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Die Erfindung bezieht sich auf überzugsmittel für Koch-, Brat- und
Backgeräte zur Verhinderung des Anklebens von darin behandelten Nahrungsmitteln.
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Es sind verschiedene Materialien zum Überziehen von Geräten, welche
zum Backen oder Braten verwendet werden, beschrieben worden, um das Anhaften der
in ihnen zu behandelnden Nahrungsmittel zu verhindern oder auf ein Minimum herabzusetzen.
Als solche Materialien sind z. B. Siliconharze genannt worden (vgl. Chemiker Zeitung,
79, Nr.9, S.287 [1955]), welche sich jedoch in ihrem chemischen. Aufbau sehr wesentlicIi
von den. Substanzen unterscheiden, welche in Lebensmitteln vorkommen. Diese Siliconharze
werdeii.:rhlcht unmittelbar vor dem Kochen oder Braten auf-das Gerät aufgebracht,
sondern werden von vörnhereih vom Hersteller der Koch- oder BackgenätZ:auf diesen
eingebrannt.
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Ferner werden verschiedene Fettsubstanzen, d. h. Säureester des Glycerins,
welche als solche auf Back-oder Bratgeräte aufgebracht werden, verwendet. Hierbei
werden jedoch wesentliche Mengen von Fett benötigt, wodurch die Herstellung von
fettarmen oder fettlosen Erzeugnissen sowie die Reinigung der Geräte stark erschwert
werden.
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Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung von ein Haften oder Kleben
verhindernden überzugsmitteln für Koch-, Brat- und Backgeräte, die aus leicht zugänglichen
und nicht übermäßig kostspieligen Rohstoffen erhältlich sind, leicht in wäßrigen
oder nichtwäßrigen Medien dispergiert oder gelöst werden und bequem durch Aufsprühen
oder mechanisches Auftragen aufgebracht werden können, gut haltbar und physiologisch
unbedenklich sind und nicht korrodierend auf die OberäÜühe der'Geräte einwirken.
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Das überzugsmittel gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß es als Filmbildner Phosphatester von Fettsäureteilestern des Glycerins enthält.
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Die in den überzugsmitteln gemäß der Erfindung vorgesehenen Phosphorsäureester
der Fettsäureteilester von Glycerin sind in ihrem chemischen Aufbau den Phosphatiden
nahe -verwandt; die in vielen natürlichen ölen vorkommen. Sie können vergleichsweise
preiswert hergestellt und bequem von dem Verbraucher auf das jeccxeilige in Betracht
kommende Koch-, Brat- oder Backgerät, z. B. durch Aufsprühen oder Pinseln, aufgebracht
werden.
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Sie bleiben während der gesamten Anwendung geschmacklos, geruchlos
und. nichttoxisch. Sie bilden auf den Geräten eine hochwirksame, einheitliche Schutzschicht,
die von den in den Geräten behandelten Nahrungsmitteln nicht in unerwünschtem Ausmaß
absorbiert wird und die auch nicht zu einer Korrosion der Oberfläche von Mteallgeräten
führt.
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Ein besonderer Vorteil. der bei den überzugsmitteln gemäß der Erfindung
vorgesehenen Phosphorsäureester der Fettsäureteilester von Glycerin gegenüber den
bekannten Überzügen aus Siliconharzen ist darin zu sehen, daß bei Anwendung der
überzugsmittel gemäß der Erfindung kein Einbrennen auf dem Koch-, Brat- oder Backgerät
erforderlich ist und ferner, daß keine Bedenken gegen eine Aufnahme der phosphatidähnlichen
Phosphorsäureester mit den Nahrungsmitteln geltend gemacht werden können, was bei
Siliconharzen nicht der Fall ist.
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Die Herstellung geeigneter Phosphatester ist beispielsweise in der
USA: Patentschrift 2177 983 beschrieben; gemäß welcher ein Fettsäureglycerinester
mit mindestens einer freien Hydroxylgruppe mit einer Verbindung umgesetzt werden
kann, die zur Lieferung von Phosphatresten geeignet ist. Die Phosphatester werden
vorzugsweise in Form ihrer neutralen Salze, insbesondere ihrer Natriumsalze, verwendet.
