DE1269794B - Verfahren zum Herstellen von Fasern aus Holz - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Fasern aus Holz

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Dipl-Ing Max Himmelheber
Walter Kull
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    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21BFIBROUS RAW MATERIALS OR THEIR MECHANICAL TREATMENT
    • D21B1/00Fibrous raw materials or their mechanical treatment
    • D21B1/04Fibrous raw materials or their mechanical treatment by dividing raw materials into small particles, e.g. fibres
    • D21B1/12Fibrous raw materials or their mechanical treatment by dividing raw materials into small particles, e.g. fibres by wet methods, by the use of steam

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Debarking, Splitting, And Disintegration Of Timber (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von Fasern aus Holz Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen von Fasern aus Holz für die Weiterverarbeitung zu Platten im Trockenverfahren. Es ist bekannt, sogenannten Holzspanplatten aus schüttfähigen Holzspänen, die mit Bindemittel versetzt sind, unter der Einwirkung von Druck und Hitze herzustellen. Die verwendeten Holzspäne können entweder aus größeren Holzstücken durch Zerschlagen und Zerreißen in Mühlen, beispielsweise Hammermühlen, hergestellt werden. Sie heißen dann Reiß-oder Mahlspäne und sind von völlig unregelmäßiger, kömig-splittriger, nicht vorherbestimmbarer Form. Sie ergeben ein grobporiges, unregelmäßiges Plattengefüge.
  • Die Späne können aber auch mittels Schneidwerkzeugen aus stückigem Holz gewonnen werden und entweder als Abfallspäne bei der spanabhebenden Holzbearbeitung anfallen (Hobel-, Fräs-, Schälspäne usw.) oder auf eigens der künstlichen Erzeugung von flachen Schneidspänen zum Zweck der Spanplattenherstellung dienenden Maschinen mit weitgehend vorbestimmten Eigenschaften erzeugt werden. Beim Herstellungsverfahren solcher Spanplatten wird das Spangut vielfach geschüttet, gestreut, mittels Pufferbunkern dosiert, pneumatisch oder mittels Bändern transportiert. Das Spangut darf daher eine gewisse Länge und Rauheit des Einzelspanes nicht überschreiten, da es nur so weit zu Strukturbildungen bei den Schüttvorgängen und sonstigen Manipulationen neigen darf, daß diese durch einfache Einrichtungen, wie Stachelwalzen, Kratzerbänder, Schwingschurren usw., aufgelöst werden können. Knäuelbildende Holzwolle oder stark verfilzendes oder verklebendes Gut sind für die bekannten, trocken arbeitenden Holzspanplatten-Herstellungsverfahren ungeeignet.
  • Aus flachen Schneidspänen erhält man geschichtete Werkstoffe regelmäßiger Struktur mit vorbestimmbaren Eigenschaften, deren Gefüge um so regelmäßiger und feinporiger ist und deren Außenflächen um so geschlossener und glatter sind, je dünner, glatter und regelmäßiger die Späne erzeugt werden.
  • Es sind andererseits die sogenannten Holzfaserplatten bekannt. Sie bestehen nicht aus Spänen, sondern aus Fasern. Diese sind nicht ohne weiteres schütt- oder rieselfähig, sondern müssen zwecks völliger Desintegration in Einzelfasem entweder in Wasser suspendiert und im Sedimentationsverfahren auf wasserdurchlässigen Unterlagen abgeschieden werden (Naßverfahren) oder durch besondere Maßnahmen (Dampfexpansion, Zellexplosion, nachträgliches Zermahlen oder Zerraspeln eines getrockneten, verfilzten Vlieses) nach einem ursprünglich naß arbeitenden Aufschlußverfahren trocken desintegriert werden, um alsdann, ähnlich wie die schüttfähigen Späne, nach einem Trockenverfahren weiter zu Platten verformt werden zu können (Semidry-Verfahren). Die Eigenschaften der naß oder trocken hergestellten Faserplatten sind um so hochwertiger, je sauberer, d. h. je freier von Fasertrümmern einerseits und von Faserbündeln und Holzsplittern andererseits der Faserstoff ist.
