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Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdichtung für die Arbeitsschieber
in Drehkolbenmaschinen, bei denen die Arbeitsschieber axial in Schlitze der Kolbenseitenwände
und beiderseits des Mantels oder einer Gleitkufe radial verlängert sind.
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Es sind Drehkolbenmaschinen der Epitrochoidform bekannt, bei denen
in Nuten, die in einem Axialschnitt den Drehkolben entlang der Dichtfläche zwischen
Drehkolben und Gehäuse U-förmig umgeben, Dichtleisten eingesetzt sind. Die Dichtleisten
laufen hierbei über ihre ganze Länge mit voller Kolbendrehzahl an der wellenförmigen
Innenfläche entlang und werden dabei sowohl thermisch als auch mechanisch außerordentlich
hoch beansprucht.
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Es sind ferner Drehkolbenmaschinen bekannt, bei denen in den Schlitzwänden
der die Kolbenschieber aufnehmenden, in der Kolbennabe angeordneten Schlitze Nuten
eingearbeitet sind, welche Dichtleisten aufnehmen. Es handelt sich hierbei jedoch
um Drehkolbenmaschinen, deren Arbeitsschieber nur die Länge des Arbeitsraumes aufweisen,
der zwischen der umlaufenden Kolbennabe und dem feststehenden Mantel sowie den feststehenden
Gehäusewänden gebildet wird. Die Dichtleisten können sich infolgedessen höchstens
auch nur von einer bis zur anderen Stirnwand des die Kolbennabe bildenden rotierenden
Zylinders erstrecken, wobei sie gegebenenfalls mit ihren Enden an den Seitenwänden
des feststehenden Gehäuses entlanggleiten. Abgesehen von dem Nachteil, daß die Arbeitsschieber,
wenn sie sich bei der Drehung des Kolbens im Bereich des maximalen Querschnittes
des Arbeitsraumes befinden, nur noch unvollkommen in der Kolbennabe geführt sind
und zum Kippen neigen, besteht die Gefahr, daß die Dichtleisten infolge von Wärmedehnungen
sich an den Seitenwänden des feststehenden Gehäuses verklemmen. Läßt man aus diesem
Grund in kaltem Zustand ein Spiel zu, sind erhebliche Undichtigkeiten nicht zu vermeiden.
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Es ist des weiteren eine Schieberabdichtung bekannt, bei der der Schieber
zusammen mit Dichtleisten, welche eine Steueröffnung in dem Schieber umgeben, über
die Oberfläche des mit demselben zusammenwirkenden Teiles gleiten. Wird hierbei
ein heißes Medium gesteuert, bewegen sich die Dichtleisten mit voller Geschwindigkeit
über die heißen Flächen hinweg, was zu einem vorzeitigen Verschleiß der Dichtleisten
führen kann. Abgesehen von dem andersartigen Anwendungsgebiet ist eine solche Anordnung
für Drehkolbenmaschinen ebenfalls nicht geeignet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Abdichtung zu schaffen, die bei
sicherer und von Wärmedehnungen praktisch unbeeinflußter Lagerung der Arbeitsschieber
und der Dichtelemente eine zuverlässige Abdichtung der Arbeitsräume der Maschine
und damit einen störungsfreien Betrieb der Maschine auch bei hohen Arbeitsdrücken
und hohen Temperaturen gewährleistet. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch Anordnung
von Dichtleisten, welche sich in den Längsfugen zwischen Arbeitsschiebern und Wänden
der die Arbeitsschieber aufnehmenden Schlitze in der Kolbennabe und den Kolbenseitenwänden
von einer Stirnwand des Mantels oder der gegebenenfalls vorgesehenen Gleitkufe,
den Arbeitsraum umgebend, in ununterbrochenem Verlauf bis zur anderen Stirnwand
des Mantels oder der Gleitkufe erstrecken.
