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Die Erfindung bezieht sich auf eine Wäschezentrifuge, deren Trommeldeckel
wahlweise in eine mit der Schleudertrommel gegenüber dem Tragarm frei drehbewegliche
Stellung oder aber in eine Kupplungsstellung mit dem Tragarm für das Öffnen des
vom Trommelmantel entriegelten Trommeldeckels überführbar ist.
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In. dieser Weise ausgebildete Wäschezentrifugen sind bereits bekannt.
Jedoch ist dabei die überführung des Trommeldeckels aus der einen in die andere
Stellung verhältnismäßig umständlich. Es sind jeweils verschiedene Handgriffe erforderlich,
um die Hebel, welche die Überführung bewirken, - zu betätigen.
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Bei Zentrifugen mit verhältnismäßig kleinem Durchmesser können die
Deckel von Hand betätigt werden. Wenn es sich um größere Zentrifugen handelt, werden
die Deckel zu unhandlich und schwer, so daß sie durch einen von hydraulischen oder
pneumatischen Elementen beeinflußten Hebel betätigt werden müssen. Dies gilt besonders
für Zentrifugen, bei denen die Schleudertrommel einen Durchmesser von mehr als einen
Meter hat und mit einem Trommeldeckel versehen ist, der die Schleudertrommel verschließt
und mit ihm umlaufend angeordnet ist. Wegen des hohen Druckes, den das Schleudergut
auf den Trommeldeckel ausübt, muß dieser stabil gebaut sein. Der Druck des Sehleudergutes
macht es außerdem erforderlich, den Deckel in seiner Schließlage wirksam zu verriegeln,
bevor die Zentrifuge in Gang gesetzt wird.
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Durch die Erfindung wird die Aufgabe gelöst, die Überführung des Trommeldeckels
wahlweise in die eine oder andere Stellung mit nur einem Handgriff sicher und mühelos
zu ermöglichen.
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Erfindungsgemäß gelingt dies durch eine am Trommeldeckel angeordnete,
entweder mit der Trommelwelle oder mit dem Tragarm kuppelbare zentrale Verriegelungseinrichtung.
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Eine solche Verriegelungseinrichtung bedeutet für Wäschezentrifugen
der zur Rede stehenden Art eine wichtige Verbesserung, da durch sie die Bedienungsarbeit
wesentlich vereinfacht, zeitlich verkürzt und erleichtert wird.
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Im folgenden ist die Erfindung an Hand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Es zeigt.
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F i g. 1 einen vertikalen Schnitt durch eine Wäschezentrifuge, F i
g. 2 eine Draufsicht auf den mittleren Teil des Trommeldeckels, F i g. 3 einen horizontalen
Schnitt entlang der Linie III-HI in F i g. 1 und F i g. 4 einen Schnitt entlang
der Linie VI-VI in Fig. 1.
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Der Ständer der Zentrifuge ist mit A bezeichnet, das Zentrifugengehäuse
mit B. Die Trommelwelle 1 wird, wie üblich, von einem Motor angetrieben. Der Boden
2 der Schleudertrommel ist auf der Welle l befestigt. Der perforierte zylindrische
Mantel3 der Schleudertrommel ist am unteren Ende mit dem Trommelboden 2 fest verbunden
und am oberen Ende mit einem Verstärkungsring 4 versehen. Das Gehäuse B dient dazu,
das aus dem Waschgut in der Schleudertrommel herausgetriebene Wasser zu sammeln.
Am Gehäuse sind zwei Stützen 6 nebeneinander fest angebracht und mit koaxialen Lagerbolzen
7 versehen, um welche zwei parallele Arme 8 schwenkbar sind. Diese Arme stützen
den äußeren Deckel 9 ab, dessen Dichtung 10 dichtend auf dem oberen Rand
11 des Gehäuses ruht, wenn der Deckel sich in der Schließlage befindet. Die beiden
Arme 8 erstrecken sich von den Lagerbolzen 7 zum mittleren Teil des äußeren Deckels
hin. Um den äußeren Deckel 9 zu betätigen, sind die Arme 8 an je einem pneumatisch
angetriebenen Kolben in Zylindern 12 angeschlossen, so daß der äußere Deckel dadurch
in seine Schließlage geführt oder aufgeklappt werden kann, daß der einen oder anderen
Seite der Kolben Druckluft zugeführt wird.
