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Spannvorrichtung für Bänder aus Papier, Kunststoff, Textilien od.
dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für Bänder aus Papier,
Kunststoff, Textilien od. dgl., die insbesondere zur Verwendung an einem Verschnürgerät
bestimmt ist.
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Die bekannten Verschnür- oder Verschluß geräte sind mit als Bandspanner
bezeichneten Spannrollen versehen, in die das zu spannende Bandende eingelegt und
die beispielsweise mittels eines Ratschenhebels gedreht werden, wodurch das Bandende
festgehalten und bei einer weiteren Drehung der Spannrolle das um das zu verschnürende
Paket herumgelegte Band straff gezogen wird.
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Diese bekannten Spannvorrichtungen haben den Nachteil, daß mindestens
eine halbe Umdrehung der Spannrollen erforderlich ist, ehe das Bandende vom gespannten
Band überrollt wird und sich hierdurch festzieht. Derartige Spannvorgänge benötigen
deshalb verhältnismäßig viel Zeit zum Spannen des Bandes.
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Es ist darüber hinaus bereits bekannt, die Spannvorrichtung als einen
Ring auszubilden, der auf der mit dem Ratschenhebel zusammenarbeitenden Welle in
axialer Richtung unverschiebbar und in Umfangsrichtung um einen bestimmten Betrag
verdrehbar angeordnet ist (deutsches Patent 1 205 896). Bei dieser Ausbildung sind
das Wellenende und der Außenkranz des Ringes mit quer zur Achsrichtung verlaufenden
Schlitzen versehen, und der innere Durchmesser des Außenkranzes ist um eine Bandstärke
größer als der Außendurchmesser des Wellenendes, so daß sich das Band bei einer
Verdrehung der Welle gegenüber dem Ring infolge der gegeneinander verschobenen Schlitze
zwischen dem Ring und der Welle festzieht. Diese Spannvorrichtung hat jedoch den
Nachteil, daß Knicke im Bandende entstehen und einige Geschicklichkeit erforderlich
ist, das Bandende nach dem Spannvorgang aus der Spannvorrichtung herauszunehmen.
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Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Spannvorrichtung für
Bänder aus Papier, Kunststoff, Textilien od. dgl. mit einem an einer Welle angeordneten,
drehbaren Wickelkopf zum Festhalten des Bandes zu schaffen, mit der bereits unmittelbar
nach Beginn der Drehung des Wickelkopfes ein sicheres Spannen des Bandendes erzielt
wird und die sogleich nach Lösen der Bandspannung nach vollendetem Spannvorgang,
beispielsweise durch ein leichtes Zurückdrehen des Wickelkopfes ein einfaches und
schnelles Herausnehmen des im Wickelkopf festgehaltenen Bandteiles gestattet, ohne
daß Knicke oder andere Beschädigungen an diesem Bandteil auftreten.
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Zu diesem Zweck wird mit der Erfindung vor-
geschlagen, auf dem Wickelkopf
zwei parallel zur Welle liegende Bolzen symmetrisch anzuordnen, auf denen je eine
Spannbacke drehbar gelagert ist, deren einander zugekehrte ebene Spannflächen bei
spiegelbildlicher Lage der Spannbacken einen Abstand von drei- bis vierfacher Bandstärke
besitzen.
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Bei der erfindungsgemäß ausgebildeten Spannvorrichtung wird das zwischen
die Spannbacken eingelegte Band bereits unmittelbar nach dem ersten Verdrehen des
Wickelkopfes festgespannt, da es von den Spannflächen der Spannbacken sofort auf
der gesamten Fläche festgehalten wird, sobald die Spannbacken sich relativ zueinander
und gegenüber ihrem Bolzen geringfügig bewegt haben. Das Spannen erfolgt somit unmittelbar
nach der ersten Drehbewegung der Welle. Andererseits wird die Spannkraft sofort
aufgehoben, sobald die Spannung des Bandes nachläßt, was beispielsweise durch ein
geringfügiges Zurückdrehen der Welle erfolgen kann. In diesem Zustand ist das Bandende
ohne jede Schwierigkeit von den Spannbacken seitlich abziehbar.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die Spannbacken
mit kreissegmentförmigem Querschnitt ausgebildet. Zur Erleichterung des Einlegens
des Bandendes wird weiterhin vorgeschlagen, die Außenkanten der Spannflächen trichterförmig
abzuschrägen. Um mit Sicherheit Beschädigungen am einzuspannenden Bandstück zu vermeiden,
wird weiterhin vorgeschlagen, die Zugkante der Spannbacken abzurunden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Spannvorrichtung, wobei der
besseren Übersichtlichkeit wegen eine Spannbacke vom Bolzen abgenommen wurde, Fig.
