-
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung für eine Prüfeinrichtung,
die jedem Vermittlungsplatz einer aus mehreren Plätzen gebildeten Fernsprechvermittlungsanlage
zugeordnet ist, an der verschiedenwertige Anschlußleitungen vielfach zu den Plätzen
geführt sind und die Anschlußleitungen je nach Verbindungswunsch über zwei- oder
vierdrähtig durchschaltende Verbindungseinrichtungen miteinander verbunden werden.
-
Prüfeinrichtungen, auch Prüfverteiler genannt, werden verschiedentlich
auch mehrfach ausgenutzt. Eine Mehrfachausnutzung ergibt sich z. B. bei Fernsprechvermittlungsanlagen,
bei denen Endverbindungen über Schnurstromkreise, die nur eine Zweidrahtdurchschaltung
zulassen, und Durchgangsverbindungen zwischen Vierdrahtleitungen vierdrähtig über
eine Schnurstromkreisumgehungseinrichtung hergestellt werden. Wenn die Umgehungseinrichtung
allen Vermittlungsplätzen gemeinsam zugeordnet ist, entsteht ein weiteres Prüfvielfach,
das von der Prüfeinrichtung zu kontrollieren ist.
-
Die Verwendung unterschiedlicher Verbindungsorgane für die Zwei- und
Vierdrahtdurchschaltung der Sprechwege führt auch zu unterschiedlichen Einstell-
bzw. Durchschaltzeiten. Eine Prüfeinrichtung, über die sowohl die Verbindungsorgane
mit kurzen als auch Verbindungsorgane mit längeren Einstellzeiten belegt werden,
erfordert einen unterschiedlichen Betriebsrhythmus.
-
Nun ist bereits eine Schaltungsanordnung für einen aus einer Relaiskette
bestehenden Relaisprüfverteiler bekannt, die beim Erfassen einer Verbindung mit
längeren Durchschaltzeiten Schaltmittel des Relaisprüfverteilers vorbereitet, die
nach Anforderungen zum Durchschalten ansprechen und vorübergehend den Fortschaltestromkreis
einer Relaiskette des bis zu diesem Zeitpunkt ständig weiterschaltenden Relaisprüfverteilers
für eine Zeit unterbrechen, die für alle beim Durchschalten erforderlichen Schaltvorgänge
ausreicht.
-
Diese mit mechanischen Schaltmitteln betriebene Prüfeinrichtung ist
durch ihre starke Inanspruchnahme einem überdurchschnittlichen Verschleiß unterworfen.
Da sie als zentrales Glied allen Vermittlungsplätzen gemeinsam zugeordnet ist, kann
ihr zyklischer Durchlauf, insbesondere bei einer Vielzahl von Vermittlungsplätzen,
zu unerwünschten Verzögerungen bei der Verbindungsherstellung führen.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, die gleichen Aufgaben, die bei der bekannten
Schaltungsanordnung für die Prüfeinrichtung mit elektromechanischen Bauteilen gelöst
werden, unter Einsparung von Relais und Zuhilfenahme elektronischer Schaltmittel
in Verbindung mit schnellschaltenden geräuscharmen Relais zu verwirklichen.
-
Dies wird gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß der Prüfeinrichtung
ein ein Prüfrelais steuerndes Schaltmittel zugeordnet ist, das zur eigenen Steuerung
drei Steuerkreise aufweist, von denen ein erster einem Abfrageorgran, ein zweiter
einem Verbindungsorgan und ein dritter für die Durchschaltung einem an die unterschiedlichen
Zeiten der Durchschaltung anpassenden Zeitorgan zugeordnet ist und dieses Schaltmittel
durch jeweils einen dieser Steuerkreise gesteuert wird.
