DE1268592B - Elektrodialysezelle zur reversiblen elektrodialytischen Verarmung alkalischer ionendisperser Loesungen - Google Patents

Elektrodialysezelle zur reversiblen elektrodialytischen Verarmung alkalischer ionendisperser Loesungen

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DE1268592B
DE1268592B DEP1268A DE1268592A DE1268592B DE 1268592 B DE1268592 B DE 1268592B DE P1268 A DEP1268 A DE P1268A DE 1268592 A DE1268592 A DE 1268592A DE 1268592 B DE1268592 B DE 1268592B
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Dipl-Phys Konrad Mund
Dr August Winsel
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    • H01M8/06Combination of fuel cells with means for production of reactants or for treatment of residues
    • H01M8/0693Treatment of the electrolyte residue, e.g. reconcentrating
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01DSEPARATION
    • B01D61/00Processes of separation using semi-permeable membranes, e.g. dialysis, osmosis or ultrafiltration; Apparatus, accessories or auxiliary operations specially adapted therefor
    • B01D61/42Electrodialysis; Electro-osmosis ; Electro-ultrafiltration; Membrane capacitive deionization
    • B01D61/44Ion-selective electrodialysis
    • B01D61/52Accessories; Auxiliary operation
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Description

  • Elektrodialysezelle zur reversiblen elektrodialytischen Verarmung alkalischer ionendisperser Lösungen Die vorliegende Erfindung betrifft eine reversibel arbeitende Elektrodialysezelle zur elektrodialytischen Verarmung ionendisperser Lösungen mittels Ionenaustauschermembranen und reversibel arbeitenden Elektroden, vorzugsweise Wasserstoff-Diffusionselektroden.
  • Bekannt ist ein Verfahren zur Elektrodialyse ionendisperser Lösungen mit Hilfe von Ionenaustauschermembranen, bei dem als Elektroden sogenannte Gas-Diffusions- und -Ventilelektroden verwendet werden. Bei diesem Verfahren wird das Abscheidungsprodukt des lösungsmitteleigenen Ions (Wasserstoff oder Sauerstoff) der Gegenelektrode zugeführt und durch diese erneut in Lösung gebracht. Eine derartige reversibel geführte Elektrodialyse ist anderen Verfahren dadurch überlegen, daß die bei der unerwünschten Wasserelektrolyse verbrauchte Energie eingespart wird.
  • Das Verfahren der reversiblen Elektrodialyse wird beispielsweise dazu benutzt, das Reaktionswasser aus dem alkalischen Elektrolyten der Brennstoffelemente zu entfernen. Als Elektrolyt verwendet man wegen der hohen Leitfähigkeit meist Kalilauge. Das im Brennstoffelement entstehende Reaktionswasser verdünnt den Elektrolyten, setzt dessen Leitfähigkeit herab und vergrößert die Elektrolytmenge. Der überschüssige Elektrolyt wird einer Dialysezelle zugeführt. Die Kathodenkammer der Dialysezelle kann an den Elektrolytumlauf des Brennstoffelementes angeschlossen sein. Die Anodenkammer wird mit den überschüssigen Elektrolyten gefüllt und anschließend der Dialysestrom eingeschaltet. Als Membran zwischen der Anoden- und Kathodenkammer wird eine Kationenaustauschermembran verwendet, in der der Strom überwiegend von Kationen transportiert wird.
  • Wird Kalilauge dialysiert, so verlassen K+-Ionen die Anodenkammer durch die Membran; dafür wird in der Anodenkammer Wasser gebildet. Die Konzentration des Anolyten sinkt. Wird die Anode mit konstanter Stromdichte betrieben, so verringert sich mit sinkender Konzentration des Anolyten die Leistungsfähigkeit der Anode. Der in ihr enthaltene Katalysator wird schließlich oxydiert und verliert seine katalytischen Eigenschaften. Betreibt man die Elektrode hingegen potentiostatisch, um diesen Zusammenbruch zu verhindern, so sinkt mit sinkender Anolytkonzentration die Stromdichte und erreicht schließlich einen derart niedrigen Wert, daß die Rückdiffusion und die Osmose durch die Membran eine weitere Konzentrationserniedrigung verhindern.
