung unter den Curiepunkt wieder im Ursprungszustand, in welchem es weder piezoelektrisch noch pyroelektrisch ist. Es kann erst dadurch wieder pyroelektrisch werden, daß es erneut durch Anlegen einer großen Feldstärke polarisiert wird, wobei wieder eine entsprechende Ladung gespeichert wird.
  • Diese Erscheinungen dürfen nicht mit der Temperaturabhängigkeit der Dielektrizitätskonstante bei verschiedenen Stoffen verwechselt werden, wie sie bei gewissen bekannten Anordnungen zur Temperaturmessung ausgenutzt wird. Bei diesen bekannten Anordnungen kann irgendein Dielektrikum genommen werden, dessen Dielektrizitätskonstante sich in Abhängigkeit von der Temperatur stark ändert, ohne daß dieses Material pyroelektrische Eigenschaften aufzuweisen braucht. Zwar ist auch Bariumtitanat ein hierfür geeignetes Dielektrikum, doch wird bei dieser Art der Temperaturmessung von seinen pyroelektrischen Eigenschaften kein Gebrauch gemacht.
  • Wie zuvor nachgewiesen wurde, besitzt Bariumtitanat nur dann piezoelektrische oder pyroelektrische Eigenschaften, wenn es durch ein starkes Feld polarisiert worden ist. Bei den bekannten Anordnungen wird jedoch lediglich die Anderung der Dielektrizitätskonstante in Abhängigkeit von der Temperatur zur Temperaturmessung benutzt. Diese Änderung der Dielektrizitätskonstante in Abhängigkeit von der Temperatur ist natürlich ein völlig reversibler Vorgang, wie es auch für eine Temperaturmeßvorrichtung unerläßlich ist, denn es wäre in höchstem Maße unerwünscht, wenn die Vorrichtung nach Überschreiten einer bestimmten Temperaturgrenze plötzlich unbrauchbar würde. Außerdem setzt die Messung der Dielektrizitätskonstante stets eine äußere Spannungsquelle voraus.
  • Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs angegebenen Art zu schaffen, die es ermöglicht, ohne äußere Spannungsquelle beim Überschreiten einer bestimmten Temperaturschwelle einen elektrischen Vorgang auszulösen, der eine beträchtliche Energie erfordert.
  • Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Pille aus ferroelektrischem, keramischem, elektrisch polarisiertem Material besteht und daß die Elektroden mit einem Verbrauchergerät verbunden sind, das auf die beim Überschreiten des Curiepunktes des Materials freigesetzte Energie anspricht.
  • Bei der erfindungsgemäßen Anordnung wird nicht nur die zugeführte Wärme in elektrische Energie umgeformt, sondern es wird im Augenblick der Überschreitung des Curiepunktes die gesamte in der Pille gespeicherte Energie plötzlich für die Auslösung des Verbrauchergeräts benutzt. Das Verbrauchergerät spricht daher auch dann an, wenn zu seiner Erregung eine beträchtliche Energie erforderlich ist. Es kann ein Anzeigegerät sein, aber auch ein Relais, das einen Schaltvorgang auslöst, oder ein Heizdraht, der eine Zündung bewirkt.
  • Wenn beispielsweise kleine Pillen mit einem Durchmesser in der Größenordnung von 2 cm aus Bariumtitanat verwendet werden, wird bei einer raschen, zur Überschreitung des Curiepunktes führenden Erwärmung von der Umgebungstemperatur bis auf 1250 C eine elektrische Ladung von etwa 20 Microcoulomb abgegeben. Wenn das einfache Bariumtitanat durch ein Titanat ersetzt wird, das außerdem Blei enthält, erhält man bei einem Temperaturanstieg bis zu 1500 C eine Ladung von annähernd 25 Microcoulomb. Für keramische Stoffe aus den Oxyden von Niob, Cadmium und Natrium erreicht die Ladung einen Wert in der Nähe von 45 Microcoulomb bei 2200 C, und für keramische Stoffe aus Zirkonaten tritt die Erscheinung schließlich bei etwa 3500 C ein, und die abgegebene elektrische Ladung beträgt etwa 75 Microcoulomb.
  • Nach der Auslösung ist die Pille nicht mehr polarisiert, so daß die Anordnung unwirksam geworden ist, bis sie gegebenenfalls durch erneute Polarisation wieder betriebsbereit gemacht wird.
  • Die erfindungsgemäße Anordnung ist einfach und robust, hat einen geringen Raumbedarf und gewährleistet mit jeder gewünschten Sicherheit und Genauigkeit das Auslösen des Verbrauchergeräts.
