DE1280243B - Verfahren zur Herstellung gesaettigter und ungesaettigter sekundaerer Fettamine - Google Patents
Verfahren zur Herstellung gesaettigter und ungesaettigter sekundaerer FettamineInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C209/00—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton
- C07C209/44—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of carboxylic acids or esters thereof in presence of ammonia or amines, or by reduction of nitriles, carboxylic acid amides, imines or imino-ethers
- C07C209/48—Preparation of compounds containing amino groups bound to a carbon skeleton by reduction of carboxylic acids or esters thereof in presence of ammonia or amines, or by reduction of nitriles, carboxylic acid amides, imines or imino-ethers by reduction of nitriles
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES jmWWSl· PATENTAMT
Int. Cl.:
Deutsche KI.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C 07 c
BOIj
12 ο-19/03
12 g-11/00
12q-3
P 12 80 243.6-42 (F 49657)
9. Juli 1966
17. Oktober 1968
Für die Herstellung von gesättigten und ungesättigten sekundären Aminen sind verschiedene Verfahren
bekannt, die aber zumeist diskontinuierlich arbeiten. Sie beruhen zum Teil auf der amidierenden
Hydrierung von Amin-Aldehyd-Gemischen (Houben—Weyl,
»Methoden der organischen Chemie«, 3. Auflage, Bd. 11/1, S. 604). Für längerkettige
Fettamine ist diese Reaktion jedoch kaum anwendbar, da die dafür benötigten langkettigen Aldehyde
schwer zugänglich sind. Im Laboratoriumsmaßstab verwendet man deswegen die Methode der katalytisch
angeregten Ammoniak-Abspaltung aus primären Aminen. Diese Reaktion ist drucklos in
organischen Lösungsmitteln durchführbar (An. 644, 23, 1961). Auch die Umsetzung von Alkylchloriden
oder höheren Alkoholen mit Aminen bleibt auf den Labormaßstab beschränkt.
In der Technik dagegen versucht man in einem einstufigen Verfahren Nitrile zu sekundären Aminen
zu hydrieren. So werden z. B. nach der deutschen Patentschrift 963 518 gesättigte wie ungesättigte
Fettnitrile mit den bekannten Kupfer-Chrom-Katalysatoren von Ad kin s in Gegenwart von Wasserstoff
chargenweise in sekundäre Fettamine übergeführt. Dabei ist der prozentuale Anteil an sekundärem
Amin im Endprodukt weitgehend von dei Reaktionszeit abhängig. Gemäß Beispiel 11 liegt die
Raum-Zeit-Ausbeute im halbtechnischen Maßstab bei etwa 60 g Amin/1 Hochdruckraum und Stunde.
Der Kontakteinsatz beträgt bei den einzelnen Beispielen 1,5 bis 3%.
Ebenso erhält man in diskontinuierlicher Fahrweise sekundäre Fettamine gemäß der französischen
Patentschrift 1178 832, indem man Nitrile und/odei primäre Amine in Gegenwart von Raney-Nickel als
Katalysator bei erhöhten Temperaturen und Drücken mit Wasserstoff behandelt. Zwar sind hier die Reaktionszeiten
gegenüber dem Verfahren nach dei deutschen Patentschrift 963 518 um die Hälfte verkürzt;
jedoch werden keinerlei Angaben über die Ausbeute an sekundären Aminen und Gesamt-Aminen
gemacht. In der Beschreibung (S. 2, Abs. 2) findet sich unter anderem der Hinweis, daß an Stelle
von Raney-Nickel auch Kupfer-Chrom-Katalysatoren verwendet werden können; die handelsüblichen
tablettierten Adkins-Kontakte sind jedoch für die kontinuierlich durchgeführte Festbett-Reaktion
ungeeignet. Infolge des starken Kontaktabtriebs sind sie nur gering belastbar und zeigen auch gegenüber
den Kupfer-Kontakten auf Silicagel-Basis eine geringere spezifische Hydrieraktivität.