  • Die Gewinnung der Fasern kann auf folgende Arten erfolgen: a) mechanisches Schleifen von Rundholz unter reichlicher Zugabe von Wasser durch Anpressen an Schleifsteine; das Holz wird zuvor kalt (Weißschliff) oder heiß (Braunschliff) mit Wasser oder Dampf vorgewässert und vorgeweicht; b) Druckbehandlung von kleinstückigem Holz (Hackschnitzeln) mittels Wasserdampf und Zersprengung des Holzgefüges in die einzelnen Fasern durch »Einschießen« des unter Druck stehenden Materials in einen Expansionsraum, gegebenenfalls zwischen Mahlscheiben eines Raffineurs; c) Kochung von Holzschnitzeln mit Chemikalien und anschließende Zermahlung im Raffineur, Kollergang oder Holländer; d) ein Sonderfall ist die Herstellung des sogenannten Raffineurstoffes: An den kalt arbeitenden Holzschleifern der Papierindustrie entsteht ein gewisser Anteil von aus dem Holzverband herausgerissenen Splittern, größeren Faserbündeln und Rastsplittern. Dieses vom Papiermacher als »Sauerkraut« bezeichnete Material ist durch das Wässern weitgehend vorgeweicht und zum Teil auch durch den Anpreßdruck des Schleifholzes an den Schleifstein in seinem Gefüge längs zur Faser vorgebrochen oder gelockert, so daß es ohne Wärme-, Explosionsdruck- oder chemische Vorbehandlung direkt zwischen den Scheiben eines Raffineurs zu Fasern aufgeschlossen werden kann.
  • Nach einem weiterhin bekannten Verfahren wird Rundholz mittels eines Messerwellenzerspaners oder eines Flachscheibenzerspaners in gleichmäßige dünne Späne zerlegt, die dann mittels eines einfachen Rührwerkes in Wasser in schmalere Flachspäne aufgeteilt werden. Eine solche Zerspanung muß sehr sorgfältig durchgeführt werden und setzt voraus, daß die zu zerspanenden Rundhölzer der Messerwelle oder den Scheibenspanern faserparallel zugeführt werden, wobei die Messer genau auf die Spandicke eingestellt werden. Infolge der stets wechselnden Beschaffenheit und Form des einzusetzenden Rohholzes gibt es bis heute noch keine selbsttätig arbeitenden Einrichtungen zur Beschickung derartiger Spaner, weshalb dieses Verfahren sehr arbeitsintensiv ist. Ein weiterer Nachteil bei diesem Verfahren besteht darin, daß durch die Messerschneiden die Fasern und Zellen des Holzes angeschnitten und damit beschädigt werden, weshalb sie für eine Weiterverarbeitung, bei der auf den Fasercharakter Wert gelegt wird, weniger geeignet sind.
  • Es ist weiterhin ein Verfahren bekanntgeworden, bei dem in einem Quetsch- oder Mahnverfahren Rundhölzer zunächst zu großen, noch zusammenhängenden, teilweise zerfaserten Bahnen aufgearbeitet werden, bei denen der Verband der einzelnen Fasern untereinander teilweise jedoch völlig gelöst ist, aber zum anderen Teil doch noch so weit zusammenhängt, daß geschlossene Bahnen von maschenartigem Gefüge entstehen. Daran anschließend werden diese Bahnen weiter zerkleinert und zu Faserstoffen verarbeitet. Die Verwendung von Rundholz begrenzt dieses bekannte Verfahren auf den Einsatz von hochwertigem Holz, wie es üblicherweise für die Papier- und Zellstoffindustrie verwendet wird. Es muß hier Holz von annähernd konstantem Durchmesser verwendet werden, falls man nicht die Rundhölzer zu dünnen Scheiten aufspaltet, was aber einen weiteren erhebliche Handarbeit erfordernden Verfahrensgang zur Folge hat. Um eine verhältnismäßig geringe Durchmessertoleranz zulassen zu können, wird bei diesem Verfahren eine ziemlich große Anzahl von Quetschwalzen benötigt, damit kein zu großer Holzdurchmesser zu Verklemmungen und überbeanspruchungen der Quetschwalzen und ihrer Lagerung führt. Da die Nutung der Walzen nicht verändert werden kann, verhalten sich die verschiedenen Holzarten dem Quetschprozeß gegenüber ganz verschieden, so daß man für verschiedene Hölzer mehrere, unterschiedlich genutete Sätze von Walzen benötigt. An den Quetschwalzen entstehen stellenweise ungewöhnlich hohe Drücke, die zur völligen Zerstörung des Holzzusammenhanges und unter Umständen auch der einzelnen Fasern selbst jeweils an den Stellen führen, wo die Walzen mit den Nutenkanten mit außerordentlich hohem Liniendruck das Rundholz erfassen. Dazwischen liegen aber andererseits wieder Bereiche des Holzes, die innerhalb der Nuten praktisch drucklos die Walzenpartie passieren. Ein gleichmäßiger oder steuerbarer Aufschluß kann daher bei diesem Verfahren nicht gewährleistet sein.
