DE1273183B - Herstellen von Schichtpressstoffen - Google Patents
Herstellen von SchichtpressstoffenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08L—COMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES W¥W PATENTAMT
Int. Cl.:
AUSLEGESCHRIFT
C
08
j
Deutsche Kl.: 39 b-22/01
Nummer: 1273 183
Aktenzeichen: P 12 73 183.8-43 (C 26653)
Anmeldetag: 4. April 1962
Auslegetag: 18. Juli 1968
Es ist bekannt, daß man hochwertige Schichtpreßstoffe aus Cellulosebahnen, die mit thermisch härtbaren,
d. h. stark vernetzenden Kunstharzen, wie Aminotriazin- und Harnstoff-Formaldehyd-Harzen,
getränkt sind, herstellen kann.
Erfindungsgegenstand ist die Verwendung von methylolierten, N-substituierten s-Triazonen in Kombination
mit Aminotriazin- und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harzen zur Tränkung mindestens einer
der Celluloseträgerbahnen zur Herstellung von Schichtpreßstoffen, die harzgetränkte Celluloseträgerbahnen
enthalten.
Die Herstellung von N-substituierten s-Triazonen (= 5-substituierten Hexahydro-l,3,5-triazonen-2)
aus Harnstoff, Formaldehyd und primären Aminen sowie die Umsetzung dieser Triazone mit Formaldehyd
zu N-substituierten N',N"-Dimethylol-s-triazonen ist seit langem bekannt. Diese Verbindungen
werden auf dem Textilsektor für die Herstellung sogenannter harzfreier Knitterfestausrüstungen eingesetzt,
wobei angenommen wird, daß sich die N-Methylolgruppen der Triazone mit der Cellulose verbinden,
ohne daß sie in nennenswertem Ausmaß miteinander reagieren, daß also praktisch keine Verharzung
stattfindet.
Es ist ohne Einfluß auf die günstigen Eigenschaften des Schichtpreßstoffs, ob das fertige Aminotriazin-
oder Harnstoffharz mit dem fertigen methylolierten Triazon gemischt wird oder ob die Triazon- und
Aminotriazin- bzw. Harnstoffharzherstellung gleichzeitig und im gleichen Reaktionsraum erfolgen. Auch
ein durch die Herstellung bedingter Gehalt der s-Triazone an Harnstoff-Formaldehyd-Harz wirkt
sich hierbei nicht nachteilig aus.
Der technische Fortschritt besteht darin, daß die unter Verwendung der Harzmischungen oder der
Mischkondensate aus Aminotriazin, Triazon und Formaldehyd hergestellten Schichtpreßstoffe eine
Reihe von erwünschten Eigenschaften zeigen, die mit den bisher bekannten Harzen nicht erzielbar sind.
So werden die Haftfestigkeit auf Hartfaser- und Holzspanplatten und die Elastizität der mit den oben beschriebenen
Harzgemischen getränkten Cellulosebahnen nach dem Verpressen gegenüber den mit reinen Aminotriazin-Formaldehyd-Harzen erzielbaren
Effekten wesentlich verbessert.
Insbesondere war bisher die Herstellung von sogenannten Spachtelfolien aus harzgetränkten Papierbahnen,
die auf Hartfaser- oder Holzspanplatten als Haftgrund für eine anschließend erfolgende Polyesterlackierung
aufgepreßt werden, praktisch nicht möglich, da die Haftfestigkeit der später aufgetragenen
Herstellen von Schichtpreßstoffen
Anmelder:
Cassella Farbwerke Mainkur Aktiengesellschaft,
6000 Frankfurt-Fechenheim
Als Erfinder benannt:
Dr. Karlfried Keller, 6000 Bergen-Enkheim;
Dr. Karl Schnee, 6451 Ravolzhausen
Polyesterlackschicht auf der Spachtelfolie bei Verwendung von hohen Harzanteilen an Aminotriazin-
oder Harnstoff-Formaldehyd-Kondensaten oder deren Mischungen in der Spachtelfolie völlig unzureichend
ist, während bei geringeren Harzanteilen in der Spachtelfolie die Haftung dieser Folie auf der Unterlagsplatte
ungenügend und außerdem der Kern der Folie in der Fläche spaltbar ist. Hierdurch läßt sich
die anschließend aufgebrachte Polyesterlackschicht mit der abgespaltenen Folienschicht leicht abziehen.
Bei Verwendung von Harnstoff-Formaldehyd-Harzen für die Tränkung der Spachtelfolien tritt als weiterer
Nachteil Kleben der Preßlinge am Preßblech auf, wodurch die Oberfläche leicht beschädigt wird.
Demgegenüber weisen Spachtelfolien, die erfindungsgemäß unter Verwendung von Mischungen bzw.
