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Durchmesserlehre für Innen- und Außenmessungen Zusatz zum Patent:
1 235 005 Gegenstand des Hauptpatentes 1 235 005 ist eine Durchmesserlehre für Innen-
und Außenmessungen mit einem auf einem rohrförmigen Träger geführten Meßschieber
und einem am Träger leichtgängig ge führten, unter dem Einfluß einer Feder stehenden
Meßschlitten, dessen Stellung auf eine Meßwertanzeigevorrichtung, z. B. Meßuhr,
übertragen wird, wobei sowohl der Meßschieber als auch der Meßschlitten zwei Tastglieder
für Innen- und Außen messung aufweisen und die Tastglieder für die Außenmessung
gegenüber den Tastgliedern für die Innenmessung zur Achse der Lehre um 180° verdreht
angeordnet sind, wobei am Meßschlitten ein das Tastglied für die Innenmessung tragender
Schlit ten verschiebbar angeordnet ist, der am Meßschlitten beispielsweise mittels
Stellschrauben justierbar und feststellbar ist. Durch die Justierbarkeit des Innen
tastgiledes wird es bei einer solchen Durchmesserlehre möglich, ein Differenzmaß
beliebig wählbarer Größe zwischen einem Außenmaß (z. B. Welle) und einem Innenmaß
(z. B. Bohrung) mittels einer Meßuhr einzustellen und zu prüfen, ohne daß beim obere
gang von der Außenmessung zur Innenmessung bzw. umgekehrt eine Umschaltung von Geräteteilen
er forderlich ist.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Handhabung und
Einstellung der Durchmesserlehre gemäß dem Hauptpatent 1 235 005 zu erleichtern
und insbesondere die Justierung auf ein vom Außenmaß abweichendes Innenmaß zu vereinfachen.
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Erfindungsgemäß wird das dadurch erreicht, daß wenigstens eines der
Tastglieder für Innenmessung als exzentrisch gelagerter Meßbolzen ausgebildet und
zwecks Einjustierung verdrehbar und feststellbar ist.
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Es ist dadurch nicht mehr erforderlich, am Meßschlitten einen besonderen
justierbaren Schlitten als Träger des Innentastgliedes anzubringen. Ein exzentrisch
gelagertes Innenglied kann vielmehr unmittelbar am Meßschlitten oder auch am Meßschieber
angebracht werden. Man kann es so einrichten, daß die Meßbolzen für Innenmessung
auch axial einstellbar sind und um einen einstellbaren Betrag aus vertikalen Anschlagflächen
herausragen. Dadurch ist es möglich, den Rand des zu messenden Körpers an den Anschlagflächen
zur Anlage zu bringen und den Abstand des zu messenden Durchmessers vom Rand genau
festzulegen.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß am Meßschlitten
zwei Handhebel kraftschlüssig angreifen, von denen der eine für Außenmessungen den
Meßschlitten vom Meßschieber weg, und der andere für Innenmessungen den Meßsehlitten
zum Meßschieber hin jeweils unter Spannung der Meßfeder zu bewegen gestattet. Durch
derartige Handhebel wird das Ansetzen der Durchmesserlehre erheblich erleichtert,
da man beim Einsetzen in eine Bohrung den Meßschlitten vorübergehend dem Meßschieber
nähern kann und beim Einführen einer Welle zwischen die Außentastglieder vorübergehend
den Abstand von Meßschieber und Meßschlitten vergrößern kann.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist an Hand der Zeichnungen
veranschaulicht. Es zeigt F i g. 1 einen Aufriß der erfindungsgemäßen Durchmesserlehre,
F i g. 2 und 3 eine Ansicht der Lehre von der Vorderseite bzw. von der Rückseite,
Fig.4 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Lehre, F i g. 5 einen teilweisen
Längsschnitt längs der Linie IV-IV der F i g. 2, Fig.6 einen Schnitt längs der Linie
VI-VI der Fig. 1, F i g. 7 einen Schnitt längs der Linie VII-VII der Fig. 2, F i
g. 8 einen Schnitt längs der Linie VIII-VIII der Fig. 2, Fig.9 einen Schnitt längs
der Linie IX-IX der Fig. 2.