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Infolge dieser Anordnung der Dichtleisten in radialen Ebenen ist der
Arbeitsraum der Maschine nicht nur auf seiner radial inneren Seite, sondern auch
entlang seinen Stirnseiten und auf seiner radial äußeren Seite nach außen abgedichtet.
Gleichzeitig können die Dichtleisten ringsum im Abstand vom Arbeitsraum angeordnet
und damit von den gegebenenfalls, z. B. im Fall einer Brennkraftmaschine, den Arbeitsraum
füllenden heißen Gasen getrennt sein. Wegen Anordnung in den Längsfugen treten nur
geringe Relativgeschwindigkeiten an den Dichtleisten auf. Es kann daher auch bei
hohen Drücken eine einwandfreie Dichtung und eine hohe Lebensdauer der Dichtelemente
erzielt werden.
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Eine einfache Bauart ergibt sich, wenn die den Arbeitsraum abdichtenden
Dichtleisten im rechten Winkel zueinander axial und radial angeordnet sind, wobei
die axial verlaufenden Dichtleisten mindestens bis in die Kreuzungsstellen mit den
radial verlaufenden Dichtleisten verlängert sind und die letzteren mit ihrem Ende
sich gegen die längs verlaufenden Dichtleisten, gegebenenfalls in diese eingreifend
oder sich mit ihnen verzahnend, abstützen und dadurch gegen Verschieben in radialer
Richtung gesichert sind. Eine solche Anordnung hat neben der einfachen Herstellung
der Dichtleisten und der sie aufnehmenden Nuten den weiteren Vorteil, daß die radial
verlaufenden Dichtleisten unter der Wirkung der Zentrifugalkraft infolge ihrer Abstützung
an den axial verlaufenden Dichtleisten nicht aus ihren Nuten herausbewegt werden
können.
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Zusätzliche Dichtelemente, z. B. teilweise in beide Dichtleisten eingreifende,
an sich bekannte Querbolzen, können zur weiteren Verbesserung der Abdichtung vorgesehen
sein. Auch können die Dichtleisten - vorzugsweise paarweise beiderseits der Arbeitsschieber
in zueinander entgegengesetzten Richtungen - durch ein Kraftmittel, z. B. Federn
und/oder ein flüssiges oder gasförmiges Medium, gegen die Wände der Schlitze gedrückt
werden, die die Arbeitsschieber oder die die Enden derselben bildenden Verlängerungen
aufnehmen.
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Infolge der praktisch absoluten Dichtheit kann das Passungsspiel zwischen
den Arbeitsschiebern und den Schlitzwänden verhältnismäßig groß gehalten werden,
so daß die Maschine gegenüber Wärmedehnungen unempfindlich ist.
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Wenn die Maschine nur in einer Drehrichtung arbeitet, so daß die Arbeitsschieber
unter Druck stets gegen ein und dieselbe Schlitzfläche gedrückt werden, genügt unter
Umständen auch eine einseitige Abdichtung an derjenigen eine Längsfuge bildenden
Fläche, gegen die der Arbeitsschieber durch den Druck des Arbeitsmittels nicht unmittelbar
angepreßt wird. Die Dichtleisten können an sich sowohl in Nuten der Arbeitsschieber
als auch in Nuten der Schlitzwände eingesetzt werden. Aus Gründen einfacherer Herstellung
werden jedoch die Nuten für die Dichtleisten zweckmäßig in die Arbeitsschieber eingearbeitet.
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Die Dichtleisten sind in einfachster Form als geradlinige Stäbe ausgebildet.
Sie können rechteckigen, z. B. quadratischen oder auch mehr oder weniger abgerundeten
Querschnitt haben. Sie können aus Metall oder auch aus einem nichtmetallischen Werkstoff
bestehen, gegebenenfalls auch z. B. als Lippendichtungen oder Dichtungen mit Schwalbenschwanzquerschnitt
ausgebildet sein; letzteres unter Umständen auch dann, wenn die Maschine mit einem
Arbeitsmedium
hoher Temperatur arbeitet, da sich die Dichtleisten
außerhalb des Bereichs höchster Temperaturen befinden.
