DE19523062C2 - Verbundkraftwerk mit einem Gasturbinenkraftwerk und einem Dampfkraftwerk - Google Patents
Verbundkraftwerk mit einem Gasturbinenkraftwerk und einem DampfkraftwerkInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verbundkraftwerk mit einem Gasturbinen
kraftwerk und einem Dampfkraftwerk, bei dem eine Dampfturbinenanlage
mit dem Dampf eines mit einer Feuerung versehenen Dampferzeugers und
die Gasturbinen einer Gasturbinenanlage mit dem Verbrennungsgas je ei
nes Gasbrenners betrieben werden, denen vorgewärmte verdichtete Ver
brennungsluft zugeführt wird, das mit einem Abhitzekessel versehen
ist, durch den das Abgas der Gasturbinen strömt und Speisewasser für
den Dampferzeuger geleitet werden kann und in dessen Dampferzeuger ein
Wärmetauscher angeordnet ist, durch dessen Rohre die Verbrennungsluft
ganz oder teilweise geführt werden kann.
Bei Gasturbinenanlagen ist eine regelbare Vorwärmung der verdichteten
Verbrennungsluft vor Einleiten in den Gasbrenner bekannt. Dabei kann
die Verbrennungsluft entweder durch einen vom Abgas der Gasturbine
durchströmten Wärmeaustauscher geführt und unmittelbar aufgeheizt wer
den, oder es ist nach DE 41 38 522 C2 eine Wärmerückgewinnung mittels
eines geschlossenen Flüssigmetallkreislaufs vorgesehen, wobei ein Wär
meaustauscher die Abgaswärme an den Flüssigmetallkreislauf abgibt und
ein weiterer Wärmeaustauscher die vom Flüssigmetallkreislauf aufgenom
mene Wärme auf die Verbrennungsluft überträgt. Die Verwendung der Ab
gaswärme von der Gasturbine hat zunächst den Nachteil, daß der Tempe
raturabfall des Abgases das Nachschalten eines Abhitzekessels zur
Dampferzeugung erschwert oder in der Regel unmöglich macht. Für Ver
bundkraftwerke mit einem Gasturbinenkraftwerk und einem Dampfkraftwerk
der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art ist eine solche
Luftvorwärmung daher völlig ungeeignet. Der bekannte Flüssigmetall
kreislauf zur Luftvorwärmung bedarf neben dem erhöhten Aufwand für
zwei oder mehrere Wärmeaustauscher auch außerordentlich kostspielige
Maßnahmen für die Sicherheit der Anlage, die eine wirtschaftliche An
wendung nicht zuläßt.
Eine rekuperative Luftvorwärmung war bislang nur bei älteren, mit re
lativ niedrigen Luftdruck arbeitenden Gasturbinenanlagen möglich. Hin
gegen erfordern Rekuperatoren in der üblichen Anordnung bei den hohen
Luftdrücken moderner Gasturbinenanlagen entsprechend groß dimensio
nierte Druckbehälter. Häufig auftretende Schäden an den Wärmetauschern
gaben Anlaß, von einer rekuperativen Luftvorwärmung mit Rauchgasen von
Dampferzeugern o. dgl. Abstand zu nehmen.
