-
Gleiskettenglied, insbesondere für gepanzerte Fahrzeuge Die Erfindung
betrifft ein Gleiskettenglied, insbesondere für gepanzerte Fahrzeuge, bestehend
aus einem Gliedkörper mit auswechselbarem Gummipolster und Eisstollen.
-
Bei Kettengliedern besteht bei Glatteis die Gefahr, daß die Fahrzeuge
seitlich abrutschen und daß bei Steigungen oder beim Anfahren die Kette durchrutscht.
Es wurden demzufolge schon Mittel vorgeschlagen, die ein Durchrutschen der Kette
bei einer Fahrt auf Eis verhindern sollen.
-
So ist es bekannt, die Glieder einer Kette mit Eiskrampen zu versehen,
wobei die Unterteile von auf Kettenbolzen sitzenden Kettenführungshörnem als Eiskrampen
ausgebildet sind. Bei einer Fahrt auf Eis werden die üblichen Führungsunterteile
gegen die Eiskrampenunterteile ausgetauscht. Die Eiskrampen sind somit Kettenteile,
die zur Funktion der Kette unbedingt erforderlich sind. Ein Austausch der normalen
Unterteile der Kettenglieder durch die mit Eiskrampen versehenen Kettenglieder ist
jedoch sehr umständlich und zeitraubend. Außerdem ist das Gewicht der Austauschkettenglieder
sehr beträchtlich, was auf Grund der Tatsache, daß diese Kettenglieder ständig im
Fahrzeug mitgeführt werden müssen, eine starke Behinderung, insbesondere bei militärischem
Einsatz, darstellt. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß auf Grund des
Fehlens von Gummipolstern bei normaler Straßenfahrt nur eine sehr geringe Geschwindigkeit
möglich ist.
-
Es ist auch ein Kettenglied bekannt, das mit einem Gummipolster versehen
ist, welches die Lauffläche bei normaler Straßenfahrt bildet. Zur Fahrt auf Eis
sind Eisstollen vorgesehen, die in konische Bohrungen des Kettengliedes eingeschlagen
werden. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß die Bohrungen, die zur Aufnahme der Eisstollen
dienen, als Sacklöcher ausgebildet sind und sich deshalb mit Schmutz zusetzen. Vor
dem Einschlagen der Eisstollen ist es somit notwendig, zunächst jeglichen Schmutz
aus den Sacklöchern zu entfernen. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß
das Herausschlagen der Eisstollen ziemlich umständlich ist, da dieselben durch seitliche
Schläge gelockert werden müssen und sich nicht durch ein oder zwei kräftige Schläge
von der Rückseite her in Längsrichtung herausschlagen lassen, da die Rückseite des
Eisstollens infolge des Sackloches nicht zugänglich ist.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik ist es daher Aufgabe der Erfindung,
den Nachteilen der bekannten Anordnungen abzuhelfen und ein Kettenglied in Vorschlag
zu bringen, das mit einem Eisstollen versehen ist, der in kürzester Zeit und ohne
irgendwelche Schwierigkeiten montiert und demontiert werden kann. Diese Aufgabe
wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der mittleren Symmetrieebene des Gliedkörpers
eine von seiner Oberseite bis zu seiner Unterseite durchgehende, sich konisch verjüngende
Bohrung in einem an einer Seite einer kastenförmigen Aufnahme für das Gummipolster
angeordneten Auge vorgesehen ist, die einen über die Lauffläche des Gummipolsters
hervorragenden und vom Gummipolster halbkreisförmig umgebenen, konischen Eisstollen
aufnimmt.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das über das Gummipolster
hervorstehende Ende des Eisstollens kegelstumpfförmig abgeschnitten.
-
Ein erfindungsgemäß ausgebildetes Kettenglied weist somit den großen
Vorteil auf, daß auf Grund der durchgehenden Bohrungen zur Aufnahme der Eisstollen
letztere mit einem einzigen Schlag montiert und wieder demontiert werden können,
da beide Seiten der Eisstollen zugänglich sind.