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Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung sind die Dichtleisten
ganz oder teilweise zu einer zusammenhängenden, den Arbeitsraum mit Ausnahme des
Mantelbereichs ringförmig umschließenden, gebogenen Dichtleiste zusammengefaßt.
Die Dichtleiste kann im wesentlichen elliptische Form oder auch Kreisform aufweisen.
Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, daß insgesamt nur eine einzige Dichtleiste
für die Abdichtung verwendet wird und besondere Maßnahmen gegen Verschieben in Längsrichtung
einzelner Dichtleisten nicht erforderlich sind. Im übrigen gilt für diese Ausführungsform
gleiches wie für die vorherbeschriebene Ausführungsform mit geradlinigen Dichtleisten.
Insbesondere können auch in diesem Fall Kraftmittel vorgesehen sein, um die Dichtleisten
zur Verstärkung des Dichtdruckes gegen die Wände der die Arbeitsschieber aufnehmenden
Schlitze zu drücken.
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Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Dichtleisten mittels
Schrägflächen an den sie aufnehmenden Teilen, insbesondere in Nuten des Flügels,
derart gelagert, daß sie unter der Wirkung der Fliehkraft gegen die Wandung der
zugeordneten Teile, insbesondere der Kolbennabe und deren Seitenteile, gepreßt werden.
Ein besonderes Kraftmittel zum Andrücken der Dichtleisten kann hierdurch erspart
werden. Doch können auch Kraftmittel und Fliehkraft gemeinsam das Anpressen der
Dichtleisten gegen die Schlitzwände bewirken. Soweit sich die Abdichtleisten in
axialer Richtung erstrecken, weisen sie zweckmäßig einen dreieck- oder trapezförmigen
Querschnitt auf, während bei radialer Erstreckung die Dichtleisten sich in ihrer
Längsrichtung radial nach außen keilförmig verjüngen.
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In der Zeichnung sind mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt F i g. 1 eine Ausführungsform der Erfindung mit rahmenartig angeordneten,
geradlinigen Dichtleisten, F i g. 2 einen Schnitt nach Linie 2-2 der F i g. 1, F
i g. 3 einen Schnitt nach Linie 3-3 der F i g. 1, F i g. 4 eine andere Ausführungsform
der Erfindung mit ringförmig angeordneter Dichtleiste, F i g. 5 einen Schnitt nach
Linie 5-5 der F i g. 4, F i g. 6 eine dritte Ausführungsform der Erfindung mit kreisförmig
angeordneter Dichtleiste, F i g. 7 einen Schnitt nach Linie 7-7 der F i g. 6, F
i g. 8 eine vierte Ausführungsform der Erfindung, wobei die Abbildung außer dem
Arbeitsschieber auch eine zur Abstützung des Arbeitsschiebers am Mantel dienende
Gleitkufe zeigt, F i g. 9 einen Schnitt nach Linie 9-9 der F i g. 8, F i g. 10 eine
fünfte Ausführungsform der Erfindung ähnlich derjenigen nach F i g. 1, jedoch unter
Verwendung von Dichtleisten mit Schrägflächen zur Erhöhung des Anpreßdruckes der
Dichtleisten unter der Wirkung der Fliehkraft und F i g. 11 eine Schnittansicht
der Ausführung nach F i g. 10, und zwar in der linken Hälfte der Figur nach Linie
11-11 in F i g. 10 und in der rechten Hälfte der F i g. 11 im Schnitt nach Linie
11 a-11 a in F i g. 1.0.