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Ein Tragteller 13, der dazu dient, das zu schleudernde Waschgut aufzunehmen,
ist mit einem zentralen, nach oben gerichteten Konus 13 a versehen, der den mittleren
Teil des Trommelbodens 2 umgibt und mit ihm umläuft, und kann in der Schleudertrommel
lose, auf dessen Boden 2 ruhend, angeordnet werden.
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Um das Waschgut auf dem Ladeteller während des Schleuderns festzuhalten,
ist ein Deckel notwendig, der den Raum der Schleudertrommel nach oben begrenzt und
ebenfalls mit umläuft. Dieser Trommeldeckel 14 besteht- aus einem äußeren, als Verstärkung
dienenden Ring 15 aus Winkeleisen und an seinem zentralen Teil aus einem ebenfalls
aus Winkeleisen bestehenden Ring 16. Beide Ringe sind mittels radialer Stege
17 verbunden und durch eine Platte 18
abgedeckt.
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Auf der Innenseite des inneren Ringes 16 ist ein flacher Ringflansch
19 befestigt, der bei der Schließlage des Trommeldeckels auf dem oben mit einer
Verstärkung versehenen Konus 13 a des Tragtellers 13 ruht. In die von dem Ringflansch
19 umgrenzte Öffnung ist ein topfartiger Körper, welcher aus einem zylindrischen
Mantel 20 und einem daran angeschweißten Boden 21 besteht, eingesetzt. Am oberen
Rand des Mantels 20 ist ein äußerer Ringflansch 22 befestigt, der auf dem Ringflansch
19 ruht. Der topfartige Körper wird von einer Scheibe 23 abgedeckt, die durch Bolzen
24 mit den Ringflanschen 19 und 22 fest verbunden ist, so daß der topfartige Körper
20, 21 mit dem Trommeldeckel 14 eine fest verbundene Einheit bildet.
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Eine senkrechte Achse 25 ist mit ihren Enden in Bohrungen im Boden
21 und in der Scheibe 23 eingelassen, erstreckt sich durch den topfartigen Körper
hindurch und dient zur Lagerung zweier um sie schwenkbarer horizontaler Scheiben
26 und 27 (F i g. 3 und 4), welche mit senkrechten Distanzstükken 28 zusammengeschweißt
sind. Die Scheiben sind je mit einer Art Schlüsselloch 29 und 30 versehen und dienen
zur Aufnahme von Verriegelungszapfen 39, 40, 42. Die Schlüssellöcher haben dieselbe
Form, sind aber spiegelbildlich angeordnet. Parallel zu der Schwenkachse 25 ist
ein Stift 31 an den Scheiben 26 und 27 befestigt. Der obere Teil 32 des Stiftes
erstreckt sich aufwärts durch den bogenförmigen Schlitz 33 in der Scheibe 23 und
bildet einen von außen zu betätigenden Griff, der von der einen in die andere Endlage
des Schlitzes 33 geführt werden kann. In der in F i g. 2 bis 4 dargestellten Lage
liegt der engere Teil des Schlüsselloches 29 der Scheibe 26 in der Mitte und steht
mit dem weiteren Teil des Schlüsselloches 30 in der Scheibe 27 in Verbindung. Ein
Schloßriegel 34 ist auf der Schwenkachse 25 und dem Stift 31 axial verschiebbar
und durch Federn 35 belastet, welche den Schloßriegel nach oben gegen die Scheibe
23 zu führen suchen. Ein im Schloßriegel befestigter,
sich nach
oben erstreckender Sperrstift 36 paßt in ein in -der Scheibe 23 vorgesehenes Loch
37.
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Der topfartige Körper 29 bildet eine Verriegelungskammer, welche Verschluß-
oder Verriegelungselemente für die axial in die Kammer einführbaren Verriegelungszapfen
enthält, nämlich einen mit der Hauptwelle der Zentrifuge fest verbundenen, abgesetzten
Zapfen 39, 40 und einen mit einem zur Betätigung des Trommeldeckels dienenden
Hebel 41 verbundenen Verriegelungszapfen 42.