Bei dem in der CH-PS 637 184 in Verbindung mit den Fig. 2 und 3 be
schriebenen Verbundkraftwerk wird die für die Gasturbine bestimmte
Heißluft in einem vom Abgas der Gasturbine durchströmten Abwärmeüber
trager aufgeheizt und unmittelbar oder über einen zweiteiligen Wärme
übertrager, dessen erster Teil im Wirbelbett und dessen zweiter Teil
im Rauchgaszug vor dem Überhitzer angeordnet ist, der Gasbrennkammer
zugeführt. Für die Dampferzeugung sind dem mit einer Wirbelfeuerung
versehenen Dampferzeuger ein Economiser, Verdampfer und Überhitzer zu
geordnet. Zu dem im Rauchgaszug des Dampferzeugers befindlichen Econo
miser ist ein zweiter Economiser parallel geschaltet, der in dem vom
Abgas der Gasturbine durchströmten Abwärmeübertrager angeordnet ist,
so daß das Speisewasser in verstellbaren Mengen vom Rauchgas des
Dampferzeugers und/oder dem Abgas der Gasturbine vorgewärmt werden
kann. Dieses Kraftwerk hat zunächst den Nachteil, daß für die Dampf
turbine nur der Dampferzeuger als Dampfquelle zur Verfügung steht. Bei
Ausfall des Dampferzeugers ist ein Betrieb der Dampfturbine nicht mög
lich, aber auch ein Betrieb der Gasturbine verbietet sich wegen des im
Abgaswärmeübertrager angeordneten Economisers, der vor dem Heißlufter
wärmer unmittelbar vom heißen Abgas beaufschlagt wird. Die Dampfturbi
ne und die Gasturbine können daher immer nur gemeinsam betrieben wer
den. Schließlich ist bei diesem Kraftwerk eine Wärmeverschiebung, die
bei einem verringerten Strombedarf und einer daher reduzierten Dampf
menge aus wärmewirtschaftlichen Gründen anzustreben ist, nur in einem
engen Bereich des Strom- bzw. Wärmebedarfs möglich. Die gleichen Nach
teile ergeben sich auch mit dem in Fig. 1 der CH-PS 637 184 gezeigten
Kraftwerk, bei dem zwar Speisewasser in einem parallel zum Dampferzeu
ger geführten System in dem vom Abgas der Gasturbine durchströmten Ab
wärmeübertrager zu Frischdampf erhitzt wird, das der Dampfturbine un
mittelbar zugeführt wird. Da aber die Gasturbine nur mit der im
Dampferzeuger erhitzten Heißluft, also ohne Gasverbrennung arbeitet,
hängen Dampf- und Gasturbine von einer gemeinsamen Feuerung ab und
können auch nur gemeinsam betrieben werden. Die Zuordnung einer Gas
brennkammer ist bei dieser Ausführung nicht ohne weiteres möglich,
weil heißes Abgas der Gasturbine in den Dampferzeuger strömt. Auch ist
die Anordnung der der Frischdampferzeugung dienenden Wärmetauscher für
eine Wärmeverschiebung nachteilig.
Weiterhin ist aus der DE 27 43 830 A1 ein Kraftwerk mit einer Gastur
bine und einer Dampfturbine bekannt, bei dem die der Gasbrennkammer
zugeführte verdichtete Luft über einen Bypass und einen in der Wirbel
schichtfeuerung eines Dampferzeugers angeordneten Wärmetauscher auf
heizbar ist. Diese Anlage hat einen integrierten Feuerraum mit der un
teren Wirbelschichtfeuerung und einer oberen der Dampferzeugung die
nenden Staubfeuerung. Das Abgas der Gasturbine wird den beiden Feue
rungen lediglich als Verbrennungsluft zugeführt. Auch bei diesem
Kraftwerk können beide Turbinen nur gemeinsam betrieben werden und ei
ne Wärmeverschiebung ist überhaupt nicht möglich. Außerdem fehlt eine
rekuperative Aufheizung des Dampfes für die Dampfturbine durch das Ab
gas der Gasturbine.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verbund
kraftwerk derart auszubilden, daß ein wesentlich verbesserter Wir
kungsgrad erzielbar ist.
Erfindungsgemäß ist zur Lösung der Aufgabe vorgesehen, daß der als Re
kuperator ausgebildete Wärmetauscher für die Verbrennungsluft des Gas
brenners im Rauchgaszug des Dampferzeugers hinter den der Bildung von
überhitztem Dampf dienenden Wärmetauschern angeordnet ist und daß der
Abhitzekessel zur Erzeugung von überhitztem Dampf ausgebildet ist und
über eine Heißdampfleitung und ein Ventil an die Dampfturbine ange
schlossen ist.