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Die F i g. 1 bis 3 zeigen einen Arbeitsschieber (Flügel) 20 einer
Drehkolbenmaschine, welcher aus einem Mittelteil 21 und den axialen Schieberverlängerungen
22 und 23 besteht, die radiale Ansätze 24 und 25 aufweisen. Der Arbeitsschieber
ist in an sich bekannter Weise in Schlitze der (nicht dargestellten) Kolbennabe
(Rotor) bzw. der mitumlaufenden Seitenwände eingesetzt, wobei die radialen Schieberansätze
24 und 25 den (in der Zeichnung nicht dargestellten) Mantel (Kapselring) sowie gegebenenfalls
eine (ebenfalls nicht dargestellte) Gleitkufe axial beiderseits umgreifen. Mantel
und Gleitkufe greifen hierbei in den Ausschnitt 26 zwischen den beiden radialen
Schieberansätzen ein.
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Die Gleitkufe kann mittels eines durchgehenden oder zweier seitlicher
Bolzen 27 in den Bohrungen 28 und 29 der Schieberverlängerungen schwenkbar gelagert
sein.
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Der Mantel ist in üblicher Weise exzentrisch zur Achse der Kolbennabe
gelagert, so daß sich die zwischen Kolbennabenmittelteil, Seitenwänden der Kolbennabe,
Mantel und den einzelnen Arbeitsschiebern gebildeten Arbeitsräume mit jedem Umlauf
der Kolbennabe abwechselnd vergrößern oder verkleinern. In F i g. 1 ist etwa der
Bereich 30 eines solchen Arbeitsraumes durch eine strichpunktierte Umrandung angedeutet,
wobei »a« die axiale Länge und »b« die maximale radiale Breite des Arbeitsraumes
andeutet. Im übrigen ist eine solche Maschine mit entsprechend ausgebildeten Arbeitsschiebern
im wesentlichen z. B. im älteren Patent 1199 618 des Erfinders dargestellt.
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In der Ausführungsform nach F i g. 1 bis 3 ist der Arbeitsschieber
20 auf seinen beiden Breitseiten mit rechteckigen Nuten 31 bis 38 versehen, von
denen sich die Nuten 31, 32, 33 und 34 in radialer Richtung, die Nuten 35, 36, 37
und 38 in axialer Richtung erstrecken. Die Nut 35 verläuft hierbei über die ganze
Länge des Arbeitsschiebers 20 radial innerhalb des Bereichs 30 des Arbeitsraumes,
während sich die radialen Nuten 31 bis 34 im Bereich der axialen Schieberverlängerungen
22 und 23 und die radial äußeren axial verlaufenden Nuten 37 und 38 in den radialen
Ansätzen 24 und 25 der axialen Schieberverlängerungen, von der mittleren Aussparung
26 ausgehend, erstrecken.
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In die Nuten 31 bis 38 sind die rechteckigen bzw. quadratischen Querschnitt
aufweisenden Dichtleisten 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47 und 48 vorzugsweise aus Metall
eingesetzt, wobei an Stelle einer durchgehenden Dichtleiste 47 bzw. 48 beiderseits
des Mantels bzw. der Gleitkufe gesonderte Dichtleisten vorgesehen sind.
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Die Dichtleisten 45 und 46 erstrecken sich bei dem Ausführungsbeispiel
über die gesamte Länge des Arbeitsschiebers, wobei sie gegen Herausschieben aus
den Nuten 35 bzw. 36 durch die Seitenwände der Kolbennabe gesichert sein können.
Die radial verlaufende Dichtleiste 41, die sich radial nach innen bis zur Dichtleiste
45 und radial nach außen beispielsweise bis zum Ende des radialen Ansatzes 24 erstreckt,
weist in Höhe der Dichtleiste 47 eine Aussparung 49 auf, in die das axial äußere
Ende der Dichtleiste 47 eingreift.
