DE1276673B - Verfahren zur Erzeugung von Wuerfeltextur in Blechen oder Baendern aus Eisen-Silizium-Legierungen - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung von Wuerfeltextur in Blechen oder Baendern aus Eisen-Silizium-Legierungen

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DE1276673B
DE1276673B DEW23576A DEW0023576A DE1276673B DE 1276673 B DE1276673 B DE 1276673B DE W23576 A DEW23576 A DE W23576A DE W0023576 A DEW0023576 A DE W0023576A DE 1276673 B DE1276673 B DE 1276673B
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DE
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iron
silicon
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cube
texture
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DEW23576A
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English (en)
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Robert G Aspden
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CBS Corp
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Westinghouse Electric Corp
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C38/00Ferrous alloys, e.g. steel alloys
    • C22C38/02Ferrous alloys, e.g. steel alloys containing silicon

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Soft Magnetic Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Erzeugung von Würfeltextur in Blechen oder Bändern aus Eisen-Silizium-Legierungen Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von doppelt kornorientierten Magnetblechen aus Eisen-Silizium-Legierungen. Unter doppelt kornorientierten Magnetblechen sind solche verstanden, bei denen eine Würfelfläche (100) der Elementarwürfel der Kristalle in der Walzebene und die Würfelkantenrichtung [001] in Walzrichtung der Bleche liegen. eine solche Kornorientierung wird auch mit Würfeltextur oder Würfellage bezeichnet.
  • Zweck der Ausbildung der Würfeltextur ist es, Werkstoffe zu erzeugen, die in zwei zueinander senkrechten Richtungen magnetisch besonders günstige Werte, z. B. der Permeabilität, aufweisen. Bisher hat man in der Elektrotechnik Eisen-Silizium-Legierungen verwendet, die entweder ein ungeordnetes Gefüge aufweisen oder die sogenannte Goss-Textur, bei der in Walzrichtung eine magnetische Vorzugsrichtung liegt, die Magnetisierbarkeit quer zur Walzrichtung jedoch schwer ist. Derartige Werkstoffe wurden vorwiegend für Bandringkerne verwendet. Sie waren nicht befriedigend beispielsweise beim Aufbau von Kernen für Transformatoren, Drosseln u. dgl. aus Stanzteilen. Wenn man derartige Kerne beispielsweise aus U-förmigen Stanzteilen aus Material mit Goss-Textur aufbaut, dann liegen nur entweder die Schenkel der U-Bleche in der Vorzugsrichtung, aber nicht die quer dazu liegenden Jochteile oder umgekehrt. Will man daher auch in diesem Fall die guten Werte der Vorzugsrichtung ausnutzen, dann muß man zu einem komplizierten Aufbau der Schichtkerne übergehen mit erheblichen magnetischen Verlusten an den Stoßstellen der Stanzteile, oder man muß erheblichen Stanzabfall in Kauf nehmen.
  • Diese Nachteile werden vermieden, wenn man für den Aufbau von Kernen Eisen-Silizium-Legierungen mit Würfeltextur zur Verfügung hat.
  • Bekannt ist der Vorschlag, Würfeltextur in Eisen-Silizium-Blechen dadurch zu erzeugen, daß man nach dem Warmwalzen von siliziumhaltigen Eisen-Legierungen diese einer Reinigungsglühung ohne Nachbehandlung, z. B. ohne Beizen, unterwirft und anschließend ein- oder mehrmals kaltwalzt und schlußglüht, wobei bei mehrfachem Kaltwalzen mindestens eine Zwischenglühung eingeschaltet wird.
  • über die Schärfe der auf diese Weise ausgebildeten Würfeltextur sind keine Aussagen gemacht worden. Weiterhin ist es aus der »Zeitschrift für Metallkunde«, Bd. 48 (1957), S. 344 bis 349, bekannt, Würfeltextur in Eisen-Silizium-Legierungen durch sekundäre Rekristallisation hervorzurufen. Hierbei wurde von einem heißgewalzten Material, d. h. einem solchen ohne wesentliche Texturausbildung ausgegangen, das kaltgewalzt wurde. Diese genannte Literaturstelle sagt aber weder darüber etwas aus, ob man bei diesem Ausgangsmaterial mit Goss-Textur durch Kaltverformen eine sekundäre Rekristallisation erhalten kann, noch insbesondere darüber, ob die sekundäre Rekristallisation in Würfellage erfolgt.