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Mit 10 ist generell die erfindungsgemäße Durchmesserlehre bezeichnet,
die aus einem rohrförmigen Träger 11 mit an einem Ende angeordneter Meßuhr 12 besteht,
wobei ein Meßschieber 13 an dem rohrförmigen Träger 11 einstellbar befestigt ist,
während ein Meßschlitten 14 längsverschiebbar am Träger 11 angebracht ist und mit
einem Schaft 15, der im Inneren des Trägers 11 gleitet, fest verbunden ist.
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Der Schaft 15 weist an seinen Enden Gleitzapfen 17 und 18 auf, wobei-
das Ende des Gleitzapfens 17 an dem Fühler 19 der Meßuhrl2 anliegt, während das
Ende des Gleitzapfens 18 durch eine Wendelfeder 20 mit einem kolbenförmigen Umschaltglied
21 verbunden ist, dessen axiale Stellung durch ein Betätigungsglied22 veränderlich
ist. Der Meßschieber 13 und der Meßschlitten 14 tragen ein Paar Tastglieder 23,
24 für Außenmessungen und ein Paar Tastglieder 25 und 26 für Innenmessungen. Beim
Gebrauch wird der Meßschieber 13 so eingestellt, daß die Meßuhr 12 Null anzeigt,
wenn ein zwischen die Tastglieder 23, 24 eingebrachtes Meßobjekt das gewünschte
Außenmaß oder ein über die Tastglieder 25, 26 gestecktes Meßobjekt das gewünschte
Innenmaß aufweist. Bei Außenmessungen wird durch das Betätigungsglied 22 das Umschaltglied
21 nach unten gestellt, so daß die Wendelfeder 20 den Meßschlitten 14 in Richtung
auf den Meßschieber 13 hin zieht. Bei Innenmessungen wird das Umschaltglied 21 durch
das Betätigungsglied 22 nach oben verschoben, so daß die Wendelfeder 20 als Druckfeder
den Meßschlitten 14 vom Meßschieber 13 wegzudrücken sucht.
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Erfindungsgemäß - ist die Tastebene wenigstens eines der Tastglieder
25 bzw. 26 einstellbar, so daß eine bestimmte Differenz zwischen dem Abstand der
Tastebenen der Außentastglieder 23 und 24 und dem Abstand der Tastebenen der Innentastglieder
25 und 26 einjustierbar ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die
Tastebenen beider Innentastglieder 25 und 26 einstellbar. Die Innentastglieder 25
bzw. 26 haben einen kreisrunden Kopf 27, 28 und einen Schaft 29, 30, der in einer
Lageröffnung 31, 32 von Ansätzen 33, 34 des Meßschlittens 14 bzw. des Meßschiebers
13 gelagert ist. Der Kopf 27 bzw. 28 sitzt exzentrisch zum Schaft 29, 30, so daß
bei einer Verdrehung der Innentastglieder 25, 26 der Abstand zwischen den die Tastebenen
bestimmenden Köpfen 27, 28 verändert werden kann.
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Die Innentastglieder 25, 26 können in der einjustierten Lage mittels
Feststellschrauben 35, 36 arretiert und gesichert werden. Die Feststellschrauben
35, 36 sind in die Ansätze33, 34 eingeschraubt und klemmen den Schaft 29, 30 so
fest, daß eine wiederholte Messung mit hoher Genauigkeit und Zuverlässigkeit möglich
ist. Vorzugsweise gehärtete Anschlagplatten 37, 38 sind an das äußere Ende der Ansätze
33, 34 mittels Schrauben 39, 40 angeschraubt.
