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Vorrichtung zur Begrenzung eines unter einem Bodenreaktionsfahrzeug
angeordneten Strömungsmittelkissens Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Begrenzung eines unter einem Bodenreaktionsfahrzeug angeordneten tragenden Strömungsmittelkissens,
mit einer Ringwand, die zwei undurchlässige Folien aufweist, die in ihrem unteren
Bereich einen spitzen Winkel einschließend miteinander verbunden sind und in ihrem
oberen Bereich am Fahrzeuggestell befestigt sind, und mit Füllorganen zur Füllung
des die beiden Folien voneinander trennenden Zwischenraumes mit einem unter Druck
stehenden Strömungsmittel.
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Ringwände der genannten Art, die dazu dienen, unter Bodenreaktionsplattformen
Vollkammer-Kissen zu begrenzen, sind im allgemeinen leicht konisch. Diese Form ist
beim Passieren auf der Erde befindlicher Hindernisse gut geeignet. Wenn sich das
Fahrzeug jedoch über eine unruhige Wasserfläche bewegt und der dynamische Druck
einer Welle größer ist als der Druck innerhalb der Ringwand, können starke Deformationen
der Ringwand entstehen, die den einwandfreien Betrieb des Fahrzeuges stören.
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Eine Möglichkeit zur Vermehrung der scheinbaren Steifigkeit einer
Ringwand oder zur Verkürzung der Zeit, die gebraucht wird, um im Falle einer Deformation
in die Ausgangsform zurückzukehren, besteht darin, der Ringwand eine verhältnismäßig
große Konizität zu geben. Aus einer solchen Formgebung ergibt sich jedoch bei einer
Behinderung der Ringwand eine Verkleinerung der Fläche und damit der Tragkraft des
Luftkissens, was ungünstig ist, ebenso gewisse Schwierigkeiten beim überwinden von
auf der Erde befindlichen festen Hindernissen. Im übrigen ist das einzige Mittel
zur Änderung der Spannung und damit der Steifheit der Ringwand eine Regelung des
Druckes des das Kissen bildenden Strömungsmittels, was sich aber auf die Tragkraft
des Kissens auswirkt.
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Bekannt (britische Patentschrift 939 869) ist ein Luftkissenfahrzeug
der eingangs genannten Gattung, bei dem die das Luftkissen begrenzenden Folien am
Fahrzeuggestell im Abstand voneinander befestigt und mit ihren unteren Rändern miteinander
verbunden sind, so daß der Fahrzeugboden und die beiden Folien einen im Querschnitt
dreieckigen Raum einschließen. Dieser Raum ist durch Zwischenwände unterteilt, die
zur Versteifung dienen sollen. In den Zwischenwänden sind größere Durchbrüche vorgesehen,
durch die hindurch alle Abteile miteinander verbunden sind, so daß in allen Abteilen
der gleiche Druck herrscht.
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Es ist auch bekannt (französische Patentschrift 1377 636),
eine Luftkissenbegrenzung in Form eines aufblasbaren Wulstes mit einem veränderlichen
Druck aufzublasen, um der Begrenzungswand eine variable Steifigkeit zu geben. Der
Wulst ist im bekannten Fall in Umfangsrichtung nicht in einzelne Abteile unterteilt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs
genannten Gattung so auszubilden, daß bei der an sich bekannten Möglichkeit einer
Änderung der Steifheit durch Variierung des Aufblasdruckes zugleich eine gute Nachgiebigkeit
erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Folien
längs mehrerer Meridianebenen miteinander, einander berührend verbunden sind und
daß die Füllorgane zum Füllen des die Folien voneinander trennenden Zwischenraumes
mit einem unter Druck stehenden Strömungsmittel in an sich bekannter Weise während
des Betriebes des Fahrzeuges regelbar ausgebildet sind.
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Eine solche Ringwand kann durch Erhöhung des Aufblasdruckes steifer
gemacht werden, wobei dennoch gegenüber den bekannten Einrichtungen eine größere
Nachgiebigkeit erhalten bleibt. Diese Nachgiebigkeit ist durch die Verbindungsstellen
zwischen den Folien gegeben, da an diesen Stellen die durch Aufblasen erzielte Versteifung
nicht wirksam ist. Dies ermöglicht es, der Ringwand die erwünschte Versteifung zu
geben, wobei dennoch eine Nachgiebigkeit
gegen Stöße erhalten bleibt,
die beim Auftreffen auf Hindernisse entstehen. Hierdurch werden die Stöße gegenüber
dem Fahrzeuggestell gedämpft.
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Die Erfindung gestattet es, bei nicht unterbrochenen Nähten längs
einer Meridians dichte Abteile zu bilden und gewissen Teilen der Wände durch Änderung
des Aufblasdruckes eine größere öder geringere Steifigkeit zu geben als anderen
Teilen. Auf diese Weise ist es möglich, der Wand vorne eine größere Steifigkeit
als hinten zu geben, was das Freikommen von Hindernissen erleichtert, die in das
Innere der Ringwand eingedrungen sind.
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Die beiden Folien können in ihrem oberen Bereich ebenfalls miteinander
verbunden sein. Um die Wände nach einer Beschädigung leicht auswechseln zu können,
ist es von Vorteil, die Folien mittels eines Reißverschlusses am Fahrzeug zu befestigen.
Zur Abdichtung des Reißverschlusses kann ein dichter, am Fahrzeug befestigter Lappen
dienen; der im Inneren der Ringwand angeordnet ist und den Reißverschluß überdeckt.
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In der folgenden Beschreibung wird die Erfindung an Hand der Zeichnung
näher erläutert.
