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Die Erfindung betrifft eine Fleischhackmaschine zum Vermischen und
weiteren Zerkleinern von vorgehacktem Fleisch.
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Bei der maschinellen Zubereitung von Hackfleisch ist es beispielsweise
aus der schweizerischen Patentschrift 182 034 bekannt, zwei hintereinandergeschaltete
Hackvorrichtungen mit je einer ortsfesten Aufnahmeschüssel für das Hackgut vorzusehen,
wobei das in der ersten Hackvorrichtung erzeugte Hackgut in die Aufnahmeschüssel
der nachgeschalteten Hackvorrichtung geführt wird. Beim Betrieb derartiger Vorrichtungen
hat sich herausgestellt, daß nicht, wie erwünscht, ein homogenes, durchgehend gehacktes
und gut durchmischtes Ausgangsprodukt hergestellt wird, was vor allem darauf zurückzuführen
ist, daß das Behandlungsgut zwischen den Hackvorgängen nicht durchgemischt wird.
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Aus der deutschen Patentschrift 185 639 ist eine Fleischhackmaschine
bekannt, bei der das Behandlungsgut in einen rotierenden Trichter eingebracht, durch
einen in diesem feststehend angeordneten Abstreicher zu einer an der tiefsten Stelle
des Trichters angeordneten Bodenöffnung hin befördert und durch einen auf und ab
beweglichen Stopfer durch diese Bodenöffnung hindurch in eine nachfolgende Hackschnecke
gepreßt wird. Wenn auch bei dieser Vorrichtung gegenüber der vorstehend beschriebenen
die Zufuhr des Hackgutes zu der nachfolgenden Hackschnecke verbessert ist, so haftet
dieser Vorrichtung doch ebenfalls der Nachteil an, daß die erforderliche, gründliche
Durchmischung des Behandlungsgutes vor dem letzten Hackvorgang nicht erreicht wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Fleischhackmaschine
mit zwei hintereinandergeschalteten Hackvorrichtungen und ortsfesten Aufnahmeschüsseln
eine gründliche Vermischung des durch die erste Hackvorrichtung vorgehackten Behandlungsgutes
sowie dessen einwandfreie Förderung in die zweite Hackvorrichtung zu gewährleisten,
damit ein gleichmäßig durchmengtes Ausgangsgut her- . gestellt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Aufnahmeschüssel
der zweiten Hackvorrichtung unmittelbar mit der ersten Hackvorrichtung in Verbindung
steht und in der Aufnahmeschüssel der zweiten Haltevorrichtung ein drehbares Stopf-und
Mischglied angeordnet ist, wobei der Antrieb des Stopf- und Mischgliedes sowie der
zweiten Hackvorrichtung über Steuerglieder unabhängig von der vorgeschalteten ersten
Hackvorrichtung erfolgt. Dabei dient das drehbare Stopfglied also vorteilhafterweise
sowohl zur intensiven Mischung des in der Schüssel enthaltenen Behandlungsgutes
als auch zu dessen kontinuierlicher Förderung durch die Auslaßöffnung der Schüssel
hindurch in die nachgeschaltete Hackvorrichtung.
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Die Vorrichtung nach der Erfindung kann dadurch vorteilhaft ausgestaltet
werden, daß das dreh')are Stopf- und Mischglied schräg zur Mittelachse der Aufnahmeschüssel
angeordnet ist.
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Eine weitere vorteilhafte Ausbildung der Erfindung ergibt sich dadurch,
daß das Stopf- und Mischglied einen schaufelförmigen Teil aufweist, der entlang
der Wand der Aufnahmeschüssel umläuft und das gehackte Gut einem an dem schaufelförmigen
Teil ungeformten Stopffinger zuteilt.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielsweise an Hand der Zeichnung
erläutert; es stellt dar F i g. 1 eine teilweise gebrochene Stirnansicht einer Fleischhackmaschine
nach der Erfindung, F i g. 2 einen Schnitt entlang den Linien 2-2 der F i g. 1 mit
Teilen des Gehäuses für den Mischerantrieb, F i g. 3 eine Draufsicht auf das in
F i g. 1 und 2 gezeigte Stopf- und Mischglied, F i g. 4 einen Schnitt entlang den
Linien 4-4 von Fig.2, F i g. 5 einen Schnitt entlang den Linien 5-5 von F i g. 2,
F i g. 6 einen Schnitt entlang den Linien 6-6 von F i g. 2 und F i g. 7 einen Schnitt
entlang den Linien 7-7 von Fig.3.
