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Die Erfindung betrifft einen Düsenkörper zum Reinigen von Schächten
und Kanälen, der an einer flüssigkeitsführenden Hochdruckleitung angeschlossen ist
und in mehreren Querebenen angeordnete, jeweils in unterschiedliche Richtungen weisende
Düsen und eine jeweils nur einen Teil der hintereinanderliegenden Düsen freigebende
Vorrichtung aufweist. Der Düsenkörper wird unmittelbar in die zu reinigenden Schächte
oder Kanäle eingeführt.
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Es ist bereits ein Düsenkopf zum Reinigen von Rohrleitungen und Kanälen
bekanntgeworden, bei dem die Düsen schräg nach rückwärts und schräg nach vorn gerichtet
sind, um den Düsenkopf durch die Schubkraft der Flüssigkeitsstrahlen in den Kanälen
entweder vorzutreiben oder an den Ausgangspunkt zurückzubringen. Beim Vortreiben
werden die Schlammablagerungen aufgelockert, beim Zurückbewegen werden die aufgelockerten
Schlammablagerungen zum Ausgangspunkt gebracht, um dort entnommen werden zu können.
Das Umstellen des Flüssigkeitsaustritts auf die nach vorn oder nach hinten gerichteten
Düsen erfolgt mittels eines im Düsenkopf angeordneten ferngesteuerten Kolbens in
Abhängigkeit vom Flüssigkeitsdruck. In den Düsenkopf eingebaute Federn sorgen für
die Rückführung des Kolbens in die Ausgangsstellung. Der ferngesteuerte Kolben erfordert
außer einer genauen Einpassung in den Düsenkopf entsprechende Abdichtungen, wodurch
derartige Düsenköpfe störungsanfällig und umständlich herzustellen sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Umstellvorrichtung
zu schaffen, die eine leichtere Steuerung der aus den Düsen austretenden Flüssigkeitsstrahlen
und eine einfachere Bearbeitung der einzelnen Teile des Düsenkörpers zuläßt. Bei
dem erfindungsgemäß ausgebildeten Düsenkörper wird dies dadurch erreicht, daß die
Vorrichtung zum Steuern der Düsenstrahlen aus einer den Düsenkörper umgebenden oder
in diesem angeordneten, in Abhängigkeit von der Bewegungsrichtung des Düsenkörpers
im Schacht oder Kanal axial beweglichen oder drehbaren Hülse mit die jeweiligen
Düsenöffnungen freigebenden Durchlässen besteht. Die Richtungsänderung der austretenden
Düsenstrahlen für den Vorlauf oder Rücklauf des Düsenkörpers zum Reinigen der Schächte
oder Kanäle wird in Abhängigkeit von der festgelegten Bewegungsrichtung auf mechanischem
Weg über die axial bewegliche oder drehbare Hülse mit die jeweiligen Düsenöffnungen
freigebenden Durchlässen erreicht. Die mechanische Steuerung der Düsenstrahlen ergibt
eine einfache bauliche Ausführung des Düsenkörpers und dessen Verstelleinrichtung,
die infolge ihrer Unempfindlichkeit auch bei rauhem Betrieb einwandfrei arbeitet.
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Die Hülse kann an ihrem hinteren Ende einen über den Hülsenquerschnitt
nach außen überstehenden Bund und gegebenenfalls daran befestigte Winkelbleche aufweisen,
die beim Zurückziehen des Düsenkörpers die Hülse verstellen. Bei einer anderen vorteilhaften
Ausführungsform sind zu demselben Zweck an der Hülse nach außen ragende schwenkbare
Hebel angeordnet, deren innere Enden zum Verschieben der Hülse in Ausnehmungen des
Düsenkörpers eingreifen. Auf der Außenseite der Hülse können statt dessen Wendeln
angeordnet sein, durch welche die Hülse beim Einführen der Düsen in Schächte oder
Kanäle und beim Herausziehen aus diesen gedreht wird. Es ist zweckmäßig, wenn der
Düsenkörper Eindrehungen mit gegen die Düsenkörperaußenseite unterschiedlich geneigten
Bodenflächen aufweist, in denen die Düsen jeweils senkrecht zu einer der Bodenflächen
angeordnet sind. Bei einer anderen Ausgestaltung ist der Düsenkörper im Bereich
der Düsenöffnungen mit Nuten mit in Längsrichtung des Düsenkörpers unterschiedlich
geneigten Bodenflächen versehen, in denen die Düsen jeweils senkrecht zu einer der
Bodenflächen angeordnet sind. Zur Begrenzung der Bewegung der Hülse in axialer bzw.
radialer Richtung ist die Hülse bei einer bevorzugten Ausführungsform mit einem
Langloch oder einem Querschlitz versehen, in welche ein am Düsenkörper befestigter
Stift eingreift.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch
dargestellt, und zwar zeigt F i g. 1 einen in einem Kanal befindlichen Düsenkörper
mit Behälterfahrzeug, F i g. 2 und 3 einen Düsenkörper mit in unterschiedlichen
Richtungen gerichteten Sprühstrahlen, F i g. 4 einen Düsenkörper mit einer Verstelleinrichtung
für eine axial verschiebliche Hülse und F i g. 5 und 6 einen Düsenkörper mit drehbarer
Hülse.