  • Die Erfindung eignet sich für Überwachungen, Steuerungen, Fernsteuerungen und zur Fernanzeige, insbesondere zur Temperaturüberwachung und die Kontrolle kritischer Erwärmungen, und zur Auslösung oder Fernauslösung von Vorgängen beim Überschreiten bestimmter Temperaturschwellen sowie auch zur Steuerung der Tätigkeit von Organen auf Grund gewünschter örtlicher Erwärmungen.
  • Ein vorteilhaftes Anwendungsbeispiel der Erfindung ist die Zündung der Ladung eines Geschosses.
  • Zu diesem Zweck ist die auf die Pille einwirkende Wärmequelle eine Pulverladung, und die ganze Anordnung ist in dem Boden eines Geschosses angeordnet und von einem die Erwärmung verzögernden Behälter umgeben, während das Verbrauchergerät die elektrische Sprengkapsel des Geschosses ist. Beim Abfeuern des Geschosses entzündet sich die Pulverladung, wodurch die Pille erwärmt wird. Diese erreicht jedoch den Curiepunkt mit einer gewissen Verzögerung, so daß die Sprengkapsel erst einige Zeit nach dem Abfeuern des Geschosses gezündet wird.
  • Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung beispielshalber erläutert. Darin zeigt Fig. 1 ein schematisches Schaltbild einer erfindungsgemäßen Anordnung und F i g. 2 eine schematische Darstellung einer besonderen Anwendung der Erfindung zur Erläuterung der Anwendungsmöglichkeit einer gewollten Temperaturerhöhung des keramischen Materials.
  • Die in Fig. 1 gezeigte Anordnung enthält ein keramisches Plättchen 3 der zuvor erwähnten Art mit zwei Elektroden e, die über Leitungenf mit einem Verbraucherorgan U verbunden sind. Im Nebenschluß zu den Elektroden liegt ein Konden- sator 8. In der einen Leitung f ist gestrichelt ein Schalter 10 angedeutet. Auf das Plättchen 3 kann eine Erwärmung einwirken, die beispielsweise durch die Wand eines Behälters 1 übertragen wird, in dem das Plättchen untergebracht ist. Diese Erwärmung beruht auf einer thermischen Erscheinung, die beispielshalber durch die Pfeile der Richtung T angedeutet ist (eine Erhöhung der Umgebungstemperatur würde in gleicher Weise wirken). In der anderen Leitung liegt ein gleichfalls gestrichelt angedeuteter einstellbarer Widerstand 20, der wahlweise in der Schaltung vorgesehen sein kann.
  • Es sei zunächst der Fall betrachtet, daß das Organ U ein einfaches, sehr hochohmiges Anzeigegerät ist, das über die Leitungenf direkt mit den Elektroden e verbunden ist, wobei lediglich der Widerstand 20 zum Schutz gegen Überstromspitzen vorgesehen ist; ferner sei angenommen, daß der Behälter 1 lediglich zum mechanischen Schutz des Plättchens 3 dient. Die Anordnung verhält sich dann wie eine Oberwachungsanordnung für die örtliche Temperatur, wobei gegebenenfalls auch eine Fernüberwachung möglich ist. Jede Anderung der Temperatur T wird ohne Verzögerung von dem Anzeigegerät U wiedergegeben; wenn die Temperatur den für den ausgenutzten Effekt des keramischen Materials kritischen Wert erreicht, entsteht ein plötzlicher Ausschlag des Zeigers des Anzeigegeräts U. Danach ist das Plättchen depolarisiert, und die Anordnung ist außer Betrieb gesetzt. Da es sich um die Anzeige eines kritischen Punktes handelt, kann das Anzeigegerät U vorteilhafterweise mit einer Alarmeinrichtung verbunden sein. Ein parallel zu dem Anzeigegerät geschaltetes, hochohmiges, empfindliches Relais genügt zu diesem Zweck. Die Ansprechschwelle dieses Relais wird auf die Stromstärke einjustiert, die von dem keramischen Material beim Überschreiten des Curiepunktes abgegeben wird, und die Kontakte dieses Relais schließen dann einen Alarmstromkreis.
  • Wenn zugleich mit dem Alarm die Ursache der Überhitzung bekämpft werden soll, kann ein weiterer Stromkreis, der über andere Kontakte des Relais verläuft, für eine solche Steuerung herangezogen werden: Öffnen von elektrischen Trennschaltern, Betätigung von Unterbrechern, Auslösung von Ventilatoren oder von Feuerlöschgeräten usw.
  • Bei derartigen Anlagen ist es erforderlich, vorzeitige Auslösungen zu verhindern. Dies kann dadurch erreicht werden, daß der Behälter 1, beispielsweise durch die Wahl des Materials oder durch die Bemessung der Wandstärke, eine gewisse thermische Verzögerung der Erwärmung des keramischen Maíerials bewirkt. Durch entsprechende Bemessung dieser Verzögerung ist es möglich, vorzeitige Auslösungen der Anlage zu vermeiden.