  • Man ist bemüht, den Anolyten in einer angemessenen Zeit zu dialysieren und eine möglichst niedrige Endkonzentration zu erreichen. Dies setzt aber immer voraus, daß die Stromdichte der Anode auch bei niedrigen Anolytkonzentrationen angemessen hoch ist. Dialysiert man z. B. eine 6 n-KOH-Lösung, so kann man zwar eine Endkonzentration von 0,7 val/1 erreichen; dann aber ist die Stromdichte in der Anode selbst bei den durch die deutsche Patentschrift 1019 361 bekanntgewordenen Doppelskelettkatalysator-Elektroden (DSK-Elektroden) so klein, daß eine weitere Verdünnung des Anolyten wirtschaftlich nicht tragbar ist.
  • Die Erfindung betrifft daher eine Elektrodialysezelle zur reversiblen elektrodialytischen Verarmung alkalischer ionendisperser Lösungen mit Hilfe von Ionenaustauschermembranen und Wasserstoffelektroden, dadurch gekennzeichnet, daß die Dialysezelle aus drei Räumen besteht, von denen einer eine Wasserstoffkathode, die anderen beiden Wasserstoffanoden enthalten und daß der Kathodenraum von dem angrenzenden Hauptanodenraum durch eine Kationenaustauschermembran, der Hauptanodenraum von einem Hilfsanodenraum durch ein feinporiges Diaphragma, vorzugsweise durch eine Anionenaustauschermembran, voneinander getrennt sind und daß der Hilfsanodenraum eine höhere Ionenkonzentration besitzt als der Hauptanodenraum.
  • Es wurde gefunden, daß man damit die Verarmung des Anolyten reversibel bis zu einer Konzentration von weniger als 10-3 val/1 durchführen kann. Sobald die Konzentration im Hauptanodenraum so weit verringert ist, daß die Leistungsfähigkeit der Hauptanode nicht mehr ausreicht, wird der Hauptteil des anodischen Stromes von der Hilfsanode geliefert. Zwar erhöht sich durch diese Maßnahme der Ausbreitungswiderstand der Zelle, zu dem die Anionenaustauschermembran und die Hilfsanoden einen zusätzlichen Beitrag liefern, doch fällt dafür der sehr hohe Polarisationswiderstand der im verdünnten Elektrolyten arbeitenden Hauptanode fort; damit verglichen fallen der Polarisationswiderstand der Hilfsanode und die zusätzlichen Ausbreitungswiderstände nicht ins Gewicht. Gute Anionenaustauschermembranen besitzen eine Überführungszahl, die selbst in hoch konzentrierter KOH-Lösung nahezu 1 ist. Durch ihre Einfügung in den Stromkreis verringert sich die Ladungsausbeute nur unwesentlich.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform werden als Wasserstoffelektroden Gas-Diffusionselektroden verwendet, die aus einer feinporigen Deckschicht auf der Elektrolytseite und einer grobporigen katalytisch aktiven Schicht auf der Gasseite bestehen, während als Kathoden Gas-Ventilelektroden eingesetzt sind, die ein feinporige Deckschicht aus einem Material mit hoher Wasserstoffüberspannung und eine grobporige katalytisch aktive Schicht aus einem Material mit niedriger Wasserstoffüberspannung enthalten.
  • Da beide Elektrodenarten weitgehend reversibel arbeiten, ist nur eine geringe Überspannung erforderlich. Das in der Kathode gebildete Gas gelangt zur Anode und wird dort unter Rückgewinnung der Energie elektrochemisch umgesetzt.
  • Allerdings diffundiert wegen des Aktivitätsgefälles Wasser durch die Anionenaustauschermembran vom Haupt- in den Hilfsanodenraum. Dieser Effekt ist namentlich zu Anfang des Dialysevorgangs, wenn der Strom über die Hauptanode zugeführt wird, unerwünscht. Deshalb bringt man vorteilhafterweise vor der Ionenaustauschermembran eine Blende mit veränderlichem Öffnungsquerschnitt an, die in dieser Phase der Dialyse geschlossen ist. Die Blende wird beim Übergang auf Hilfsanodenbetrieb geöffnet.
  • Durch die Verwendung einer Blende oder eines anderen Gebildes mit veränderlichem Diffusionswiderstand kann auf Schalter zur Umschaltung von Haupt- auf Hilfsanodenbetrieb verzichtet werden, denn die Blende besitzt im geschlossenen Zustand gleichzeitig einen hohen Ohmschen Widerstand und begrenzt dadurch den Hilfsanodenstrom.
  • In vielen Fällen ist es zweckmäßig, die Dialyse mit konstanter Spannung zu betreiben. Die Verminderung der Leistungsfähigkeit der Hauptanode, die anzeigt, daß die Elektrolytkonzentration im Anodenraum ihren kritischen Wert erreicht hat, kann dann sehr einfach zur Umschaltung auf den Hilfsanodenbetrieb herangezogen werden. Zu diesem Zweck wird in der Hauptanodenleitung der Kraftmagnet eines Relais eingeschaltet, das nach Unterschreiten eines vorgegebenen Sollstromes abfällt und damit den öffnungsmechanismus der Blende betätigt oder den Schalter für den Hilfsanodenstrom einschaltet.
