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Vorrichtung zum Verbinden des Reibzylinders in Farb- und Feuchtwerken
von Druckmaschinen mit den Lagerzapfen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum
Verbinden des Reibzylinders in Farb- und Feuchtwerken von Druckmaschinen mit den
Lagerzapfen, die durch axiales Verschieben in den Lagerbuchsen der Maschinenseitenwände
vom Reibzylinder entkuppelbar sind.
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Bekanntlich müssen die Wischwalzen eines Feuchtwerkes gereinigt werden.
Um an diese zu reinigenden Walzen herankommen zu können, ist es erforderlich, den
Reibzylinder abschwenkbar oder herausnehmbar zu lagern. Auch bei Farbwerken ist
aus räumlichen Gründen das Herausnehmen des Reibzylinders oft unerläßlich, damit
die Auftragwalzen ausgetauscht werden können.
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An eine Kupplung eines solchen herausnehmbaren Reibzylinders werden
mehrere Forderungen gestellt: a) Sie muß schnell und einfach, möglichst auf einer
Seite der Druckmaschine, gelöst werden können; b) sie muß platzsparend sein,
damit genügend Raum für den Changierhub des Reibzylinders übrigbleibt;
e) sie muß gegen Verschmutzung geschützt sein; d) die Zentrierung
des Reibzylinders durch die Lagerzapfen muß einen einwandfreien Rundlauf garantieren;
e) die Konstruktion der Kupplung muß derart sein, daß sie sich während des Betriebes,
beispielsweise durch Vergrößerung der Reibung am Reibzylinder, nicht selbsttätig
löst.
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Eine bekannte entkuppelbare Lagerung eines herausnehmbaren Reibzylinders
erfüllt einige der oben angeführten Forderungen. Diese Lagerung besteht im wesentlichen
aus zwei konischen Lagerzapfen, an denen der Reibzylinder aufgehängt ist. Einer
der Lagerzapfen ist in der Maschinenseitenwand axial verschiebbar angeordnet und
wird von einer Schraubenfeder in die konische Lagerbuchse des Reibzylinders gedrückt.
Diese Schraubenfeder muß so stark sein, daß sie in der Lage ist, den Changierrückhub
zu bewerkstelligen, ohne daß sich die konischen Lagerzapfen von den Lagerbohrungen
des Reibzylinders lösen (deutsche Patentschrift 1219 950).
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Nun kann sich aber die Reibkraft am Reibzylinder durch Verwendung
zäher Farbe oder durch Vergrößerung des Anproßdruckes unvorhergesehen derart steigern,
daß die Druckfeder nicht in der Lage ist, diesen Widerstand zu überwinden. Die Folge
ist, daß der Reibzylinder aus seinen entkuppelbaren Lagerungen herausfällt. Ein
weiterer Nachteil der bekannten Einrichtung besteht in Empfindlichkeit der kuppelbaren
Lager gegen Verschmutzung. Wenn die konischen Lagerzapfen durch Farbe oder Rost
auch nur geringfügig verschmutzt sind, so ist ein Rundlauf des Reibzylinders nicht
mehr zu erwarten.
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Die Erfindung soll die unter a) bis e) aufgeführten Forderungen erfüllen
und damit die Nachteile der bekannten Einrichtung beheben.
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Erfindungsgemäß ist im Reibzylinder eine von außen betätigbare Spannvorrichtung
konzentrisch angeordnet, die aus einer Spannmutter und einer Spannschraube besteht
und deren Länge durch Verdrehen dieser beiden Teile gegeneinander veränderbar ist,
wobei jedes Ende der Spannvorrichtung in einer Fangschale des zugeordneten Lagerzapfens
in radialer Richtung herausnehmbar und in axialer Richtung formschlüssig gekuppelt
aufgehängt ist und wobei jeder Lagerzapfen mit einem Spannflansch versehen ist,
der durch Betätigung der Spannvorrichtung in eine passende Führungsbohrung am Reibzylinder
gedrückt wird.
