DE1293113B

DE1293113B - Verfahren zum Regeln der Toleranzhaltigkeit von Walzgut in der Fertigstrasse einer kontinuierlichen Feinstahl- oder Drahtstrasse

Info

Publication number: DE1293113B
Application number: DE1960SC028194
Authority: DE
Inventors: Rohde Hans-Heinrich
Original assignee: Schloemann AG
Current assignee: Schloemann AG
Priority date: 1960-07-20
Filing date: 1960-07-20
Publication date: 1969-04-24
Also published as: GB974340A

Description

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln den Antrieben der letzten Gerüstgruppe eine der Breider Toleranzhaltigkeit von Walzgut in der Fertig- tenabweichung proportionale Drehzahländerung vorstraße einer kontinuierlichen Feinstahl- oder Draht- schreibt, wobei die Meßebene der Breitenmessung in straße, wobei die Fertigstraße aus zwei Gerüstgruppen der Ebene der Kaliberteilung liegt, gebildet und von der Überwachung der Querschnitts- 5 Bei einem zweiadrigen Walzwerk wird der regelabmessung des Walzgutes Einfluß auf das Zugverhai- baren Zugstelle eine für beide Adern gemeinsame einten des Walzgutes in der Walzenstraße genommen oder zweigerüstige Fertiggruppe oder eine für jede wird. Ader getrennte eingerüstige Fertiggruppe nach-

Bekanntlich kommen innerhalb einer Walzenstraße geordnet.

verschiedene Faktoren auf das Walzgut auch bei io Ausführungsbeipiele der Erfindung stellt die Zeicheinem gleichförmigen Eintrittsquerschnitt zur Einwir- nung dar. Es zeigt

kung, die ungleichmäßige Endabmessungen des Walz- F i g. 1 eine Walzenstraße mit einer zweigerüstigen

gutes zur Folge haben. Zu diesen Einflüssen gehören Fertigstaffel für beide Adern gemeinsam, die Temperaturabnahme des Walzgutes während des F i g. 2 eine Walzenstraße mit einer eingerüstigen

Walzprozesses, wodurch die Stichabnahme über die 15 Fertigstaffel für beide Adern gemeinsam und Länge des Walzgutes nicht konstant ist, Zugunter- F i g. 3 eine Walzenstraße mit je einer eingerüstigen

schiede, die unerwünschterweise auf das Walzgut be- Fertigstaffel für jede Ader.

sonders bei kontinuierlichen Walzenstraßen wirken, Die F i g. 1 stellt einen Antriebsmotor 1 dar, der

sowie die durch die Gerüstauffederung bedingten über ein Kammwalzgerüst 2 Walzen von WaIz-Fehler bei der mehradrigen Walzung. 20 gerüsten 4 bis 9 antreibt. Der Staffel ist eine von einem

Es ist bereits vorgeschlagen worden, beim Walzen Motor 11 über ein Kammwalzgerüst 12 aus WaIzvon Streifen in Kaltwalzgerüsten mit Zugspannung gerüsten 14, 15 bestehende Staffel nachgeordnet, zu arbeiten, um die Banddicke zusätzlich zu ver- Sämtliche Walzgerüste 4 bis 9 und 14,15 werden von ringern. dem Walzgut zweiadrig 16 a, 16 & durchlaufen. Vor

Weiter ist beim Walzen von Halbzeug in kontinuier- 25 dem Walzgerüst 14 ist eine an sich bekannte Dickenlichen Walzenstraßen bekannt, mit Zug zwischen den maßeinrichtung M angeordnet, die die Querschnitts-Gerüsten zu walzen, da es das kleinere Übel gegen- abweichung von dem Sollwert des Walzgutes als über Druck zwischen den Walzgerüsten ist, weil beim Regelwert über die Verbindung 17 dem Motor 11 zuWalzen mit Druck ein Ausbrechen des Walzgutes führt,
möglich ist. 30 Das Walzgut läuft nach F ί g, 1 mit den Adern 16«

Schließlich ist in einer als älteres Recht geltenden und 16 durch die Walzgerüste 4 bis 9 und 14,15. Das Druckschrift bereits vorgeschlagen worden, nach hinter dem Walzgerüst 9 aufgeteilte Dickenmeß-Messung des Walzgutquerschnittes Einfluß auf den gerät M zur Überwachung des Istquerschnittes gegen-Walzgutquerschnitt, beziehungsweise auf das Zug- über dem Sollquerschnitt des Walzgutes zeigt Querverhalten des Walzgutes, zu nehmen. 35 Schnittsabweichungen an und gibt die Differenzwerte

Andererseits wurde aber in späteren Veröffent- an den Antrieb 11, der je nach dem Meßwert die lichungen noch darauf hingewiesen, daß die Zugrege- Drehzahl der Walzen der Gerüste 14,15 verändert, lung in Feinstahl- und Drahtstraßen schwer zu be- Da Dickenmeßgerät M kann beispielsweise aus

herrschen sei, da man die Einflußnahme nicht ab- einem synchron angetriebenen Polygondrehspiegel schätzen könne. 4° mit Infrarotzelle je nach der Intensität der einfallen-

Ganz allgemein war die Anwendung von Zug beim den Strahlung eine dem Sollwert entsprechende oder Kaltwalzen üblich, während dieser beim Warmwalzen mehr oder weniger davon abweichende Spannung ermit Vorsicht behandelt wurde. zeugt, die über einen Verstärker V die Drehzahl des

Aufgabe der Erfindung ist es, in kontinuierlichen Motors 11 und damit der Walzen der Walzgerüste Fertigstraßen für Feinstahl und Draht ein neues 45 14 und 15 korrigiert.