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Die Innentastglieder 25, 26 sind auf diese Weise axial einstellbar
und ragen um einen einstellbaren Betrag aus den Anschlagplatten 37, 38 heraus. Dadurch
ist es möglich, den Rand des zu messenden Körpers an den Anschlagplatten 37, 38
zur Anlage zu bringen und den Abstand des zu messenden Durchmessers vom Rand genau
festzulegen.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung sind handbetätigte Hebelarme
41, 42 vorgesehen, die vom Finger des Bedienenden betätigt werden, um den
Meßschlitten
14 zu verschieben. Wenn der Hebelarm 41 heruntergedrückt wird, bewegt sich der Meßschlitten
14 um einen bestimmten Betrag vom Meßschieber 13 weg, um das Meßobjekt leicht mit
dem zu messenden Durchmesser zwischen die Außentastglieder 23, 24 bringen zu können.
Beim Loslassen des Hebelarmes 41 wird der Meßschlitten 14 durch die als Zugfeder
wirkende Wendelfeder 20 mit definiertem Meßdruck an das Meßobjekt angezogen.
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Der Hebelarm 42 wird für Innenmessungen benutzt, wenn durch das Betätigungsglied
22 die Wendelfeder 20 umgeschaltet ist und als Druckfeder wirkt. Beim Niederdrücken
des Hebelarmes 42 wird der Meßschlitten 14 um ein bestimmtes Stück dem Meßschieberl3
genähert, so daß es möglich ist, die Innentastglieder 25, 26 in die Öffnung eines
Meßobjektes einzubringen. Nach Loslassen des Hebelarmes 42 wird der Meßschlitten
14 durch die jetzt als Druckfeder wirkende Wendelfeder 20 vom Meßschieber 13 weggedrückt
und unter etwa dem gleichen Meßdruck an das Meßobjekt angelegt.
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Die beiden Hebelarme 41 bzw. 42 sind zu beiden Seiten des rohrförmigen
Trägers 11 so angeordnet, daß sie nach verschiedenen Seiten herausragen und daher
für die Bedienung bei Innen- und Außenmessungen zugänglich sind. Die Hebelarme 41,
42 weisen für den Finger bestimmte äußere gebogene Handhaben43, 44 auf, die von
Armen 45, 46 von Naben 47, 48 getragen werden. Die Naben 47, 48 bilden die Enden
von Schäften 49, 50, an denen innen Arme 51, 52 sitzen. Die Arme 51, 52 arbeiten
mit Stiften 53, 54 zusammen, die nach entgegengesetzten Seiten aus dem Meßschlitten
14 herausragen. Wie in Fig.5 dargestellt ist, ragt der Arm 51 radial nach der einen
Seite aus dem Schaft 49 heraus, während der Hebelarm 41 an der anderen Seite des
Schaftes 49 übersteht, so daß der Meßschlitten 14 beim Niederdrücken des Hebelarmes
41 angehoben wird.
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In F i g. 8 ist erkennbar, daß der Hebelarm 42 und der Arm 52 nach
der gleichen Seite aus dem Schaft 50 herausragen, so daß beim Niederdrücken des
Hebelarmes 42 der Meßschlitten 14 nach unten geführt wird. Im mittleren Teil des
rohrförmigen Trägers 11 sind schlitzartige Aussparungen57,58 vorgesehen, durch die
der Meßschlitten 14 herausragt.
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Außerdem sind zueinander parallele Seitenwände 59, 60 zu beiden Seiten
des Meßschlittens 14 gebildet, an denen die Hebelarme 41, 42 angebracht sind. Wie
in Fig. 6 dargestellt, ist der Schaft 49 in einem Lagerteil61 gelagert, das an der
Seitenwand 59 mittels Schrauben62 befestigt ist. Der Hebelarm 41 wird durch eine
um eine Verdickung 64 des Schaftes 49 gewundene Rückholfeder 63 nach oben gedrückt,
deren eines Ende an der Schaftverdickung 64 befestigt und deren anderes Ende (s.