-
Die erfindungsgemäß vorgesehenen, durchgehenden Öffnungen weisen weiterhin
den Vorteil auf, daß sie sich bei einer Fahrt auf der Straße und vor allem im Gelände
nicht mit Schmutz zusetzen, da dieser nach oben wieder herausgedrückt wird. Die
durchgehenden Öffnungen wirken außerdem wie eine Profilierung und erhöhen die Haftfähigkeit
der Kettenglieder bei einer Fahrt in morastigem Gelände.
-
In der Zeichnung ist eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 schaubildlich eine Draufsicht auf das Kettenglied,
F i g. 2 den Schnitt längs der Linie II-II in F i g. 1. Das Kettenglied gemäß der
Erfindung besteht aus einem einstückigen Gußkörper, welcher in seiner
Mitte
eine kastenförmige Aufnahme 1 für ein auswechselbares Gummipolster 2 und an seinen
beiden Seiten Lageraugen 3 für die das Kettenglied mit den Nachbargliedern verbindenden
Verbindungsbolzen 4 aufweist. Zur Befestigung des Gummipolsters 2 ist in dasselbe
ein Rohr 5 einvulkanisiert, dessen Stirnenden mit Schraubengewinden versehen sind.
In die Stirnenden der Rohre 5 greifen Innensechskant-Schrauben 6 ein, welche in
den Seitenwänden der kastenförmigen Aufnahme 1 versenkt angeordnet sind.
-
An einer Längsseite der kastenförmigen Aufnahme 1 ist ein in dieselbe
hineinragendes Auge angesetzt, welches eine durchgehende konische Bohrung 7 aufweist.
In die Bohrung 7 ist ein konischer Eisstollen 8 eingesetzt, dessen über das Gummipolster
2 hinausstehendes Ende 9 kegelstumpfförmig abgeschliffen ist.
-
Das Gummipolster 2 weist im Bereich des Eisstollens 8 eine halbkreisförmige
Aussparung 10 auf. Die Anordnung gemäß der Erfindung bietet folgende Vorteile: Beim
Fahren über weichem Erdboden oder über Schneematsch wirkt die halbkreisförmige Aussparung
10 in dem Gummipolster 2 ähnlich wie die Profilierung eines sogenannten Winterreifens
bei Kraftfahrzeugen, d. h., der Erdboden oder der Schneematsch drückt sich in die
Aussparung 10 und in den Zwischenraum zum benachbarten Gummipolster ein und stützt
dabei die Gleiskette ab. Die Aussparung 10 kann sich jedoch nicht mit Erde oder
Schneematsch vollsetzen, da dieser durch die konische Bohrung 7 nach oben herausgedrückt
wird.
-
Beim Fahren über Eis setzt man je nach den Straßen- oder Wegverhältnissen
in sämtliche Kettenglieder oder nur in einen Teil derselben die konischen Eisstollen
8 ein. Nach einem Schlag auf das über das Gummipolster 2 hervorstehende Ende 9 sitzen
die Eisstollen in der konischen Bohrung 7 fest. Außerdem sorgt das Gewicht des Panzerfahrzeuges
dafür, daß die Eisstollen 8 mit entsprechendem Druck in ihrer Bohrung 7 eingepreßt
bleiben. Da die Bohrung 7 jedoch von der Oberseite des Kettengliedes bis zur Unterseite
durchgehend ist, können die Eisstollen 9
sehr leicht wieder gelöst werden,
indem sie von der Unterseite her aus dem konischen Loch 7 herausgeschlagen werden.
Die aus gehärtetem Stahl bestehenden Eisstollen 8 sind in ihrem Durchmesser so dimensioniert,
daß sie das Auflagegewicht des Panzerfahrzeuges mit Sicherheit aufnehmen können.
Es ist unmöglich, daß sie verdrückt oder verbogen werden, wie dies sehr leicht bei
den Gliedern von Schneeketten der Fall ist. Weiterhin kann das Gummipolster 2 durch
das Fahren mit den Eisstollen 8 nicht beschädigt werden.