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Da beim PAL-Farbfemsehsystem- die Phase des Farbträgers zeilenfrequent
umgeschaltet ist, muß im Empfänger eine entsprechende zeilenfrequente Umschaltung
vorgenomnIen',werden, weil für die Demodulation des Farbträgers wenigstens ein in
der Phase zeilenfrequent umgeschalteter Bezugsträger erzeugt werden muß. Die Frequenz
eines solchen Umschalters im Empfänger kann durch Zeilensynchronimpulse synchronisiert
werden. Zusätzlich muß aber noch die richtige Schaltphase des Umschalters sichergestellt
sein.
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Zu diesem Zweck;; ist es bekannt, Telefunken-Zeitung; 1964, Heft 2,
S.112 bis 114, die Phase der in dein --üblicherweise.i=zu Beginn jeder Zeile. gesendeten
Farbsynchronsignal enthaltenen farbträgerfrequenten Schwingungen von Zeile zu Zeile
Spiegelbildlich zu der mchbculmgeschalteten Modulationsachse des PAL-Signals umzuschalten,
beispielsweise um -i-451 und -451. Ein solches Farbsynchronsignal hat eine Schwingungskomponente
konstanter Phase in Richtung der nicht umgeschalteten Modulationsachse und eine
Schwingungskomponente mit von Zeile zu Zeile um 180° umgeschalteter Phase in Richtung
der umgeschalteten Modulationsachse. Hierbei ist es bekannt, unter Verwendung einer
Verzögerungsleitung mit der Verzögerungszeit einer Zeilendauer die Farbsynchronsignale
aus zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Zeilen zu addieren und zu subtrahieren. Dadurch
können umgeschaltete und nicht umgeschaltete Schwingungskomponenten voneinander
getrennt werden. Die nicht umgeschaltete Komponente kann dann.-zur Erzeugung eines
Bezugsträgers konstanter Phase und :die umgeschaltete -Komponente -zur -Erzeugung
eines Bezugsträgers mit umgeschalteter Phase verwendet werden. Beispielsweise synchronisiert
die umgeschaltete Komponente in direkter Mitnahme einen Oszillator; der einen Bezugsträger
mit von Zeile zu Zeile um 180° umgeschalteter Phase erzeugt.
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Es ist auch von dem Erfinder vorgeschlagen worden, deutsches Patent
1240 919, das in der Phase umgeschaltete Farhehchrörisignal: in einem Phasendiskriminator
mit dem örtlich erzeugten Bezugsträger konstanter Phase zu vergleichen und die Ausgangsspannung
des Phasendiskriminators mit einer gegenüber der Zeilendauer großen Zeitkonstante
zur Synchronisierung des Oszillators und mit kleiner Zeitkonstante zur Synchronisierung
des zeilenfrequenten Umschalters zu verwenden. Bei einer solchen Schaltung ist auch
vorgeschlagen- worden, deutsche Auslegeschrift 1248 708, einen an den genannten
Diskriminator angeschlossenen -Oszillator-so-zu.-bemessen, daß seine Ausgangsspannung
eine Sinusspannung, mit der Frequenz der Gi undwelle -des umgeschalteten -Farbsynchronsignals
Ilefert; die- dann beispielsweise einen auf der halbeng Zeilenfrequenz schwingenden
Schwingkreis steuert; der die. Steuerspannung für den Schalter erzeugt: Die Aufgabe
der Erfindung besteht darin, eine weitere einfache Schaltung zu realisieren, bei
der die umgeschaltete Komponente des Farbsynchronsignals zur Erzeugung des in der
Phase umgeschalteten Bezugsträgers ausgenutzt werden kann.
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Die Erfindung geht aus von einer PAL-Farbfernsehempfängerschaltung,
in der aus einem empfangenen, in -der Phase von Zeile zu Zeile alternierenden
Farbsynchronsignal mit einem ersten Oszillator ein zur Demodulation des modulierten
Farbträgers dienender erster Bezugsträger konstanter Phase gewon-.nen wird .`und.die
phasenalternierende. Komponente des Farbsynchronsignals zur Gewinnung eines von
Zeile zu Zeile um 180° phasenalternierenden zweiten Bezugsträgers dient.
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Die Erfindung besteht darin, daß das in einem Tor getastete Farbsynchronsignal
und der erste Bezugsträger konstanter Phase zusätzlich einer Subtrahierstufe zugeführt
sind und die daraus hervorgehende phasenalternierende Komponente des Farbsynchronsignals
direkt einen den zweiten, alternierenden Bezugsträger erzeugenden zweiten Oszillator
synchronisiert oder das sich nach Zusatz des auf eine der beiden Phasen der alternierenden
Komponente gebrachten ersten Bezugsträgers zu der phasenalternierenden Komponente
(3) des Farbsyncbronsignals und anschließender Gleichrichtung ergebende Signal einen
zeilenfrequenten Phasenumschalter für den auf eine der beiden Phasen der alternierenden
Komponente gebrachten ersten Bezugsträger steuert.