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Auf der rechten Seite der F i g. 1 ist eine insofern etwas abgeänderte
Ausführungsform dargestellt, als hierbei die Dichtleiste 47 sich über die ganze
axiale Länge der Schieberverlängerung 23 bzw. eines radialen Schieberansatzes 25
innerhalb der Nut 37 erstreckt, während die radial verlaufende Dichtleiste 42 einerseits
gegen die Dichtleiste 45 und andererseits gegen die Dichtleiste 47 stößt. An ihren
axial inneren
Enden legen sich die Dichtleisten 47 sowohl der linken
als auch der rechten Schieberseite im Bereich der Stirnflächen 39 und
40 gegen den Mantel oder auch die zwischengeschaltete Gleitkufe an.
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Natürlich kann auch die Sicherung der einzelnen Dichtleisten in anderer
Weise erfolgen. Weitere zusätzliche Dichtelemente, z. B. in Gestalt von zylindrischen
Querbolzen 50, können vorgesehen sein, um an den Stoß- oder Kreuzungsstellen der
Dichtleisten jegliche Fuge abzudichten. Auch können diese zusätzlichen Dichtelemente
gleichzeitig zur Sicherung gegen Längsverschiebung der Dichtleisten dienen, wie
z. B. die an die Dichtleiste 45 angrenzenden Querbolzen 50.
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Diese zusätzlichen Dichtelemente können aus Metall oder auch aus plastischem
Werkstoff wie Kunststoff od. dgl. bestehen. Die Bohrungen für diese zusätzlichen
Dichtelemente können gegebenenfalls erst nach dem Einsetzen der Dichtleisten hergestellt
werden, so daß einwandfreie Passungen ermöglicht werden.
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Zum Anpressen der Dichtleisten gegen die Wände der die Arbeitsschieber
aufnehmenden Schlitze sind Anpreßfedern, z. B. Schraubenfedern 51, 52, 53, 54, vorgesehen,
welche paarweise die Dichtleisten nach außen gegen die Wände drücken. Die Federn
sind hierbei in Bohrungen 55, 56, 57, 58 untergebracht, welche die Arbeitsschieber
in voller Breite quer durchsetzen. An Stelle von Schraubenfedern können auch Blattfedern
od. dgl. vorgesehen sein.
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Des weiteren können Bohrungen oder Kanäle, z. B. 59 oder 60, im Arbeitsschieber
dazu dienen, Druckmittel von außen her unter die Dichtleisten zu leiten, so daß
die Druckkraft der Anpreßfedern zum Andrücken der Dichtleisten gegen die Schlitzwände
zusätzlich vom Druckmittel unterstützt wird.
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Beim Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 und 5 sind die gesonderten
geradlinigen Dichtleisten des vorher beschriebenen Ausführungsbeispieles zu etwa
elliptisch gebogenen Dichtleisten 61 und 62 vereinigt, welche in entsprechende Nuten
63 und 64 des Arbeitsschiebers 20 eingesetzt sind. Der Arbeitsschieber
20
ist im übrigen in gleicher Weise wie im ersten Ausführungsbeispiel ausgebildet.
Die Nuten 63 und 64 sowie die Dichtleisten 61 und 62 erstrecken sich hierbei wiederum
bis an die Kanten 39 und 40, mittels derer die radialen Schieberansätze 24 und 25
an dem in die Aussparung 26 eingreifenden Mantel bzw. an der zwischengeschalteten
Gleikufe anliegen. Die Dichtleisten 61 und 62 werden durch je eine
oder - vorzugsweise - mehrere, im Inneren der Nuten 63 und 64 angeordnete, in geeigneter
Weise gegen seitliches Verschieben gesicherte Federn 65 und 66, z. B. Schraubenfedern,
Blattfedern od. dgl., gegen die Schlitzwände gedrückt. Durch Bohrungen 67 und 68
oder durch sonstige Kanäle kann Druckmittel in die Nuten 63 und 64 hinter die Dichtleisten
61 und 62 geleitet werden, um das Andrücken der Dichtleisten an die Schlitzwände
zu unterstützen oder auch an Stelle der Federn 65 und 66 zu bewirken.