  • Ferner ist aus der belgischen Patentschrift 512 625 ein Verfahren bekanntgeworden, nach dem ein Material mit Goss-Textur kaltverformt und geglüht wird, um ein Endprodukt zu erhalten, bei dem die Flächen der Elementarwürfel gegenüber der Goss-Textur um die Walzrichtung als Achse um etwa 20° gedreht sind. Eine Würfeltextur wird nach diesem Verfahren nicht erzeugt.
  • Die vorliegende Erfindung besteht in einem Verfahren zur Erzeugung von Würfeltextur in Blechen oder Bändern aus Eisen-Silizium-Legierungen mit 2 bis 6% Silizium, weniger als 0,01% Kohlenstoff, Rest Eisen, gegebenenfalls mit Gehalten an Mangan bis zu 0,5% und zufälligen Verunreinigungen von nicht mehr als 2%, wobei diese Legierungen in ihrem Querschnitt um 60 bis 95% kaltverformt und bei Temperaturen von 1100 bis 1400° C schlußgeglüht werden, mit dem Kennzeichen, daß das Ausgangsmaterial mit vorherrschender (110) [001]-und/oder (1l1) [112]-Textur benutzt wird, das frei von anhaftenden oxydischen überzügen ist und die Schlußglühung in einer Atmosphäre durchgeführt wird, die frei von Sauerstoff, Feuchtigkeit und oxydierenden Mitteln ist, derart, daß bei der Glühtemperatur Siliziumdioxyd zu Silizium reduziert wird.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren braucht nicht immer von Eisen-Silizium-Legierungen hoher Reinheit ausgegangen zu werden, sondern es können auch handelsübliche, offen geschmolzene Eisen-Silizium-Legierungen verwendet werden. Die Glühatmosphäre der Schlußglühung soll im übrigen keine aufkohlende Wirkung ausüben. Die Schlußglühung wird so lange fortgesetzt, bis in den Gegenständen oder Magnetkernen eine im wesentlichen vollständige sekundäre Rekristallisation in Würfellage erfolgt ist.
  • Zum besseren Verständnis der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen.
  • A b b. 1 gibt eine perspektivische Darstellung von verschiedenen Kornorientierungen; A b b. 2 stellt einen ringförmigen Stanzteil dar, A b b. 3 die Ansicht eines Blechstreifens mit ausgestanzten Stanzteilen; A b b. 4 zeigt einen L-Stanzteil; A b b. 5 stellt einen E-Stanzteil dar; A b b. 6 zeigt eine (100)-Polfigur der Kornorientierung eines gemäß der Erfindung hergestellten Eisen-Silizium-Bleches.
  • In A b b. 1 ist ein Blech dargestellt, in welchem schematisch die Lage eines mit A bezeichneten Elementarwürfels der Kristalle eingetragen ist, der eine einfache Kornorientierung (110) [001] illustriert. Weiter ist in A b b. 1 ein Würfel B gezeichnet, der die Würfellage (100) [001] veranschaulicht.
  • Der Würfel A steht mit einer Kante auf der Walzebene, vier Kanten des Würfels A liegen parallel zur Walzrichtung. Die Richtung der leichtesten Magnetisierbarkeit der Eisen-Silizium-Legierung zeigt in Richtung der Würfelkante, d. h. in [001]-Richtung. Wenn in der Eisen-Silizium-Legierung die Textur vorherrschend so ist, wie sie durch die Lage des Würfels A gekennzeichnet wird, liegt die Richtung der leichtesten Magnetisierbarkeit des Bleches im wesentlichen in der Walzrichtung. Die Magnetisierbarkeit quer zur Walzrichtung erfolgt in Richtung [110], d. h. in einer Diagonalrichtung der Würfelfläche. Es ist bekannt, daß in dieser [110]-Richtung die Magnetisierbarkeit viel geringer ist.