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Die gewonnene phasenalternierende Komponente synchronisiert z. B.
in direkter Mitnahme einen Start-Stop-Osziilatör, der -darin: direkt den zweiten;
phasenalternierenden Bezugsträger erzeugt.
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Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin; daß die in der
Phase konstante Komponente des Farbsynchronsignäls, die zur Gewinnung des Bezugsträgers
konstanter Phase dient, und die in der Phase umgeschaltete Komponente, die zur Erzeugung
des Bezugsträgers mit umgeschalteter Phase dient, ohne Verwendung= einer Verzögerungsleitung
voneinander .getrennt. werden können. Die Erfindung ist deshalb auch in solchen
PAL-Farbfernsehempfängern: anwendbar, die keine solche Verzögerungsleitung haben.
Außerdem gestattet die Erfindung, bei einem solchen PAL-Farbfernsehempfänger ohne
Verzögerungsleitung einen zeilenfrequenten Schalter zu vermeiden.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
-F i g. 1 und 2 sind Zeigerbilder zur Erläuterung der Wirkungsweise der Erfindung;
F i g. 3 und 4 stellen je ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar: Gleiche Teile
sind in .den Figuren mit gleichen Be-Zugsziffern versehen.
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F i g. 1 zeigt den Farbträger - nach dem PAL-System. In der Zeile
1 wird ein Farbträger F empfangen,. der nach den Modulationsachsen B-Y und R-Y quadraturmöduliert
ist und- gegenüber der Achse B-Y den Modulationswinkel a hat. In der Zeile 2 ist
die Phase--dieses Farbträgers - durch eine-1-802-Phasenumschaltung der Modulationsachse
R-Y spiegelbildlich-zur Achse B-Y umgeschaltet, so daß ein Farbträger F entsteht.
Es wird angenommen, daß zeitlich aufeinanderfolgende Zeilen gleichen Informationsiiihalt
haben. Um im. Empfänger die Signale BY und R-Y zu gewinnen, muß der -Farbträger
F mit einem Bezugsträger mit der konstanten Phase B-Y und einem Bezugsträger mit
abwechselnder Phase (R-Y) und -(R-Y) synchrondemoduliert werden.
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Fig. 2 zeigt den Aufbau des zu Beginn jeder Zeile gesendeten und aus-
einigen farbträgerfrequenten Schwingungen konstanter Amplitude bestehenden Farbsynchronsignals.
Die Phase des Farbsynchron-Signals 1 ist von Zeile zu Zeile um 45° spiegelbildlich
zur Achse B-Y umgeschaltet und besteht somit aus einer Schwingungskomponente 2 konstanter
Phase
und einer Schwingungskomponente 3 mit von Zeile zu Zeile um
180° unterschiedlicher Phase.
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F i g. 3 zeigt, wie mit Hilfe des Farbsynchronsignals 1 nach F i g.
2 die beiden Bezugsträger für die Demodulation gewonnen werden. Der Farbträger F
bzw. F wird von einer Klemme 4 einem Synchrondemodulator 5 für das Signal B-Y und
einem Synchrondemodulator 6 für das Signal R-Y zugeführt. Der Bezugsträger für den
Synchrondemodulator 5, der die konstante Phase B-Y haben muß, wird auf folgende
Weise gewonnen: Mit einem Tor 7; das durch zeilenfrequente Impulse 8 während der
Zeilenrücklaufzeit geöffnet ist,, wird das Farbsynchronsignal 1 durchgelassen und
auf einen Phasendiskriminator 9 gegeben, dem außerdem die Ausgangsspannung
eines Oszillators 10 über eine Leitung 11 zugeführt wird. Im Diskriminator 9 wird
die Phase des Farbsynchronsignals 1 mit der Phase des im Oszillator 10 erzeugten
Bezugsträgers verglichen. Die Regelspannung UR am Ausgang der Phasenvergleichsstufe
9 wird über ein Zeitkonstantenglied 12 mit einer gegenüber der Zeilendauer
großen Zeitkonstante dem Oszillator 10, beispielsweise über eine Reaktanzstufe,
zugeführt. Wegen der großen Zeitkonstante erzeugt der Oszillator 10 einen Bezugsträger
mit der mittleren konstanten Phase des Farbsynchronsignals 1,
d. h. mit der
Phase B-Y. Dieser Bezugsträger wird dem Synchrondemodulator 5 zugeführt und bewirkt
die Synchrondemodulation nach der Achse B-Y. Die Ausgangsspannung des Oszillators
10 wird über einen 270°-Phasendreher 13 und einen 90°-Phasendreher 14 den -beiden
Eingängen eines zeilenfrequenten Schalters 15 zugeführt. In der linken Stellung
des Schalters 15 erfolgt im Synchrondemodulator 6 die Demodulation nach der Achse
R-Y und in der rechten Stellung nach der Achse - (R-Y), so daß am Ausgang des Synchrondemodulators
6 das videofrequente Farbsignal R-Y in stets richtiger Polarität erscheint.