  • Der Kondensator 8 bildet einen Nebenschluß zu dem keramischen Material. Ein keramischer Körper, der für den beabsichtigten Zweck geeignet ist, hat nämlich beim Curiepunkt einen elektrischen Widerstand von mehr als etwa 500 Megohm, jedoch eine geringe Eigenkapazität, die beispielsweise in der Größenordnung von 100 pF liegt, was insbesondere auf den kleinen Abmessungen der zu verwendenden Pillen beruht. Die Eigenzeitkonstante des keramischen Elements ist also sehr klein, und bei den zuvor angegebenen Zahlenwerten der elektrischen Ladung kann die Potentialdifferenz zwischen den Elektroden am Curiepunkt ohne weiteres 5000 Volt überschreiten, so daß eine gewisse Gefahr eines Überschlags in dem Element besteht. Das Anschalten des Kondensators 8 mit einem entsprechenden Wert ermöglicht die Vermeidung dieser Gefahr. Wenn die Pille beispielsweise eine Kapazität in der Größenordnung von 1000pF hat, kann ohne weiteres ein Kondensator in der Größenordnung von 50000pF parallel geschaltet werden. Der Raumbedarf des so gebildeten Detektors bleibt dennoch sehr klein.
  • Natürlich muß die allgemeine Isolation der Schaltung sehr sorgfältig ausgeführt sein, so daß sie einen hohen Wert hat, der wenigstens in der Größenordnung von 10 000 Megohm liegt.
  • Der Kondensator kann ferner gegebenenfalls eine andere Rolle übernehmen, nämlich die Speicherung einer Ladung, die zur Betätigung der Verbrauchervorrichtung U ausreicht, wenn es nach Anbringen des Schalters 10 in dem Stromkreis erforderlich ist, den Zustand des keramischen Materials 3 in einem bestimmten Zeitpunkt festzustellen. Dies kann bei Steuer- und Überwachungsanlagen der Fall sein, die eine Fernüberwachung der Erwärmung einer Vielzahl von Punkten von einer einzigen Zentrale aus durchführen. Es ist offensichtlich, daß in einem solchen Fall ein keramisches Material seinen Curiepunkt in einem Zeitpunkt überschreiten kann, der zwischen zwei aufeinanderfolgenden Überprüfungen liegt, und es ist daher eine Speicherung erforderlich.
  • Dies wird durch das Anbringen des Kondensators 8 bewirkt, dessen Wert so bemessen wird, daß er in Verbindung mit dem Isolationswiderstand der Schaltung die erforderliche Zeitkonstante für solche zeitbedingten Überprüfungen ergibt.
  • Die erfindungsgemäße Anordnung läßt sich besonders dort vorteilhaft anwenden, wo eine direkte Fernwirkung durch eine gesteuerte örtliche Erwärmung ausgelöst werden soll. Dieser Anwendungsfall ist in Fig. 2 dargestellt. Es handelt sich dabei um das Zünden der Sprengkapsel einer Sprengstoffladung, beispielsweise der Ladung eines Geschosses.
  • Bei der Anordnung von F i g. 2 liegt die keramische Pille 3 auf einer Wand eines Stopfens 1 auf, der in den Geschoßboden eingeschraubt ist. In diesem Stopfen ist der Behälter für die Pille 3 eingeformt, die darin durch eine Blattfeder 6 gehalten wird.
  • Diese wird durch einen Isolierstopfen 4 unter Druck gehalten, der eine isolierende Durchführung für einen an die Blattfeder 6 angeschlossenen Draht 7 bildet. Die Blattfeder ist leitend und steht in Kontakt mit einer Elektrode der Pille 3. Die andere Elektrode steht in Kontakt mit dem leitenden Körper 1 und bildet somit die Masse für die Pille und den Nebenschlußkondensator8. Zur Aufrechterhaltung der zentralen Lage der Pille in der Ausnehmung ist eine Isolierhülse 5 vorgesehen. Der Draht 7 führt über Schalter 9 und 10 zu einem Heizdraht 11, der in der Sprengkapsel 12 liegt, die zum Zünden der nicht dargestellten Sprengladung des Geschosses dient.
  • Unter der Wand des Stopfens 1, an der die Pille 3 anliegt, ist eine Brennstoffladung 2 angeordnet. Die Verbrennung dieser Ladung 2 dient zur Erwärmung der Pille über ihren Curiepunkt, wenn die Ladung beim Abfeuern des Geschosses in Brand gesetzt wird. Die Erwärmung wird durch die dazwischenliegende Wand so verzögert, daß eine ausreichende Sicherheit für den Schützen und für das Geschütz, aus dem das Geschoß kommt, gewährleistet ist. Die Zündung der Ladung wird beim Abfeuern des Schusses bewirkt, wobei diese Ladung eine normale Ladung in dem Geschoß sein kann oder auch für die erfindungsgemäße Vorrichtung besonders vorgesehen sein kann.