Die Ausbildung des Wärmeaustauschers zur Vorwärmung der Verbrennungs
luft der Gasturbinenanlage als Rekuperator und dessen Anordnung im
Rauchgaskanal des Dampferzeugers hat zunächst den Vorteil, daß die Ab
wärme der Gasturbinenanlage im Abhitzekessel voll für die Dampferzeu
gung nutzbar ist und die Gasturbinenanlage optimal gefahren werden
kann. Ein weiterer und ganz bedeutsamer Vorteil besteht darin, daß bei
einem geringeren Strombedarf die Dampfturbinenanlage heruntergefahren
werden kann, ohne daß die Brennstoffzufuhr des Dampferzeugers verrin
gert zu werden braucht, da die für die Dampferzeugung nicht mehr benö
tigte Wärme zur Vorwärmung der Verbrennungsluft der Gasturbinenanlage
verwendet wird. Diese Wärme wird hierbei gewissermaßen vom Dampferzeu
ger in die Gasturbinenanlage verschoben. Auch wenn der z. B. mit
Braunkohlestaub befeuerte Dampferzeuger mit sehr kleiner Teillast ge
fahren wird, entstehen aufgrund der Wärmeaufnahme des Rekuperators ho
he Rauchgasmengen und damit hohe Heißdampftemperaturen. Da anderseits
durch das Abgas der Gasturbine im Abhitzekessel ebenfalls eine volle
Überhitzung des Dampfes erzielt wird, kann auch eine getrennte Damp
ferzeugung durch den Dampferzeuger oder den der Gasturbinenanlage zu
geordneten Abhitzekessel mit jeweils hohem elektrischen Wirkungsgrad
erfolgen.
Der Rekuperator ist vorzugsweise über ein Dreiwegeventil und eine Ne
benleitung an die vom Verdichter zum Gasbrenner der Gasturbinenanlage
führenden Verbrennungsluftleitung angeschlossen.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäß ausgebildetes Verbundkraft
werk schematisch dargestellt. Es besteht im wesentlichen aus einem in
der rechten Hälfte der Zeichnung dargestellten Gasturbinenkraftwerk
und einem auf der linken Hälfte gezeigten Dampfkraftwerk.
Zum Gasturbinenkraftwerk gehören im wesentlichen eine Gasturbine 1,
ein Gasbrenner 2, ein Verdichter 3 für Verbrennungsluft 5 und ein Ge
nerator 4 zur Stromerzeugung. Die im Verdichter 3 komprimierte Ver
brennungsluft 5 wird über eine Luftleitung 6 dem mit Brenngas 7 be
heizten Gasbrenner 2 zugeführt. Die Verbrennungsgase gelangen über ei
ne Heißgasleitung 8 in die Gasturbine, welche den Verdichter 3 und den
Generator 4 antreibt. Das die Gasturbine 1 verlassende Abgas 9 wird
durch einen der Erzeugung von überhitzten Dampf dienenden Abhitzekes
sel 10 geführt. Es versteht sich von selbst, daß dem Gasturbinenkraft
werk mehrere dieser Maschinen und Einrichtungen zugeordnet werden kön
nen.
Bestandteil des Dampfkraftwerks ist vor allem eine Dampfturbine 11 mit
Generator 12 und ein Dampferzeuger 13, der mit einer Feuerung 14 und
der Bildung von überhitztem Dampf dienenden Wärmetauschern 15 ausgerü
stet ist. Der Dampferzeuger 13 kann insbesondere zur Befeuerung mit
Braunkohlestaub ausgebildet sein. Doch ist auch eine Befeuerung mit
anderen Brennstoffen oder verbrennbaren Abfallstoffen möglich. Der
überhitzte Heißdampf wird über eine Heißdampfleitung 16 der Dampftur
bine 11 zugeführt. Der Abdampf kann über nicht dargestellte Einrich
tungen zur Erzeugung von Fernwärme o. dgl. verwertet, kondensiert und
in einen Speisewasserbehälter 18 rückgeführt werden, aus dem das Spei
sewasser mittels einer Pumpe 19 im Kreislauf dem Dampferzeuger 13 wie
der zugeführt wird.
Für einen Verbundbetrieb kann die Dampfturbine 11, von der selbstver
ständlich mehrere vorgesehen sein können, sowohl vom Dampferzeuger 13
als auch vom Abhitzekessel 10 des Gasturbinenkraftwerks mit überhitz
tem Dampf betrieben werden. Hierfür wird dem Abhitzekessel 10 mittels
einer Pumpe 20 Speisewasser zugeführt. Die Heißdampfleitung 17 ist
ebenfalls an die Dampfturbine 11 angeschlossen, wobei in den Heiß
dampfleitungen 16, 17 je ein Ventil 21 bzw. 22 angeordnet ist, mit de
nen die anteilige Dampfmenge einstellbar ist.