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Die Fettsäurekomponente kann aus einem Monoglycerid oder einem Diglycerid
oder einer Kombination dieser beiden bestehen, wobei deren Säurereste von gesättigten
oder ungesättigten Fettsäuren oder Mischungen davon abgeleitet sein können. Die
zur Einführung des Phosphatrestes verwendeten Verbindungen können aus Phosphorpentoxyd,
Phosphorhalogeniden oder entsprechenden Phosphorverbindungen bestehen.
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Wenn der ursprüngliche Fettsäureester ein Monoglycerid enthält, werden
die Phosphatester zweckmäßig unter Verbindung einer in der USA.-Patentschrift 2177
983 vorgesehenen Vorbehandlungsstufe hergestellt.
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Obgleich die Phosphatester von Fettsäurediglyceriden für die beabsichtigten
Zwecke unmittelbar verwendet werden können, wird die Verwendung einer Mischung aus
Phosphatester mit einem eßbaren Öl, welches pflanzlicher oder tierischer Herkunft
sein kann, bevorzugt. Nichttoxische Mineralöle können ebenfalls in Verbindung mit
den Phosphatestern verwendet werden. - ' -Der Anteil des Phosphatesters in jedem
Bestandteil, welcher in dem überzugsmittel vorhanden ist, kann weitgehend variiert
werden. Bis herab zu 10% oder selbst noch weniger (beispielsweise 5 %) des Phosphatesters
ergaben brauchbare -Ergebnisse. Jedoch ist es bei niedrigeren Konzentrationen des
Phosphatesters in der Zusammensetzung erforderlich, einen dickeren Überzug zu verwenden,
um das Anhaften zu verhindern. Wenn andererseits hohe Anteile des Phosphatesters
vorhanden sind, kann die Schutzschicht sehr dünn sein, wodurch ein praktisch fettloses
Kochen erzielt wird, was neben Diätvorteilen ein- Produkt ergeben kann, das für
bestimmte Geschmacksrichtungen günstiger ist. In weiterer Hinsicht wird dargetan,
daß Überzüge mit höheren Konzentrationen an Phosphatestern etwas wirksamer während
eines längeren Zeitraumes bleiben als überzüge mit geringeren Estermengen. Es können
z. B. Anteile an Phosphatestern im Bereich von 20 bis 100% und insbesondere von
30 oder 40 bis 50 oder 60 % zur Anwendung gelangen.
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Die bevorzugte Weise zum Aufbringen eines dünnen Überzugs aus -der
Zusammensetzung gemäß der Erfindung auf die Kochoberflächen von Geräten ist das
Aufsprühen aus einem Aerosolbehälter; d. h. aus einem Behälter, in welchem- das
Mittel unter Druck eines Gases oder Dampfes enthalten ist, wobei die Anordnung so
ist, daß beim öffnen eines Ventils das Mittel aus dem Behälter in Form eines Sprays
oder Sprühstrahls durch diesen Druck ausgepreßt wird. In dieser Weise wird ein dünner
Film rasch und einheitlich auf die Oberfläche aufgebracht. Beim Füllen oder Beschicken
der Aerosoldose oder -büchse wird der Ester oder die Ester-Öl-Mischung in den leeren
Behälter vor dem Befestigen von Deckel und Ventil eingebracht. Nach Beendigung des
letzteren Arbeitsganges wird das Treibmittel (welches vorzugsweise ein normalerweise
gasförmiger, chlorfluorierter aliphatischer Kohlenwasserstoff, wie Trichlorfluormethan
oder Dichlordifluormethan ist) durch das Ventil in flüssiger Form unter Druck und
bei Raumtemperatur
eingefüllt. In gleicher Weise ist es möglich,
den Behälter zu kühlen und das Treibmittel bei einer Temperatur, bei welcher es
flüssig ist, ehe der Deckel und das Ventil befestigt werden, zuzugeben.
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Selbstverständlich kann das Aufbringen eines Überzuges auf die Oberfläche
der Kochgefäße auch auf andere Weise erfolgen, z. B. mittels einer Polyäthylenspritzflasche.
Auch können die Zusammensetzungen durch Aufpinseln auf die Oberfläche aufgebracht
werden. Bei einigen dieser alternativen Arbeitsgänge, bei welchen feste Phosphatester
verwendet werden, kann es erforderlich sein, den Ester mit einem eßbaren Öl zu verdünnen.
