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Elektronische Wägevorrichtung Die Erfindung betrifft eine elektronische
Wägevorrichtung zum Abwägen mit anschließender Kontrolle des in eine Lastschale
abgefüllten Gutes auf Einhalten voreingestellter Toleranzgrenzen, wobei das Gut
mittels einer Zuführvorrichtung entsprechend dem lastabhängigen, elektrischen Meßwert
der Waage in einem Grob- und einem Feinstrom zuführbar ist, und die außerhalb der
Toleranzgrenzen fallenden Gutsmengen (Fehlgewichtsmengen) selbsttätig in einen Fehigewichtskanal
ableitbar sind.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art besteht die als Abfülltrichter
ausgebildete Lastschale aus einem Auffangtrichter, einem Verschlußkonus und einem
schwenkbaren Ablauftrichter. Dabei kann der Ablauftrichter zwei verschiedene Stellungen
einnehmen, und zwar senkrecht nach unten und leicht geneigt nach hinten. In der
zweiten Stellung werden anfallende Fehldosierungen automatisch in ein separates
Gefäß abgeleitet. Die Zufuhr des Wägeguts erfolgt über Vibrationsrinnen, und für
die Erzielung eines zweistufigen Substanzfiusses (Grob + Fein) ist eine Umsteuereinheit
vorgesehen. Außerdem sind zwei Gewichtskontrolleinheiten vorhanden, von denen die
erste als untere Toleranzgrenze des Dosiergewichts dient und den Zuführvibrator
bei Erreichen dieses Punktes abschaltet, während die zweite die obere Toleranzgrenze
darstellt.
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Dosierte Mengen, die innerhalb dieser beiden Toleranzgrenzen liegen,
gelten als gut und gelangen in ein unter dem Ablauftrichter angeordnetes Gefäß.
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Übersteigt das Mengengewioht die obere Toleranzgrenze, so wird diese
Gewichtsmenge selbsttätig ausgeschieden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine derartige Wägevorrichtung
durch Einsparung elektrischer und elektronischer Bauelemente schaltungstechnisch
zu vereinfachen sowie auch raumsparender und betriebssicherer zu gestalten. Diese
Aufgabe wird dadurch gelöst, daß erfindungsgemäß der lastabhängige elektrische Meßwert
mittels eines Umschalters selbsttätig von den die GrobFeinstromzuführung darstellenden
elekrischen Meßgrößen auf die die Toleranzgrenzen darstellenden elektrischen Meßgrößen
unter Beibehaltung des nachgeordneten Verstärkers schaltbar ist.
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Die elektrischen Meßgrößen sind dabei in an sich bekannter Weise
durch Potentiometer darstellbar, von welchen die Gutszuführungspotentiometer oder
die Toleranzpotentiometer von dem Umschalter über nachgeordnete Schaltvorrichtungen
an den Verstärker legbar sind.
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Die Erfindung wird im nachstehenden an Hand eines in den Zeichnungen
veranschaulichten Ausführungsbeispiels zum Abwägen und Kontrollieren von Gut näher
erläutert. Es stellt dar F i g. 1 eine Seitenansicht der Wägevorrichtung, Fig. 2
den Schnitt AB durch Fig. 1, F i g. 3 einen Übersichtsplan über den Ablauf der einzelnen
Schaltvorgänge.
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Wie die Fig.1 und 2 veranschaulichen, führen aus einem Sammelbehälter
1 für das Füllgut zwei Rohre 2 zu Zwischenschächten 3, 4, von denen der eine, 3,
in einem elektromagnetisch betriebenen Teileförderer 5 mündet, während der andere,
4, einer elektromagnetisch angetriebenen Förderrinne 6 zugeordnet ist. Die Rinne
6 fördert das Füllgut, und zwar die Grobmenge, in die Lastschale 7, desgleichen
arbeitet die dem Teileförderer nachgeschaltete Rinne 8, welche die Feinfüllung bringt,
in diese Lastschale. Mit 9 ist eine Bürstenwalze zum Auflockern des Guts bezeichnet,
die entgegen der Förderrichtung umläuft und über eine elektromagnetisohe Kupplung
zu- und abgeschaltet wird.
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Die Lastschale 7 ist am Lastträger 10 eines Wägegebers 11 aufgehängt,
wozu die Bügelanordnung 12 dient. Die Schale 7 enthält zwei Abschlußklappen 13,
14, welche nach dem Öffnen dem in der Schale befindlichen Füllgut den Weg in einen
Entleerschacht 15 freigeben. Das Öffnen der beiden Klappen 13 und 14 erfolgt durch
über Magnete 16, 17 betätigte, nicht dargestellte Hebel. Der Entleerschacht 15 läuft
in zwei Kanäle 18, 19 aus, von denen der eine, 18, zu einer Verpackungsmaschine
hinführt und die Füllgutportionen den Bechern 20 dieser Maschine übergibt, wogegen
der andere, 19, als Fehlgewichtskanal über einem Transportband 21 endigt. Mittels
einer schwenkbaren und durch den Magnet 22 betätigten Klappe 23 kann nun entweder
der Kanal zu
den Bechern 20 der Verpackungsmaschine oder aber der
zum Transportband führende Kanal freigegeben werden. Von dem über Walzen 24 angetriebenen
Transportband gelangt das ausgeschiedene Füllgut zum Schacht 25, der in einen Aufnahmebehälter
führt. Somit kann es zur Weiterverwendung wieder in den Sammelbehälter gegeben werden.
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Wie aus F i g. 3 zu ersehen ist, arbeitet der Wägegeber 11 insgesamt
auf vier Potentiometern 26 bis 29.