Schließlich ist durch die deutsche Patentschrift
Verfahren zur Herstellung gesättigter und
ungesättigter sekundärer Fettamine
ungesättigter sekundärer Fettamine
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
6000 Frankfurt
vormals Meister Lucius & Brüning,
6000 Frankfurt
Als Erfinder benannt:
Dr. Hans Oberrauch, Flix, Tarragona (Spanien);
Dr. Walter Fröhlich,
Dr. Horst Lewinsky, 8261 Burgkirchen
510439 auch ein kontinuierliches Verfahren zur
ao Herstellung von Gemischen sekundärer und tertiärer Amine bekanntgeworden, das allerdings von primären
Aminen ausgeht und diese bei 200 bis 300° C über Kupfer- oder Kobalt-Katalysatoren leitet, die
auf Bimsstein aufgetragen sind. Die Nachteile dieses Verfahrens bestehen aber darin, daß die dabei erhaltenen
Gemische bis zu 28% tertiäre Amine enthalten, die bei der Weiterverarbeitung der sekundären
Fettamine, z. B. zu quaternären Ammoniumverbindungen, unerwünscht sind und daß man
außerdem zweistufig arbeiten muß, d. h. zunächst aus Nitrilen primäre Amine herstellt, die dann in
der zweiten Stufe unter Ammoniak-Abspaltung in sekundäre Amine übergeführt werden.
Demgegenüber wurde nun gefunden, daß man in technisch einfacher Weise Fettnitrile in einem einstufigen
Verfahren mit hoher Ausbeute bei geringem Anfall an unerwünschten Nebenprodukten zu sekundären
Fettaminen hydrieren kann.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung aliphatischer, gesättigter und ungesättigter sekundärer Fettamine durch Hydrierung der entsprechenden Fettsäurenitrile mit 8 bis 22 C-Atomen im Molekül bei gleichzeitiger Ammoniakabspaltung in Gegenwart eines Kupfer-Chrom-Katalysators, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Nitrile bei Temperaturen von 80 bis 250° C, vorzugsweise von 140 bis 200° C, und bei Drücken von 30 bis 200 atü zusammen mit Wasserstoff über einen fest eingebauten abriebfesten Kupfer-Chrom-Katalysator auf Kieselgel leitet, wobei der Katalysator 20 bis 30 %> Kupfer, 0,5 bis 3°/o Chrom und 0,5 bis 2% eines Alkalimetalls auf
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung aliphatischer, gesättigter und ungesättigter sekundärer Fettamine durch Hydrierung der entsprechenden Fettsäurenitrile mit 8 bis 22 C-Atomen im Molekül bei gleichzeitiger Ammoniakabspaltung in Gegenwart eines Kupfer-Chrom-Katalysators, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Nitrile bei Temperaturen von 80 bis 250° C, vorzugsweise von 140 bis 200° C, und bei Drücken von 30 bis 200 atü zusammen mit Wasserstoff über einen fest eingebauten abriebfesten Kupfer-Chrom-Katalysator auf Kieselgel leitet, wobei der Katalysator 20 bis 30 %> Kupfer, 0,5 bis 3°/o Chrom und 0,5 bis 2% eines Alkalimetalls auf
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einem weitporigen Kieselgel mit einer spezifischen Oberfläche von 250 bis 350 m2/g als Träger besteht.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird kontinuierlich in einer Hydrierapparatur durchgeführt, bei dei
der Katalysator fest eingebaut ist und der Wasserstoff im Kreis geführt wird.
Als Ausgangsmaterialien dienen Fettsäurenitrile, die man nach bekannten Verfahren aus Caprylsäure,
Caprinsäure, Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Arachinsäure, Behensäure odei
aus ihren Gemischen und aus Fettsäuren, wie sie direkt aus der Spaltung tierischer und pflanzlichei
Öle und Fette entstehen, wie Talgfettsäure, Cocosfettsäure, Ölsäure oder Sojaölsäure, erhält.
Als Katalysator für die Hydrierung dient ein Festbett-Kontakt. Der Kontakt enthält vorzugsweise
20°/o Kupfer, 0,8% Chrom und 1% Alkali. Seine Herstellung erfolgt nach bekannten Methoden, indem
man das Kieselgel mit einer wäßrigen Lösung thermisch zersetzbarer Verbindungen des Kupfers,
des Chroms und eines Alkalimetalls in den angegebenen Mengenverhältnissen tränkt und diese nach
erfolgter Trocknung durch Abrösten bei 400 bis 500° C in ihre Oxyde überführt. Anderenfalls schlägt
man die genannten Metalle in Form von Komplexverbindungen aus konzentrierter Ammoniaklösung
auf dem Träger nieder. Hier genügt dann eine Trocknung bei 200 bis 250° C. Der Kontakt wird
vor Beginn der Einspritzung der Fettsäurenitrile im Wasserstoffstrom bei 200 bis 300° C reduziert.
Der erfindungsgemäß verwendete Kupferkontakt ist sehr abriebfest und hat eine überraschend hohe
Lebensdauer. Sie beträgt bei einem Durchsatz von 500 bis 1000 g Nitril/1 Kontakt/Stunde mindestens
2 Monate. Der Kontaktverbrauch liegt daher mit 40 bis 80 g/100 kg Produkt äußerst niedrig.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet mit hoher Raum-Zeit-Ausbeute. Sie beträgt je nach Art
des eingesetzten Nitrils 500 bis 1000 g pro Liter Kontaktvolumen pro Stunde. Dabei erfolgt die Umsetzung
praktisch vollständig, so daß keinerlei Produkt zurückgeführt werden muß. Temperaturen und
Drücke während der Reaktion sind in weiten Grenzen variabel. Während für optimale Durchsätze im
allgemeinen Temperaturen von 170 bis 190° C erforderlich sind, gelingt es selbst bei 85 bis 110° C,
noch 100 g Nitril/1/h in Amin überzuführen. Bei relativ geringen Umsätzen arbeitet man bei Drücken
von 30 bis 80 atü; bei höheren Durchsätzen kann es aus Gründen der Wärmeabfuhr zweckmäßig sein,
Drücke von 100 bis 200 atü anzuwenden. Wesentlich ist, im Wasserstoff-Kreisgas jeweils einen bestimmten
Ammoniak-Partialdruck aufrechtzuerhalten, der etwa 3 bis 15% betragen soll, um die unerwünschte
Bildung von tertiären Aminen weitgehend zurückzudrängen. Der überschüssige Ammoniak
wird in einem Hochdruckabscheider bei 20° C aus dem Kreisgas entfernt. Bei optimalei
Reaktionsführung werden neben einem hohen Durchsatz Ausbeuten an sekundären Fettaminen
zwischen 85 und 95% erhalten; der Rest ist primäres und tertiäres Amin zu etwa gleichen Teilen.
Die auf diese Weise hergestellten sekundären Fettamine sind von heller Farbe und praktisch
wasserklar. Sie dienen unter anderem als Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Textilhilfsmitteln,
Desinfektionsmitteln und Antistatika.
Über 1900 ml des oben beschriebenen Kupfer-Kontaktes, die sich in einem Hochdruckrohr befinden,
läßt man bei einer Temperatur von 160° C und einem Druck von 50 atü Wasserstoff stündlich 570 g
Talgfettsäurenitril herabrieseln. Das Reaktionsgemisch wird über einen Hochdruckabscheider in
einen heizbaren, drucklosen Abscheider entspannt; Der größere Teil des bei der Reaktion entstehenden
Ammoniaks ist zunächst in dem Produkt gelöst und entweicht beim Entspannen. Der kleinere Teil wird
über dem Hochdruckabscheider entfernt.
Das entstandene Amingemisch enthält 7,5% primäres Amin, 90,5% sekundäres Amin und 2%
tertiäres Amin. Die Jodzahl des Gemisches beträgt 42.
In der gleichen Apparatur wie im Beispiel 1 setzt man bei einer Temperatur von 170° C und einem
Wasserstoffdruck von 100 atü stündlich 1140 g Sojaölsäurenitril durch. Das erhaltene Amingemisch enthält
6% primäres Amin, 88% sekundäres Amin und 6 % tertiäres Amin.
Die Jodzahl des Gemisches beträgt 72.
In einer halbtechnischen Anlage, deren Hochdruckofen mit 721 des oben beschriebenen Kupfer-Kontaktes
gefüllt ist, werden stündlich 72 kg Stearinsäurenitril bei einer Temperatur von 190° C und
einem Wasserstoffdruck von 200 atü eingespritzt. Es werden etwa 80 bis 100 Nm3/h Wasserstoff im Kreis
gefahren. Das praktisch wasserhelle Reaktionsprodukt enthält 5% primäres Amin, 87% sekundäres
Amin und 8% tertiäres Amin.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung aliphatischen gesättigter und ungesättigter sekundärer Fettamine durch Hydrierung der entsprechenden Fettsäurenitrile mit 8 bis 22 C-Atomen im Molekül bei gleichzeitiger Ammoniakabspaltung in Gegenwart eines Kupfer-Chrom-Katalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man die Nitrile bei Temperaturen von 80 bis 250° C, vorzugsweise von 140 bis 200° C, und bei Drücken von 30 bis 200 atü zusammen mit Wasserstoff über einen fest eingebauten, abriebfesten Kupfer-Chrom-Katalysator auf Kieselgel leitet, wobei der Katalysator 20 bis 30% Kupfer, 0,5 bis 3% Chrom und 0,5 bis 2% eines Alkalimetalls auf einem weitporigen Kieselgel mit einer spezifischen Oberfläche von 250 bis 350 m2/g als Träger besteht.
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