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Die Synchronisierung des Schalters 15 erfolgt folgendermaßen: In einer
Subtrahierstufe 16 wird von dem Farbsynchronsignal 1 eine vom Oszillator
10
entnommene Komponente 17 gemäß F i g. 2 mit der gleichen Amplitude
und entgegengesetzter, konstanter Phase der nicht umgeschalteten Komponente 2 des
Farbsynchronsignals 1 hinzugefügt, so daß im Farbsynchronsignal 1 die Komponente
2 verschwindet. Am Ausgang der Subtrahierstufe 16 steht somit nur die in,der Phase
um 180° umgeschaltete Komponente 3... Dieser Komponente wird in einer Addierstufe
20 .eine vom Ausgang des Phasendrehers 13 entnommene Bezugsschwingung mit der konstanten
Phase R-Y hinzugefügt. In der Zeile 1 steht dann am Ausgang der Addierstufe 20 ein
farbträgerfreqentes Signal mit etwa doppelter Amplitude der Komponente 3 und in
der Zeile 2 kein Signal, weil sich dann die Schwingungskomponenten von der Subtrahierstufe
16 und dem Phasendreher 13 auslöschen. Durch Gleichrichtung der so entstehenden
Schwingung in einem Gleichrichter 18 entsteht vor jeder zweiten Zeile ein Impuls,
der zur Steuerung des Schalters 15 mit richtiger Frequenz und Schaltphase ausgenutzt
werden kann. Beispielsweise synchronsiert dieser Impuls einen bistabilen Generator,
der den Schalter 15 steuert.
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F i g. 4 zeigt eine Schaltung, bei der der Umschalter 15 von F i g.
3 vermieden wird. Die Synchronisierung des Oszillators 10 erfolgt genau wie
in F i g. 3. Am Ausgang der Subtrahierstufe 16 steht wieder die umgeschaltete. Komponente
3. Diese synchronisiert in direkter Mitnahme einen zweiten Oszillatör 19, der einen
von Zeile zu Zeile um 180° in der Phase unterschiedlichen Bezugsträger mit der Phase
(R-Y) bzw. -(R=Y) erzeugt, so daß im Synchrondemodulator 6 die gewünschte Demodülation._erfolgt.-.
Der Oszülator 19 ist beispielsweise ein Start-Stop-Oszillator, der zu Beginn jeder
Zeile in der durch die Komponente 3 bestimmten Phase anschwingt und während der
Zeile in dieser Phase weiterschwingt.
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Eine Anpassung der Phase der in den Oszillatoren 10 und 19 erzeugten
Bezugsträger an Phasenfehler, die möglicherweise im Farbträger F enthalten sind,
läßt sich erreichen, wenn gemäß der deutschen Patentschrift 1189124 die Oszillatoren
während der Zeilenhinlaufzeit durch ein farbträgerfrequentes Signal zusätzlich in
der Phase feinsynchronisiert werden. Die erfindungsgemäße Schaltung benötigt zwar
keine Verzögerungsleitung. Sie ist jedoch auch in einem PAL-Farbfernsehempfänger
anwendbar, der eine Verzögerungsleitung hat.
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Es ist auch möglich, in F i g. 3 an Stelle der Stufen 16, 20 eine
einzige Addierstufe vorzusehen, in der eine vom Oszillator 10 abgeleitete
Schwingung mit der Amplitude des Farbsynchronsignals 1 und einer konstanten
Phase, die zu der des Farbsynchronsignals 1 in der Zeile 1 (oder Zeile 2) um 180°
entgegengesetzt ist, dem Farbsynchronsignal 1 hinzugefügt wird. Auch dann entsteht
am Ausgang dieser Stufe nur in jeder zweiten Zeile ein trägerfrequentes Signal,
das, gegebenenfalls nach Gleichrichtung, die richtige Schaltphase des Schalters
15 einstellen kann.