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Die Erfindung bezieht sich auf eine elektronisch betriebene Nachlauf-Steuereinrichtung
für Blenden von Lichtbildaufnahmegeräten mit Wechselobjektiven, bei welcher die
eine Diagonale einer Brückenschaltung an eine Stromquelle anschließbar und ein Stellmotor
vorgesehen ist, welcher an die andere Brückendiagonale geschaltet ist und gemäß
einem von Hand verstellbaren Brückenzweig während des Nachlaufvorganges den Abgleichwiderstand
und damit die Steuergröße nachstellt, und bei welcher ein Umschalter vorgesehen
ist, der den von Hand verstellbaren Brückenzweig von der Steuereinrichtung abschaltet
und statt dessen einen konstanten, im Lichtbildaufnahmegerät untergebrachten und
dem größtmöglichen Blendendurchmesser des jeweiligen Objektivs angepaßten Brückenzweig
einschaltet, wie z. B. im Gebrauchsmuster 1985 859 erläutert.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, solche Steuereinrichtungen
in der Weise zu vervollkommnen, daß sie auch bei Lichtbildaufnahmegeräten mit im
Wechselobjektiv untergebrachter Blende ohne Schwierigkeiten in der Bedienung anwendbar
sind. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Verwendung einer
im Wechselobjektiv eingebauten Blende das den konstanten Brückenzweig bestimmende
Stellglied verstellbar gelagert und durch eine Feder in Grenzstellung gezogen wird
und daß die Fassung des Wechselobjektivs einen Mitnehmer trägt, welcher bei der
Ansetzbewegung des Wechselobjektivs mit einem Vorsprung des Stellgliedes in Eingriff
kommt und dasselbe aus der Grenzstellung in eine den Widerstandswert des konstanten
Brückenzweigs bestimmende Betriebsstellung verstellt. Ein konstanter im Lichtbildaufnahmegerät
angeordneter Abgleichwiderstand bzw. Potentiometer wird somit jedem zur Anwendung
gelangenden Objektiv selbsttätig angepaßt.
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Dabei ist es vorteilhaft, den Mitnehmer gegenüber der Fassung des
Wechselobjektivs verstellbar und in der den optischen Verhältnissen des Objektivs
entsprechender Einstellage festklemmbar anzuordnen. Auf diese Weise kann die gleiche
Fassung zum Einbau von Blenden verschiedener Größtöffnungen benutzt und die Ausgangsstellung
des Mitnehmers durch einfache Winkelverstellung desselben zur Fassung voreingestellt
werden. Diese Anpassung einer einzigen Fassung an die jeweiligen optischen Verhältnisse
kann sowohl bei der Montage als auch noch später ohne Schwierigkeiten vorgenommen
werden.
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Bei Steuereinrichtungen, deren Stellglied als ein mit dem Abgleichwiderstand
zusammenarbeitender Schleifer ausgebildet ist, ist es zweckdienlich, den Schleifer
an einem aus Isoliermaterial hergestellten, den Vorsprung tragenden und entgegen
der Feder um die optische Achse des Lichtbildaufnahmegerätes verstellbaren Schieber
zu befestigen.
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In der nachstehenden Beschreibung ist ein Ausführungbeispiel der Erfindung
an Hand einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 das Lichtbildaufnahmegerät
mit angesetztem Wechselobjektiv im Längsschnitt und F i g. 2 eine Draufsicht auf
das Lichtbildaufnahmegerät im Querschnitt nach Linie II-11 der F i g. 1. Die dargestellte
photographische Kamera 10 trägt das Verschlußgehäuse 14, in welchem die Verschlußsektoren
mit der zugeordneten Antriebseinrichtung untergebracht sind. Bei der vorliegenden
Ausführungsform ist die außerdem noch vorgesehene Blende jedoch nicht im Verschlußgehäuse
14, sondern in einem Wechselobjektiv untergebracht, dessen Fassung 200 mittels
Bajonettvorsprünge 200 a in die Bajonettlappen 14 a des Verschlußgehäuses
14 nach Art eines an sich bekannten Bajonettverschlusses ansetzbar und einrenkbar
ist. Die in der Fassung 200 des Wechselobjektivs untergebrachten Blendenlamellen
32 sind in F i g. 2 nur strichpunktiert angedeutet. Sie sind mittels eines in der
Fassung 200 gelagerten Blendensteuerringes 202 auf den gewünschten
Öffnungswert einstellbar, wobei der radiale Arm 202 a dieses Ringes aus der
Fassung 200 herausragt und durch eine Feder 204 belastet ist, welche den
Ring 202 im Uhrzeigersinne zu verdrehen und die Blendenlamellen somit zu
schließen sucht. Ein vorzugsweise aus Isoliermaterial hergestellter Blendenübertragungsring206
ist im Innern des Verschlußgehäuses 14 drehbar gelagert und mit einem parallel zur
optischen Achse verlaufenden Lappen 206 a versehen. Eine Umfangsverzahnung
206 b des Ringes 206 steht mit dem Zahnritzel 44 des zum Stellmotor 38 führenden
Getriebes 40-46 im Eingriff. Am Arm 206 c des Ringes 206 ist nun der Schleifer
56 a befestigt, der mit dem im Verschlußgehäuse 14 untergebrachten Abgleichwiderstand
bzw. Potentiometer 56 und dem Kontaktstreifen 56 b zusammenarbeitet.