Mischkondensaten aus Aminotriazin- und Triazonharzen hergestellt wurden, alle diese Nachteile nicht
auf. Sie ermöglichen vielmehr die Herstellung einwandfreier, in jeder Hinsicht befriedigender Schichtpreßstoffe,
die ohne jede Nachbehandlung für eine nachfolgende Polyesterlackierung geeignet sind.
Ein weiteres technisches Problem, das durch die Verwendung von Triazon-Formaldehyd-Kondensaten
gelöst werden kann, ist die Herstellung von mit Dekorpapieren beschichteten Holzspanplatten. Mit
Aminotriazin- oder Harnstoff-Formaldehyd-Harzen imprägnierte Dekorpapiere zeigen nach dem Verpressen
auf Holzspanplatten eine starke Rißanfälligkeit, die vor allem beim Tempern der Platten erkennbar
wird. Es ist überraschend, daß man, wie gefunden wurde, die Rißanfälligkeit völlig beseitigen
kann, wenn man zur Imprägnierung der Dekorpapiere Tränkharze verwendet, die außer Aminotriazin-Formaldehyd-Kondensaten
auch methylolierte s-Triazone der oben beschriebenen Art enthalten.
809 570/568
Beispiel 1
Spanplattenbeschichtung mit Spachtelfolie
Spanplattenbeschichtung mit Spachtelfolie
Ein Unterlagspapier, 120 g/m2, wird mit einer
etwa 55prozentigen Harzlösung, die zu gleichen Teilen technisches Dimethylol-N-oxäthyltriazon mit
einem von der Herstellung herstammenden Gehalt an Harnstoffharz und ein Vorkondensat von 1 Mol
Melamin und 2,5 Mol wäßrigem Formaldehyd enthält, imprägniert und anschließend in der üblichen
Weise in einer Tränkanlage mit horizontalem oder vertikalem Trocknungskanal auf einen Gewichtsverlust
von 4 bis 6% (nach Trocknung des imprägnierten und getrockneten Papiers 5 Minuten bei 160° C)
eingestellt. Der Harzanteil des imprägnierten Papiers liegt bei 50 bis 52%. Das so hergestellte Papier wird
10 Minuten bei 140° C und 8 kg/cm2 auf beide Seiten einer Holzspanplatte aufgepreßt. Die beschichtete
Spanplatte wird anschließend ohne Rückkühlung aus der Etagenpresse genommen und zeigt eine einwandfreie,
nicht spaltbare Oberfläche, auf der Polyesterlackschichten ausgezeichnet haften.
Beispiel 2
Spanplattenbeschichtung mit Dekorpapier a5
Spanplattenbeschichtung mit Dekorpapier a5
Ein Dekorpapier, 150 g/m2, wird mit dem unten
beschriebenen Tränkharz vorimprägniert, angetrocknet und anschließend mit einem schnellhärtenden
Melamin-Formaldehyd-Harz eine zweite Imprägnierung oder ein Oberflächenauftrag vorgenommen.
Harzanteil: 53 bis 58%, Gewichtsverlust bei Nachtrocknung etwa 4%.
Ein Unterlagspapier, 120 g/m2, wird imprägniert
mit dem unten beschriebenen Tränkharz, Harzanteil im Unterlagspapier 50 bis 52%, Gewichtsverlust bei
Nachtrocknung 5%.
Eine Holzspanplatte, unbehandelt.
Ein Natronzellstoffpapier, 150 g/m2 (als Ausgleichsschicht),
wird imprägniert, wie bei dem Unterlagspapier beschrieben.
Die Schichten werden in der angegebenen Reihenfolge übereinandergelegt und 10 Minuten bei 140° C
und 15 kg/cm2 verpreßt. Vor dem Entformen wird unter Druck auf 50° C abgekühlt.
Dieser Schichtstoff genügt in seinen Oberflächeneigenschaften den für Schichtstoffe mit phenolharzimprägnierten
Kernschichten von der DIN 16 926 geforderten Werten und zeigt beim Tempern keine
Rißbildung.
Tränkharz
308 Gewichtsteile wäßrige, 39prozentige Formaldehydlösung
werden mit Soda alkalisch gestellt, 120 Gewichtsteile Harnstoff darin gelöst und unter
Kühlung 91 Gewichtsteile Äthanolamin zufließen gelassen. Nun wird 1 Stunde auf etwa 80° C erwärmt
und dann 693 Gewichtsteile wäßrige, 39prozentige Formaldehydlösung, 1 Gewichtsteil Soda und 252 Gewichtsteile
Melamin zugesetzt und bei etwa 8O0C kondensiert, bis ein Teil der Harzlösung mit einem
Teil Wasser bei 20° C gerade eine Trübung ergibt.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von methylolierten, N-substituierten s-Triazonen in Kombination mit Aminotriazin- und/oder Harnstoff-Formaldehyd-Harzen zur Tränkung mindestens einer der Celluloseträgerbahnen zur Herstellung von Schichtpreßstoffen, die harzgetränkte Celluloseträgerbahnen enthalten.809 570/568 7.68 © Bundesdruckerei Berlin
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