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Da der Arbeitsschieber im Bereich des Arbeitsraumes 30, insbesondere
jedoch an dessen radial äußerem Teil, also in Höhe der Bohrung 69 für den Schwenkbolzen
der Gleitkufe besonderer Erwärmung und infolgedessen auch besonderer Ausdehnung
und Deformation, die ein Festfressen des Arbeitschiebers im Schlitz der Kolbennabe
zur Folge haben könnte, ausgesetzt sein kann, sind in dem Ausführungsbeispiel gemäß
F i g. 5 a Abschrägungen 70 und 71 an dem der Wärme ausgesetzten Schiebermittelteil
vorgesehen, derart, daß die Wandungen des Arbeitsschiebers im Bereich dieser Abschrägung
radial nach außen gegeneinander konvergieren. Die Abschrägungen können, wie in F
i g. 5 gezeigt, an den Nuten 63, 64 bzw. an den Dichtleisten 61, 62 oder auch z.
B. etwas oberhalb derselben beginnen. Sie können ferner Ausgangspunkt der Bohrungen
67, 68 sein, so daß Medium ungehindert aus den Schlitzen in der Kolbennabe in die
Nuten 63, 64 gelangen kann. Das Medium kann gasförmig oder flüssig, z. B. auch Schmiermittel
sein.
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Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 6 und 7 unterscheidet sich von
dem vorhergehenden Ausführungsbeispiel vor allem einerseits dadurch, daß an Stelle
eines elliptischen Verlaufs der Nuten und Dichtleisten ein im wesentlichen kreisförmiger
Verlauf der hier vorgesehenen Nuten 72, 73 bzw. Dichtleisten 74, 75 vorgesehen ist.
Zum Andrücken der Dichtringe 74, 75 ist des weiteren der Arbeitsschieber 20 von
der radial inneren Fläche her mit Bohrungen 76, 77 versehen, die in die Innenräume
78, 79 der Nuten 72 und 73 ausmünden und (wie im Fall der F i g. 5) die Dichtleisten
nach Art von Kolben gegen die Schlitzwände pressen.
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Das Ausführungsbeispiel nach F i g. 8 und 9 entspricht im wesentlichen
demjenigen nach F i g. 4 und 5. Die Figuren zeigen zusätzlich die Gleitkufe
80,
welche mittels eines Schwenkbolzens 81 in den radialen Ansätzen 24 und
25 des Arbeitsschiebers 20 gelagert ist. Zur Abdichtung des Arbeitsraumes 30 dienen
in diesem Fall Lippendichtungen 82 und 83, die in etwa elliptisch gebogene Nuten
84 und 85 eingesetzt sind und an den Kanten 39 und 40 der radialen Schieberansätze
enden. Sie weisen jeweils eine abgewinkelte Lippe 82 a, 83 a auf, die beim Anpressen
an die Schlitzwände mehr oder weniger nach innen gedrückt wird. Sie können aus federndem
oder plastischem Material bestehen. Besondere Kraftmittel wie Federn oder ein Mediumdruck
zum Anpressen der Dichtleisten gegen die Schlitzwände sind hierbei nicht erforderlich.
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Da im Gegensatz zu den üblichen Motoren mit hin- und hergehenden Kolben
selbst bei sehr hohen Drehzahlen von vielen 1000 U/min die relative Geschwindigkeit
der Arbeitsschieber im Schlitz meistens gering ist, lassen sich hier auch nichtmetallische
Lippendichtungen mit Erfolg verwenden.