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Die im Verschlußgehäuse untergebrachten Elemente der elektronisch
betriebenen Nachlauf-Steuereinrichtung für die Blende sind mittels des Kabels 48
mit dem die übrigen Elemente einschließlich des von Hand einstellbaren Brückenzweiges
(Potentiometer 54) aufnehmenden Schaltkasten (52) in Verbindung gebracht. An diesem
Schaltkasten ist auch der Umschalter (140, 140 b) angebracht, welcher bei einer
bestimmten Einstellung (0) an Stelle des von Hand einstellbaren Brückenzweiges dann
einen bestimmten, konstanten Brückenzweig über die Kontaktzunge 131 a und
die Leitung 131 an den Abgleichwiderstand 56 legt. Die Blende stellt sich
bei dieser bestimmten Einstellung somit auf den größten öffnungsdurchmesser ein,
gleichgültig, welche Position das Blendenstellglied (124) einnimmt.
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Bei Verwendung von Wechselobjektiven haben die in den verschiedenen
Fassungen eingebauten Blenden häufig auch einen unterschiedlichen größten Öffnungsdurchmesser,
so daß bei Anwendung verschiedener Wechselobjektive die Winkelstellung der Kontaktzunge
131 a zum Potentiometer 56 jeweils auch eine unterschiedliche, den
jeweiligen konstanten Brückenzweig dann bestimmende Größe haben muß. Um eine selbsttätige
Anpassung der Winkelstellung der Kontaktzunge 131 a gegenüber dem Potentiometer
56 bei verschiedenen Wechselobjektiven zu erreichen und somit eine in dieser Hinsicht
ohne Sondermaßnahmen mögliche Bedienung zu gewährleisten, ist nun folgende Anordnung
getroffen: Der Halter 131 b der Kontaktzunge 131
a ist in einem Schieber 208 aus Isoliermaterial befestigt, z. B. eingegossen.
Zur Führung dieses Schiebers um die optische Achse herum sind in der Deckplatte
210 des Verschlußgehäuses 14 zwei Führungsstifte 210 a vorgesehen, die in bogenförmige
Schlitze 208 a des Schiebers 208 eingreifen. Je ein am Führungsstift 210
a sitzender Sprengring 211 sichert den Schieber 208 in Richtung der optischen Achse.
Eine Feder 212 ist einerseits an der Deckplatte 210 und andererseits am Schieber
208 verankert und somit bestrebt, diesen
Schieber entgegen dem Uhrzeigersinne
in eine Endstellung zu bringen.
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An der Fassung 200 des Wechselobjektivs ist ein Mitnehmer 214
mittels Schrauben 216 befestigt. Die im Mitnehmer vorgesehenen Durchgangsöffnungen
für die Schrauben 216 haben in der Umfangsrichtung der Fassung 200 eine bestimmte
Länge, so daß die Winkelstellung des Mitnehmers 214 gegenüber der Fassung
200 in bestimmten Grenzen justierbar ist.
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Beim Ansetzen und Einrenken des Wechselobjektivs an das Verschlußgehäuse
kommt der Mitnehmer 214 in Eingriff mit dem aus dem Verschlußgehäuse
14 herausragenden Vorsprung 208 b des Schiebers 208 und nimmt denselben
aus der Grenzstellung um einen der Winkelstellung des Vorsprunges entsprechenden
Betrag mit, so daß die Kontaktzunge 131 a beim angesetzten Objektiv in eine den
gegebenen Verhältnissen des Objektivs entsprechende Ausgangsstellung gebracht wird,
in welcher sie dann verbleibt und den jeweiligen konstanten Brückenzweig bestimmt.
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Bei Einstellung des Schalters (140) auf »0« wird die Blende bis zu
dem durch die Kontaktzunge 131 a bestimmten Größtöffnungsdurchmesser gebracht.
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Beim Ansetzen und Einrenken des Wechselobjektivs an das Verschlußgehäuse
wird auch der Arm 202 a an den Vorsprung 206 a angekuppelt und somit die Blende
im Wechselobjektiv auf den durch die Stellung des Blendenübertragungsringes
206 im Lichtbildaufnahmegerät bestimmten Öffnungsdurchmesser gebracht.
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Die vorliegende Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß ein einziger,
im Lichtbildaufnahmegerät untergebrachter Abgleichwiderstand bzw. Potentiometer
- nach selbsttätiger Voreinstellung der Kontaktzunge 131 a durch den Mitnehmer an
der Objektivfassung - auch verschiedenen Wechselobjektiven zugeordnet ist.
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Ebenso können infolge Justierbarkeit des Mitnehmers 214 in eine einzige
Objektivfassung wahlweise Blenden mit verschiedenen Größtöffnungen eingebaut werden.
Die Justierung des Mitnehmers kann dabei während der Montage beim Hersteller oder
aber erst später beim Einbau der Optik ohne weiteres erfolgen. Die Erfindung stellt
somit eine in weiten Grenzen anpassungsfähige, mit einem Minimum an Aufbauelementen
herstellbare Einrichtung zur Begrenzung der Blenden-Nachlaufbewegung auf einen dem
größtmöglichen Blendendurchmesser des jeweils verwendeten Wechselobjektivs dar.