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Gemäß F i g. 1 besteht der Aufgabeteil für eine Fleischhackmaschine
aus einer gestrichelt gezeichneten Pfanne 10, die auf einem Einlaßtrichter
12 einer ersten Hackvorrichtung mit einem Gehäuse 15 angebracht ist, in dem
eine Schnecke 17 durch einen Motor 18 angetrieben wird. Die Schnecke 17 nimmt Fleischstücke
auf, die durch den Einlaßtrichter 12 in das Gehäuse 15 eingespeist
werden. Diese Fleischstücke werden zwischen den Schneckengängen und Riefen 19, die
an den Innenwänden des Gehäuses 15 ausgebildet sind, in kleinere Stücke zerschnitten
und gegen eine Lochscheibe 20 am Ende des Gehäuses 15
gedrückt, welche
mit einem umlaufenden Messer 22
zusammenarbeitet und das Fleisch weiter zerkleinert.
Dieses wird dann hinter einem Haltering 25 ausgestoßen, wobei die Lochscheibe
20 den Auslaß der ersten Hackvorrichtung darstellt.
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Das von dem Auslaß der ersten Hackvorrichtung kommende Hackgut tritt
in eine Mischschüssel 30
ein, in der es innig durchgemischt und dann dem Einllaß
einer zweiten Hackvorrichtung zugeführt wird. Die zweite Hackvorrichtung weist ein
Gehäuse 35 mit einem Einlaß auf, der eine nach oben offene Aufnahmeschüssel 36 trägt,
die den unteren Teil der Mischschüssel 30 bildet. Der obere Schüsselteil38
der Mischschüssel besteht aus einem im wesentlichen zylindrischen Teil, der eine
obere Öffnung 39 besitzt. Der Einlaß für die Mischschüssel wird durch ein kurzes,
zylindrisches Einlaßstück 40 gebildet, das dicht an der Außenfläche der Lochscheibe
20 der ersten Hackvorrichtung anliegt. Die beiden Teile der Mischschüssel
30 werden im aufeinandergesetzten Zustand durch Kniehebelklinken
42 gehalten, die gelöst werden können, um den oberen Schüsselteil38 freizulegen,
wenn man an den Einlaß der zweiten Hackvorrichtung herankommen möchte.
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Die zweite Hackvorrichtung weist eine Schnecke 45 auf, die mit den
schneckenförmig ausgebildeten Riefen 46 auf der Innenseite des Gehäuses 35 zusammenarbeitet,
um das Hackgut zu schneiden und es gleichzeitig in Richtung Auslaß zu befördern,
wo eine Lochscheibe 48 und ein mit der Schnecke 45 umlaufendes Messer 49 den zweiten
Hackvorgang bewirken, worauf das völlig durchgemischte und gehackte Gut durch die
Lochscheibe ausgestoßen und über eine Lippe eines Halteringes 50 ausgetragen
wird.
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Die zweite Hackmaschine und der Mischer werden von einem gemeinsamen
Motor angetrieben. Es ist ein Elektromotor 55 mit einer Welle 56 vorgesehen, die
eine Treibschnecke 58 trägt, welche mit einem Schneckenrad 60 kämmt,
das auf einer Antriebswelle 62 für die Schnecke 45 und das Messer
49 angeordnet
ist. Diese Welle 62 ist in Kugellagern 63
und 64 gelagert. Zwischen dem vorderen Lager 64 und der Antriebsverbindung zwischen
der Welle 62 und der Schnecke 45 sind Dichtungen 65 vorgesehen. Die Antriebswelle
62 ragt mit ihrem rückwärtigen Ende durch das Kugellager 63 und eine Dichtung 67
hindurch und trägt eine Treibscheibe 70.
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Die Treibscheibe 70 ist innerhalb eines senkrecht gerichteten Gehäuses
72 gelagert, das an der Rückseite des Antriebsgehäuses für den Schneckenantrieb
befestigt ist und einen Tragarm 75 hält, der ein oberes Gehäuse 78 trägt, das über
die zweite Hackvorrichtung und über die Mischschüssel 30 ragt. Innerhalb
des Gehäuses 78 befindet sich eine Welle 80, die an ihrem einen Ende in einem Kugellager
82 gelagert ist. Die Welle 80 trägt außerdem eine Riemenscheibe 85 auf dem Ende,
das in das Gehäuse 72 ragt. Die beiden Scheiben 70 und 85 sind durch einen Riemen
87 verbunden, an dem eine Spannscheibe 90 angreift, die in einem Sockel
92 gelagert ist.
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Die Welle 80 ist an ihrem einen Ende in einem Lager 97 gelagert und
weist ein Kegelrad 95 auf, das mit einem Kegelrad 100 kämmt, das auf dem oberen
Ende einer weiteren Welle 102 angebracht ist, die, durch ein Drucklager 103 abgestützt,
um eine senkrechte Achse drehbar ist. Das untere Ende der Welle 102 ist in einem
Träger 105 gelagert, der wiederum eine Welle 107 mit einem Planetenrad 108 trägt,
das an dessen oberem Ende befestigt ist und mit einem Innenzahnrad 110 kämmt, welches
innerhalb des Gehäuses 78 gehaltert ist. Durch die Rotation der Welle 102 wird der
Planetenradträger 105 in Drehung versetzt; dieser treibt wiederum die Welle 107
an, die sich sowohl um ihre Achse als auch um die Achse der Welle 102 dreht.