  • Statt des Hauptanodenstromes kann auch der Wasserstoffzufluß zur Hauptanode zur Steuerung des Umschaltvorganges ausgenutzt werden, denn dieser ist dem Strom proportional. Zu diesem Zweck bringt man einen Strömungswiderstand in der Hauptanodengasleitung an und nutzt den Druckabfall an diesem Widerstand zur Steuerung aus.
  • Eine weitere charakteristische Größe für den Fortschritt der Dialyse ist der pH-Wert der Lösung, charakterisiert beispielsweise durch die Spannung einer unbelasteten H2 Elektrode gegen eine ebenfalls unbelastete Elektrode im Kathodenraum, an deren Stelle auch die Kathode selbst in der Ausbildung als wenig polarisierende Gas-Ventilelektrode treten kann; man spart auf diese Weise eine Elektrode.
  • Auch das Flüssigkeitsvolumen des Hauptanodenraumes ist als charakteristische Größe zur Steuerung des erfindungsgemäßen Umschaltvorganges verwendbar, denn das Volumen ist bei bekannten Zellendimensionen eine direkte Funktion der Konzentration; durch den Abtransport der K+-Ionen mit ihrer Wasserhülle und der Wasserentstehung aus den zurückgebliebenen OH--Ionen und den an der Anode in Lösung gebrachten H+-Ionen ist die Volumenänderung direkt mit der transportierten Ladung verbunden. Die Umschaltung von Haupt- auf Hilfsanodenbetrieb kann in bekannter Weise mit einem auf den Flüssigkeitsstand ansprechenden Schalter oder durch einen Bodendruckschalter erfolgen.
  • Gleichzeitig mit der Konzentration nimmt auch das spezifische Gewicht der Lösung ab. Ein Schwimmer wird also seine Eintauchtiefe mit sinkender Konzentration verringern, wodurch ebenfalls ein Schalter betätigt werden kann.
  • Man kann die reversible Elektrodialyse auch galvanostatisch durchführen. In diesem Fall benutzt man die Polarisation der Hauptanode zur Steuerung des Umschaltvorganges auf Hilfsanodenbetrieb. Alle übrigen Steuergrößen, wie Elektrolytkonzentration, spezifisches Gewicht und Flüssigkeitsvolumen, im Hauptanodenraum können in der geschilderten Weise ausgenutzt werden.
  • Man kann die erfindungsgemäßen Elektrodialysezellen zu größeren Einheiten zusammensetzen, indem man sie elektrisch in Serie oder parallel schaltet und die Kathoden- und Hauptanodenräume in einen gemeinsamen Elektrolytkreislauf einbezieht. Bei elektrisch parallelgeschalteten Zellen ergibt sich die Möglichkeit, die Kathoden zweier gleichartiger Zellen zu einer doppelseitig arbeitenden Elektrode zu vereinigen, für die überdies nur ein Kathodenraum erforderlich ist.
  • Das gleiche kann auch mit den Hilfsanoden geschehen, von denen jeweils zwei in benachbarten Zellen mit gemeinsamen Hilfsanodenraum vereinigt sind. Diese Maßnahme ermöglicht die in F i g.1 dargestellte Anordnung: Ria, R2a ... sind die Hauptanodenräume, Rih, Reh ... die Hilfsanodenräume, und Rik, R3k . . . sind die Kathodenräume, die durch die AnionenaustauschermembranenAi, A2... bzw. die Kationenaustauschermembranen K1, K3 ... voneinander getrennt sind. Eia, E2a ... sind die Hauptanoden, Eih, E3h ... die Hilfsanoden und Eik, E2k ... die Kathoden. Die zweckmäßige Führung der Gasströmung und der elektrischen Ströme ist aus der Zeichnung zu entnehmen.
  • Gemäß einer Abwandlung der Erfindung erzielt man einen gedrängteren Aufbau, wenn man die Anionenaustauschermembran und die Hilfsanode zu einem Körper vereinigt, indem man - wie in F i g. 2 angedeutet = die Anionenaustauschermembran zwischen den Wasserstoff führenden Schichten von Haupt- und Hilfsanode anordnet. Cl, und Ca sind die katalytisch aktiven oder »Arbeits«-Schichten von Hilfs- und Hauptanode, die auf die dazwischen angeordnete Anionenaustauschermembran A fest aufgedrückt sind und die zu beiden Seiten die feinporigen Deckschichten Da und Dh tragen. Die Gaszuführung zu den Arbeitsschichten erfolgt vom gemeinsamen Rand her, die Stromzuführung über die Stromleitungen Si, und S" - Sh und S" können auch direkt verbunden sein.