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F i g. 1 und 2 zeigen im senkrechten und waagerechten Schnitt (in
letzterem mit Blickrichtung von oben) einen Teil eines Fahrzeuges, das von einem
Luftkissen gestützt wird, welches von einer Ringwand gemäß der Erfindung umgeben
ist; F i g. 3 und 4 zeigen in größerem Maßstab zwei Arten der Befestigung der Ringwand
an der Plattform.
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Die Plattform ist mit der Bezugszahl l gekennzeichnet. Die insgesamt
mit 2 bezeichnete Ringwand begrenzt ein Luftkissen oder ein anderes Strömungsmittelkissen,
in dem der Druck mittels eines Kompressors, z. B. eines Ventilators 3, aufrechterhalten
wird und der zwischen dem Boden 4 und dem unteren freien Rand 2 a dieser Ringwand
entweichen kann. Diese Ringwand hat im Grundriß gesehen eine Kreisform. Die Ringwand
ist aber auch auf andere Formen, die naturgemäß von der Grundrißform derjenigen
Mittel abhängen, die zur Fixierung der Ringwand an der Plattform mittels deren oberem
Rand dienen, anwendbar.
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Die Ringwand 2 ist aus zwei Folien 2 b, 2 c,
nämlich einer äußeren und einer inneren Folie gebildet, welche Folien aus jedem
undurchlässigen Material bestehen können und vorzugsweise undehnbar sind. Ein Textilgewebe
aus Synthetikfaser, das mit einem Gummiüberzug imprägniert ist, ist für diesen Zweck
besonders gut geeignet. Die Folien 2 b und 2 c sind in ihrem unteren Teil längs
einer Linie 5 einen spitzen Winkel einschließend miteinander verbunden, die parallel
zum freien Rand 2 a der Ringwand verläuft; die Verbindung ist beispielsweise durch
eine Naht oder eine Klebeverbindung vorgenommen. Ver Teil 2 d des zwischen
der Naht 5 und dem Rand 2 a gelegenen Teiles ist entweder durch Verlängerung
mindestens einer der Folien oder durch ein angestücktes Teil aus einem besonders
abriebfesten Material gebildet. Die Folien 2 b, 2 c sind oben miteinander verbunden
(17! g. 1 und 2), beispielsweise durch eine Naht (F i g. 4).
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Der zwischen den beiden Folien eingeschlossene Raum wird unter einem
Druck gehalten, der durch den Druck eines gasförmigen oder eventuell auch flüssigen
Strömungsmittels bestimmt ist. In! ersteren Fall genügt es z. B., diesen Raum über
einen Kanal 7 mit einer mit kompriritierter Luft oder komprimiertem Gas gefüllten
FlaNeht, die mit einem Druckreduzierventil8 ausgerüstet ist, zu verbinden. Die Regelung
des Druckreduzierventils, mit dem auch ein in das Freie abblasendes Sicherheitsventil
verbunden sein kann, gestattet während des Betriebes des Fahrzeuges eine willkürliche
Regelung des Druckes zwischen den Folien. Der Fahrzeugführer kann auf diese Weise,
z. B. die Ringwand bzw. die Ringwände steifer machen, wenn das Fahrzeug über stark
bewegtes Wasser fährt. Außerdem ist eine steife Ringwand günstig für die Dämpfung
eventueller Vertikalschwingungen des Fahrzeuges.
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Die Folien werden längs mehrerer Meridianebenen miteinander, einander
berührend verbunden.
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Gemäß den F i g. 1 und 2 sind diese Verbindungsstellen auf einfache
Weise durch unterbrochene Nähte 10 gebildet. Diese Verbindungsstellen geben
der aufgeblasenen Ringwand ein geripptes Aussehen, behindern aber nicht den Durchgang
des aufblasenden Strömungsmittels von einem Abteil zum benacW harten Abteil.
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Durch die Rippung wird die erwünschte Gesamtsteifigkeit erzielt und
dennoch eine ausreichende Nachgiebigkeit erhalten, da die Versteifung durch Aufblasen
des Zwischenraumes zwischen den Folien an den Nahtstellen nicht wirksam ist.
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Die F i g. 3 und 4 zeigen. in größerem Maßstab zwei Befestigungsarten
zur efestigung der miteinander vereinigten Folien 2 b, 2 e. Es versteht sich von
selber, daß man auf gleiche Weise die Folien einzeln so befestigen kann.
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Gemäß F i g. 3 hat die Plattform längs eines die Grundrißform der
Ringwand bestimmenden -Randes an ihrer Unterseite einen nach unten vorspringenden
Rand 12. Dieser Rand ist beispielsweise der Schenkel eines Winkeleisens, das unter
der Plattform auf irgendeine gebräuchliche Art und Weise befestigt ist, z. B. durch
Kleben. Die Folien 2 b und 2 c sind gegeneinandergelegt und mittels eines Bandes
13 und in regelmäßigen Abständen angeordneter Schraubenbolzen 14 fest gegen
den Rand 12 gezogen. Die Folie 2 b hat eine Verlängerung, 2 e, die über das
Band 13 geschlagen und an der Folie 2 c festgeklebt ist.
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Um die Demontage und das Auswechseln einer Ringwand zu erleichtern;
kann man gemäß der Variante nach F i g. 4 die Folien 2 b und 2 c bei 6 zusammennnähen
und mittels eines Reißverschlusses 15 befestigen. Die obere Hälfte dieses Reißverschlusses
ist fest mit einem flexiblen und undurchlässigen Band 16 verbunden, das einerseits
am Rand 12 befestigt ist. Innerhalb des Bandes 16 ist ein am Rand 12 befestigter
dichter Lappen 17 angebracht, der für den Fall gebraucht wird, daß der Reißverschluß
15 für das im Kissen verwendete Strömungsmittel durchlässig ist. Der im Inneren
des Kissens herrschende Druck drückt in diesem Fall den Lappen gegen das Band 16.