-
Durch die Erfindung wird die Belegungsbereitschaft des in Benutzung
genommenen Verbindungsorgans nicht von einer bestimmten, die Ordnungszahl des Vermittlungsplatzes
kennzeichnenden Betriebsstellung der Prüfeinrichtung abhängig gemacht. Dadurch werden
die Durehschalizeiten bei der Verbindungsherstellung verkürzt. In vorteilhafter
Weise werden :die Prüfunterbrechungen durch Anlegen von Sperrpotential aus dem Entladungskreis
eines Kondensators an den Steuertransistor an die verschiedenen langen Durchschaltzeiten
der in Anspruch genommenen Verbindungsorgane angepaßt, da das Sperrpotential nach
vollzogener Durchschaltung abgetrennt wird. Es wird also nur so lange gesperrt,
wie unbedingt notwendig ist. Weiterhin ermöglicht die Verwendung eines geräuscharmen
Relais den Einbau der Prüfeinrichtung in den zugehörigen Vermittlungsplätzen und
erspart dadurch Zuführungsleitungen. Für Erweiterungen bestehender Anlagen müssen
die vorhandenen Prüfeinrichtungen nicht entsprechend der Anzahl der neu hinzugefügten
Vermittlungsplätze geändert werden. Die für die Prüfeinrichtung verwendeten Schaltmittel
garantieren eine wesentlich höhere Lebensdauer. Kontaktpyramidenschaltungen werden
vermieden, deren Hintereinanderschaltung von Ruhekontakten bei der starken Inanspruchnahme
zu Stromkreisunterbrechungen und damit zu Betriebsstörungen Anlaß geben.
-
Ferner ist es durch die Verwendung schnellschaltender Prüfmittel nicht
mehr notwendig, Hilfsprüfadern oder herkömmliche Hilfsprüfeinrichtungen zu verwenden.
-
Die sonst bei den Parallelprüfmethoden zeitweilig auftretenden Gefahrenzeiten
lassen sich durch .die Anwendung von Transistoren und Relais mit sehr hohen Schaltgeschwindigkeiten
erheblich verkürzen und darüber hinaus leichter beherrschen.
-
Wird ein und dieselbe Schalteinrichtung von zwei und mehreren Vermittlungspersonen
zu genau dem gleichen Zeitpunkt belegt, so bestehen zwischen den am Prüfen beteiligten
Transistoren der den Vermittlungsplätzen zugeordneten elektronischen Prüfeinrichtung
unterschiedliche Einschwingvorgänge. Diese sind durch die unterschiedlichen Fertigungstoleranzen
in den Transistoren und durch die unterschiedlichen Stromverhältnisse in den Schaltkreisen
bedingt. Durch die differierenden Einschwingzeiten wird erreicht, daß der Transistor
mit der kürzesten Einschwingzeit vor den anderen durchschaltet. Gemäß einer Weiterbildung
der Erfindung ist der Prüfeinrichtung ein weiteres Schaltmittel zugeordnet, welches
bei Vorliegen eines Steuerpotentials über einen der drei Steuerkreise ein Sperrpotential
auf eine allen Prüfeinrichtungen gemeinsame Sperrleitung schaltet.
-
Dadurch wird gleichzeitig mit dem Durchschalten des Steuertransistors
ein weiterer Transistor durchgeschaltet, wodurch ein Sperrpotential an die Basen
aller den weiteren Prüfeinrichtungen zugeordneten Steuertransistoren gelangt, das
diese Prüfeinrichtungen so lange in den Wartezustand versetzt, bis das Sperrpotential
nach vollzogener Belegung der jeweiligen Übertragung oder nach Durchschaltung mit
Hilfe zentraler Einrichtungen wieder von den Basen abgeschaltet wird.
-
Sollte jedoch einmal der Fall eintreten, daß zwei oder mehrere Prüfeinrichtungen
gleichzeitig zum Zuge kommen, so ist gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung
eine allen Vermittlungsplätzen gemeinsame Abschaltvorrichtung vorgesehen, die mit
Hilfe eines in ihr enthaltenen Schaltmittels bei gleichzeitiger Einschaltung von
mehr als einem Prüfrelais
den Einschaltestromkreis für alle Prüfeinrichtungen
auftrennt.
-
Diese Abschaltvorrichtung hebt die Durchschaltung der Transistoren
auf, bevor die über die Transistorendurchschaltung an den Prüfadern anliegenden
Prüfrelais herkömmlicher Bauart ansprechen können. Den bestehenden Sperrzustand
erkennen die Vermittlungspersonen an der nicht zustande gekommenen Durchschaltung
zur belegten Schalteinrichtung. Es kann gegebenenfalls optisch und akustisch signalisiert
werden. Durch Stöpselziehen und Wiedereinführen in die zu belegende Leitungsklinke
wird der Sperrzustand aufgehoben und das Prüfen erneut eingeleitet.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Dabei sind nur die für das Verständnis der Erfindung notwendigen Schaltmittel dargestellt.
SP 1 ist ein zum Vermittlungsplatz 1 gehörendes Schnurpaar, dessen für die
Prüfeinrichtung notwendigen Steuerleitungen an den Punkten 1, 2 und 3 mit weiteren,
dem gleichen Platz zugehörigen Schnurpaaren zugeordneten Steuerleitungen vielfachgeschaltet
sind.
-
Die Prüfeinrichtung des Vermittlungsplatzes 1 besteht aus dem Steuertransistor
Tr 1, dem schnellschaltenden geräuscharmen Prüfrelais Pr 1, den die Prüfverteilung
bewirkenden Transistoren Tr3 und Tr4, dem Kondensator C1 sowie weiteren zugehörigen
Widerständen und Gleichrichtern.
-
Die gleiche Anordnung ist für jeden weiteren Vermittlungsplatz vorgesehen.
In der Zeichnung ist noch ein weiterer Platz 2 dargestellt, bei dem das Schnurpaar
aber der Übersichtlichkeit halber weggelassen wurde.
-
1. Abfragen einer an mehreren Vermittlungsplätzen vielfachgeschalteten
Leitung Nimmt die Vermittlungsperson eine Leitungsbelegung vor, so wird mit dem
Betätigen des Schnurpaarschalters AS 1 ein nicht dargestelltes, dem Platz
zugeordnetes Relais All eingeschaltet, das mit seinem Kontakt 11an1 Erdpotential
an die Prüfeinrichtung anlegt und somit deren Betriebsbereitschaft herstellt.
-
über dem Widerstand Wi5 liegt Erdpotential an der Basis des Transistors
Trl, wodurch dieser gesperrt ist und somit das Prüfrelais Prl nicht ansprechen kann.
Die Widerstände Wi7 und Wi 6 bilden einen Spannungsteiler, um den Transistorkreis
nicht zu überlasten.
-
Belegt die Vermittlungsbeamtin eine Leitungsübertragung oder einen
Teilnehmeranschluß durch Stekken des Schnurpaarstöpsels ASt in die Klinke Kli
1,
so gelangt Minuspotential an die Basis des Transistors Tr 1 über
folgenden Stromkreis: 1,. -, Kli 1, c-Ader (ASt), PA I, PA
II, 8A S 1,
Gr5, Gr6, Wi4, Trl.
-
Die Basis des Transistors Tr l wird damit negativer als der Emitter,
und ,der Transistors schaltet durch. Dadurch wird das Prüfrelais Pr 1 über
folgenden Stromkreis eingeschaltet: 2. +, 36 ab, 11an1, Trl, Pr1, Wi6,
-.
-
Mit Ansprechen des Prüfrelais Pr 1 wird über seinen zugeordneten Kontakt
10 pr 1, die Gleichrichter Gr7 und Gr5 Erdpotential an die c-Ader des Schnurpaares
geschaltet, so daß das Relais PA im Stromkreis 1 anspricht und die Belegung vollzogen
wird. Das im Stromkreis 1 beschriebene, negative Potential gelangte gleichzeitig
auch an die Basis des Transistors Tr4. Dadurch wird der Transistor Tr4 ebenfalls
durchgeschaltet, und Erdpotential gelangt über den Kontakt 36 ab, 11 an 1,
die Emitter-Kollektor-Strecke des Transistors Tr4, die Emitter-Kollektor-Strecke
des Transistors Tr5, welcher der Prüfeinrichtung des Vermittlungsplatzes 2 zugeordnet
ist, an die Basis des Transistors Tr2, welcher ebenfalls der Prüfeinrichtung des
Vermittlungsplatzes 2 zugeordnet ist. Dieses Erdpotential liegt weiterhin als Sperrpotential
an allen Steuertransistoren der weiteren, nicht dargestellten Vermittlungsplätze.
Es verhindert, daß ein weiteres Prüfrelais eines anderen Vermittlungsplatzes ansprechen
kann. Diese Sperrerde wird dem Steuertransistors Tr2, des Vermittlungsplatzes 2
über den Transsitor Tr5 zugeführt. Der Transistor Tr5 ist immer dann, wenn der Steuertransistor
Tr2 nicht durchgeschaltet ist, d. h. also die Vermittlungsbeamtin am Platz 2 den
Abfrageschalter nicht betätigt und nicht gerade gestöpselt hat, durchgeschaltet,
da über den Widerstand Will und das Prüfrelais Pr2 negatives Potential an
seiner Basis ansteht. Wird der Steuertransistor Tr2 aber durchgeschaltet, so überwiegt
das positive Potential an der Basis des Transistors Tr5, da das negative Potential
um den Abfall an der Wicklung des Prüfrelais Pr2 kleiner ist. Somit wird der Transistors
Tr5 gesperrt, und ein Sperrpotential kann nicht mehr an den Steuertransistor Tr2
gelangen.
-
Die Sperrzeit ist abhängig von der Ansprechzeit des Relais PA. Nach
Ansprechen des Relais PA wird Erdpotential über seinen Kontakt 6 pa an die
Wicklung I des Relais PA angeschaltet und gelangt weiterhin über die Wicklung II
des Relais PA, den Schalter 8AS an die Basis der Transistoren Trl und Tr4. Damit
überwiegt wieder das Endpotential an der Basis der genannten Transistoren und führt
eine Sperrung der Transistoren Trl und Tr4 herbei. Dadurch wird der Stromkreis für
das Prüfrelais Pr 1 unterbrochen und mit Abfall des Prüfrelais Prl, durch
Auftrennen des Kontaktes l0prl, das Erdpotential von der c-Ader des Schnurpaares
abgetrennt. Weiterhin wird durch Sperrung des Transistors Tr4 die Sperrerde von
den Basisanschlüssen der übrigen Steuertransistoren abgetrennt. Damit sind alle
Prüfeinrichtungen an den anderen Vielfachplätzen und auch die gerade betätigte Prüfeinrichtung
des Platzes 1 freigeschaltet.
-
2. Abfragen des gewünschten Teilnehmers Nach dem Abfragen des Anrufenden
wird der Verbindungsstöpsel VSt in die gewünschte Teilnehmer- oder Leitungsklinke
eingeführt. Die Prüfeinrichtung wird nun über den Steuerkreis, der über den Vielfachpunkt
2 führt, angefordert. Analog der vorgenannten Beschreibung wiederholen sich die
genannten Funktionsvorgänge. An Stelle des in der vorhergehenden Beschreibung angeführten
PA-Relais spricht hier das RelaisPV an, und durch seinen Kontakt lpv wird das die
Durchschaltung der Transistoren Trl und Tr4 bewirkende Minuspotential von den Basen
der genannten Transistoren abgetrennt. Damit wird, wie schon beschrieben, das Prüfrelais
Pr 1 -
stromlos und weiterhin die Sperrerde von den Steuertransistoren
der anderen Prüfeinrichtungen weiterer Vermittlungsplätze abgetrennt. Damit sind
alle Prüfeinrichtungen wieder freigegeben.
3. Verbindungen mit mittleren
und längeren Durchschaltzeiten Bei der Verkehrsabwicklung wird zwischen Verbindungen
mit kurzer Durchschaltzeit (Endverbindungen) und - solchen mit mittlerer und längerer
Durchschaltzeit (Durchgangsverbindungen) unterschieden. Mittlere Durchschaltzeiten
treten z. B. auf, wenn im Zuge der Verbindungsherstellung noch Schaltkennzeichen
zwischen den über das Schnurpaar verbundenen Leitungsübertragungen auszutauschen
sind und hierbei zentralisierte Schalteinrichtungen (z. B. eine Fremdstromquelle)
in Anspruch genommen werden müssen. Längere Durchschaltzeiten ergeben sich, wenn
darüber hinaus noch zentrale Schaltglieder, wie bei dem bekannten, über eine Schnurpaarumgehungseinrichtung
abgewickelten Vierdrahtdurchgangsverkehr, eingestellt werden müssen. In diesen Fällen
müssen die von den Prüfeinrichtungen abgegebenen Sperrkriterien länger wirksam sein.
-
Die Prüfeinrichtung erhält ihre Aufforderung, die Sperrzeit zu verlängern,
über den Steuerkreis, der dem Vielfachpunkt 3- zugeordnet ist. Beim Erfassen eines
Vorganges, der eine Sperrzeitverlängerung erfordert, wird beim Stöpseleinführen
ein nicht dargestelltes Relais C l eingeschaltet, das sich lokal abbindet. Dieses
Relais C 1 legt mit seinem Kontakt 7 c 1
die Steuerader an das Schnurpaar.
Die Prüfeinrichtung wird dadurch für ein und dieselbe Verbindung zum drittenmal
vom Schnurpaar in Anspruch genommen. Im Gegensatz zu den beiden vorausgegangenen
Benutzungen der Prüfeinrichtung wird die dritte Benutzung nicht während der Abfrageanschaltung,
sondern nach dem Zurückstellen des Schnurpaarschalters AS1 vorgenommen. Das Platzkennzeichnungsrelais
AN 1 bleibt in nicht .gezeigter Darstellung vorübergehend noch länger erregt.
Beim Zurückstellen des Schnurpaarschalters AS1 werden die nicht dargestellten Schnurpaarspeiserelais
S1 und S2 eingeschaltet. Dadurch gelangt negatives Potential an die Basis der Transistoren
Trl bzw. Tr4 über folgenden Stromkreis: 4. -, Wil, 2c1, X, 3s1,
4s2, 7c1, Gr4, Gr6, Wi4, Trl bzw. Tr4.
-
Durch dieses negative Potential wird der Transistor Trl in schon beschriebener
Weise durchgeschaltet, und das Prüfrelais-Prl spricht an. über den Kontakt 10 pr
1 und den Gleichrichter Gr7 wird Erdpotential an das Relais X angeschaltet.
Das Relais X
spricht an und schaltet das nicht dargestellte Relais
U 1 ein. Mit dem Kontakt 5 u 1 des Relais U 1 wird Erdpotential
an den Haltekreis des Relais X über folgenden Stromkreis gelegt: 5. -f-,
5u1, Grl, X, 2c1, Wil, -.
-
Durch einen weiteren Kontakt des nicht dargestellten Relais U1 wird
außerdem in nicht dargestellter Weise Erdpotential an die d-Ader des Schnurpaares
gelegt. Dieses Erdpotential wird sowohl über den Abfragestöpsel ASt als auch über
den Verbindungsstöpsel VSt den miteinander verbundenen Leitungsübertragungen zugeführt.
Mit dieser Erdpotentialschaltung wird das Startzeichen für die Inanspruchnahme zentraler
Schalteinrichtungen, z. B. für die Einstellung eines Relaiskoppelfeldes der Schnurpaarumgehungseinrichtung,
gegeben. War während des Zurücklegens des Abfrageschalters AS 1 die eigene Prüfeinrichtung
gerade gesperrt (Sperrpotential an der Basis des Transistors Tr1), so wird der Start
für den Funktionsablauf so lange verzögert, bis die eigene Prüfeinrichtung freigegeben
ist.
-
Mit dem Anzug des Relais U 1 werden in nicht gezeigter Weise die Schnurpaarspeiserelais
S1 und S2 ausgeschaltet. Nach dem Abfall der Speiserelais ist das über den Widerstand
Wi 1 bezogene Minuspotential von der Basis des Steuertransistors Trl und
der Tr4 abgetrennt. Damit würden die Transistoren Trl und Tr4 sperren, und die Sperrerde
zu den übrigen Plätzen wäre abgeschaltet. Ein anderer Platz könnte einen Durchschaltvorgang
einleiten, obwohl die Durchschaltung im ersten Platz noch gar nicht beendet ist.