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Zum Reinigen des Kanals 25 wird aus dem Behälterfahrzeug 1 Frischwasser
von einer nicht dargestellten Pumpe dem Hochdruckschlauch 3 zugeführt, der auf einer
Haspel 2 aufgewickelt ist. Am Ende des Schlauchs befindet sich ein Düsenkörper 5,
der nach dem Einführen durch den Schacht 24 sich durch die austretenden Wasserstrahlen
selbsttätig in dem Kanal 25 vorarbeitet. Der vordere Teils' des Düsenkörpers
5 ist konisch ausgebildet, während der rückwärtige Teil 5" zum Anschluß des
Hochdruckschlauchs 3 rundherum abgesetzt ist. Das Wasser wird dem Düsenkörper durch
einen Kanal 5... zugeleitet.
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Der in den F i g. 2 und 3 dargestellte Düsenkörper ist mit Eindrehungen
6 und 8 mit gegen die Düsenkörperaußenseite unterschiedlich geneigten Bodenflächen
versehen, in denen Düsen 7 bzw. 9 jeweils senkrecht zu einer der Bodenflächen angeordnet
sind. Durch die Düsen treten Sprühstrahlen 18 bzw. 19 aus. Über den Düsenkörper
5 ist eine axial bewegliche Hülse 10 geschoben, deren Vorderteil 10' wie der vordere
Teil s' des Düsenkörpers konisch ausgebildet ist und in welchem sich eine nach vorn
gerichtete Austrittsöffnung 10" für eine Düse 5"" (F i g. 5) befindet. Am
hinteren Hülsenende ist ein Bund 10"' angeordnet, der über den Hülsenquerschnitt
nach außen übersteht und an dem gegebenenfalls Winkelbleche 14 befestigt sind. In
ein Langloch 10"" der Hülse 10 greift ein Stift 13 ein, der
die axiale Hülsenverschiebung begrenzt. In der Hülse befinden sich Durchlässe 11
und 12, die je nach Lage der Hülse 10 die Düsen 7 bzw. 9 freigeben, so daß die Sprühstrahlen
durch diese nach außen austreten können. Die stark nach rückwärts gerichteten Sprühstrahlen
19 dienen zum Vorwärtsbewegen der Düse im Kanal 25, während die weniger nach
rückwärts gerichteten Sprühstrahlen 18 die Schlammablagerungen 26 beim Zurückziehen
der Düse zu dem nach oben führenden Schacht 24 fördern.
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Wie F i g. 4 zeigt, kann die axiale Verschiebung der Hülse 10 durch
an dieser angeordnete, um die Achsen 28 schwenkbare Hebel 27 bewirkt werden. Zweckmäßigerweise
werden etwa drei gleichmäßig über den Hülsenumfang verteilte Hebel 27 angeordnet,
deren
innere Enden in Ausnehmungen 29 des Düsenkörpers 5 eingreifen. Beim Vorwärtsbewegen
des Düsenkörpers in Pfeilrichtung werden die Hebel 27 durch den Widerstand der Schlammablagerungen
26 nach rückwärts umgelegt, wodurch die Hülse nach rückwärts gezogen wird und die
Düsen 9 für den zum Vorwärtsbewegen dienenden Sprühstrahl 19 frei werden. Wird der
Düsenkörper in Richtung des strichpunktierten Pfeils zurückgezogen, legen sich die
Hebel 27 um und wird die Hülse 10 verschoben, wodurch die Düsen 7 für den der Reinigung
dienenden Sprühstrahl 18 frei werden.
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Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß F i g. 5 und 6 ist der Düsenkörper
5 abwechselnd mit Nuten 20 und 21 mit in Längsrichtung des Düsenkörpers unterschiedlich
geneigten Bodenflächen versehen, in denen Düsen 22 bzw. 23 jeweils
senkrecht zu einer der Bodenflächen angeordnet sind. Durch die Düsen 23 treten die
stärker nach rückwärts gerichteten Sprühstrahlen 19 für die Vorwärtsbewegung und
durch die Düsen 22 die weniger stark geneigten Sprühstrahlen 18 für die Reinigung
der Kanäle beim Zurückziehen des Düsenkörpers aus. Die Hülse 10 weist über den Umfang
im Abstand der Düsen 22 bzw. 23 verteilt nebeneinanderliegende Durchlässe 15 auf,
welche beim Drehen der Hülse 10 entweder die Düsen 22 oder die Düsen 23 freigeben.
Die Drehbewegung der Hülse 10 wird durch an der Außenseite angeordnete Wendeln 17
erreicht, deren Drehbegrenzung durch den in einen Querschlitz 16 reichenden Stift
13 erfolgt.
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Durch die Wendel 17 wird durch den bei der Bewegung auftretenden Widerstand
der Schlammablagerungen 26 die Hülse 10 so gedreht, daß beim Vorlauf des Düsenkörpers
die Düsen 23 frei sind und der der Vorwärtsbewegung dienende Sprühstrahl
19 austritt, während beim Zurückziehen des Düsenkörpers die Durchlässe 15
die Düsen 22 für den der Reinigung dienenden Sprühstrahl 18 freigeben.
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Es ist auch möglich, die axial bewegliche oder drehbare, mit Durchlässen
versehene Hülse im Innern des Düsenkörpers anzuordnen. Der Düsenkörper und die Hülse
können dann durch die im vorhergehenden angegebenen Mittel ebenfalls gegeneinander
verschoben oder gedreht werden, so daß die Hülsendurchlässe wechselweise die Düsen
für die Sprühstrahlen freigeben. In diesem Fall ist der Hochdruckschlauch an einem
über den rückwärtigen Teil des Düsenkörpers vorstehenden Ansatz der Hülse anzuschließen.