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Ferner ist bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 8 und 9 eine weitere
Dichtleiste 86 vorgesehen, welche in eine Nut 87 eingesetzt ist und sich mittels
eines schwalbenschwanzförmigen Ansatzes 88 gegen den Schwenkbolzen 81 der
Gleitkufe » anlegt. Die Dichtleiste 86 kann sich hierbei über die ganze Länge
des Arbeitsschiebers erstrecken. Weitere ähnliche Dichtleisten 89, 90, ebenfalls
aus nichtmetallischem Material, können innerhalb der Gleitkufen 80 in Nuten 91,
92 eingesetzt sein, wobei sie sich über die Länge der Gleitkufe 80 bis zu den Kantenflächen
39, 40 erstrecken.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 10 und 11, welches in Hinsicht
auf die Anordnung der Dichtleisten etwa dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 1 bis
3 entspricht, sind Dichtleisten 100, 101, 102, 103
und 104 vorgesehen,
welche mit Schrägflächen versehen sind und in entsprechende Nuten 110, 111, 112
113 und 114 eingesetzt sind.
Die axial verlaufenden Nuten 110, 113
und 114 weisen ebenso wie die in sie eingesetzten Dichtleisten 100, 103 und 1.04
dreieckigen Querschnitt auf, wie aus F i g. l.1 hervorgeht. Die in Längsrichtung
verlaufenden Nuten 111 und 112 sowie die in sie eingesetzten Dichtleisten
101 und 102 sind dagegen in Längsrichtung keilförmig ausgebildet. Die in beiden
Füllen dadurch gebildeten Schrägflächen, z. B. 100 a oder 102 a, bewirken,
daß bei der Umdrehung des Rotors unter der Wirkung der Fliehkraft die Dichtleisten
sich in Pfeilrichtung »f« radial auswärts zu bewegen. suchen, hierbei jedoch
durch die Keilwirkung der Schrägflächen gegen die Wände 105 und 106 des den Arbeitsschieber
20 aufnehmenden Schlitzes gedrückt werden, und zwar um so mehr, je höher die Drehzahl
des Kolbens ist.
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Durch entsprechende Wahl der Gewichte der Dichtleisten und der Winkel
der Schrägflächen in den Nuten 110, 111 usw. beziehungsweise der Dichtleisten
100, 101. usw. kann eine ideale, reibungsarme Abdichtung zwischen Arbeitsschieber
und Schlitz erzielt werden. Auch wirkt sich hierbei in günstiger Weise der Druck
des Schmiermittels aus der Kolbennabe und den Seitenwandschlitzen aus, wodurch sich
zugleich eine ebenfalls ideale Schmierung bewerkstelligen läßt.
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Außerdem sind ähnlich wie im Fall der F i g. 9 Dichtlisten 86, 89
und 90 am Schwenkzapfen 81 der Gleitkufe 80 vorgesehen.
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Natürlich können auch die einzelnen Dichtleisten unterteilt sein,
indem beispielsweise die Leiste 100 an der Stelle 107 in die Dichtleistenteile 100
a und 100 b unterteilt ist.
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Die Dichtleisten können in allen Fällen jeweils auf einer oder auf
beiden Seiten angebracht werden. Auch können die einzelnen Merkmale der verschiedenen
Ausführungsbeispiele sinngemäß gegeneinander ausgetauscht und miteinander kombiniert
werden. So ist es beispielsweise möglich, bei den Ausführungsbeispielen nach F i
g. 4. bis 9 statt der gebogenen elliptischen, kreisförmigen oder sonstwie gestalteten
Dichtleisten auch geradlinige Dichtleisten etwa gemäß F i g. 1 und 3 oder F i g.
10 und 1.1 zu verwenden. Ebenso können in allen Fällen zum Andrücken der Dichtleiste
gegen die Schlitzwände Druckmittel und/oder Federn vorgesehen werden, wobei die
Federn den Dichtleisten (wie in F i g. 5) einzeln oder (wie in F i g. 2) paarweise
zugeordnet sein können. Ebenso können bei allen Ausführungsformen der Erfindung
zusätzliche Dichtleisten (wie z. B. 86, 89, 90) am Schwenkbolzen der Gleitkufe,
Abschrägungen (wie 70, 71) usw. vorgesehen sein.