DE1289938B

DE1289938B - Mit einem kohlenstaubbeheizten Dampferzeuger fuer hoechste Druecke und Temperaturen kombinierte Muellverbrennungsanlage

Info

Publication number: DE1289938B
Application number: DED49717A
Authority: DE
Inventors: Adrian; Dipl-Ing Fritz
Original assignee: DUERRWERKE AG
Current assignee: DUERRWERKE AG
Priority date: 1966-03-26
Filing date: 1966-03-26
Publication date: 1969-02-27

Description

Die Erfindung betrifft eine mit einem kohlenstaubbeheizten Dampferzeuger für höchste Drücke und Temperaturen kombinierte Müllverbrennungsanlage, deren Feuergase in die Brennkammer der Kohlenstaubfeuerung einmünden.
Müllverbrennungsanlagen mit Dampferzeugern, in denen außer Müll noch Kohlenstaub verfeuert wird, sind bekannt. Die Kombination dieser beiden Feuerungen dient der sicheren Energieerzeugung. Bei Störungen der Wärmeerzeugung durch die Müllverbrennungsanlage, die beispielsweise durch Heizwertschwankungen des Mülls, durch Unregelmäßigkeiten bei der Müllzuführung oder durch den Ausfall der Müllverbrennungseinrichtung auftreten können, übernimmt die Kohlenstaubfeuerung die verminderte Wärmeerzeugung durch den Müll, so daß die abgegebene Energie konstant bleibt.
Bei derartigen Anlagen wurden korrosive Angriffe der Rauchgase an den Rohren dieser Dampferzeuger nicht beobachtet, weil die Dampferzeuger mit mittleren Drücken betrieben wurden und sich die Rauchgase vom Müll mit den Rauchgasen und Aschenbestandteilen der Kohlenstaubfeuerung vermischten.
Zur wirtschaftlichsten Ausnutzung der in einem Dampferzeuger frei werdenden Brennstoffwärme sind höchste Dampfdrücke und Dampftemperaturen erforderlich. Bei dem Versuch, Müllverbrennungsanlagen mit Höchstdruckdampferzeugern zu kombinieren, hat sich gezeigt, daß die Rauchgase der Müllverbrennung bereits nach äußerst kurzer Zeit die Wandungen der Heizflächenrohre stark korrosiv angreifen, wenn die Materialtemperaturen 350° C überschreiten.
Um diese Nachteile zu vermeiden und trotz der korrosiven Bestandteile der Rauchgase des verbrannten Mülls eine wirtschaftliche Dampferzeugung bei höchsten Drücken und Temperaturen zu ermöglichen, wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, die Brennkammerkühlwände der Müll- und Kohlenstaubfeuerung aus den Rohren eines Zwischendruckverdampfers und die Kühlwände des sich anschließenden Strahlungsschachtes aus den Rohren eines Hochdruckverdampfers zu bilden.
Nach dem Vorschlag der Erfindung wird die Müllverbrennungsanlage mit einem Dampferzeuger kombiniert, in dem der Dampf in zwei Druckstufen erzeugt wird. Die Zwischendruckstufe, deren Druck 100 ata nicht überschreiten soll, dient mit ihrem Verdampfer zur Auskleidung der Brennkammern für die Müll- und Kohlenstaubfeuerung. Damit wird diese durch die aggressiven Bestandteile der Feuergase aus der Müllverbrennung gefährdete Zone korrosionsbeständig, weil die Rohrwandtemperaturen bei Drücken bis 100 ata die Grenztemperatur von 350° C nicht überschreiten.
Erst nach der Vermischung der Feuergase aus der Müllverbrennung mit den Feuergasen der Kohlenstaubfeuerung, wodurch die korrosiven Bestandteile neutralisiert werden, beginnt die Heizfläche des unter Höchstdruck stehenden Arbeitsmittels, die auf diese Weise vor den zerstörenden Einflüssen ausreichend geschützt ist.
Gemäß weiteren Merkmalen der Erfindung wird vorgeschlagen, den im Zwisehendruckverdampfer erzeugten Dampf entweder dem aus dem Höchstdruckteil der Turbine in den Zwischenüberhitzer strömenden Zwischendruckdampf beizumischen und mit diesem zu überhitzen oder ihn als Vorwärmdampf für die Hochdruckvorwärmer zu benutzen, die von unter Höchstdruck stehendem Arbeitsmittel beaufschlagt sind. Hierbei kann es zweckmäßig sein, dem Zwischendruckverdampfer noch einen überhitzer nachzuschalten.
Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung dar, und zwar zeigt F i g.1 einen Längsschnitt durch die mit einem Dampferzeuger kombinierte Müllverbrennungsanlage und F i g. 2 ein Schaltbild des Dampferzeugers nach Fig.l.
Das in F i g.1 dargestellte Ausführungsbeispiel besteht aus einer Müllverbrennungsanlage 1, einer Kohlenstaubfeuerung 2 und einem Dampferzeuger 3. Die Müllverbrennungsanlage 1 ist als Walzenrost 4 und die Kohlenstaubfeuerung 2 als Eckenfeuerung 5 ausgebildet.
Die Brennkammer 6 der Müllverbrennungsanlage 1 und die Brennkammer 7 der Kohlenstaubfeuerung 2 sind mit Kühlwänden 8 ausgekleidet, die aus den Rohren des Zwischendruckverdampfers 9 (s. F i g. 2) gebildet werden. Die Begrenzung des sich an die Brennkammer 7 anschließenden Strahlungsschachtes 10 bilden Kühlwände 11, die aus den Rohren des Höchstdruckverdampfers 12 bestehen.
Der durch den Aufgabetrichter 13 der Müllverbrennungsanlage 1 zugeführte Müll verbrennt auf dem Walzenrost 4. Die Asche des Mülls fällt durch den Aschenschacht 14 in eine nicht dargestellte Entaschungsanlage. Die Feuergase strömen aus der Brennkammer 6 der Müllfeuerung in die Brennkammer 7 der Eckenfeuerung 5 und vermischen sich hier mit den Feuergasen der Kohlenstaubfeuerung 2. Das Rauchgasgemisch durchströmt den aufwärts gerichteten Strahlungsschacht 10, den horizontalen Rauchgaszug 15 mit dem Endüberhitzer 17 und dem Zwischenüberhitzer 18 sowie den abwärts gerichteten Rauchgaszug 16 mit dem Vorüberhitzer 19 und dem Speisewasservorwärmer 20.
Das in F i g. 2 dargestellte Schaltbild zeigt als Höchstdruckdampferzeuger einen Zwangdurchlaufkessel mit Zwischenüberhitzung, bei dem die Höchstdruckspeisepumpe 22 das Wasser durch den Speisewasservorwärmer 20 in den Verdampfer 12 drückt. Der Dampf strömt durch den Vorüberhitzer 19 und den Endüberhitzer 17 in die Vorschaltturbine 23. Der teilweise entspannte Dampf wird im Zwischenüberhitzer 18 wieder überhitzt und gelangt durch die Kondensationsturbine 24 in den Kondensator 25. Die Kondensatpumpe 26 fördert das Kondensat in den Speisewasserbehälter 21 zurück.
Dem Höchstdruckkreislauf des Arbeitsmittels ist ein Zwischendruckkreislauf überlagert, dessen Zwischendruckverdampfer 9 mit natürlichem Wasserumlauf arbeitet. Die Zwischendruckspeisepumpe 27 drückt das Speisewasser in die Obertrommel 28 des Zwischendruckverdampfers 9. Der erzeugte Dampf tritt in die kalte Schiene des Zwischenüberhitzers 18 ein und mischt sich hier mit dem teilweise entspannten Höchstdruck-dampf. Das Dampfgemisch wird im Zwisehenüberhitzer 18 überhitzt und strömt durch die Kondensationsturbine 24 in den Kondensator 25.