  • Der Würfel B ist so orientiert, daß parallel zur Walzebene vier Würfelkanten in Walzrichtung liegen und vier Würfelkanten parallel zur Walzebene senkrecht zur Walzrichtung. Diese beiden Richtungen stellen Richtungen leichtester Magnetisierbarkeit dar Bei der praktischen Durchführung der Erfindung geht man von Eisen-Silizium-Legierungen mit einer einfachen Kornorientierung aus. Diese Ausgangsmaterialien haben insbesondere eine Textur (110) [001] oder (111) [112]. Die Dicke der Magnetbleche beträgt zweckmäßigerweise 0,1 bis 1,3 mm.
  • Bei der Kaltverformung können die Bleche bis auf etwa 400° C erhitzt werden. Es ist erforderlich, daß die kaltgewalzten Bleche frei von jedem Oberflächenfilm oder anhaftenden überzügen sind, jedoch können kleine Mengen von Siliziumoxyden als nicht zusammenhängende Einschlüsse oder Teilchen vorhanden sein.
  • Die kaltgewalzten Bleche werden einem kritischer Glühverfahren unterworfen. Obwohl auch ein einzelnes Magnetblech geglüht werden kann, erfordert die Praxis, daß gleichzeitig eine größere Zahl von Magnetblechen entweder in Form von zu Ringen gewickelten oder aus Stanzteilen geschichteten Magnetkernen geglüht werden.
  • Hierbei ist es erforderlich, zwischen die einzelnen Magnetbleche oder zwischen die einzelnen Lagen der Magnetkerne ein inertes, anorganisches, feuerfestes Material zu bringen, das ein Verschweißen der Bleche verhindert, das Entweichen von Gasen aus dem Metall erlaubt und das der besonderen Glühatmosphäre gestattet, an die Oberfläche der Bleche zu gelangen. Das inerte, anorganische, feuerfeste Material kann als feines Pulver auf die Oberfläche der Bleche gestreut oder in anderer geeigneter Weise auf die Bleche aufgebracht werden. Feinverteiltes Pulver, z. B. Aluminiumoxyd oder Zirkoniumoxyd von höherer Reinheit oder wasserfreie Magnesia, haben gute Ergebnisse gezeitigt. Das feuerfeste Material ist in geeigneter Weise zu behandeln, z. B. durch Kalzinieren bei höherer Temperatur, so daß während der Glühung der Magnetbleche keinerlei Feuchtigkeit, Sauerstoff oder andere oxydierende Substanzen, wie Kohlendioxyd, frei werden. Günstige Ergebnisse wurden erzielt durch Verwendung eines feinkörnigen Aluminiumoxydes mit einer Teilchengröße von etwa 0,04 bis 0,074 mm, das bei 1000 bis 1400° C kalziniert und in einem verschlossenen Behälter bis zum Gebrauch aufbewahrt wurde.
  • Bei der Durchführung des Glühverfahrens wird eine Mehrzahl von kaltgewalzten Magnetblechen in einem Glühofen einer nicht aufkohlenden Atmosphäre ausgesetzt, die im wesentlichen frei von Wasser, Sauerstoff oder anderen oxydierenden Komponenten sein soll. In der Praxis wird der Glühofen während des Betriebes von einem Strom sehr trockenen hochgereinigten Wasserstoffes kontinuierlich durchströmt. Es ist wichtig, daß der Wasserstoff einen Taupunkt besitzt, der unter -50° C liegt. Gute Ergebnisse sind auch mit Helium, Stickstoff oder Argon, die frei von Feuchtigkeit und Sauerstoff waren, erzielt worden.
  • Die Magnetbleche können aber auch im Hochvakuum von mindestens 10-s mm Hg geglüht werden. Mischungen von Gasen, z. B. von Wasserstoff und Stickstoff, können ebenfalls verwendet werden. Ein unbedingtes Erfordernis ist es jedoch, daß die Atmosphäre so gehalten wird, daß bei Glühtemperatur Siliziumdioxyd zu Silizium reduziert wird. Wenn diese Bedingungen eingehalten werden, kommen die geglühten Bleche mit einer blanken metallischen Oberfläche aus dem Ofen.