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Dadurch, daß die Spannvorrichtung beide Spannflansche in die vorgesehenen
Führungsbohrungen des Reibzylinders hineinpreßt, werden die Lagerzapfen und der
Reibzylinder zu einer Einheit zusammengefügt. Damit ist ein absolut genauer Rundlauf
des Reibzylinders gesichert. Außerdem kann die Kupplung der Lagerzapfen, die in
äußerst raumsparender Weise in das Innere des Reibzylinders hineinverlegt worden
ist, nicht verschmutzen, weil die Spannflansche das Zylind#erinnere gegen jedes
Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit abschirmen. Im übrigen läßt sich das Gewinde
von Spannschraube und Spannmutter derart selbsthernmend ausbilden, daß
ein
selbsttätiges Lösen der Spannvorrichtung nicht zu
besorgen ist.
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Eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens besteht darin, daß einer
der beiden Lagerzapfen mit einer Längsbohrung zum Einführen eines Schlüssels versehen
ist und daß der Schlüssel eine abgeflachte Spitze aufweist, die in einen passenden
Schlitz am Ende der SpannschraÜbe einsteckbar ist.
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Durch die Verwendung eines solchen Schlüssels braucht an der einen
Maschinenseitenwand kein Handrad, wie beispielsweise bei der bekannten Einrichtung,
vorgesehen zu werden. Die Anbringung eines solchen Handrades birgt die Gefahr in
sich, daß die Reibzylinderlagerung . versehentlich entkuppelt oder durch
Unberufene gelöst wird. Ein abnehmbarer Schlüssel verhindert eine unerwünschte Betätigung
der entkuppelbaren Reibzylinderlagerung. Besonders vorteilhaft ist die Verwendung
des Schlüssels dann, wenn er in' Verbindung mit einer zusätzlichen Sicherung der
Lagerkupplung Verwendung findet.
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Eine vorteilhafte Ausführungsforni der Erfindung zeigt eine solche
Sicherung. Sie besteht darin, daß in einem konzentrisch verlaufenden Sackloch der
Spannschraube ein in zwei Stellungen verschiebbarer Arretierbolzen untergebracht
ist, den eine Schraubenfeder stets in Richtung auf das geschlitzte Ende der Spannschraube
drückt, daß in einer Querbohrung der Spannschraube zwei sich diagonal gegenüberliegende
Kugeln vorgesehen sind, die in der Arretierstellung des Arretierbolzens gegen eine
Schulter der Lagerbohrung des Reibzylinders gepreßtwerden, und daß die Kugeln in
eine Ringnut des Arretierbolzens unter Freigabe der erwähnten Schulter einfallen,
wenn die Schlüsselspitze in den Schlitz des Spannschraubenendes eingeführt wird
und den Arretierbolzen gegen die Kraft der Schraubenfeder in das Innere des Reibzylinders
hineindrückt.
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Sollte also wider Erwarten sich die Spannvorrichtung lösen, so können
dennoch die Spannflansche der Lagerzapfen die Führungsbohrungen nicht verlassen,
weil die oben beschriebene Sicherung ein weiteres Auseinanderdrehen von Spannmutter
und Spannschraube verhindert. Im ungünstigsten Fall, wenn z. B. die Spannvorrichtung
nicht genügend festgezogen wurde, kann sich zwar die Kupplung der Reibzylinderlagerung
geringfügig lösen, jedoch niemals so weit, daß ein Herausfallen des Reibzylinders
aus seinen Lagerungen zu befürchten ist.
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Ein Beispiel einer erfindungsgemäßen Ausführungsforin ist in der Zeichnung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen nach der Erfindung gelagerten Reibzylinder
für ein Farbwerk einer Druckmaschine, - F i g. 2 denselben Reibzyader
mit entkuppelten Lagerzapfen, . # F i 1-. 3 - eine vergrößerte Darstellung
der Bedienungsseite des Reibzylinders nach F i g. 2 und , F
i g. 4 einen Schnitt durch die Kupplung an der Bedienungsseite
. -Der Reibzylinder des Farbwerkes, 1 wird von zwei Lagerzapfen 2,
3 getragen. Der Lagerzapfen 2 ist dabei antriebsseitig und der Lagerzapfen
3 bedienungsseitig angeordnet.
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Der - Reibzylinder 1 weist# einen Hohlraum 4 auf, in
dem eine Spannvorrichtung 5 koaxial verlaufend untergebracht ist. Diese Spannvorrichtung
5 besteht aus der Spannschraube 6 und der Spannmutter 7.
Beide
Teile sind miteinander verschraubt. Die, Spannmutter 7 wird von einer Lagerbohrung
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des Reibzylinders 1 getragen. An ihrer Oberseite weist die Spannmutter
7 eine Anflächung 9 auf, die mit einem Anschlag 10 gleichsam
als Verdrehsicherung zusammenwirkt. Der Anschlag 10 ist durch eine Schraube
11 mit dem Reibzylinder 1 fest verbunden. Das Lagerende 12 der Spannmutter
7 ragt in eine Fangschale 13 des Lagerzapfens 2 hinein. Die Fangschale
13 ist nach oben geöffnet, so daß das Lagerende 12 herausgehoben werden könnte.
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Außer der Fangschale 13 ist an dem Lagerzapfen 2 ein Spannflansch
14 vorgesehen, der sich in einer Führungsbohrung 15 des Reibzylinders
1 befindet. An der Planfläche der Führungsbohrung 15 ist ein Mitnehmerzapfen
16 vorgesehen, der in eine Bohrung 17 am Spannflansch 14 hineinragt.
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Das Lagerende 18 der Spannschraube 6 wird gleichfalls
von einer Fangschale 19 des bedienungsseitig angeordneten Lagerzapfens
3 aufgenommen. Die Lage der Spannschraube 6 in der Fangschale
19
zeigt im einzelnen F i g. 4. Auch die Fangschale 19
ist nach
oben hin offen, so daß die Spannschraube 6
und deren Lagerende 18 bei
entkuppeltem Lager nach oben herausgehoben werden könnten.
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Oberhalb der Spannschraube 6 ist ein Führungsstein 20 in einer
Nut 21 der Lagerbohrung 22 des Zylinders 1 vorgesehen. Dieser Führungsstein
20 ragt in die nach oben geöffnete Fangschale 19 hinein und garantiert damit
die eindeutige radiale Zuordnung des Lagerzapfens 3 zum Reibzylinder
1. Eine Stiftschraube 23 ragt durch den Gleitstein 20 hindurch in
eine Mitnahmenut 24 der Spannschraube 6 hinein.
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Auch - der Lagerzapfen 3 ist mit einem Spannflansch
25 versehen, der in eine passende Führungsbohrung 26 des Reibzylinders
1 eingeführt ist. -
Der Lagerzapfen 3 weist eine Längsbohrung
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auf, in die ein Schlüssel 28 gesteckt werden kann. Dieser Schlüssel
28 besitzt eine abgeflachte Spitze 29, deren Abmaße einem Schlitz
30 entsprechen, der in dem Lagerende 18 der Spannschraube
6 vorgesehen ist. In der Spannschraube 6 befinden sich ein koaxial
verlaufendes Sackloch 31 sowie ein dieses Sackloch kreuzendes Querloch
32 (s. insbesondere F i g. 3). Eine Druckfeder 33 und ein Arretierbolzen
34 sind in dem Sackloch 31 untergebracht. Das Querloch 32 dient zur
Aufnahme zweier Kugeln 35,
die einander diagonal gegenüberliegen und die sich
entweder auf dem Umfang des Arretierbolzens 34 oder auf dem Grund einer Ringnut
36 des Arretierbolzens 34 abstützen. Der Arretierbolzen 34 kann durch Einstecken
des Schlüssels 28 in den Schlitz 30 gegen die Kraft der Feder
33 axial verschoben werden, so daß die Kugeln 35 in die Ringnut
36 einfallen. In der Normalstellung des Arretierbolzens 34 jedoch liegen
die Kugeln 35 an dessen Umfangsfläche an und ragen über den Umfang der Spannschraube
6
hinweg in eine Erweiterung der Lagerbohrung 22. Sie stützen sich beim ungewollten
Lösen der Spannvorrichtung 5 an der Schulter 22' der Erweiterung der Lagerbohrung
22 ab.
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F i g. 1 zeigt die Spannvorrichtung 5 in angezoge-#
ner Lage, d. h., der Spannflansch 14 des Lagerzapfens 2 und der Spannflansch
25 des Lagerzapfens 3 sind fest in die zugeordneten Führungsbohrungen
15, 26 des Reibzylinders 1 hineingezogen worden. Reibzylinder
1 und Lagerzapfen 2, 3 bilden in dieser Stellung also eine Einheit.
Um
den Reibzylinder 1 aus dem Farbwerk herausnehmen zu können, muß die Spannvorrichtung
5
gelöst werden.
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Dies geschieht durch Einführen des Schlüssels 28
in die Bohrung
27, und zwar so weit, bis die abgeflachte Spitze 29 des Schlüssels
28 in den Schlitz 30 des Lagerendes 18 der Spannschraube
6 eintaucht. Dabei wird der Arretierbolzen 34 in den Reibzylinder
1 gegen die Kraft der Feder 33 hineingeschoben, und zwar so weit,
bis die Kugeln 35 in die Ringnut 36 einfallen und sich folglich nicht
mehr an der Schulter 22' der erweiterten Lagerbohrung 22 abstützen können.
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Durch Drehen des Schlüssels 28 entgegen dem Uhrzeigersinn wird
die Spannvorrichtung 5 gelöst und ihre Länge dadurch vergrößert. Dabei werden
zwangläufig die Spannflansche 14, 25 aus ihren Führungsbohrungen
15, 26 herausgepreßt, und zwar so weit, bis selbst die Fangschalen
13, 19 den Reibzylinder 1- verlassen haben. Nun lassen sich die Lagerenden
12, 18 der Spannvorrichtung 5 aus den nach oben geöffneten Fangschalen
13, 19 herausheben. Das bedeutet, daß der Reibzylinder 1 frei von
seiner Lagerung ist und nun aus dem Farbwerk entfernt werden kann.
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Sind die Auftragwalzen des Farbwerkes ausgetauscht worden' so kann
man den Reibzylinderl wieder in seine Lagerungen einhängen. Mittels des Schlüssels28
wird nun die Spannvorrichtung5 wieder angezogen. Dabei gelangen die Spannflansche
14, 25 wieder in die Führungsbohrungen 15, 26 des Reibzylinders
1. Der Anziehvorgang wird so lange fortgesetzt, bis die Spannflansche fest
gegen die Planwände der Führungsbohrungen 15, 26 angelegt worden sind.
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Durch Herausziehen des Schlüssels 28 aus der Längsbohrung
27 des Lagerzapfens 3 drückt die Feder 33 den Arretierbolzen
34 in Richtung auf den Lagerzapfen 3 und preßt damit die beiden Kugeln
35 aus der Ringnut 36 hinaus nach außen gegen die Schulter 22' der
Erweiterung der Lagerbohrung 22.
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Wenngleich auch das Gewinde der Spannschraube 6 in hohem Grade
selbsthemmend ist, so daß praktisch ein unvorhergesehenes Lösen der verspannten
Lagerzapfen 2, 3 vom Reibzylinder 1 nicht zu erwarten ist, so ist
dennoch durch den Arretierbolzen 34 und die Kugeln 35 eine weitere Sicherheit
gegeben, daß der Reibzylinder 1 niemals aus seinen Lagerungen herausfallen
kann. Selbst wenn sich die Spannvorrichtung 5 geringfügig löste, so verhindern
immerhin noch die an der Schulter 22' anliegenden Kugeln 35, daß die Spannflansche
14, 25 die Führungsbohrungen 15, 26 verlassen können. Der Rundlauf
des Reibzylinders 1 ist somit selbst dann noch gewährleistet, wenn sich die
Spannvorrichtung 5
lösen sollte.