DE1278168B - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schmelzkaese - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von SchmelzkaeseInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES #l# PATENTAMT
Int. Cl.:
AUSLEGESCHRIFT
AOIj
Deutsche Kl.: 45 g-27/04
Nummer: 1278 168
Aktenzeichen: P 12 78 168.9-23 (St 23237)
Anmeldetag: 21 Januar 1965
Auslegetag: 19. September 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Schmelzkäse, bei dem Rohkäse zerkleinert
und der zerkleinerte Rohkäse durch Einbringen von Heizdampf in diesen erwärmt wird, und eine Vorrichtung
zum Durchführen dieses Verfahrens, bestehend aus einem oben mit einem Deckel verschließbaren
und mit Einlassen für Heizdampf versehenen Schmelzkessel, in dem eine rotierend angetriebene,
zentral im Schmelzkessel angeordnete vertikale Welle vorgesehen ist, mit der Werkzeuge drehfest verbunden
sind, die gegenüber ihrer Umlaufrichtung angestellt sind.
Alle bisher bekanntgewordenen Vorrichtungen gehen von der angeblichen Notwendigkeit aus, für
die Rohware einen Vorzerkleinerer vorzusehen. Die Beschaffenheit des zur Herstellung von Schmelzkäse
verwendeten Naturkäses ist im Durchschnitt zähfest bis hart und an den Randzonen äußerst hart. Im
günstigsten Fall hat die Rohware die Größe von kantigen oder runden Brotlaiben und ein Gewicht ao
von etwa 4 kg. Darüber hinaus finden aber auch radgroße Käse von 60 bis 80 kg Gewicht und auch tonnenförmige
von etwa 20 kg Gewicht Verwendung.
Bisher war es erforderlich gewesen, diese Rohware vorzubrechen, um sie überhaupt einem Vorzerkleinerer
zuführen zu können. Da in der Regel die durch diesen erzielte Feinheit der Rohware für eine Schmelzung
noch nicht ausreichend war, wurde das vorzerkleinerte Gut noch durch eine Feinstzerkleinerungsanlage,
z. B. einen Walzenstuhl, geführt. Das damit erreichte Produkt ist fast pastös und erst jetzt
schmelzbar. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß beim Schmelzen von gröberem Rohkäse die größeren
Teile desselben nicht vollständig schmelzen und in dem geschmolzenen Endprodukt sogenannte Spickel
bilden, deren Aussehen dunkler und glasiger ist als das der Masse jenes Schmelzkäses, der aus vollständig
geschmolzenen Rohkäseteilchen besteht.
Letzteres ist somit nicht nur vom Optischen her nicht einwandfrei, sondern es erfährt zusätzlich eine
bakteriologisch negative Beeinflussung, da die Spickel nicht restlos aufgeschlossen sind.
Die Schmelzzeiten können zur Auflösung dieser Teilchen nicht willkürlich verlängert werden, da
dann das Eiweißgefüge des Käses negativ beeinflußt werden kann, und lange Schmelzzeiten darüber
hinaus unwirtschaftlich sind.
Deshalb wurde bisher der vorherigen, getrennten Zerkleinerung und Aufbereitung des Rohkäses, bevor
dieser dem eigentlichen Schmelzprozeß zugeführt wurde, besondere Aufmerksamkeit gewidmet.
Der entsprechend vorbereitete Käse gelangte dann Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen
von Schmelzkäse
Anmelder:
A. Stephan u. Söhne, 3250 Hameln
Als Erfinder benannt:
Fritz Otto,
Friedrich Wilhelm Renz, 3250 Hameln
schließlich in einen Schmelzkessel, in dem langsam umlaufende Rührwerkzeuge zur Bewegung der Schmelzmasse
vorgesehen waren. Die normale Schmelzdauer mit HiKe dieser bekannten Vorrichtungen beträgt in
der Regel 10 bis 20 Minuten. In der Fettstufe überdurchschnittlich eingestellte Sorten müssen die doppelte
Zeit bearbeitet werden oder aber zusätzlich und separat durch einen Homogenisator laufen, um den
Qualitätsanforderungen zu genügen.
Bei einer vorbekannten Ausführungsform wird der Käse zuerst einer Zerkleinerungsvorrichtung zugeführt,
die aus einem hydraulisch zu betätigenden Preßstempel und einer Reibscheibe besteht. Letztere
soll den auf ihre Oberfläche gepreßten Käse zerreiben und durch an ihrem Umfang vorgesehene Spalte
in einen Schmelzbehälter abgeben. In letzterem laufen Rührwerkzeuge um, während die Erhitzung des Käses
über eine indirekte Beheizung erfolgt.