  • Das Glühen der Bleche erfolgt bei einer Temperatur von 1100 bis 1400° C, vorzugsweise bei 1200 bis 1350° C. Die Zeitdauer der Glühung soll genügend groß und die Temperatur genügend hoch sein, um eine im wesentlichen vollständige sekundäre Rekristallisation zu erzeugen. Es ist bekannt, daß bei 1000° C eine primäre Rekristallisation in einigen Minuten stattfindet. Eine sekundäre Rekristallisation erfordert aber eine weit längere Zeit und eine höhere Temperatur. Geeignete Glühzeiten zur vollständigen sekundären Rekristallisation sind etwa 4 Stunden bei 1225° C und etwa 1/z Stunde bei 1400° C. Unterhalb 1200° C sind die Glühzeiten für eine vollständige sekundäre Rekristallisation zu lang. Während der Glühdauer muß die Temperatur nicht unbedingt konstant sein, sondern kann in einem gewissen Ausmaß variieren.
  • Kaltgewalzte Eisen-Silizium-Bleche mit einer Textur (111) [112] erfahren durch den Glühprozeß eine im wesentlichen vollständige Rekristallisation in die Würfellage mit einer Textur (100) [001]. Es wurde gefunden, daß die Körner fast vollständig so orientiert sind, wie durch den Würfel B in A b b. 1 schematisch angedeutet ist, d. h., eine Würfelfläche liegt in der Walzebene, und die Würfelkanten zeigen in Walzrichtung bzw. senkrecht zur Walzrichtung.
  • Nachstehend werden einige Ausführungsbeispiele angegeben: Beispiel 1 Eisen-Silizium-Bleche mit 3 % Silizium und einer Dicke von etwa 0,36 mm mit einer vorherrschenden (110) [001]-Textur wurden als Ausgangsmaterial benutzt. Die 0,36 mm dicken Bleche wurden auf etwa 0,075 mm kaltgewalzt. Die Verformung beträgt nahe 80 0/0. Die kaltgewalzten 0,075 mm dicken Bleche zeigten eine vorwiegende Textur von (111) [112]. Feines Aluminiumoxyd mit einer Korngröße von 0,074 mm, das vorher bei l.200° C kalziniert wurde, wurde auf die Oberfläche der 0,075 mm dicken Bleche gestreut. Die Bleche wurden 4 Stunden lang bei 1225° C in einem Vakuum unter 10-4 mm Hg geglüht. Die geglühten Bleche zeigten eine vollständige sekundäre Rekristallisation und hatten blanke, reflektierende Oberflächen. In einer Fläche von etwa 25 mm Breite und etwa 175 mm Länge waren 19 Körner enthalten, die sich durch die Dicke des Bleches erstreckten. Die Prüfung des Bleches ergab, daß in allen Körnern die Elementarwürfel der Kristalle mit ihren (100)-Flächen parallel zur Oberfläche des Magnetbleches lagen und bei 16 von den 19 Körnern die Elementarwürfel mit ihren [001]-Richtungen weniger als 10° von der Walzrichtung abwichen, während die anderen wenig außerhalb dieser Richtung lagen. Die Richtung aller Würfelkanten ist aus der Polfigur 6 zu entnehmen.
  • Der magnetische Werkstoff des Beispiels 1 wurde in schmale Streifen geschnitten und daraus ein Magnetkern gewickelt. Die magnetischen Eigenschaften, bei Gleichstromerregung des Kernes in der Walzrichtung gemessen, waren folgende: Die Spitzeninduktion betrug 17 900 Gauß bei einer magnetisierenden Feldstärke von 10 Oersted. Bei einer Spitzeninduktion von 15 000 Gauß betrug die Koerzitivkraft 0,19 Oersted und die Rernanenz 12 600 Gauß.