  • Der Holzaufschluß nach der Erfindung vereinigt Merkmale des Naßverfahrens mit solchen des Trockenverfahrens, wobei man einen Stoff erhält, der weder als Faser im Sinn der Papier- und Faserplattentechnik noch als Span im Sinn der Spanplattentechnik bezeichnet werden kann, sondern bisher in der Holzwerkstofftechnik unbekannte Eigenschaften besitzt und sich daher zu einem bisher unbekannten, technisch wertvollen Holzwerkstoff verarbeiten läßt, der als Faserspanplatte bezeichnet werden soll. Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß zwischen den Abmessungen von trocken erzeugten Spänen und den Abmessungen von naß gewonnenen Fasern ein deutlicher und sogar recht breiter Bereich klafft, und sie gibt Wege an, in diesen Größenbereich gehörende Holzpartikeln nicht nur als in ihren Eigenschaften zufallsbestimmte Partikelgemische zu erzeugen, sondern sie als in ihren Eigenschaften in vorbestimmten Grenzen und Werten durch entsprechend gesteuerte Verfahrensschritte wohldefinierte Gemische herzustellen.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht darin, daß Holzstücke in der bevorzugten Form von Hackschnitzeln in kaltem oder heißem Wasser so lange eingeweicht und aufgequollen werden, bis der Querverband der Fasern untereinander erweicht und aufgelockert ist; sie werden dann ähnlich weiterbehandelt, wie es oben für den sogenannten Raffineurstoff beschrieben wurde, nämlich einer Behandlung durch Quetschen, Ziehen, Rollen, Walken, Kneten unterworfen, z. B. in einem Raffineur, einem Kollergang oder einer Zahnscheibenmühle, derart, daß das Gut in längere Faserketten und Faserbündel aufgelöst wird, die teilweise noch zusammenhängen und dickere Kerne aufweisen, jedoch in ihrem Gesamtverband so gelockert sind, daß sie zum Teil pinselartig aufgefasert und die Enden einzelner Faserbündel und Faserketten bis zu den Einzelfasern verästelt sind, aber mit einem als Stamm dienenden Faserbündel noch zusammenhängen, ohne daß damit eine Schleif-, Dampfdruck- oder chemische Behandlung verbunden ist.
  • Die eingeweichten, gequollenen Holzstücke können nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vor ihrer Weiterverarbeitung unter Auflockerung ihres Gefüges einem so hohen Preßdruck unterworfen werden, daß sie seil- oder pinselartig verdreht werden können. Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn die Holzstücke in Vibration versetzt werden.
  • Es ist bekannt, geschnittene Flachspäne, sowohl Hobelspäne wie Kunstspäne, in Wasser zu quellen und anschließend durch naß arbeitende Mahlgeräte (Holländer, Kollergänge, Rührwerke) zu Fasern oder Faserbündeln zu desintegrieren. Dabei entsteht ein völlig anderes Produkt als nach der Erfindung. Wird der Aufschluß weit getrieben, so erhält man echte Einzelfasern, wird nur schwach aufgeschlossen, so werden die Späne lediglich in schmalere, gegebenenfalls nadelförmige Flachspäne zerlegt; in jedem Fall ist die Spandicke durch den vorausgehenden Zerspanungsprozeß vorbestimmt. Wird Holz längs oder quer zur Faserrichtung durch Messer zerspant, entstehen immer Flachspäne, diese können daher gar nicht der für die Erfindung wesentlichen rollenden, walkenden, ziehend-knetenden, quetschenden Mahlung unterworfen werden.