F i g. 7) in einem Schlitz 65 der Seitenwand 59 gehalten wird. In ähnlicher Weise
ist der Schaft 50 des Hebelarmes 42 in einem Lagerteil 67 an der Seitenwand 60 gelagert
und unter den Einfluß der Rückholfeder 68 gebracht (Fig. 9).
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Zur reibungsfreien Führung des Meßschlittens 14 sind in den rohrförmigen
Träger 11 Führungsbuchsen 69, 70 eingebracht, in denen die Zapfen 17, 18 gleiten.
Beim Zusammenbau werden zunächst die Führungsbuchsen 69, 70 in den Träger 11 eingesetzt
und befestigt. Danach wird der Meßschlitten 14 zwischen die Seitenwände 59, 60 eingeführt
und nunmehr der die Führungszapfen 17 und 18 tragende Schaft 15
von
oben durch den Meßschlitten 14 hindurchgesteckt und mittels einer Schraube 71 an
diesem befestigt.
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Um die Lage des Meßschiebers 13 einstellen zu können, ist dieser
mit einem Längsschlitz 72 versehen, der von zwei Querschlitzen 73, 74 geschnitten
wird. Dadurch entstehen zwei federnd miteinander verbundene Teile 75, 76, die durch
eine Schraube 77 gegeneinandergezogen werden können, wodurch der Meßschieberl3 durch
Friktion auf dem Trägerll festgeklemmt wird. Eine Verdrehung des Meßschiebers 13
wird durch einen Keil 79 verhindert, der durch eine Feder 80 in eine Keilnut 81
des Trägers 11 gedrückt wird.
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Zur Steuerung des Umschaltgliedes 21 ist vorgesehen, daß ein Schaft
83 des Betätigungsgliedes 22 durch einen wendelförmigen Schlitz 84 in der Wandung
des Trägers 11 geführt und in einen Kragen 85 des Umschaltgliedes 21 eingeschraubt
ist. Der Kragen 85 ist gegenüber dem Umschaltglied 21 verdrehbar zwischen einem
Flansch 86 und einer durch eine Schraube 88 befestigte Scheibe 87 gehalten. Durch
einen Stift 89, der durch einen Längsschlitz 90 hindurchtritt, wird eine Verdrehung
des Umschaltgliedes 21 verhindert.
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Um die Außentastglieder 23, 24 in eine genaue Lage bringen zu können,
werden diese auf vorspringende Ansätze 91, 92 des Meßschiebers 13 bzw. des Meßschlittens
14 aufgekittet. Zweckmäßigerweise wird zwischen die Außentastglieder 23, 24 bei
noch weichem Kitt oder Kleber ein Meßstein gebracht und dann das Härten des Kittes
oder Klebers abgewartet.
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Dann ist gewährleistet, daß nach Entfernen des Meßsteines die Tastglieder
23, 24 genau zueinander parallele Ebenen aufweisen.
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Patentansprüche: 1. Durchmesserlehre für Innen- und Außenmessungen
mit einem auf einem rohrförmigen Träger geführten Meßschieber und einem am Träger
leichtgängig geführten, unter dem Einfluß einer Feder stehenden Meßschlitten, dessen
Stellung auf eine Meßwertanzeigevorrichtung, z. B.
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Meßuhr, übertragen wird, wobei sowohl der Meßschieber als auch der
Meßschlitten zwei Tastglieder für Außen- bzw. Innenmessung aufweisen und die Tastglieder
für die Außenmessung gegenüber den Tastgliedern für die Innenmessung zur Achse der
Lehre um 1800 verdreht angeordnet sind, wobei am Meßschlitten ein das Tastglied
für die Innenmessung tragender Schlitten verschiebbar angeordnet ist, der am Meßschlitten
beispielsweise mittels Stellschrauben justierbar und feststellbar ist, nach Patent
1 235 005. d a d u r c h gekennzeichnet, daß wenigstens eines der Tastglieder (25,
26) für Innenmessung als exzentrisch gelagerter Meßbolzen ausgebildet und zwecks
Einjustierung verdrehbar und feststellbar ist.