  • Bei einem anderen Versuch wurden die 0,075 mm dicken kaltgewalzten Bleche des Beispiels 1 in einer Wasserstoffatmosphäre mit einem Taupunkt von -60° C geglüht. Nach der Glühung zeigten die Bleche eine spiegelblanke Oberfläche, und die Elementarwürfel der Kristalle waren vorherrschend in Würfellage angeordnet.
  • In einem weiteren Versuch wurden 0,36 mm starke Bleche mit einfacher Kornorientierung auf ungefähr 0,13 mm gewalzt. Der Verformungsgrad betrug etwa 6511/o. Die Glühung erfolgte 4 Stunden lang bei 1225° C in einem Vakuum von 10-4 mm Hg.
  • Die so behandelten Bleche zeigten Würfeltextur. Beispiel 2 Ein einfach kornorientiertes Magnetblech aus einer Eisen-Silizium-Legierung mit 3,25% Siliziumgehalt wurde von 0,64 mm kalt auf eine Dicke von etwa 0,2 mm gewalzt. Der Verformungsgrad betrug hierbei etwa 6811/o. Die 0,2 mm starken kaltgewalzten Bleche wurden 4 Stunden lang bei 1225°C im Vakuum geglüht, wie im Beispiel 1 angegeben. Nach der Glühung zeigte ein hoher Prozentsatz der Körner Würfeltextur. In allen Körnern waren die Elementarwürfel der Kristalle so angeordnet, daß eine Würfelfläche von der Blechebene nur wenige Grade und die Würfelkanten von der Walzrichtung nicht mehr als 20° abwichen.
  • Die vorliegende Erfindung kann angewendet werden, um Würfeltextur in Eisen-Silizium-Blechen mit einer Dicke von etwa 0,002 bis 0,76 mm zu erzeugen. Die in den Blechen nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Würfeltextur ist so gut, daß bei über 9011/o der Körner die Elementarwürfel der Kristalle mit ihrer Würfelfläche nur wenige Grade von der Blechebene und fast alle [001]-Richtungen der Elementarwürfelkanten weniger als 20° von der Walzrichtung abweichen. Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist die Tatsache, daß keine hochgereinigte oder vakuumgeschmolzene Eisen-Silzium-Legierung als Ausgangsmaterial für das erfindungsgemäße Verfahren erforderlich ist. Auch in handelsüblichen Blechen aus Eisen-Silizium-Legierungen kann durch das Verfahren der Erfindung Würfeltextur erzeugt werden.
  • Die nach der Erfindung hergestellten Eisen-Silizium-Bleche mit Würfeltextur können mit Vorteil in elektrischen Apparaten angewendet werden, z. B. in Motoren, Generatoren und Transformatoren.
  • Wie aus A b b. 2 ersichtlich ist, kann das Statorblech 10 für einen Motor oder Generator aus Eisen-Silizium-Blechen oder -Streifen mit Würfeltextur ausgestanzt werden. Das Statorblech 10 umfaßt Nuten 12, in welchen die Wicklung untergebracht werden kann, und Zähne 14, welche den Magnetfluß führen. Der kreisförmige, als Joch wirkende Teil 16 des Statorbleches wird während des Betriebes ebenfalls vom magnetischen Fluß durchflossen. Die Pfeile 18 bezeichnen die beiden Richtungen der leichtesten Magnetisierbarkeit des Magnetbleches. Die Zähne 14, die direkt über den Pfeilen 18 liegen, können daher ebenso leicht zu hohen Flußdichten erregt werden wie der an der Stelle der Pfeile 18 liegende kreisförmige Teil 16, weil in beiden Blechteilen der magnetische Fluß in Richtung der leichtesten Magnetisierbarkeit verläuft.
  • Wie in A b b. 3 dargestellt, können Magnetsegmente 26 für große Motoren und Generatoren aus breiten Streifen 20 derart ausgestanzt werden, daß die Zähne 28, zwischen denen die Spulennuten 30 liegen, im wesentlichen parallel zur Walzrichtung der Bleche und daher fast parallel zu der Richtung 22 der leichtesten Magnetisierbarkeit liegen, während die Rücken- oder Jochteile 32 im allgemeinen in der anderen Richtung 24 der leichtesten Magnetisierbarkeit liegen. Auf diese Weise können die besonderen magnetischen Eigenschaften der Bleche mit Würfeltextur bei Anwendung der Magnetsegmente 26 ausgenutzt werden.