Wesentlicher Bestandteil der Erfindung ist ein als Rekuperator ausge
bildeter Wärmetauscher 23, der im Rauchgaskanal des Dampferzeugers 13
angeordnet ist und eine Vorwärmung der verdichteten Verbrennungsluft
für die Gasturbinenanlage ermöglicht. Hierfür ist in der vom Verdich
ter 3 zum Gasbrenner 2 führenden Luftleitung 6 ein Dreiwegeventil 25
vorgesehen, an welches eine mit dem Wärmetauscher 23 verbundene Neben
leitung 24 anschließt, die zwischen Dreiwegeventil 25 und Gasbrenner 2
wieder in die Luftleitung 6 mündet. Mit Hilfe des Dreiwegeventils 25
kann die verdichtete Verbrennungsluft 5 dem Gasbrenner 2 entweder un
mittelbar oder ganz oder teilweise über den Wärmetauscher 23 zuströ
men. Der Wärmetauscher 23 ist so an die Nebenleitung 24 angeschlossen,
daß die verdichtete Verbrennungsluft durch die Rekuperatorrohre strömt
und die Rauchgase diese Rohre von außen anströmen. Mit einer Regelvor
richtung läßt sich die über den Wärmetauscher 23 gelenkte Luftmasse in
Abhängigkeit von der Belastung der Dampfturbine 11 derart regeln daß
bei verringertem Strombedarf und entsprechend gedrosseltem Dampfver
brauch der Dampferzeuger weiter entsprechend seinem optimalen Wir
kungsgrad befeuert wird und die nicht für die Dampferzeugung ver
brauchte Wärmemenge zur Vorwärmung der Verbrennungsluft für die Ga
sturbinenanlage genutzt wird. Dabei wird der massenmäßig reduzierte
Heißdampf im Dampferzeuger nach wie vor auf die optimale Temperatur
überhitzt.
Der Wärmetauscher 23 kann an verschiedenen Stellen im Rauchgaskessel
des Dampferzeugers 13 angeordnet sein. Eine günstige Stelle liegt z.
B. zwischen den Überhitzungsflächen und einem Economiser. Die Rekupe
ratorrohre können mit Einbauelementen zur Erhöhung der Wärmeübertra
gung versehen sein. Zum Ausgleich von Wärmeausdehnungen sind die Rohre
des Rekuperators vorzugsweise an gekühlten Tragelementen oder in Rohr
platten aufgehängt.
1
Gasturbine
2
Gasbrenner
3
Verdichter
4
Generator
5
Verbrennungsluft
6
Luftleitung
7
Brenngas
8
Heißgasleitung
9
Abgas
10
Abhitzekessel
11
Dampfturbine
12
Generator
13
Dampferzeuger
14
Feuerung
15
Wärmetauscher
16
Heißdampfleitung
17
Heißdampfleitung
18
Speisewasserbehälter
19
Pumpe
20
Pumpe
21
Ventil
22
Ventil
23
Rekuperator
24
Nebenleitung
25
Dreiwegeventil
Claims (1)
1. Verbundkraftwerk mit einem Gasturbinenkraftwerk und einem Dampfkraft
werk, bei dem eine Dampfturbinenanlage mit dem Dampf eines mit einer
Feuerung versehenen Dampferzeugers und die Gasturbinen einer Gasturbi
nenanlage mit dem Verbrennungsgas je eines Gasbrenners betrieben wer
den, denen vorgewärmte verdichtete Verbrennungsluft zugeführt wird,
das mit einem Abhitzekessel versehen ist, durch den das Abgas der Ga
sturbinen strömt und Speisewasser für den Dampferzeuger geleitet wer
den kann und in dessen Dampferzeuger ein Wärmetauscher angeordnet ist,
durch dessen Rohre die Verbrennungsluft ganz oder teilweise geführt
werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der als Rekuperator aus ge
bildete Wärmetauscher (23) für die Verbrennungsluft des Gasbrenners
(2) im Rauchgaszug des Dampferzeugers (13) hinter den der Bildung von
überhitztem Dampf dienenden Wärmetauschern (15) angeordnet ist und daß
der Abhitzekessel (10) zur Erzeugung von überhitztem Dampf ausgebildet
ist und über eine Heißdampfleitung (17) und ein Ventil (22) an die
Dampfturbine (11) angeschlossen ist.
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Publications (2)
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DE1995123062 Expired - Fee Related DE19523062C2 (de) | 1995-06-24 | 1995-06-24 | Verbundkraftwerk mit einem Gasturbinenkraftwerk und einem Dampfkraftwerk |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19523062C2 (de) |
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