Claims

Patentansprüche: 1. Mit einem kohlenstaubbeheizten Dampferzeuger für höchste Drücke und Temperaturen kombinierte Müllverbrennungsanlage, deren Feuergase in die Brennkammer der Kohlenstaubfeuerung einmünden, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennkammerkühlwände (8) der Müll- und Kohlenstaubfeuerung (1, 2) aus den Rohren eines Zwischendruckverdampfers (9) und die Kühlwände (11) des sich anschließenden Strahlungsschachtes (10) aus den Rohren eines Höchstdruckverdampfers (12) gebildet sind.
2. Müllverbrennungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuergase der Müllfeuerung (1) in das untere Ende der lotrechten Kohlenstaubbrennkammer (7) einmünden.
3. Müllverbrennungsanlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohlenstaubfeuerung (2) als Eckenfeuerung (5) ausgebildet ist.
4. Müllverbrennungsanlage nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Zwischendruckverdampfer (9) als Verdampfer mit natürlichem Wasserumlauf ausgebildet ist.
5. Müllverbrennungsanlage nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf aus dem Zwischendruckverdampfer (9) in die kalte Schiene des Zwischenüberhitzers (18) geleitet wird.
6. Müllverbrennungsanlage nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf aus dem Zwischendruckverdampfer (9) einem Hoch- oder Niederdruckvorwärmer zugeführt wird.