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Der erstgenannte Verriegelungszapfen 39, 40 ist an einer nach
oben gerichteten Verlängerung 38 der Trommelwelle 1 angebracht; der Teil
39 bildet einen Bolzenhals mit einem etwas kleineren Durchmesser als der
engere Teil des Schlüsselloches 30 und die Endpartie einen Bolzenkopf 40 mit einem
etwas kleineren Durchmesser als der weitere Teil des Schlüsselloches. Der zweite
Verriegelungszapfen 42
ist an dem um den Lagerzapfen 7 der Stützen 6 schwenkbar
gelagerten Hebel 41 bei 43 angelenkt, so daß er von oben durch die mittlere Öffnung
in die Verriegelungskammer 20, 21 eingeführt werden kann. Der Verriegelungszapfen
42 ist mit einem Hals 33 versehen, dessen Durchmesser etwas kleiner ist als der
engere Teil des Schlüsselloches 29. Das freie Ende des Verriegelungszapfens 42 ist
als flacher Kopf 45 ausgebildet, der einen etwas kleineren Durchmesser als der weitere
Teil des Schlüsselloches hat. Der den Verriegelungszapfen 42 tragende Hebel
41 kann durch pneumatische Hubeinrichtungen 46 angehoben oder gesenkt werden,
wobei der Verriegelungszapfen 42 in der abgesenkten Lage des Hebels 41 die in F
i g. 1 gezeigte Stellung einnimmt. In dieser umschließt, wie aus F i g. 1 und 3
hervorgeht, der engere Teil des Schlüsselloches 29 in der Scheibe 26 den Hals 44
des Verriegelungszapfens 42, der auf diese Weise mit der Verriegelungskammer 20,
21 und somit mit dem Trommeldeckel 14 verbunden ist. Der Schloßriege134 befindet
sich dann in der unteren Lage, da der flache Kopf 45 des Verriegelungszapfens
42 beim Einführen in die Verriegelungskammer 20,
21 den Schloßriegel
34 aus seiner oberen Lage entgegen der Wirkung der Federn 35 um ein Stück nach unten
verschoben hat. Der Sperrstift 36 des Schloßriegels ist unwirksam, so daß die Scheiben
26 und 27 entgegen dem Uhrzeigersinn aus der in F i g. 3 und 4 dargestellten Lage
um die Achse 25 geschwenkt werden. Dies geschieht durch Betätigung des Griffes 32
von Hand, indem der Griff aus der dargestellten Lage im Schlitz 33 zum anderen Ende
des Schlitzes geführt wird. Eine solche Umstellung wird vorgenommen, wenn der Verriegelungszapfen
42 aus der Verriegelungskammer freigegeben werden soll. Die weitere Öffnung des
Schlüsselloches 29 umgibt dann den Verriegelungszapfen 42, so daß sein Kopf 45 freigegeben
ist. Unter der Wirkung der Federn 35 wird der Kolben 43 nach oben verschoben und
der Sperrstift 36 in sein Loch 37 in der Scheibe 23 eingeführt. Die Scheiben 26
und 27 mit ihren Schlüssellöchern sind hierbei in ihrer neuen Lage verriegelt, in
welcher der engere Schlüssellochteil der Scheibe 27 den Hals des Verriegelungszapfens
39, 40 umschließt. Die Verriegelungskammer 20, 21 und der Trommeldeckel 14
sind dann mit der Trommelwelle 1 gekuppelt.