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Davon ist das Potentiometer 26 zum Einstellen der Vorfüllung vorgesehen
und das Potentiometer 27 fiir die Feinfüllung, während das Potentiometer 28 zum
Festlegen der Minus-Toleranz dient und das Potentiometer 29 für das Einstellen der
Plus-Toleranz erforderlich ist. Den Potentiometern ist ein zweipoliger Umschalter
30 so zugeordnet, daß vor Beginn einer Wägung die Schaltkontakte die gezeichnete
Lage einnehmen; d. h., die Anschlüsse der Potentiometer 26 und 27 sind auf Durchgang
geschaltet und an die beiden Abschaltstufen 31 und 32 geführt, welche den Relais-
und Steuerschützenteil 33 beeinflussen. Die NockenNkl bis Nk3 werden über die Welle
der Verpackungsmaschine angetrieben.
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Die Einstellung dieser Einrichtung und deren Wirkungsweise ist wie
folgt: Am Wägegeber 11 steht die Meßspannung zur Verfügung, die jeweils abhängig
ist vom aufgebrachten bzw. einwirkenden Gewicht. An Hand der vorher aufgenommenen
Kennlinie Spannung-Gewicht lassen sich die Spannungsabfälle an den einzelnen Potentiometern
ohne weiteres gewichtsabhängig einstellen. Sollen beispielsweise Portionen zu jeweils
250 g abgewogen werden, so wird zunächst däs für die Vorfüllung zuständige Potentiometer
26 so eingestellt, daß die Grobförderrinne bei 125 g abschaltet.
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Diese Gewichtsmenge möge einer Meßspannung von 6 Volt entsprechen.
Daraufhin wird das Potentiometer 27 etwa so einreguliert, daß die aus dem Teileförderer
5 und der Rinne 8 gebildete Vorrichtung für die Feinfüllung etwa bei Erreichen von
225 g stillgesetzt wird. Dies sei der Fall bei einer Spannung von etwa 7 Volt.
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Als nächstes werden die Toleranzgrenzen festgelegt, und zwar die
Minusgrenze duroh Betätigen des Potentiometers 28 und die Plus-Toleranz mittels
des Potentiometers 29. Legt man die untere Toleranzgrenze bei 247,5 g und die obere
Toleranzgrenze bei 252,5 g fest, so entspricht dies II Io des Sollgewichts und bei
linearem Zusammenhang zwischen U=f(G) etwa 7,2 Volt Meßspannung für den unteren
Toleranzpunkt und 7,3 Volt für den oberen Toleranzpunkt.
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Wird die Wägevorrichtung in Betrieb genommen, so schaltet also zunächst
die Förderrinne 6 ab und anschließend die aus dem Teileförderer 5 und der Förderrinne
8 bestehende Anordnung. Das Abschalten dieser Fördervorrichtung geschieht mit Hilfe
von Relais, welche den jeweiligen Stromkreis für die Antriebsmagnete schalten. Diese
Relais erhalten ihre Ansprechspannung jeweils über die Abschaltstufen 31 und 32,
die ihrerseits bei Erreichen der betreffenden Gewichtsmenge ansprechen.
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Sobald Vor- und Nachfüllung abgeschaltet haben, legt der Schalter
30 um auf die Anschlüsse der Toleranzpotentiometer 28 und 29. Diese Umschaltung
wird vom Relaissteuerteil 33 vorgenommen. Gleichzeitig damit stellen sich auch die
Abschaltstufen 31 und 32 auf die Toleranzspannungen ein.
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Unabhängig davon, ob das Endgewicht der abgewogenen Füllgutmenge
innerhalb oder außerhalb des eingestellten Toleranzbereichs liegt, wird der Stromkreis
für die auf die Klappenl3 und 14 der Lastschale 7 einwirkenden Magnete 16 und 17
geschlossen, so daß die Waage entleert, wenn der Nocken Nk 1 den zugehörigen Kontakt
34 nach kurzem Schließen wieder öffnet. Im ersteren Fall bleibt außerdem der Stromkreis
für den Betätigungsmagneten 22 der Umlenkklappe 23 offen, so daß diese Klappe beim
Schließen des Kontakts 35 durch den Nocken Nk 2 nicht an Spannung liegt. In diesem
Fall ist der Kanal 18 offen, und die Gutmenge gelangt in den Becher 20 der Verpackungsmaschine.
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Hat dagegen der Nachstrom eine solche Gewichtsmenge gebracht, daß
entweder der untere Toleranzpunkt oder der obere Toleranzpunkt nach unten bzw. oben
überschritten werden, dann ist der Stromkreis für den Klappenmagnet so weit vorbereitet,
daß dieser Magnet beim Schließen des Kontakts 35 durch den Nocken Nk2 anspricht
und die Klappe in die entsprechende Lage umlegt. Damit ist der Kanal 19 frei, und
die Fehlmenge fällt auf das Transportband 21.
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Von hieraus gelangt es dann über den Schacht 25 zu einem Aufnahmebehälter.
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Bei einer Fehlwägung, sei es in bezug auf das Gewicht oder auch hinsichtlich
der Zeit insofern, als die Wägung nicht im Maschinentakt abgeschlossen ist, wird
über den Kontakt36, der durch den Nocken Nk3 beeinflußt wird, ein Auswurfmechanismus
in der Verpackungsmaschine betätigt, der den Karton ausscheidet. Beim Einschalten
der Einrichtung sowie grundsätzlich für Einzelabfüllung befindet sich die Klappe
23 in der Lage, bei welcher die abgewogenen Mengen immer als schlecht ausgeschieden
werden.
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Damit hat man die Möglichkeit, die Füllgutmenge jeweils auf ihre Gewichtsgenauigkeit
zu überprüfen.