  • Es gehört zum Wesen der Erfindung, den Mahlprozeß so zu steuern, daß weder durch zu starke Mahlung zu einem nennenswerten Teil Einzelfasern noch durch eine zu schwache Mahlung ein grobkörniges Spangut, ähnlich dem in Hammermühlen gewonnenen entstehen kann, sondern daß eben jener bisher völlig unbekannte Faserspanstoff, wie er beschrieben wurde, hergestellt wird. Man erreicht das, indem man stets von völlig mit kaltem oder heißem Wasser durchtränkten Hackschnitzeln ausgeht und, beispielsweise bei Verwendung eines Raffineurs, den Scheibenabstand, die Scheibenbeschaffenheit (Steinstruktur, Zahnung oder Rippung von Stahlscheiben usw.), die Drehzahl, den Anpreßdruck und gegebenenfalls die Wasserzugabe so steuert, daß der gewünschte Aufschlußgrad erreicht wird, was jedem mit der Bedienung eines Steinzeug-Raffineurs; eines Stahlscheiben-Raffineurs, einer Zahnscheibenmühle oder eines Kollerganges vertrauten Facharbeiter ohne weiteres möglich ist.
  • Der Aufschluß und insbesondere das Arbeiten der Maschine kann unterstützt werden, wenn in an sich bekannter Weise zusammen mit dem feuchten Hackschnitzelgut Wasser in oder durch die Aufschlußvorrichtung geleitet wird. Es können mehrere Aufschlußgeräte der genannten Art, sowohl gleiche wie verschiedene für einen stufenweise fortschreitenden Aufschluß hintereinandergeschaltet werden.
  • Folgende Analogiebeispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren noch näher erläutern. Beispiell Wird eine mit Wasser durchtränkte Holzwalze unter eine ein wenig zu schwere Last gelegt, um diese zu verschieben, so wird die Walze während des Rollens (auf hartem Boden) zerquetscht. Dabei entstehen nicht Splitter oder unregelmäßige Bruchstücke, auch keine nennenswerten Kompressionen und Dauerdeformationen der Zellen und Einzelfasern, sondern zunächst vorwiegend eine Lockerung und teilweise Lösung des. Faserverbandes in seiner Querrichtung; das Holz wird »zerpinselt«, die vorher starre Rolle läßt sich wie ein Seil verdrehen.
  • Beispie12 Man klopfe vorsichtig mit einem Hammer auf ein vorher in Wasser eingeweichtes Hackschnitzelteilchen; die Schläge sollen so leicht sein, daß das gewachsene Holzgefüge nicht wesentlich zerquetscht, komprimiert und damit quer und längs gebrochen wird, aber doch so kräftig, daß die beschriebene Lockerung und Spaltung quer zum Faserverband eintritt. Wenn solches mehr oder weniger »zerpinseltes«Holz dann unter weiterer rollender und walkender Bearbeitung gleichzeitig Zugkräften ausgesetzt wird, beispielsweise in einem Raffineur, so entstehen kürzere Partikeln, teils Faserbündel und Faserketten, teils Partikeln mit noch mehr oder weniger körnigem, stückigem, länglichem Kern, der nach den Enden zu in Bündel aufgespalten ist, die ihrerseits sich wieder bis zu Einzelfasern verästeln können. Häufig entstehen Formen, wie kleine Bäume, Moos oder Pflanzenschößlinge, bei denen ein Stamm oder Stengel sich in eine Krone verzweigt und verästelt. Der Stamm selbst ist dabei aber nicht mehr kernig fest, wie ein trocken in einer Hammermühle zerschlagenes Holzteilchen, sondern weist überwiegend jenen beschriebenen quergelockerten, seilartig verdrehbaren Verband auf.
  • Man kann die Arbeit der Mahlgeräte (Raffineur, Kollergang, Zahnscheibenmühle usw.) entlasten und noch schonender gestalten, wenn man eine erste Gefügelockerung etwa analog dem beschriebenen Hammerschlag durchführt, indem man die gewässerten Hackschnitzel vor der Mahlung einem solchen mechanischen Druck aussetzt, daß die Gefügelockerung eintritt. Füllt man gewässerte Fichtenholzhackschnitzel beispielsweise in einen oben offenen Stahlzylinder, setzt dann einen Kolben auf die Füllung auf und übt auf diese einen Preßdruck von beispielsweise größenordnungsmäßig 100 kg/em2 aus, so kann man nach Entleeren des Zylinders die einzelnen voher starren Holzstücke seil- oder pinselartig verdrehen, weil ihr Gefüge quer zur Faser gelockert ist. Es wurde gefunden, daß sowohl Kolbenpressen wie auch kontinuierlich arbeitende Schneckenpressen vorteilhaft für diesen Voraufschluß verwendet werden können. Auch einstellbare Walzen können den Voraufschluß bewirken. Mit ihnen können nicht nur Hackschnitzel, also bereits rieselfähiges Gut, gequetscht und aufgelockert werden, sondern auch größere, insbesondere lange Holzteile, wie beispielsweise Schwarten, Säumlinge und Spreißel der Sägewerkindustrie, wobei die Aufteilung in kurzstückiges Gut, wie es den Mahlgeräten zugeführt wird, erst anschließend, beispielsweise in Zerhackern, erfolgt.