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Der Verriegelungszapfen 42 wird durch die auf den Hebel 41
des inneren Deckels wirkende Federkraft völlig außer Eingriff mit der Verriegelungskammer
geführt. Der Hebel wird durch die beiden pneumatischeu Hubvorrichtungen 46 betätigt,
die senkrecht im Zwischenraum zwischen den beiden Zylindern 12 angebracht sind,
deren Kolben den äußeren Deckel 9 bewegen. Die Kolben der Zylinder 46 dienen auch
dazu, in der letzten Phase ihrer Verschiebung nach unten je eine Feder 47, die im
Boden des Zylinders angebracht ist, zusammenzudrücken. Wenn die Druckluftzufuhr
zu den Zylindern 46 abgestellt wird, bewirken die Druckfedern 47 eine Winkelverstellung
des Hebels 41 des Trommeldeckels nach oben, so daß der Verriegelungszapfen 42 ganz
aus der Verriegelungskammer herausgeführt wird, wobei der Hebel 41 die mit
Strichpunktlinien 41 a dargestellte Lage einnimmt. Der Verriegelungszapfen
42 ist dann um den Lagerbolzen 43 frei schwenkbar, so daß er im Uhrzeigersinn durch
einen Winkel von 270° geschwenkt werden und dabei die elektrische Schaltvorrichtung
48 betätigen kann, so daß diese sich von der ausgeschalteten in die eingeschaltete
Stellung umstellt. Die Schaltvorrichtung ist in einem Stromkreis angeordnet, der
den Antriebmotor der Zentrifuge sowie ein Relais in den Druckluftzufuhrleitungen
der Zylinder 12 steuert. Wenn sich der Schalter 48 in der eingeschalteten Stellung
befindet, öffnen sich die Druckluftventile der Zylinder, so daß der äußere Dekkel
in seine Schließlage nach unten geführt werden kann. In dieser liegt der Hebel 41
gegen die Innenseite an dem herabgelassenen äußeren Deckel 9 an.
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Im folgenden wird die Arbeitsweise der oben beschriebenen Vorrichtung
kurz beschrieben: Soll die Zentrifuge angelassen werden, so wird der Tragteller
13 mit nasser Wäsche beladen in die Schleudertrommel eingesetzt. Der Hebel 41, welcher
dann durch den Lagerbolzen 43 und den Verriegelungszapfen 42 mit dem Trommeldeckel
14 fest verriegelt ist, nimmt dabei eine senkrechte Lage ein, ebenso der äußere
Deckel 9, und die obere Öffnung der Zentrifuge ist freigelegt. Dem oberen Ende der
Zylinder 46 wird dann Druckluft zugeführt, wodurch der Hebel 41 herabgeschwenkt
und der Trommeldekkel 14 in seine Schließlage geführt wird, wie sie aus F i g. 1
ersichtlich ist. Der Verriegelungszapfen 42 ist dabei in die Verriegelungskammer
20, 21 eingeführt und verriegelt.
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Der Griff 32 wird nun von Hand von der in F i g. 2 bis 4 dargestellten
Lage in die andere Endlage des Schlitzes 33 verschoben, bei der die Scheibe 27 den
Hals 39 des Verriegelungszapfens 39, 40 an der Verlängerung der Trommelwelle
verriegelnd umgreift, während die Scheibe 26 den Verriegelungszapfen 42 freigibt,
der unter der Einwirkung der Federkraft nach oben geführt wird. Die Druckluftzufuhr
zu den Zylindern 46 wird nun abgeschaltet, die Federn 47 verschieben den Hebel 41
ein Stück nach oben und heben den Zapfen 42 aus der Verriegelungskammer heraus.
Der Verriegelungszapfen 42 wird dann von Hand um einen Winkel von 270° im Uhrzeigersinn
verstellt. Dies stellt eine Kontrollmaßnahme dar. Dadurch wird die Schaltvorrichtung
48 betätigt, welche in der Ausschaltstellung den Antrieb der Zentrifuge abschaltet
und das Herablassen des äußeren Deckels in die Schließlage verhindert. Wenn der
Verriegelungszapfen 42 nach oben außer Eingriff mit der Scheibe 26 gezogen wird,
wird auch der Schloßriegel 34 durch den Druck der Federn 35 ein Stück nach oben
bewegt und der Sperrstift 36 wird in das Loch 37 hineingeschoben. Durch diese Verstellung
der verschiedenen Elemente wird der Trommeldeckel 14
endgültig mit
der Verlängerung der Trommelwelle 1
verriegelt, während der Trommeldeckel
14 von seinem Hebel 41 entkuppelt wird.
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Im gleichen Augenblick, in dem die Schaltvorrichtung 48 einschaltet,
wird der äußere Deckel 9 in seine Schließlage abgesenkt und die Zentrifuge wird
angelassen.