  • In A b b. 4 sind L-Stanzteile 40 gezeigt, die so aus dem Eisen-Silizium-Blech ausgestanzt worden sind, daß der eine Schenkel 42 parallel zu der einen Richtung der leichtesten Magnetisierbarkeit 46 und der andere Schenkel 44 parallel zu der anderen Richtung der leichtesten Magnetisierbarkeit 48 angeordnet ist. Daher werden diese L-Stanzteile besonders günstige magnetische Eigenschaften besitzen.
  • In A b b. 5 ist ein E-Stanzteil gezeigt. Dieser ist derart aus einem Eisen-Silizium-Blech mit Würfeltextur ausgeschnitten worden, daß der Rücken- oder der Jochteil 52 parallel zu der einen leichtesten Magnetisierungsrichtung 60 und die Schenkel 54, 56 und 58 parallel zu der anderen Richtung der leichtesten Magnetisierbarkeit 62 liegen.
  • Beim Ausstanzen von anderen als den in den A b b. 2 bis 5 gezeigten Stanzformen aus Blechen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren eine Würfeltextur erhalten haben, muß so vorgegangen werden, daß immer die Richtungen des magnetischen Flusses in die Richtungen der leichtesten Magnetisierbarkeit gelegt werden, um eine maximale Ausnutzung der magnetischen Eigenschaften des Magnetbleches zu ermöglichen.

Claims (5)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Erzeugung von Würfeltextur in Blechen oder Bändern aus Eisen-Silizium-Legierungen mit 2 bis 6% Silizium, weniger als 0,01% Kohlenstoff, Rest Eisen, gegebenenfalls mit Gehalten an Mangan bis zu 0,5 0% und zufälligen Verunreinigungen von nicht mehr als 2%, wobei diese Legierungen in ihrem Querschnitt um 60 bis 9511o kaltverformt und bei Temperaturen von 1100 bis 1400° C schlußgeglüht werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial mit vorherrschender (110) [001]- und/oder (111) [112]-Textur benutzt wird, das frei von anhaftenden oxydischen Überzügen ist und die Schlußglühung in einer Atmosphäre durchgeführt wird, die frei von Sauerstoff, Feuchtigkeit und oxydierenden Mitteln ist, derart, daß bei der Glühtemperatur Siliziumdioxyd zu Silizium reduziert wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eisen-Silizium-Legierungen vor dem Glühen zu Blechen mit einer Endstärke von 0,002 bis 0,76 mm gewalzt werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Hochvakuum geglüht wird, dessen Druck geringer als 10-3 mm Hg ist.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Wasserstoff mit einem Taupunkt von weniger als -50° C geglüht wird.
  5. 5. Verfahren zur Erzeugung von Würfeltextur in aus mehreren Lagen bestehenden Gegenständen aus Eisen-Silizium-Legierungen nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Glühen zwischen die einzelnen Lagen ein inertes, anorganisches, feuerfestes Material gebracht wird, das während des Glühens keine Feuchtigkeit, keinen Sauerstoff und kein Kohlendioxyd abgibt. In Betracht gezogene Druckschriften: Belgische Patentschrift Nr. 512 625; »Zeitschrift für Metallkunde«, 1957, S. 344 bis 349; Zeitschrift »The Iron Age«, 1953, S.147 bis 153.
DEW23576A 1957-08-30 1958-06-25 Verfahren zur Erzeugung von Wuerfeltextur in Blechen oder Baendern aus Eisen-Silizium-Legierungen Pending DE1276673B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4302813A1 (de) * 1993-02-02 1994-08-04 Dresden Ev Inst Festkoerper Verfahren zur Herstellung von Elektroblech

Citations (1)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
BE512625A (de) *

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