Bei einer anderen bekannten Vorrichtung zum Herstellen von Schmelzkäse gelangt die bereits vorzerkleinerte
Rohware über einen vom Schmelzzylinder separat gehaltenen Vorzerkleinerer in den Schmelzraum.
Die Zugabe der notwendigen Substanzen erfolgt über ein auf der Anlage montiertes, jedoch
ebenfalls separat vom Schmelzzylinder gehaltenes Dosiergerät. Die Umwälzung und Bewegung der
Masse zum Auslauf hin geschieht durch eine Förderschnecke. Während des Transportes wird Dampf
eingeblasen und somit die Schmelzung eingeleitet. Die als Schnecke ausgebildeten Werkzeuge dienen
lediglich zur Fortbewegung des Gutes und weisen demgemäß nur eine langsame Tourenzahl auf.
Die Nachteile einer getrennten Aufbereitung des Käses in einem Schneidwolf, einem Walzenstuhl und
einem Schmelzkessel liegen auf der Hand. Diese Aggregate erfordern einen verhältnismäßig hohen konstruktiven
Aufwand, einen großflächigen Raum zur Aufstellung und infolge ihrer drei gesonderten, auf-
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einander folgenden Arbeitsgänge insgesamt auch eine verhältnismäßig lange Arbeitsdauer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Nachteile zu vermeiden und ein Verfahren
und eine Vorrichtung zu dessen Durchführung zu entwickeln, mit deren Hilfe die Aufbereitungszeit
und dadurch die Herstellungskosten durch Vergrößerung der Maschinenkapazität wesentlich verringert
werden könnten.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung bei einem Verfahren zum Herstellen von Schmelzkäse,
bei dem Rohkäse zerkleinert und der zerkleinerte Rohkäse durch Einbringen von Heizdampf in diesen
erwärmt wird, dadurch gelöst, daß die Erwärmung gleichzeitig mit oder kurzzeitig nach dem Zerkleinerungsbeginn
erfolgt. Die Aufbereitung des Rohkäses und das Schmelzen desselben erfolgen also unter
Erwärmung in einem einzigen Arbeitsgang und in einer einzigen Vorrichtung.
Eine besonders zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens besteht aus einem
oben mit einem Deckel verschließbaren und mit Einlassen für Heizdampf versehenen Schmelzkessel, in
dem eine rotierend angetriebene, zentral im Schmelzkessel angeordnete vertikale Welle vorgesehen ist,
mit der Werkzeuge drehfest verbunden sind, die gegenüber ihrer Umlaufrichtung angestellt sind. Als
erfinderisch wird dabei angesehen, daß die Welle mit einer Drehzahl von 500 bis 3000 U/min umläuft,
die Werkzeuge sich etwa radial von der Welle erstrecken und in Umlaufrichtung derart angestellt
sind, daß ihre Vorderkante oberhalb der Hinterkante liegt.
Eine besonders intensive Umwälzung des Gutes ist dann gewährleistet, wenn die Werkzeuge mit der
sie tragenden Welle einen dem Boden des Schmelzkessels zugewandten Winkel von weniger als 90°
bilden.
Eine weitere Förderung der Umwälzung des Behälterinhaltes läßt sich durch einen an sich bekannten,
im Deckel des Schmelzkessels dreh- und feststellbar gelagerten Transportflügel erzielen, der in
dichtem Abstand an der Wandung des Schmelzkessels vorbeistreicht.
Eine schnelle Erwärmung des Käses wird erreicht, wenn die Austrittskanäle für den Dampf in an sich
bekannter Weise durch die Wandung des Schmelzkessels führen. Eine wesentliche Verkürzung der
Aufheizzeit wird jedoch dann erreicht, wenn die Austrittskanäle für den Dampf durch den Boden des
Schmelzkessels führen. Dabei sind als Austrittskanäle für den Dampf zweckmäßig radiale Nuten auf der
Unterseite einer dicht auf der Innenseite des Bodens des Schmelzkessels aufgesetzten Verteilerscheibe vorgesehen,
wobei die Nuten von einer gemeinsamen, an einer axialen Dampfzuführung angeschlossenen
Ausnehmung in der Unterseite der Verteilerscheibe ausgehen.
In einer vorteilhaften Ausbildung trägt der Schmelzkessel einen an sich bekannten Heiz- bzw.
Kühlmantel.
Das Arbeiten mit der neuen Maschine kann namentlich dann exakt und wirtschaftlich erfolgen,
wenn in an sich bekannter Weise in den Schmelzkessel ein Wärmefühler ragt, der auch zur Steuerung
der Maschine herangezogen werden kann.
Zusätzlich ist es empfehlenswert, in bekannter Weise für den Schmelzkessel, vorzugsweise auf seinem
Deckel, eine an sich bekannte Evakuierungsvorrichtung vorzusehen.
In einer vollkommenen Ausführungsform weist in bekannter Weise der Boden des Schmelzkessels eine
an sich bekannte und verschließbare Entleerungsöffnung auf, die an einer zu einer Füllmaschine fördernden
Pumpe anschließbar ist.
Die Bedienung der Vorrichtung wird erleichtert, wenn der Schmelzkessel in bekannter Weise in einem
ίο Rahmen kipp- und feststellbar gelagert ist.
An Hand der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung erläutert.
F i g. 1 zeigt einen durch einen Deckel 1 mit Hilfe eines Verschlußknebels 23 dicht verschließbaren aufrechtstehenden
Schmelzkessel 2, der um eine Achse 4 kippbar in einem Gestell 3 gelagert ist. Der Schmelzkessel
ist in seinen verschiedenen Kippstellungen durch einen Handhebel 5 stufenlos feststellbar.
Auf den Boden 6 ist eine Verteilerscheibe 7 dicht aufgesetzt, die auf der Unterseite eine Ausnehmung 8
aufweist. In diese mündet eine zur Verteilerscheibe 7 axiale Dampfzuführung 9, während sie an ihrer unteren
Randfläche nutenartige und radial oder etwa radial gerichtete Austrittskanäle 10 verhältnismäßig
engen Querschnitts aufweist (Fig. 2).
Zentrisch im Schmelzkessel 2 ist eine schnell umlaufende vertikale Welle 11 eines Motors 25 angeordnet,
die Schneid- oder Mischwerkzeuge 12 trägt. Letztere liegen verhältnismäßig dicht über dem
Boden 6 und sind in Umlaufrichtung angestellt. Im Ausführungsbeispiel sind sie außerdem in Richtung
zur Wandung des Schmelzkessels 2 geneigt. Gemäß Fig. 3 weisen sie Sichelform auf.
Wie die Zeichnung erkennen läßt, ist der Deckel 1 bei 24 angelenkt und trägt an seiner Unterseite
einen Transportflügel 13, der durch eine Handkurbel 14 oder auch durch einen Motor 15 in Umlauf versetzt
oder auch festgestellt werden kann. Außerdem ist aus F i g. 1 zu ersehen, daß der Schmelzkessel 2
mit einem Heiz- bzw. Kühlmantel 16 versehen ist und einen Wärmefühler 17 in Form eines Thermometers
und/oder eines Thermostaten trägt. Auf den Deckel 1 ist eine Evakuiervorrichtung 18 montiert. Mit ihrer
Hilfe kann die in vielen kleinen Hohlräumen des Schmelzgutes eingeschlossene Luft leicht abgeführt
werden. Mit 26 ist ein Schalterkasten bezeichnet.
In F i g. 4 ist eine andere Ausführungsform dargestellt.
Danach weist der Boden 6 eine mit einem Schnellverschluß 19 versehene Entleerungsöffnung
20 auf, die sich über eine Pumpe 21 an eine nicht dargestellte Füllmaschine anschließen läßt. Schließlich
kann die Vorrichtung nach der Erfindung mit einem Wasseranschluß 22 ausgestattet sein.
Der zu verarbeitende Naturkäse wird, gegebenenfalls zugleich mit den erforderlichen Zutaten, in den
Schmelzkessel2 gefüllt, worauf der Deckeil dicht verschlossen wird. Versetzt man nunmehr die Welle
11 in schnelle Umdrehung, so wird das aufgegebene Gut gegen den Boden 6 des Schmelzkessels 2 gepreßt,
von hier aus an der Wand hochgeführt, von wo es dann unter dem Einfluß des nachdrängenden
Gutes in den Werkzeugbereich zurückfällt. Dieser Vorgang kann durch den Transportflügel 13 den jeweiligen
Wünschen und Verhältnissen entsprechend gesteuert werden.
Während des Betriebes der Vorrichtung kann der Transportflügel 13 leer mit dem durch die Werkzeuge
12 in Umlauf gesetzten Gut umlaufen. Soll der
Mischeffekt jedoch verstärkt werden, so kann der Transportflügel 13 mit Hilfe der Handkurbel 14 oder
aber über den Motor 15 zusätzlich in Umdrehung versetzt oder mit der Handkurbel 14 festgehalten
werden. Dadurch wird die zu verarbeitende Masse von der Behälterwandung weg zur Mitte des
Schmelzkessels 2 bewegt und den Werkzeugen 12 zugeführt.
Gleichzeitig mit dem Zerkleinerungsvorgang oder je nach den Verhältnissen auch etwas später kann
durch die Austrittskanäle 10 Dampf in den Schmelzkessel und damit in das Gut eingeführt werden.
Dadurch wird praktisch noch während des Zerkleinerns das Schmelzen des Gutes bewirkt. Dieser Vorgang
läßt sich durch eine zusätzliche Wärmezufuhr aus dem Heizmantel 16 unterstützen. Der dem
Schmelzkessel 2 zugeführte Dampf kann das vorhandene Vakuum aufheben oder aber, wiederum je
nach den gewählten Voraussetzungen, im Schmelzkessel einen Überdruck erzeugen. Unter den letzte- ao
ren Verhältnissen sind verhältnismäßig hohe Temperaturen erreichbar, wie sie zum Erreichen einer
Sterilisation erwünscht bzw. sogar erforderlich sind. Um diese Temperaturen jedoch nach dem Schmelzvorgang
wieder herabsetzen zu können, kann man as durch den Wasseranschluß 22 Kühlwasser zuführen
und/oder den Behälterinhalt der Wirkung eines in den Mantel 16 einzuführenden Kühlmittels unterwerfen.
Das ganze Verfahren wird somit in einem einzigen Arbeitsgang in einer einzigen Maschine und
in einer kurzen Zeitspanne von nur noch 3 Minuten durchgeführt. Das fertige Gut läßt sich entweder
durch Kippen des Schmelzkessels 2 bei geöffnetem Deckel 1 oder aber durch die Entleerungsöffnung 20
nach Lösen des Schnellverschlusses 19 entleeren.
Neben der starken Reduzierung der Herstellungszeit wurde gleichzeitig eine große Reduzierung des
Raumbedarfs erreicht, der nur noch etwa dem zwanzigsten Teil des für eine derartige Vorrichtung
bisher erforderlichen Platzes entspricht.
Zu diesen Vorteilen kommt noch eine mit den bisherigen Maschinen nur schwer oder gar nicht zu
erzielende Homogenität des fertig verarbeiteten Gutes, das auf Grund der extrem kurzen Aufbereitungszeit
zusätzlich noch eine bakteriologisch bessere Qualität als die herkömmlichen Waren aufweist.
Wesentlich für diese erzielten Vorteile sind die hohen Umdrehungszahlen der Werkzeuge, die bis zu
3000 U/min betragen können. Dabei führt der An-Stellwinkel der Werkzeuge zu einer zusätzlichen,
gegen den Boden 6 des Schmelzkessels 2 gerichteten Druckwirkung, durch die das in dem Schmelzkessel
zirkulierende Gut im Zentrum gegen den Boden beschleunigt wird. Diese Anordnung hat, abgesehen
von der Erhöhung der Umwälzgeschwindigkeit und somit der Verbesserung des Wirkungsgrades bezüglich
der Gleichmäßigkeit des Gutes, den besonderen Vorteil, daß das zu schmelzende Gut intensiver und
unter höherer Geschwindigkeit an den Boden 6 des Schmelzkessels 2 angeordneten Austrittskanälen 10
für den Heizdampf vorbeigeführt wird.
Ähnlich gestaltete Werkzeuge haben sich auch bereits in Kuttern für Fleisch od. dgl. bewährt.
Die neuartige Dampfzufuhr bewirkt eine weitere Herabsetzung der Aufbereitungszeit. Bei den vorbekannten
Ausführungsformen wird der Heizdampf in der Regel durch den Deckel eingeblasen, wobei
er nur wenig oder gar nicht in die zu schmelzende Masse eindringt. Ein amerikanischer Lösungsvorschlag
enthält die Anregung, den Heizdampf von oben über Düsen in Furchen einzublasen, die durch
vertikal angeordnete, auf einer Kreisbahn umlaufende Werkzeuge in der Käsemasse gezogen werden.
Zwar gelangt der Heizdampf bei dieser Lösung bereits tiefer in die Käsemasse hinein, gemäß der
vorliegenden Erfindung jedoch wird der Dampf zum direkten Wärmeaustausch von unten direkt in die
Käsemasse eingeblasen, um auf diese schockartig zu wirken und dadurch ihre Schmelzgeschwindigkeit
zusätzlich zu erhöhen. Da der Heizdampf hierbei die Käsemasse von unten nach oben durchströmt,
kann er seine Wärme vollständig abgeben. Es ist auch ersichtlich, daß der Wärmeaustausch und damit
die Schmelzgeschwindigkeit um so größer ist, je schneller und intensiver die zu schmelzende Masse
an dem Dampfstrahl vorbeigeführt wird.
Diese letzte Erkenntnis hat auch dazu geführt, die Austrittskanäle gemäß der Erfindung durch radiale
Nuten zu bilden, die vom Mittelpunkt der Verteilerscheibe? ausgehen. Hierdurch kann der austretende
Dampf die sich im Umlauf befindende Masse auf Grund seiner Ausströmenergie zusätzlich beschleunigen
und somit die oben geschilderten Vorteile weiterhin erhöhen.
Versuchen haben ergeben, daß die durch diese Anordnung erzielbare direkte Wärmeübertragung so
groß ist, daß ihr gegenüber der Effekt der mit Hilfe eines Heizmantels erzielten indirekten Wärmeübertragung
vernachlässigbar klein ist. Durch das Weglassen eines derartigen Mantels kann daher die Vorrichtung
weiterhin verbilligt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zum Herstellen von Schmelzkäse, bei dem Rohkäse zerkleinert und der zerkleinerte
Rohkäse durch Einbringen von Heizdampf in diesen erwärmt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erwärmung gleichzeitig mit oder kurzzeitig nach dem Zerkleinerungsbeginn erfolgt.
2. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, bestehend aus einem oben
mit einem Deckel verschließbaren und mit Einlassen für Heizdampf versehenen Schmelzkessel,
in dem eine rotierend angetriebene, zentral im Schmelzkessel angeordnete vertikale Welle vorgesehen
ist, mit der Werkzeuge drehfest verbunden sind, die gegenüber ihrer Umlaufrichtung angestellt
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Welle (11) hochtourig, vorzugsweise mit einer
Drehzahl von 500 bis 3000 U/min umläuft, die Werkzeuge (12) sich etwa radial von der Welle
(11) erstrecken und in Umlaufrichtung derart angestellt sind, daß ihre Vorderkante oberhalb der
Hinterkante liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (12) mit der sie
tragenden Welle (11) einen dem Boden (6) des Schmelzkessels (2) zugewandten Winkel von
etwas weniger als 90° bilden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, gekennzeichnet durch einen an sich bekannten, im
Deckel (1) des Schmelzkessels (2) dreh- und feststellbar gelagerten Transportflügel (13), der in
dichtem Abstand an der Wandung des Schmelz-
kesseis (2) vorbeistreicht und die Umwälzung des Gutes fördert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittskanäle
(10) für den Dampf in an sich bekannter Weise durch die Wandung des Schmelzkessels (2)
führen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittskanäle
(10) für den Dampf durch den Boden (6) des Schmelzkessels (2) führen.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2, 3, 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Austrittskanäle
(10) für den Dampf radiale Nuten auf der Unterseite einer dicht auf der Innenseite des
Bodens (6) des Schmelzkessels (2) aufgesetzten Verteilerscheibe (7) vorgesehen sind, wobei die
Nuten von einer gemeinsamen, an einer axialen Dampfzuführung (9) angeschlossenen Ausnehmung
(8) in der Unterseite der Verteilerscheibe ao (7) ausgehen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzkessel
(2) einen an sich bekannten Heiz- bzw. Kühlmantel (16) trägt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in an sich bekannter
Weise in den Schmelzkessel (2) ein Wärmefühler (17) ragt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter
Weise der Schmelzkessel (2) vorzugsweise auf seinem Deckel (1) eine an sich bekannte Evakuierungsvorrichtung
(18) aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter
Weise der Boden (6) des Schmelzkessels (2) eine an sich bekannte und verschließbare Entleerungsöffnung (20) aufweist, die an einer zu einer Füllmaschine
fördernden Pumpe (21) anschließbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzkessel
(2) in bekannter Weise in einem Rahmen kipp- und feststellbar gelagert ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 511683, 924295;
österreichische Patentschrift Nr. 131154;
USA.-Patentschriften Nr. 1522 794, 1523 678,
1861721, 1862563, 2591601;
1861721, 1862563, 2591601;
Krupin »Maschinen und Apparate der Molkerei- und Milchindustrie«, Verlag Technik, Berlin 1959,
S. 275, 276 und 279, 280.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
809 617/127 9.68 © Bundesdruckerei Berlin
Priority Applications (1)
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Publications (1)
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DEST23237A Pending DE1278168B (de) | 1965-01-21 | 1965-01-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Schmelzkaese |
Country Status (1)
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