Regelverfahren zur Beseitigung von Walzfehlern vor Ist der Walzgutquerschnitt hinter dem Walzgerüst 9

dem Fertigstich vorzuschlagen, um ein besonders zu groß, so erzeugt das Meßgerät M eine die WaIzauch im Hinblick auf seine Breite toleranzhaltiges drehzahl vergrößernde Spannung, wodurch zwischen Produkt zu erhalten. den Gerüsten 9 und 14 eine Zugspannung entsteht

Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird vorge- 50 und das aus dem Walzspalt zwischen den Walzen des schlagen, daß die hinter dem letzten Gerüst der ersten Gerüstes 9 herausgezogene Walzgut einen geringeren oder zweiten Gerüstgruppe gemessene Breite des Querschnitt als normal erhält. Damit können die über Walzgutes durch Drehzahländerung der Walzen der die Walzgutlänge unterschiedlichen Querschnitte des zweiten Gerüstgruppe gegenüber denen der ersten Walzgutes ausgeglichen werden, so daß die Maßhal-Gerüstgruppe auf einen vorgegebenen Sollwert gere- 55 tigkeit des Walzgutes verbessert wird, gelt wird. Die Fig. 2 stellt einen Antriebsmotor 20 dar, der

Der besondere Vorteil eines derartigen Regelver- über ein Kammwalzgerüst 31 angetrieben wird. Hinf ahrens ist darin begründet, daß die in den Vorstraßen ter dem Walzgerüst 29 ist ein Dickenmeßgerät M₁ durch Anstellung der Gerüste bedingten Breitenfehler vorgesehen, das über einen Verstärker V₁ jeweils mit auf diesem Weg besonders vorteilhaft und kontrollier- 60 der von dem Sollwert des Querschnittes abweichenbar abgebaut werden können, um zu einem toleranz- den Differenzwert den Antrieb derart bezüglich seiner haltigen Fertigprodukt zu kommen, da durch An- Drehzahl korrigiert, daß die zwischen den Walzwendung von Zug Breitenfehler ausgeglichen werden gerüsten 28 und 29 auf das Walzgut ausgeübte Zugkönnen, spannung die Maßhaltigkeit des Walzgutquerschnittes

Zur Ausübung des Verfahrens wird eine An- 65 verbessert. Auch hierbei wird zweiadrig 32 a, 32 b geordnung vorgeschlagen, bei welcher der letzten Ge- walzt und es werden beide Walzgutadern 32 a, 32 b rüstgruppe ein an sich bekanntes Querschnittsmeß- gleichzeitig der Zugspannung ausgesetzt, gerät vor- beziehungsweise nachgeordnet ist welches Die F i g. 3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel

der Erfindung. Ein Antriebsmotor 40 ist über ein Kammwalzgerüst 41 mit Walzgerüsten 42 und 48 verbunden. In den Walzgerüsten 42 bis 48 wird zweiadrig gewalzt, während der Zug auf die Adern 55 a und 55 b getrennt ausgeübt wird. Dem Walzgerüst 48 ist einerseits für die Ader 55 α ein Walzgerüst 51 mit Kammwalzgerüst 50 und Antrieb 49 und andererseits für die Ader 55 b ein Walzgerüst 54 mit Kammwalzgerüst 53 und Antrieb 52 nachgeordnet. Zwischen den Walzgerüsten 48 und 51 sowie 48 und 54 wird mit Zug gewalzt, wobei die Zugspannung in Abhängigkeit von den Dickenmeßgeräten M₃ und M₄ für jede Ader 55 a, 55 & einzeln auf den Antrieb 49 und 52 übertragen wird.

Es ist auch möglich, innerhalb einer Walzenstraße für Feinstahl und Draht mehrere derartiger Zugstrekken zwischen zwei Walzgerüsten vorzusehen.

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Regeln der Toleranzhaltigkeit von Walzgut in der Fertigstraße einer kontinuierlichen Feinstahl- oder Drahtstraße, wobei die Fertigstraße aus zwei Gerüstgruppen gebildet und von der Überwachung der Querschnittsabmessung des Walzgutes Einfluß auf das Zugverhalten des Walzgutes in der Walzenstraße genommen wird, dadurchgekennzeichnet, daß die hinter dem letzten Gerüst der ersten oder zweiten Gerüstgruppe gemessene Breite des Walzgutes durch Drehzahländerung der Walzen der zweiten Gerüstgruppe gegenüber denen der ersten Gerüstgruppe auf einen vorgegebenen Sollwert geregelt wird.

2. Anordnung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der letzten Gerüstgruppe (14, 15, 29, 51, 54) ein an sich bekanntes Querschnittsmeßgerät (M) vor- beziehungsweise nachgeordnet ist, welches den Antrieben der letzten Gerüstgruppe (14, 15, 29, 51, 54) eine der Breitenabweichung proportionale Drehzahländerung vorschreibt, wobei die Meßebene der Breitenmessung in der Ebene der Kaliberteilung liegt.

3. Anordnung nach Anspruch 2 bei einem zweiadrigen Walzwerk, dadurch gekennzeichnet, daß der regelbaren Zugstelle eine für beide Adern gemeinsame ein- oder zweigerüstige Fertiggruppe (29,14,15) nachgeordnet ist.

4. Anordnung nach Anspruch 2 bei einem zweiadrigen Walzwerk, dadurch gekennzeichnet, daß der regelbaren Zugstelle eine für jede Ader getrennte eingerüstige Fertiggruppe (51, 54) nachgeordnet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen