DE1288734B - Verfahren zum Herstellen von Polyaethylenterephthalatfaeden - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Polyaethylenterephthalatfaeden

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DE1288734B
DE1288734B DEP30891A DEP0030891A DE1288734B DE 1288734 B DE1288734 B DE 1288734B DE P30891 A DEP30891 A DE P30891A DE P0030891 A DEP0030891 A DE P0030891A DE 1288734 B DE1288734 B DE 1288734B
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thread
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DEP30891A
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Chantry William Amdor
Molini Alberto Enrique
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EIDP Inc
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EI Du Pont de Nemours and Co
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    • B60CVEHICLE TYRES; TYRE INFLATION; TYRE CHANGING; CONNECTING VALVES TO INFLATABLE ELASTIC BODIES IN GENERAL; DEVICES OR ARRANGEMENTS RELATED TO TYRES
    • B60C9/00Reinforcements or ply arrangement of pneumatic tyres
    • B60C9/0042Reinforcements made of synthetic materials
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F6/00Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof
    • D01F6/58Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products
    • D01F6/62Monocomponent artificial filaments or the like of synthetic polymers; Manufacture thereof from homopolycondensation products from polyesters

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Description

  • Die Erfindung betrifft die Herstellung von Polyäthylenterephthalatfäden mit einer besonderen Eignung zur Verstärkung von elastomeren Gebilden.
  • Fäden aus Polyäthylenterephthalat sind allgemein bekannt, aber die Kombination von hoher Festigkeit, hoher Dehnung und hoher Beständigkeit gegen Biegungsermüdung konnte bisher bei diesen Fäden nicht erreicht werden. Diese Eigenschaftskombination verleiht diesen Fäden eine ideale Eignung für diejenigen Zwecke, bei denen Zugfestigkeit und gute Quereigenschaften benötigt werden. Solche Fäden würden sich besonders zur Verstärkung von Elastomergegenständen, wie Luftreifen, Keilriemen, Planen und Schläuchen, eignen.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von Fäden durch Schmelzspinnen eines hochmolekularen I>olyäthylenterephthalats und Strecken bei höherer Temperatur, bei dem man ein von mindestens 950/0 wiederkehrenden Äthylenglykolterephthalateinheiten gebildetes Polykondensat mit einer relativen Viskosität zwischen 49 und 100 schmelzverspinnt, die Spannung auf dem Spinnfadenlauf in der Erstarrungszone auf weniger als 0,028 g/den hält und danach die Fäden bei einer Temperatur von 80 bis 255°C auf mindestens das 5,7fache ihrer Länge in unverstreckten Zustand verstreckt, wobei man mindestens den letzten Teil der Verstreckung bei einer Temperatur über 140°C vornimmt.
  • Als Polymerisat wird bei der erfindungsgemäßen Herstellung der Fäden gemäß der Erfindung ein hochmolekulares Polyäthylenterephthalat verwendet, d. h. ein Polykondensat; das-von mindestens 95 °/o, vorzugsweise mindestens .979/" wiederkehrenden - Äthylenterephthalateinheiten der Formel gebildet wird. Dabei können bis zu etwa 5 Molprozent, vorzugsweise weniger als 3 Molprozent anderer esterbildender Einheiten zugeführt werden. Von solchen anderen esterbildenden Einheiten, die in diesen kleineren Mengen vorliegen können, seien Diäthylenglykol, andere Polymethylenglykole mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, Hexahydro-p-xylylenglykol, andere aromatische Dicarbonsäuren, wie Isophthalsäure, Bibenzoesäure, p-Terphenyl-4,4"-dicarbonsäure, Hexahydroterephthalsäure u. dgl., oder kleine Mengen aliphatischer Säuren, wie Adipinsäure, oder einer Hydroxysäure, wie Hydroxyessigsäure, genannt.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten Fäden werden von Polyäthylenterephthalat mit einem genügenden Molekulargewicht gebildet, um eine relative Viskosität von wenigstens 47 zu ergeben. Die Fäden besitzen eine Reißfestigkeit von mindestens 10 g/den (bezogen auf den Titer beim Bruch) und eine Bruchdehnung von mindestens 10 °/o.
  • Das Molekulargewicht kann an Hand der relativen Viskosität ausgedrückt werden. Unter der relativen Viskosität ist hier das Verhältnis der Viskosität einer 10°/«igen Lösung (2,15 g Polykondensat auf 20 ml Lösungsmittel) Polyäthylenterephthalat in einem Gemisch von 10 Gewichtsteilen Phenol und 7 Gewichtsteilen 2,4,6-Trichlorphenol zur Viskosität des Phenol-Trichlorphenol-Gemisches als solchem, ausgedrückt in den gleichen Einheiten bei 25°C, zu verstehen. Die erfindungsgemäß hergestellten Fäden haben eine relative Viskosität zwischen 47 und 100, vorzugsweise 50 und 70.
  • Der Grad der Molekularorientierung längs einer Fadenachse kann an Hand der »Schallgeschwindigkeit« bestimmt werden, wobei höhere Geschwindigkeitswerte einen höheren Orientierungsgrad bedeuten. Die für die Schallgeschwindigkeit geltenden Beziehungen und Prüfverfahren sind von C h a r c h und M o s e 1 y in Textile Research Journal, Vol. 29, Juli 1959, S. 525, beschrieben worden. Die Schallgeschwindigkeit (Einheit km/Sek.) wird zusammenfassend bestimmt; indem man unter Verwendung bekannter Vorrichtungen eine Schallwelle mit einer Frequenz von 10 000 Hz über eine bekannte Strecke die Polymerisatstrukiur durchlaufen läßt. Bei der Bestimmung der hier genannten Schallgeschwindigkeitswerte wurden die Fäden unter einer Streckspannung von 3,0 g/den gehalten. Die erfindungsgemäß erhaltenen Fäden weisen Schallgeschwindigkeitswerte im Bereich von 4 bis 6 km/Sek. auf.
  • Der Grad der Kristallinität längs eines Fadens kann durch Dichtemessungen bestimmt werden. Die hier genannten Dichtewerte (Einheit.g/cm3) sind in einem Dichtegradientenzylinder durch Beobachtung der Gleichgewichtshöhe einer kürzen Fadenprobe bestimmt, die in einem sorgfältig geeichten; inerten Flüssigkeitsgemisch sich verändernder Dichte-hängt. Das Flüssigkeitsgemisch wird von n-Heptan und Tetrachlorkohlenstoff gebildet. Die Dichte der erfindungsgemäß hergestellten Fäden liegt zwischen 1,37 und 1,42 g/cm3.
  • Die mittlere Entfernung zwischen Kristalliten (oder Bereichen hoher Kristallinität) längs einer Fadenachse steht in Beziehung zu dem »Langperiodenabstand«, der aus Kleinwinkel-Röntgenstreuungsbestimmungen gewonnen wird, die nach bekannten Methoden durchgeführt werden. Man läßt eine Röntgenstrahlung bekannter Wellenlänge, z. B. CuKa-Strahlung von 1,54Ä Wellenlänge, senkrecht zur Faserachse durch die Faser hindurchtreten und zeichnet das Diagramm photographisch auf. Man untersucht die diskrete meridiale Streuung bei kleinen Winkeln, d. h. Winkeln von weniger als etwa 1'. Auf Grund einer Messung der Verschiebung der Strahlung gegenüber einer Geraden und den räumlichen Merkmalen der Vorrichtung läßt sich der wiederkehrende Abstand d unter Verwendung der Braggschen Gleichung nA. = 2 d sin 0 errechnen, worin n die Konstante 1 (Brechung erster Ordnung), A, die Wellenlänge der einfallenden Strahlung und 0 den Braggschen Winkel bedeutet. Der Langperiodenabstand ist gleich dem Wert von d, ausgedrückt in der Einheit A. Eine nähere Erläuterung von Verfahren zur Bestimmung der Kleinwinkel-Röntgenstreuung enthält Kapitel 12 von H. P. K 1 u g und L. E. A 1 e x a n d e r, »X-Ray Diffraction Procedures«, John Riley & Sons, New York, N. Y., V. St. A., 1954.
  • Es hat sich gezeigt, daß die erfindungsgemäß hergestellten Fäden einen Langperiodenabstand von mehr als 125 Ä aufweisen. Geeignete, über diesem Mindestwert liegende Langperiodenabstände hängen von dem Molekulargewicht des Polykondensates und der Molekularorientierung und Kristallinität des Fadens ab. Diese Abhängigkeit ist graphisch in der Zeichnung erläutert, bei welcher eine Funktion von Schallgeschwindigkeit, Dichte und relativer Viskosität gemäß der Formel x = 2,4455 SV - 17,641 e- - 0,04085 R V - 16,0820 (S V = Schallgeschwindigkeit, o gleich Dichte und R V gleich relative Viskosität) als Abszissenwerte gegen den Langperiodenabstand als Ordinatenwerten aufgetragen ist. Wenn die Schallgeschwindigkeit, die Dichte und die relative Viskosität innerhalb der obengenannten Bereiche solche Werte aufweisen, daß x kleiner als 4,8 ist, müssen die erfindungsgemäß hergestellten Fäden einen Langperiodenabstand von mehr als 165 A aufweisen. Wenn x zwischen 4,8 und 6,1 liegt, muß der Langperiodenabstand gleich den oder größer als die entsprechenden Werte(n) auf der Linie EF sein. Wenn x größer als 6,1 ist, sind Langperiodenabstände von mehr als 125 A geeignet.
  • Es ist wesentlich, daß das der Schmelzspinnvorrichtung zugeführte Polykondensat ein genügend hohes Molekulargewicht aufweist, damit die Fäden eine relative Viskosität im Bereich von 47 bis 100 und vorzugsweise im Bereich von 50 bis 70 aufweisen. Fäden mit einer relativen Viskosität unter etwa 47 ergeben die überlegenen Eigenschaften, die bei den gemäß der Erfindung hergestellten Fäden festzustellen sind, nicht. Die relative Viskosität des der Spinnvorrichtung zugeführten Polykondensates muß genügend hoch sein, um einen merklichen Abfall der relativen Viskosität während des Spinnvorganges zu erlauben, wobei die gewählten speziellen Werte sich nach der gewünschten relativen Endviskosität und den beim Spinnen verwendeten Temperaturen und Vorrichtungen richten. Gewöhnlich muß die relative Viskosität des der Spinnvorrichtung zugeführten Polykondensates mindestens um zwei Einheiten über der in dem Fertig-Fadengut gewünschten relativen Viskosität liegen und in vielen Fällen muß der Unterschied mindestens 6 bis 10 Einheiten betragen.
  • Hochmolekulares Polyäthylenterephthalat ist nach bekannten Verfahren und mit bekannten Katalysatoren erhältlich (z. B. gemäß USA.-Patentschrift 2 916 474,2 647 885 und 2 534 028). Obwohl Verfahren zur Herstellung von Polyäthylenterephthalat mit einer relativen Viskosität von mehr als 47 beschrieben worden sind, ist dieses Polykondensat noch nicht zu Fäden schmelzgesponnen worden. Der Umstand, daß Informationen über schmelzgesponnene Polyäthylenterephthalatfäden mit einer relativen Viskosität im Bereich von 47 bis 100 bisher fehlen, ist verständlich, wenn man die Schwierigkeit, Polykondensate mit einer derart hohen Schmelzviskosität zu handhaben, den Bedarf an über den Normalwerten liegenden Spinntemperaturen und den Bedarf an stärkeren, für hohe Drücke geeigneten Vorrichtungen sowie die bisher geltende Anschauung berücksichtigt, daß bei Polykondensaten mit einer relativen Viskosität von mehr als etwa 35 oder 40 in bezug auf die Fadeneigenschaften keine Vorteile zu erwarten seien.
  • Die Schwierigkeiten, welche die Handhabung von geschmolzenem Polyäthylenterephthalat mit einer relativen Viskosität in dem hier beschriebenen Bereich bietet, werden noch klarer, wenn man die Schmelzviskosität mit derjenigen des Polyamides vergleicht. Die Schmelzviskosität von Polyäthylenterephthalat und von 66 Nylon (bestimmt bei Scherstärken von weniger als 10 Sek.-') sind in der folgenden Tabelle einander bei zwei verschieden hohen relativen Viskösitäten gegenübergestellt:
    Relative Schmelzviskosität, P (304°C)
    Viskosität Polyäthylen-
    (10°/,ige Lösung) I 66 Nylon terephthalat
    50 750 5800
    70
    1700 22000
    Die Spinnbedingungen müssen so gewählt werden, daß die auf die erstarrenden Fäden einwirkende Spannung ungewöhnlich niedrig ist und das ersponnene Fadengut sich somit, vor dem Verstrecken, durch eine sehr geringe Molekularorientierung auszeichnet. Das Fehlen der Orientierung in dem ersponnenen Fadengut ist wesentlich, wenn bei dem folgenden Verstrecken die notwendigen Verstreckungsverhältnisse erhalten werden sollen. Das ersponnene Fadengut soll eine optische Doppelbrechung von weniger als etwa 0,0030 und vorzugsweise weniger als etwa 0,0020 aufweisen. Zur Erzielung dieser Doppelbrechungswerte muß die Spannung auf dem Spinnfadenlauf, bestimmt an einem Punkt unter der Abschreckzone vor jeglicher Berührung der erstarrten Fäden mit einer festen Fläche, weniger als -etwa 0,028 g/den und vorzugsweise weniger als 0,012 g/den betragen (die hier genannten Titerwerte beziehen sich auf den Titer des erstarrten, nicht verstreckten Fadengutes). Vorzugsweise arbeitet man mit geringeren Spannungen des Fadenlaufes; in der Praxis kann sich eine untere Grenze von etwa 0,0001 g/den ergeben.
  • Eine bevorzugte Arbeitsweise zur Erreichung einer geringen Spannung auf dem Fadenlauf beim Schmelzspinnen von hochmolekularem Polyäthylenterephthalat besteht darin, die Erstarrung der Fäden zu verzögern, indem man die Abkühlung des Polykondensates auf einer Strecke von mehreren Zentimetern unmittelbar unter der Spinndüse zurückhält, d. h. die Abschreckung verzögert. Die Abkühlung soll so zurückgehalten werden, daß der größte Teil der Titerverfeinerung eintritt, bevor sich die Fäden genügend verfestigt haben, um einer Ausbildung innerer Spannungen zu unterliegen. Die Regelung der Abkühlgeschwindigkeit kann erfolgen, indem man das Fadenbündel unmittelbar unter der Spinndüse mit einer geeigneten Heizvorrichtung, z. B. einem Muffelofen oder einem beheizten Zylinder, umgibt. Nach einer bevorzugten Arbeitsweise wird einem umschlossenen Raum, welcher die ausgepreßten Fäden unmittelbar unter der Spinndüsenfläche umgibt, ein Strom eines auf eine Temperatur über dem Schmelzpunkt des Polykondensates, d. h. über etwa 270°C, und vorzugsweise auf über etwa 300°C erhitzten Gases (z. B. Trockenluft oder ein inertes Gas) zugeführt. Die Umschließung soll so ausgebildet bzw. angeordnet sein, daß das erhitzte Gas auf einer Strecke von mehreren Zentimetern mit den Fäden in Berührung bleibt. Eine Verzögerung der Abkühlung auf 30 bis 60 cm reicht gewöhnlich für Spinngeschwindigkeiten von etwa 450 m/Min. und Polykondensatviskositäten von 49 bis 60 aus. Bei höheren Geschwindigkeiten und höheren Viskositäten kann es notwendig sein, die Abkühlung auf Strecken bis zu etwa 120 cm zurückzuhalten.
  • Nach einem bevorzugten Spinnverfahren wird die Geschwindigkeit der anfänglichen Abkühlung der ausgepreßten Fäden so geregelt, daß sie wie folgt innerhalb bestimmter Grenzen liegt:
    Eine verminderte Temperatur Y sei als
    T9l - T9
    TS
    und eine Zeitabhängige X als
    _ 104L
    m/Sek. den/Faden
    definiert, wobei
    Tga die Gastemperatur an die Spinndüsenfläche angrenzend (in 'C), T9 die Temperatur der die Fäden umgebenden Gashülle im Abstand L von der Spinndüse (in 'C), T$ die Spinndüsentemperatur (in 'C), L irgendeine Entfernung von der Spinndüse (in m), m/Sek. die Spinngeschwindigkeit und den/Faden der Fadentiter der erstarrten, nicht verstreckten Fäden ist.
  • Die Bedingungen müssen so gewählt werden, daß der Bruch zwischen 0,001 als Minimum und 0,08 als Maximum innerhalb der Zone der verzögerten Abkühlung liegt. Bei höhermolekularen Polykondensaten und höheren Spinngeschwindigkeiten soll sich vorzugsweise einem Wert von 0,001 nähern. Die Gastemperatur T9. muß, wie oben erwähnt, über 270'C liegen; sie kann bei hochmolekularen Polykondensaten und hohen Spinngeschwindigkeiten sehr hohe Werte, wie 700°C, aufweisen. Temperaturen über etwa 700'C führen gewöhnlich nicht zu weiteren Verbesserungen und lassen sich im praktischen Arbeitsmaßstab nicht leicht aufrechterhalten.
  • Nach einer bevorzugten Arbeitsweise wird das geschmolzene Polykondensat in eine Atmosphäre eines inerten Gases, d. h. eines im wesentlichen sauerstofffreien Gases ausgepreßt. Zu geeigneten inerten Gasen gehören heißer Stickstoff und heißes Kohlendioxyd wie auch inerte, organische Dämpfe. Die Verwendung eines sauerstofffreien Gases unmittelbar unter der Spinndüse setzt den Abbau, den man an diesem Punkt beim Auspressen von Polykondensaten mit einer relativen Viskosität von mehr als etwa 50 oder 55 erhält, stark herab, Durch die Verwendung eines sauerstofffreien Gases kann eine weitgehende Senkung des normalerweise eintretenden Verlustes der relativen Viskosität, wie um 5 bis 6 Einheiten, erhalten werden, während gleichzeitig der normalerweise eintretende Gewinn an Carboxylgruppengehalt weitgehend, wie um 6 bis 8 Äqu./106 g, vermindert wird. Die mit einem inerten Gas erhaltene Verbesserung ist bei Verwendung von Polymerisaten mit höherer relativer Viskosität, d. h. von 75 bis_ 100, noch ausgeprägter.
  • Unter der Zone der geregelten, verzögerten Abschreckung werden die Fäden in eine Zone rascher Abschreckung eingeführt, in welcher gegen die Fäden ein nicht erhitztes oder gekühltes Gas (Luft) geblasen wird, was beispielsweise quer zu den Fäden oder in bezug auf die Fäden radial nach innen erfolgen kann. hie Fäden dürfen irgendein festes Material erst berühren, wenn die Temperatur des Fadenlaufes auf einen Punkt unter der Einlriertemperatur ((Übergangstemperatur zweiter Ordnung) gesenkt ist. Die nächste, wesentliche Stufe bei der erfindungsgemäßen Herstellung der Fäden besteht in der Heißverstreckung des nicht orientierten, gesponnenen Fadengutes. Man kann die Streckstufe mit der Spinnstufe unter Erzielung eines kontinuierlichen Verfahrens koppeln oder das gesponnene Fadengut zu Packungen aufmachen und später in einem gesonderten Arbeitsgang verstrecken. Streckverhältnisse von weniger als 5,7 ergeben keine genügende Orientierung der Faser, um den Anforderungen der vorliegenden Erfindung zu genügen. Streckverhältnisse von mehr als etwa 10 werden im Hinblick auf Arbeitsschwierigkeiten, Fadenbrüche u. dgl. gewöhnlich der Praxis nicht gerecht. Nach einer bevorzugten Arbeitsweise beim Verstrecken wird das Fadengut in einem Dampfstrahl verstreckt, wobei auf den Fadenlauf zur Erhitzung des Fadengutes auf Strecktemperatur eine hohe Geschwindigkeit aufweisender, überhitzter Wasserdampf aufgeleitet wird. Dampftemperaturen im Bereich von 175 bis 450'C sind geeignet. Höhermolekulare Fadenmaterialien werden am besten bei den höheren Temperaturen verstreckt. Man kann bei dieser speziellen Verstreckungsmethode mit kalten Zuführwalzen (d. h. mit einer Temperatur von weniger als 65'C) und kalten Streckwalzen arbeiten, aber es kann in einigen Fällen erwünscht sein, heiße Streckwalzen, z. B. von mehr als 140'C, einzusetzen, um den Restschrumpf des Fertigfadengutes zu vermindern und die Bildung von Faden--packungen beim Aufwickeln zu verbessern.
  • Bei anderen Arbeitsweisen des Verfahrens kann man das Fadengut auf verschiedenen, bekannten Wegen auf Strecktemperatur erhitzen, z. B. unter Verwendung von heißen Walzen an Stelle des Dampfes. Eine Alternative besteht darin, das nicht orientierte, gesponnene Fadengut auf beheizten Zuführwalzen auf eine Temperatur von 80 bis 120'C vorzuerhitzen, zu und um einen Satz von Streckwalzen der ersten Streckstufe, welche auf eine Temperatur von etwa 150'C erhitzt sind und sich mit etwa der 3,75- bis 5fachen Oberflächengeschwindigkeit der Zuführwalzen bewegen, und dann zu einem zweiten Satz Streckwalzen zu führen, welche mit einer Oberflächengeschwindigkeit gleich dem etwa 1,5- bis 2fachen derjenigen der Streckwalzen der ersten Stufe umlaufen, wobei ein Gesamtstreckverhältnis im Bereich von 5,7 bis 10 erhalten wird. Die Streckwalzen der zweiten Stufe werden auf eine Temperatur zwischen 180 und 225'C aufgeheizt. Von den Streckwalzen der zweiten Stufe wird das Fadengut einer herkömmlichen Aufwickelvorrichtung zugeführt. Die Aufwickelgeschwindigkeiten können hohe Werte, wie 2700 m/Min, und mehr, aufweisen.
  • Die obengenannte Dampfstreckmethode wird bevorzugt, da die mit ihr erhaltenen Fäden größere Langperiodenabstände aufweisen als sie, ausgehend von dem gleichen, nicht verstreckten Fadengut, bei anderen Streckverfahren erzielbar sind. Ferner besitzen die nach der Dampfstreckmethode erhaltenen Fäden eine sehr erwünschte Spannungs-Dehnungs-Kurve (Belastung gegen Ausdehnung zum Bruch), welche unmittelbar vor dem Punkt des Bruchs einen Abfall des Moduls zeigt. Speziell ergeben diese Fäden bei der Messung der Lastzunahme für die letzten 2,5 °/o Ausdehnung vor dem Bruch auf der Spannungs-Dehnungs-Kurve (d T2,5) lediglich 0,6 bis 2,0 g/den, während bei den besten Fäden die Zunahme der Belastung weniger als etwa 1 g/den beträgt. Hochfeste Fäden, die unmittelbar vor dem Bruch einen solchen verringerten Modul aufweisen, ergeben beim Übergang vom Fadengut zu einem gedrallten Cord einen verbesserten Reißfestigkeits-Umwandlungsfaktor, was auf besseren Quereigenschaften der Einzelfäden beruhen dürfte.
  • Zur Erzielung bester Ergebnisse sollen die erfindungsgemäß hergestellten Fäden einen gemessenen Fadentiter im Bereich von 1 bis 15, vorzugsweise 3 bis 12 den aufweisen. Der Fadentiter vor dem Verstrecken soll dementsprechend im Bereich von 6 bis 150 und vorzugsweise 20 bis 80 den liegen. Beispiel 1 a) Herstellen des Ausgangsmaterials Bis-ß-hydroxyäthyl-terephthalat wird kontinuierlich aus Äthylenglykol und Dimethylterephthalat nach der Arbeitsweise der USA: Patentschrift2 829153 hergestellt und durch eine beheizte Leitung einem zweiten Behälter für die Polymerisation zugeführt. In dem zweiten Behälter wird die Temperatur des monomeren Gemisches erhöht und der auf dem System lastende Druck vermindert, um dampfförmige Nebenprodukte zu entfernen, wobei ein niedermolekulares Vorpolymerisat erhalten wird. In Form einer Aufschlämmung in Glykol werden etwa 0,1 % TiOz (bezogen auf das Polymerisatgewicht) zugesetzt. Das flüssige Vorpolymerisat, das eine Viskositätszahl (intrinsic viscosity) von etwa 0,2 aufweist, wird kontinuierlich einem Polymerisations-Rührbehälter (Endbehandlung) zugeführt, in welchem die Temperatur auf etwa 310°C erhöht und der absolute Druck auf etwa 1 mm Hg vermindert wird. Die Polymerisation wird fortgesetzt, bis die relative Viskosität des Polvmerisates auf etwa 57 gestiegen ist. b) Erfindungsgemäßes Verfahren Das in der obigen Weise erhaltene, hochviskose Polykondensat wird von dem Endbehandlungsbehälter durch beheizte Leitungen einer Spinnvorrichtung zugepumpt, auf welcher das Polykondensat unter Verwendung einer herkömmlichen Sandpackung und einer 192-Loch-Spinndüse (Lochdurchmesser 0,3 mm) bei einer Temperatur von 300°C schmelzgesponnen wird. Direkt unterhalb der Spinndüse werden die ausgepreßten Fäden durch ein vertikal angeordnetes, beheiztes zylindrisches Rohr von etwa 0,3 m Länge geführt, um die Abkühlung der Fäden auf dieser Strecke stark zu verzögern. Die Temperatur des Rohrs (auch als Wärmer bezeichnet) beträgt 375°C, woraus sich eine Abkühlgeschwindigkeit von etwa 0,0025 ergibt. Beim Verlassen des Schutzes des beheizten Zylinders werden die ausgepreßten Fäden dann zur Abschreckung mit querströmender Kühlluft (gemäß USA.-Patentschrift 2 273105) zusammengebracht. Die Spannung des Fadenlaufs beträgt 0,0026 g/den. Die Fäden laufen dann über eine Walze, auf welcher eine Gleitausrüstung aufgebracht wird, und dann um eine nicht beheizte Förderwalze, die mit einer Geschwindigkeit von 229 m/Min. arbeitet. An diesem Punkt genommene Proben des Fadengutes haben eine Doppelbrechung von 0,0005.
  • Von der Förderwalze laufen die Fäden dann durch eine Dampfdüse, an welcher auf den Fadenlauf Dampf mit einer Temperatur von 350°C aufgeführt wird, um das Fadengut zu erhitzen und einen Streckpunkt auszubilden. Von der Dampfdüse läuft das Fadengut zu und um eine kalte Streckwalze, die mit genügender Geschwindigkeit umläuft, um ein Streckverhältnis von 6,25 zu erhalten. Die Fäden laufen darauf zu einer herkömmlichen Aufwicklung.
  • Das erhaltene Fadengut besitzt eine Reißfestigkeit von 9,6 g/den, eine Bruchdehnung von 15 % und ein (d n2, r, von 0,77 g/den. Bezogen auf den Titer beim Bruch, beträgt die Reißfestigkeit 11,2 g/den. Die Schlingenfestigkeit des Fadengutes beträgt 5,1 g/den, woraus sich ein Verhältnis der Schlingenfestigkeit zur Reißfestigkeit im geraden Zustand von 0,53 ergibt. Das Fadengut wird von einem Polykondensat gebildet, das eine relative Viskosität von 52 aufweist und nicht mehr als 3 Molprozent Äthergruppen, berechnet als Diäthylenglykol, enthält. Das Fadengut hat weiter eine Dichte von 1,3923 g/cm3, eine Schallgeschwindigkeit von 4,28 km/Sek. und einen Langperiodenabstand von 180 A.
  • Zur Herstellung eines 840/2-(92 tex/2fach)-Reifencords wird das in der obigen Weise hergestellte Fadengut mit 5 Z-Drehungen je Zentimeter gedrallt. Zwei der erhaltenen Garne werden gefacht und mit 5 S-Drehungen je Zentimeter verzwirnt. Der Cord wird in zwei Stufen »heißverstreckt«, wobei die erste Stufe mit einer Streckung von -20/0 bei 232°C und die zweite Stufe mit einer Streckung von 5 °/o, bezogen auf die Anfangslänge, bei 177°C durchgeführt wird. In beiden Stufen beträgt die Einwirkungszeit 80 Sekunden. Die Reißfestigkeit des Cordes beträgt 7,8 g/den, was 81 % des Wertes entspricht, der für einen 100°/o Reißfestigkeits-Umwandlungsfaktor des Ausgangs-Fadengutes zu erwarten gewesen wäre. c) Vergleichsversuch Zur Erläuterung der kritischen Bedeutung eines Polykondensates mit hoher relativer Viskosität wird die obige Arbeitsweise b) mit der Abänderung wiederholt, daß das der Spinnstelle zugeführte Polykondensat eine relative Viskosität von 29 aufweist. Das Fadengut wird in im wesentlichen der gleichen Weise ersponnen und verstreckt. Das erhaltene Fadengut besitzt eine Dichte von 1,3952 g/cm3, eine Schallgeschwindigkeit von 4,57 km/Sek. und einen Langperiodenabstand von 156.8.. Der gemäß b) hergestellte Cord weist eine Reißfestigkeit von lediglich 5,3 g/den auf. Das Reißfestigkeits-Umwandlungsverhältnis beträgt hier nur 610/0. d) Vergleichsversuch Zur Erläuterung der kritischen Bedeutung der Spinnbedingungen wird die Arbeitsweise b) mit der Abänderung wiederholt, daß kein :Versuch gemacht wird, die Abkühlung der gesponnenen Fäden unmittelbar unter der Spinndüse zu lenken, d. h., es wird kein Wärmer zur Verzögerung der Fadenabkühlung vorgesehen, und die Fäden werden der querströmenden Kühlluft ausgesetzt, sobald sie die Spinndüsenfläche verlassen. Die Spannung auf dem Fadenlauf erweist sich zu 0,0285 g/den, und die Doppelbrechung des gesponnenen Fadengutes beträgt 0,0080. Eine Verstreckung dieser Fäden auf ein Streckverhältnis von mehr als etwa 4,2 erweist sich als unmöglich, wodurch das vollständig verstreckte Fadengut eine Reißfestigkeit von nur 8,8 g/den und ein (d T)2,5 von etwa 2,5 g/den hat. Die weitere Untersuchung des Fadengutes zeigt, daß es eine Dichte von 1,3950 g/cm3, eine Schallgeschwindigkeit von 4,55 km/Sek. und einen Langperiodenabstand von 145 A aufweist. Ein aus diesem Fadengut hergestellter Cord besitzt eine Bruchfestigkeit von 5,1 g/den, was einen Reißfestigkeits-Umwandlungsfaktor von nur 58 °/o bedeutet.
  • Beispiel 2 Es wird eine Reihe von Polykondensatproben, hergestellt nach bekannten Methoden aus Dimethylterephthalat und Äthylenglykol, wie im Beispiel 1 schmelzgesponnen und verstreckt (Bedingungen s. Tabelle I). Es werden zwei verschiedene Streckverfahren angewandt, einmal eine zweistufige Heißwalzenverstreckung und zum anderen eine einstufige Verstreckung, bei welcher das Fadengut an dem Streckpunkt eine Dampfdüse passiert. Die Eigenschaften des verstreckten Fadengutes sind in Tabelle II zusammengestellt. Aus jedem Fadengut werden Reifencordproben hergestellt, indem man das Fadengut mit 5 S-Drehungen j-, Zentimeter drallt, zwei der erhaltenen Garne facht und mit 5 Drehungen je Zentimeter verzwirnt. Der Cord wird dann in zwei Stufen heißverstreckt, und zwar in der ersten Stufe um 5 °/o bei 205'C und in der zweiten Stufe um 0°/o bei 220°C. Diese Bedingungen führen zu Corden mit einem Drallkoeffizienten von etwa 7,5. Die Cordfestigkeit ist in der Tabelle genannt.
  • Die Werte der Kontrollprobe K erläutern die Eigenschaften, die für heute verfügbare technische Fäden aus Polyäthylenterephthalat (>sDacron« -Polyesterfaden, Typ 52 der Patentinhaberin) charakteristisch sind. Eine Betrachtung der Tabellenwerte zeigt die Überlegenheit der Fäden gemäß der Erfindung über die Kontrollfäden.
    Tabelle I
    Spinnbedingungen Streckbedingungen
    Tempe- Doppel- Förderwalze erste Streck- zweite Streck-
    ratur Länge Ge- brecn Dampf- walze walze Gesamt-
    der des schwin- g @e- düsen-
    Probe Spinn- Faden" Wärme- dig- des Tem- schwin- tempe- Tem- Ge- Tem- Ge- streck-
    anord- , zahl rohrs keit gespon- pera- dig- ratur Pe- schwin- pe- schwin- verhält-
    nung nenen tur keit ratur digkeit ratur digkeit nis
    ° C I ! cm-) i m/Min. Fadens C m/Min. ° C ° C m/Min. ° C m/Min.
    A 305 192 38 229 0,0009 102 229 ohne 150 987 225 1462 6,42
    B 290 192 38 273 0,0015 109 273 ohne 155 1188 224 1737 6,38
    C 290 192 33 273 0,0010 109 273 ohne 155 1188 224 1839 6,76
    D 310 192 33 t 229 0,0009 kalt 229 355 1 kalt 1449 - - 6,36
    E 300 . 192 38 229 ; 0,0006 kalt 229 360 kalt 1440 - - 6,30
    F ' 325 ' 100 30 229 0,0018 kalt 229 400 kalt 1462 - - 6,4
    G 325 100 30 229 0,0021 kalt 229 400 ( kalt 1531 - - 6,7
    H 320 100 30 229 0,0027 kalt 229 450 kalt 1531 - - 6,7
    1 320 100 30 229 0,0024 kalt 229 450 kalt 1587 - - 6,9
    K ' 294 , 200 ohne 496 0,0012 80 496 ohne 125 2034 165 2788 5,63
    (Kon- i
    troll-
    probe)
    *) Wärmerohr auf 375 bis 450° C erhitzt.
    Tabelle 1I
    Reiß- Verhältnis feR g eit Lang- Schall-
    Relative Titer, festig- Bruch- Anfangs- Schlingen- des ge- Perioden- ge Dichte
    Probe keit dehnung modal (d T# 2,s f @tigkeitzu streckten abstand sc gwin-
    Viskosität Festigkeit Cordes di keit
    den g/den °/o g/den gerade g/den @i km/Sek. g/cm3
    A 49 829 9,2 15,6 116 0,8 0,57 7,2 148 4,92 1,3814
    B 52 705 9,7 15,1 131 1,03 0,52 7,1 150 4,97 1,3800
    C 53 701 10,2 14,3 112 1,84 0,56 7,2 155 5,10 1,3830
    D 47 864 9,0 11,5 151 0,78 0,50 7,3 160 4,70 1,3930
    E 50 838 9,39 11,9 135 0,9 7,3 174 4,82 1,3943
    F 70 435 10,25 13,0 138 0,8 8,2 180 4,75 1,3950
    G 70 430 11,5 11,2 140 1,5 8,1 194 5,00 1,3935
    H 90 418 11,2 12,4 136 0,8 8,9 185 4,80 1,3920
    1 90 426 12,2 11,0 145 1,9 8,8 200 5,00 1,3940
    K 29 844 7,6 11,9 115 5,9 148 4,44 1,3820
    Beispiel 3 Geschmolzenes Polyäthylenterephthalat mit einer relativen Viskosität von 60 wird einer Spinnvorrichtung zugeführt, durch eine Sandpackung getrieben und durch eine 192-Loch-Spinndüse von 315°C ausgepreßt. Die ausgepreßten Fäden werden unmittelbar unter der Spinndüse mit einem isolierten, zylindrischen, kleine Öffnungen aufweisenden Ring (Wärmer) von 12,7 cm Länge umgeben, durch den hierdurch ein Gemisch von Stickstoff und Kohlendioxyd von 335°C in bezug auf die Fäden radial nach innen gerichtet wird. An den Ring ist eine 48 cm lange, isolierte, zylindrische Muffe angesetzt, die eine Kammer bildet, in welcher die ausgepreßten Fäden auf 61 cm mit den heißen, inerten Gasen in Berührung blieben. Die Geschwindigkeit der Abkühlung X auf diesen 61 cm Anfangslaufstrecke beträgt ungefähr 0,0029. Etwa 15 cm unterhalb der Muffe der Wärmezone treten die ausgepreßten Fäden in ein zweites, zylindrisches, kleine Öffnungen aufweisendes Rohr von ungefähr 40,5 cm Länge ein, durch welches hindurch Luft von Raumtemperatur in einer in bezug auf die Fäden radialen Richtung nach innen gerichtet wird, um das heiße Gas aus der ersten Zone abzublasen und die Abschreckung der Fäden einzuleiten. Die Fäden passieren aus diesem Abschreckzylinder nach unten etwa 76 cm ruhender Luft von Raumtemperatur und treten dann in ein vertikal angeordnetes, offene Enden aufweisendes Gleichstrom-Abschreckrohr von ungefähr 2,13 m Länge und 23 cm Durchmesser ein, durch welches durch die Bewegung der Fäden selbst Luft von Raumtemperatur hindurchgezogen wird. Am Boden des Gleichstrom-Abschreckrohrs beträgt die Spannung auf dem Fadenlauf ungefähr 0,007 g/den und die Fadentemperatur etwa 50°C. Die abgeschreckten Fäden werden dann mit einer Walze zusammengebracht, an welcher eine antistatische Gleitausrüstung aufgebracht wird, und laufen dann über eine Förderwalze, die mit 457 m/Min. umläuft und auf einer Temperatur von 50°C gehalten wird. Von der Förderwalze laufen die Fäden durch eine Dampfdüse, mit welcher auf das Fadengut zur Einleitung der Streckung Dampf mit einer Temperatur von 400°C aufgeführt wird, und dann zu und um ein Paar Streckwalzen, die mit 2743 m/Min. umlaufen und auf einer Temperatur von 160°C gehalten werden. Das verstreckte Fadenbündel wird dann einer Art »Verflechtung« unterworfen, indem man es durch eine Düse gemäß USA.-Patentschrift 2 985 995 führt, und hierauf auf eine herkömmliche Packung aufwickelt.
  • Bei den an anderer Stelle beschriebenen, kritischen Charakterisierungsprüfungen ergibt das verstreckte Fadengut einen Langperioden-Röntgenabstand von 174 Ä, eine Schallgeschwindigkeit von 4,65 km/Sek. (bestimmt bei 3,1 g/den), eine relative Viskosität des Polykondensates von 52 und eine durchschnittliche Fadendichte von 1,3994 g/em3.
  • Das erhaltene Fadengut hat einen Titer von 840 den, eine Reißfestigkeit von 9,3 g/den bei 140/, Dehnung (bezogen auf den Titer beim Bruch eine Reißfestigkeit von 10,8g/den) und einenAnfangsmodul von 115g/den. Biegeprüfungen von Einzelfäden ergeben eine durchschnittliche Dauerbiegefestigkeit von etwa 160000 Biegezyklen. Wenn das Fadengut zu einem 840/2 Reifencord verarbeitet wird, dessen Einzelgarne mit 4,3 S-Drehungen je Zentimeter gedrallt und mit 4,5 Z-Drehungen je Zentimeter verzwirnt sind, wird ein Reißfestigkeits-Umwandlungsfaktor von etwa 850/, erhalten.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zum Herstellen von Fäden durch Schmelzspinneneineshochmolekularen Polyäthylenterephthalats und Strecken bei höherer Temperatur,dadurch gekennzeichnet,daßman ein von mindestens 95 % wiederkehrenden Äthylenglykolterephthalateinheiten gebildetes Polykondensat mit einer relativen Viskosität zwischen 49 und 100 schmelzverspinnt, die Spannung auf dem Spinnfadenlauf in der Erstarrungszone auf weniger als 0,028 g/den hält und danach die Fäden bei einer Temperatur von 80 bis 255°C auf mindestens das 5,7fache ihrer Länge im unverstreckten Zustand verstreckt, wobei man mindestens den letzten Teil der Verstreckung bei einer Temperatur über 140'C vornimmt.
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