Die Ester können auch in wäßriger Emulsion, z. B. in Form von Emulsionen aufgebracht
werden, die durch Auflösen des Esters in einem eßbaren Öl und Emulgieren der Lösung
durch Vermischen mit Wasser hergestellt wurden.
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Beispiel Die zur Herstellung der Phosphatester entsprechend diesem
Beispiel verwendeten Fettsäurematerialien sind destillierte Monoglyceride von vollständig
hydrierten Fettsäuren aus Schweineschmalz, welche etwa 95% Monoglycerid enthalten
und destillierte Monoglyceride von Baumwollsamenölfettsäuren.
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Die Phosphatester selbst werden gemäß dem nachstehenden Verfahren
hergestellt. In der Vorbehandlungsstufe wird das Gemisch aus Monoglyceriden mit
11 Gewichtsprozent Phosphorpentoxyd in einem Mischer von hoher Geschwindigkeit gemischt.
Die Temperatur der Mischung wird auf l20° C gesteigert und bei dieser Temperatur
während 30 Minuten gehalten. Die Mischung wird dann auf 100° C gekühlt und während
30 Minuten absetzen gelassen. Die klare, obere Schicht wird dekantiert und die Bodenschicht
verworfen. Der dekantierten Flüssigkeit werden nach Erhitzen auf 70° C 11 Gewichtsprozent
P.05 zugegeben. Es findet eine exotherme Reaktion statt, während welcher die Temperatur
der Reaktionsmischung bei 100° C durch Zugabe von pulverisiertem Trockeneis gehalten
wird. Nach Kühlung auf 70° C wird die Mischung auf einen pH-Wert von 7,0 mit Natriumcarbonat
neutralisiert und durch Zentrifugieren geklärt.
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Die folgenden Zusammensetzungen werden in Aerosoldosen mit einem Fassungsvermögen
von 180 ccm abgewogen: 1. 2,5 g des aus Fettsäuremonoglyceriden von Schweinefett
abgeleiteten Phosphatesters, 2. 1,25 g des aus Fettsäuremonoglyceriden aus Schweinefett
abgeleiteten Phosphatesters und 1.,25 g Baumwollsamensalatöl, 3. 2,5 g des
aus Fettsäuremonoglyceriden aus Baumwollsamenöl abgeleiteten Phosphatesters, 4.
1,25 g des aus Fettsäuremonoglyceriden aus Baumwollsamenöl abgeleiteten Phosphatesters
und 1,25 g Baumwollsamensalatöl.
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Alle vier Dosen werden mit 50 g Trichlorfluormethan und 50 g Dichloridfluormethan
beschickt und mit Sprühventilen versehen.
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Bratpfannen werden mit jeder der vier Aerosole durch Besprühen behandelt,
bis das Dosengewicht um 5 g vermindert ist (entsprechend etwa 0,125 g Phosphatester
oder Mischung aus Phosphatester mit Salatöl auf der Pfanne). In diesen Pfannen werden
Eier ohne Anhaften oder Entwicklung von unangenehmen Geruch gebraten. Im Gegensatz
dazu entwickelt ein Aerosolprodukt, welches aus einer Mischung von Lecithin und
einem Speiseöl zusammengesetzt war, einen fischartigen Geruch bei einem ähnlichen
Eierbrattest.
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Die vier beschriebenen Phosnhatesteraerosole werden zum Besprühen
von Kuchenformen verwendet und, obgleich sie nicht völlig das Anhaften des Teigs
verhinderten, lassen sich die anhaftenden Teile sehr leicht abwaschen.
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Es ist ersichtlich, daß die Erfindung eine Zusammensetzung schafft,
welche auf Oberflächen von sämtlichen Arten von Kochgeräten aufgebracht werden kann,
um das Ankleben und Anhaften von darin gekochten Nahrungsmitteln auf ein Minimum
herabzusetzen und um die Säuberung des Geräts zu erleichtern. Die mit den überzugsmitteln
entsprechend der Erfindung behandelten Kochgeräte können leicht nach ihrem Gebrauch
ohne Scheuern oder Inanspruchnahme von Reinigungsmitteln gesäubert werden, da die
verbleibenden Nahrungsmittelteilchen leicht durch Wasser allein entfernt werden
können.