2 eine Draufsicht auf die Spannvorrichtung mit trichterförmig abgeschrägten Außenkanten
der Spannflächen, F i g. 3 eine Stirnansicht der Spannvorrichtung mit abgerundeten
Zugkanten der Spannbacken,
Fig. 4 bis 7 eine schematische Darstellung
des Spann- und Lösevorganges.
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Die Spannvorrichtung besteht in bekannter Weise aus einem Wickelkopf
1, der an einer Welle 2 angeordnet ist, die in irgendeiner Weise in der einen Richtung
zum Spannen und in der Gegenrichtung zum Lösen des Bandes gedreht wird. Diese Drehbewegung
kann beispielsweise mittels eines Ratschenhebels erzeugt werden, wie dies schematisch
in den F i g. 4 bis 7 angedeutet ist.
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Auf dem Wickelkopf 1 sind parallel zur Achse der Welle 2 und symmetrisch
zur Mittelebene des Wickelkopfes 1 zwei Bolzen 3 angeordnet, auf denen je eine Spannbacke
4 drehbar gelagert ist. Diese Spannbacken 4 sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel
mit kreissegmentförmigem Querschnitt ausgebildet und besitzen einander zugekehrte
ebene Spannflächen 5.
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Wenn sich die Spannbacken 4 in spiegelbildlicher Lage auf den Bolzen
3 befinden, besteht zwischen ihnen ein Abstand von drei- bis vierfacher Stärke des
zu spannenden Bandes 8. Das Band 8 kann also leicht in den durch die Spannflächen
5 der Spannbacken 4 gebildeten Schlitz eingelegt werden. Zur Erleichterung dieser
Einlegearbeit können die Außenkanten 6 der Spannflächen5 trichterförmig abgeschrägt
sein, wie dies in F i g. 2 dargestellt ist.
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Nachdem das Ende des Bandes 8 zwischen die Spannflächen 5 der Spannbacken
4 eingelegt wurde, wird gemäß F i g. 4 der Wickelkopf 1 in Richtung des Pfeiles
verdreht. Hierbei verdrehen sich die Spannbacken 4 auf ihren Bolzen 3 bis sie das
Band 8 fest zwischen sich einklemmen. Da der Spalt zwischen den Spannflächen 5 der
Spannbacken 4 lediglich die drei- bis vierfache Bandstärke besitzt, erfolgt ein
Festklemmen des Bandes 8 sofort nach Beginn der Drehbewegung. Gemäß F i g. 5 und
6 erfolgt anschließend ein Aufwickeln des Bandes 8 auf dem Wickelkopf 1, so daß
das um ein nicht dargestelltes Paket herumgelegte Band straff gezogen wird. Im straff
gezogenen Zustand erfolgt sodann die Befestigung des Bandes.
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Wenn nunmehr das zwischen den Spannflächen 5 der Spannbacken 4 festgeklemmte
Bandstück nach
vollendetem Verschnürvorgang herausgenommen werden soll, ist es lediglich
erforderlich, den Wickelkopfl gemäß Fig.7 geringfügig in Richtung des Pfeiles zurückzudrehen,
so daß sich Band 8 lockert.
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In dieser Stellung gemäß Fig.7 lassen sich die Spannbacken 4 leicht
derart verdrehen, daß das um sie herumgeschlungene Bandstück seitlich herausgezogen
werden kann. Es ist hierbei wiederum nur eine geringe Verdrehung der Spannbacken
4 notwendig, um den zum Herausziehen erforderlichen Spalt zwischen den Spannflächen
5 zu erhalten.
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Damit das zwischen den Spannbacken 4 eingespannte Band 8 keine Beschädigungen
erleidet, insbesondere nicht geknickt wird, können die Zugkanten 7 gemäß F i g.
3 abgerundet werden.