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Die Welle 107 trägt ein Misch- und Stopfglied 120, das eine Nabe l22
aufweist, die im unteren Teil der Welle 107 gehaltert ist. An dieser Nabe ist ein
abgewinkelter Arm 125 angeordnet, der in einer Schaufel 127 mit einem Stopffinger
128 endet, der in die Einlaßöffnung für das Gehäuse 35 der zweiten Hackvorrichtung
ragt.
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Beim Betrieb wird die Welle 102, vom Boden der F i g. 2 aus betrachtet,
entgegen dem Uhrzeigersinn angetrieben, wodurch sich die Welle 107 im Uhrzeigersinn
dreht, während die Planetenbewegung wiederum entgegen dem Uhrzeigersinn verläuft.
Somit wird die Schaufel 127 in einem solchen Drehsinn. angetrieben, daß sie
das einmal zerkleinerte Hackgut in der Schüssel 30 abwärts zur Einlaßöffnung
des Gehäuses 35 hin bewegt und dieses daher in die Schnecke 45 der zweiten Hackvorrichtung
fördert. Gleichzeitig bewegt sich der Arm 125 durch das Hackgut, um dieses innig
durchzumischen. Dabei schabt er das an den Schüsselwänden haftende Hackgut ab und
befördert es in die Schüsselmitte, von wo es durch die Schaufeln mitgenommen und
abwärts gefördert wird. Auch überstreicht der Arm 125 jedesmal den Einlaßzylinder
40 und bricht somit das einmal zerkleinerte, gerade aus der ersten Hackvorrichtung
austretende Hackgut auf und vermischt dieses mit dem bereits in der Schüssel vorhandenen
Rest.
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Gemäß F i g.1 erfolgt die Stromzufuhr für die Motoren 18 und
55 über Hauptanschlußleitungen L 1
und L 2. An diese sind einerseits
Leitungen 130 über einen Handschalter 132 für den Motor 18 und Leitungen 135 über
einen Handschalter 136 für den Motor 55 angeschlossen. In einer der Leitungen 135
liegen in Reihenschaltung zwei Schalter 140 und 142,
wobei der Schalter
140 normalerweise geöffnet ist und durch den Bedienungsmann beispielsweise durch
einen Fußschalter geschlossen werden kann. Der Schalter 142 hat die Funktion eines
Sicherheitsschalters und ist vorzugsweise als Mikroschalter ausgebildet, der durch
einen Kolben 144 gemäß F i g. 2 gesteuert wird. Wenn der obere Schüsseltei138 sich
in der richtigen Stellung befindet, drückt er den Kolben 144 gegen eine Spannfeder
und schließt den Schalter 142.
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Es hat sich gezeigt, daß die Zerkleinerungsvorgänge in den beiden
Hackvorrichtungen am günstigsten aufeinander abgestimmt sind, wenn die Kapazität
der zweiten Hackvorrichtung im wesentlichen gleich oder kleiner derjenigen der ersten
Hackvorrichtung ist. Infolge der manuellen Zuführung von Fleischstücken zum Trichter
12 hat es die Bedienungsperson in der Hand, den effektiven Ausstoß aus der ersten
Hackvorrichtung zu verzögern, ohne deren Antrieb zu unterbrechen.
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Bezüglich der Beschickung und des Fassungsvermögens der Mischschüssel
hat es sich als günstiger Erfahrungswert ergeben, bei Verwendung von Lochscheiben
von ungefähr 10 cm Durchmesser in der ersten und der zweiten Hackvorrichtung und
bei einem Durchmesser der Mischschüssel von ungefähr 20 cm diese mit ungefähr 2250
g vorgehackten Fleisches, insbesondere Rindfleisches, zu beschicken.
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Im Betrieb läßt man die erste Hackvorrichtung arbeiten und in die
Mischschüssel austragen, his sich darin eine gewisse Menge angesammelt hat. Dann
kann die Bedienungsperson den Fußschalter 140 schließen und den Mischer und die
zweite Hackvorrichtung einschalten, deren Aufnahmefähigkeiten ausreichen, um die
an der ersten Hackvorrichtung vorgesehene Beschickung beizubehalten, während man
gleichzeitig eine optimale Einspeisung in die zweite Hackvorrichtung erreicht. Wenn
jedoch die Hackgutzufuhr der ersten Hackvorrichtung unterbunden wird, so kann die
Bedienungsperson den Mischer und die zweite Hackvorrichtung für eine beliebige Zeitspanne
ebenfalls abstellen, indem sie den Fußschalter 140 losläßt.
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Vorteilhafterweise können Gewürze und sonstige Zusätze, insbesondere
gemahlene Fleischprodukte, entweder den Fleischstücken beigemischt werden, die dem
Trichter 12 der ersten Hackvorrichtung zugeführt werden, oder sie können direkt
in die Schüssel 36 eingemischt werden, so daß sie in jedem Fall gleichmäßig in dem
gesamten Hackgut verteilt werden.