Dieser nicht gewünschte Fall wird aber dadurch verhindert, daß das negative Potential
nun von dem Entladestrornkreis des Kondensators C 1 geliefert wird. Die Aufladung
des Kondensators Cl erfolgt beim Anlegen von Spannung über den Widerstand Wi
1 im Schnurpaar. Das negative Potential von dem Entladestromkreis des Kondensators
C1 gelangt über folgenden Stromkreis .an die Basis der Transistoren Trl bzw. Tr4:
6. C 1, 9 pr 1, 36 t, Wi 4, Tr 1 bzw. Tr 4.
-
Die Entladezeit des Kondensators C1 wird so gewählt, daß sie die längste
Durchschaltzeit überbrücken kann. Durch den Kontakt 36 t eines Relais
T,
welches nicht dargestellt und der zentralen Einrichtung GE zugeordnet ist,
kann der Entladungsstromkreis aber schon zu dem Zeitpunkt unterbrochen werden, an
dem die Durchschaltung vollzogen ist. Mit dem Unterbrechen des Entladungsstromkreises
durch den Kontakt 36 t wird der Transistor Trl sowie der Transistor Tr4 wieder
gesperrt, und alle Prüfeinrichtungen sind damit freigeschaltet.
-
Damit bei vorzeitiger Auftrennung des Kondensator-Entladestromkreises
die noch vorhandene Restladung nicht unter Umgehung des aufgetrennten Stromkreises
an die Basis der Transistoren Trl und Tr4 gelangt, wird der dann noch bestehende
Stromkreis mit Hilfe des Gleichrichters Gr 16 blockiert. Ein erneutes Durchschalten
des Transistors Trl und erneutes Ansprechen des Prüfrelais Pr 1 ist damit unterbunden.
-
4. Vollkommen gleichzeitiges Aufprüfen zweier Vermittlungsplätze auf
die Prüfeinrichtung Wird an zwei Plätzen, z. B. ,am Vermittlungsplatz l und am Vermittlungsplatz
2, völlig gleichzeitig negatives Potential an die Transistoren TR 1 und TR 4 bzw.
Tr2 und Tr6 gelegt und diese Transistoren damit durchgeschaltet, so kann die Sperrerde
an keinem der beiden Steuertransistoren Trl und Tr2 wirksam werden, da die Transistoren
Tr3 und Tr5 gleichzeitig gesperrt werden.
-
Auf diese Weise könnte es zu Doppelbelegungen bzw. zu Doppeldurchschaltungen
kommen. Um dieses zu verhindern, ist die für alle Vermittlungsplätze gemeinsame
Sperrabschaltung Absch vorgesehen. Diese Abschalteinrichtung Absch weist ein AbschaltrelaisAb
auf. Ist nur ein Prüfrelais, z. B. das Prüfrelais Pr 1 des Vermittlungsplatzes 1
betätigt, so erhält das Relais Ab über den Kontakt 13 pr 1 und den
Widerstand Wi 16 Fehlstrom. Es kann in diesem Stromkreis noch nicht ansprechen.
Wird aber gleichzeitig ein zweites Prüfrelais, z. B. das Prüfrelais Pr2
des
Vermittlungsplatzes 2 eingeschaltet, so erhält das Relais Ab zusätzlich positives
Potential über den Kontakt 24pr2. Werden also zwei oder mehrere Prüfrelais gleichzeitig
eingeschaltet, so spricht das Relais Ab an und trennt mit seinem Kontakt
36 ab
das Erdpotential von dem Einschaltstromkreis aller Prüfeinrichtungen
ab. Damit fallen alle Prüfrelais ab, und eine Doppelbelegung wird verhindert, da
die Ansprechzeit des Relais Ab wesentlich kürzer ist als die Ansprechzeit
der Relais PA bzw. PV sowie des Relais X. Nach Abfall der Prüfrelais wird das Relais
Ab wieder abgeschaltet, und die Sperrung ist aufgehoben.
-
Diese AbschalteinrichtungAbsch ist allen Vermittlungsplätzen gemeinsam
zugeordnet. Sie wird also nur wirksam, wenn in dem äußerst selten vorkommenden Betriebsfällen
zwei oder mehr Transistoren zu genau dem gleichen Zeitpunkt durchschalten. Der Sperrzustand
der durch das Anziehen des Abschaltrelais AB gekennzeichnet ist, wird allen
Vermittlungsplätzen durch Signale angezeigt. Durch Stöpselziehen oder Zurücklegen
des Schnurpaarschalters AS
der für die beabsichtigte Verbindungsherstellung
in Benutzung genommenen Schnurpaare wird dieser Sperrzustand wieder rückgängig gemacht.