  • Der Voraufschluß läßt sich wirksam unterstützen, wenn die Preßwerkzeuge und/oder das Preßgut während des Vorpressens durch einen Schwingungserreger bekannter Bauart in Vibration versetzt werden.
  • Ein besonderer Vorteil des Verfahrens nach der Erfindung, auch gegenüber allen bekannten Verfahren, bei denen an Messern entstandene Holzspäne auf nassem Weg weiterzerfasert werden, liegt darin, daß Hackschnitzel leicht aus größeren Holzstücken in bekannter Weise erzeugt und alsdann, da sie schütt-, riesel- und fließfähig sind, weitgehend automatisch dem weiteren Aufschluß- und Verarbeitungsprozeß zugeführt werden können. Bekanntlich liegt ein bis heute noch nicht beseitigter Nachteil der trocken arbeitenden Holzspanplattenindustrie darin, daß eine vollautomatische Beschickung der Zerspanungsmaschinen bisher nicht möglich ist. Die für die Zerspanung verwendeten Holzstücke, deren Länge je nach den verwendeten Zerspanern im allgemeinen zwischen etwa 30 cm und 2 m schwankt, bedürfen zum ordnungsgemäßen Einlegen in die Zerspanungsmaschinen der menschlichen Hand. Lediglich Teilmechanisierungen dieses Arbeitsvorganges sind bisher gelungen. Hackschnitzel dagegen lassen sich in bekannter Weise vollautomatisch manipulieren.
  • Die nach der Erfindung aufgeschlossenen Faserspäne zeigen zwar ihrer Verästelung und Fibrillierung entsprechend bereits eine ausgesprochene Verfilzungstendenz, doch ist diese weit geringer als bei echten Einzelfasern und derart, daß das Faserspangut sich mit den in der trocken arbeitenden Holzspanplattentechnik gebräuchlichen Maschinen ohne besondere Schwierigkeiten zu Platten und Formkörpern nach dem Trockenverfahren weiterverarbeiten läßt. Die Späne können also getrocknet, gesichtet, mit Bindemittel versetzt, zu Matten gestreut und schließlich unter Druck und Hitze in bekannter Weise verformt und gehärtet werden. An einzelnen Stellen des Verfahrensganges können an sich bekannte Auflockerungseinrichtungen, wie Stachelwalzen, Kratzerbänder, Schwingschurren usw., eingebaut werden.
  • Die aus dem Faserspanstoff nach den Regeln der trocken arbeitenden Holzspanplattentechnik erzeugten Faserspanplatten haben bei gleicher Zusammensetzeng und Wichte wie Holzspanplatten aus geschnittenen Flachspänen ähnliche Eigenschaften wie diese.

Claims (1)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen von Fasern aus Holz für die Weiterverarbeitung zu Platten im Trockenverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß Holzstücke in der bevorzugten Form von Hackschnitzeln in kaltem oder heißem Wasser so lange eingeweicht und aufgequollen werden, bis der Querverband der Fasern untereinander erweicht und aufgelockert ist, worauf die so vorbereiteten Holzstücke in an sich bekannter Weise einer Behandlung durch Quetschen, Ziehen, Rollen, Walken, Kneten unterworfen werden, jedoch derart, daß das Gut in längere Faserketten und Faserbündel aufgelöst wird, die teilweise noch zusammenhängen und dickere Kerne aufweisen, jedoch in ihrem Gesamtverband so gelockert sind, daß sie zum Teil pinselartig aufgefasert und die Enden einzelner Faserbündel und Faserketten bis zu den Einzelfasern verästelt sind, aber mit einem als Stamm dienenden Faserbündel noch zusammenhängend. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die eingeweichten, gequollenen Holzstücke vor ihrer Weiterverarbeitung unter Auflockerung ihres Gefüges einem so hohen Preßdruck unterworfen werden, daß sie seil- oder pinselartig verdreht werden können. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Holzstücke während des Preßvorganges in Vibration versetzt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1116 889; schweizerische Patentschrift Nr. 350 793.
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