  • Der Schalter 9 ist beispielsweise ein Sicherheitsschalter für die Handhabung und Lagerung des Geschosses. Er wird erst im Augenblick der Verwendung von Hand vor dem Abfeuern des Schusses oder automatisch beim Beginn der Geschoßflugbahn geschlossen. Der Schalter 10 ist ein automatischer Steuerschalter zum Zünden der Sprengladung, dessen Stromkreis durch das Schließen des Schalters 9 vorbereitet wird. Beim Schließen des Schalters 10 hat das keramische Material seinen Curiepunkt überschritten und den Kondensator 8 aufgeladen. Diese Elemente sind also zur Abgabe eines elektrischen Stromes bereit, der beim Schließen des Schalters 10 dem Heizdrahtll zugeführt wird, so daß die Sprengkapsel 12 dadurch gezündet wird, daß der Heizdraht rotglühend wird. Die Verwendung eines Heizdrahtes mit geringem Widerstand stellt eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme dar, denn beim unbeabsichtigten Schließen der Schalter vor dem Zünden der Ladung 2 kann sich der Kondensator 8 nicht aufladen. Wenn diese Sicherheitsmaßnahme jedoch nicht als notwendig erachtet wird, kann der Heizdraht 11 durch eine Funkenstrecke ersetzt werden.
  • Der Temperaturanstieg der Wand erfolgt in einer Zeit von etwa 10 bis 20 Millisekunden bis zum Erreichen des Curiepunktes der Pille 3.

Claims (14)

  1. Patentansprüche: 1. Anordnung zur temperaturabhängigen Auslösung von elektrischen Vorgängen mit einer aus pyroelektrischem Material bestehenden, zwischen zwei Elektroden angeordneten Pille, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die Pille aus ferroelektrischem, keramischem, elektrisch polarisiertem Material besteht und daß die Elektroden mit einem Verbrauchergerät verbunden sind, das auf die beim Überschreiten des Curiepunktes des Materials freigesetzte Energie anspricht.
  2. 2. Anordnung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kondensator, dessen Kapazität groß gegen diejenige der Pille ist, an die Elektroden der Pille angeschlossen ist.
  3. 3. Anordnung gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein äußerer Steuerschalter in einer der Anschlußleitungen des Verbrauchergeräts liegt.
  4. 4. Anordnung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pille im Inneren eines die Erwärmung der Pille verzögernden und regelnden Behälters liegt.
  5. 5. Anordnung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wärmequelle vorgesehen ist, deren Tätigkeit zur Ferneinwirkung auf das Verbrauchergerät steuerbar ist.
  6. 6. Anordnung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequelle eine Pulverladung ist, daß die Anordnung in dem Boden eines Geschosses angeordnet ist, wobei der Behälter für die Pille als Stopfen ausgebildet ist, daß das Verbrauchergerät die elektrische Sprengkapsel des Geschosses ist und daß der Schalter durch das Abfeuern des Geschosses gesteuert wird.
  7. 7. Anordnung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweiter Schalter in der Leitung liegt, welche den ersten Schalter enthält, und daß der zweite Schalter erst beim Laden des Geschosses geschlossen wird.
  8. 8. Anordnung gemäß Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die elektrische Zündung der Sprengkapsel ein Heizdraht mit sehr geringem elektrischem Widerstand an die Elektroden der Pille angeschlossen ist.
  9. 9. Anordnung gemäß Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß für die elektrische Zündung der Sprengkapsel eine Funkenstrecke an die Elektroden der Pille angeschlossen ist.
  10. 10. Anordnung gemäß einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter für die Pille aus Metall besteht und als Masse für eine Elektrode der Pille sowie für eine Elek- trode des Nebenschlußkondensators dient und daß die Pille federnd gegen eine Bodenwand des Behälters gedrückt ist.
  11. 11. Anordnung gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Verbrauchergerät ein Alarmrelais zur Anzeige einer örtlichen Erwärmung an der Stelle der Pille ist, das über die Anschlußleitungen an entfernter Stelle mit den Elektroden der Pille verbunden ist.
  12. 12. Anordnung gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein Serienwiderstand in eine der Leitungen eingefügt ist.
  13. 13. Anordnung gemäß Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß Kontakte des Alarmrelais Einrichtungen steuern, welche die Ursache der Erwärmung der Pille bekämpfen.
  14. 14. Anordnung gemäß einemderAnsprüchell bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter periodisch für eine zeitbedingte Überprüfung des Zustandes der Pille betätigt wird.
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