  • Obwohl man erwarten sollte, daß die Membran keinen Flüssigkeitskontakt mit den Elektrolyträumen hätte, von denen sie durch die gasgefüllten Arbeitsschichten getrennt ist, wurde gefunden, daß üblicherweise eine ausreichende Anzahl von feinen Poren mit einem den Gasdruck überschreitenden Kapillardruck in der Arbeitsschicht vorhanden ist, so daß eine galvanische Verbindung zwischen Haupt- und Hilfsanodenraum besteht. Der Widerstand, der dadurch zwischen Haupt- und Hilfsanodenraum vorhanden ist, bewirkt, daß bei hoher Elektrolytkonzentration im Hauptanodenraum die Hauptanode den Strom im wesentlichen liefert und erst bei Erreichen ihrer Leistungsfähigkeitsgrenze die Hilfsanode wunschgemäß die Stromlieferung übernimmt.
  • Aus diesem Grund ist es nicht erforderlich, daß die Anionenaustauschermembran den metallischen Kontakt der Haupt- und Hilfsanode verhindert; man kann sie auch in die Poren einer der Arbeitsschichten einbringen und die Elektroden dadurch auch elektrisch kurzschließen. Auch in diesem Fall regelt sich die Verteilung des Stromes auf Haupt- und Hilfsanode auf die gewünschte Art selbsttätig.
  • Man kann indessen ganz auf die Anionenaustauschermembran verzichten, weil aus dem eben geschilderten Grund in einer aus drei Schichten aufgebauten Gaselektrode genügend feine Poren durchgehend mit Elektrolyt erfüllt sind. Das trifft auch für eine Eelektrode zu, bei der zwischen zwei Arbeitsschichten eine grobporige Gasleitschicht angeordnet ist (Janus-Elektrode). Bringt man eine derartige Gasdiffusionselektrode zwischen Haupt- und Hilfsanodenraum an, so liefert bei ausreichender Konzentration im Hauptanodenraum die Hauptanodenseite etwa 90 % des Stromes. Die 90 % der Ladung werden dem Hauptanodenraum als H+-Ionen zugeführt. Von den restlichen 10% werden nur 2,7% in Form von Kationen in den Hauptanodenraum getragen. Berücksichtigt man, daß durch die Kationenaustauschermembran mindestens 60 % des Stromes in Form von K+-Ionen aus dem Hauptanodenraum in den Kathodenraum hineingetragen werden, so ergibt sich eine Ladungsausbeute hinsichtlich der K+-Ionenverarmung von mindestens 57,3%. Erst wenn die Konzentration im Hauptanodenraum und damit die Leistungsfähigkeit der Hauptanode schon erheblich abgenommen hat, greifen die Stromlinien durch die elektrolyterfüllten Poren bis zur Hilfsanodenseite durch. In den Poren wird der Strom entsprechend der Überführungszahl des OH--Ions zu 73% von diesen transportiert, in der Kationenaustauschermembran jedoch , zu weniger als 40%. Man erreicht also auf diese Weise einen Hilfsanodenbetrieb mit einer Ladungsausbeute für die Kationenabreicherung im Hauptanodenraum von mehr als 33%.
  • Es wird durch diese Art des Hilfsanodenbetriebes die Ladungsausbeute zwar verschlechtert, doch kann dafür die Elektrodialyse mit großen Stromdichten schnell zu Ende geführt werden, wodurch ein erheblicher Gewinn in bezug auf den Gesamtwirkungsgrad erzielt wird.
  • Geht man von gleichen Elektrolytlösungen im Haupt- und Hilfsanodenraum aus und bringt man anfangs die Elektrolytspiegel auf gleiche Höhe, so macht sich dann, wenn Haupt- und Hilfsanode durch eine Anionenaustauschermembran oder durch Anionenaustauschermaterial in den Poren einer beidseitig arbeitenden Elektrode getrennt sind, mit fortschreitender Elektrodialyse eine Volumenänderung im Hauptanodenraum bei gleichzeitiger Änderung des spezifischen Gewichtes bemerkbar. Hierdurch bildet sich ein hydrostatischer Druckunterschied zwischen Haupt- und Hilfsanodenraum, der sich wegen des hohen Strömungswiderstandes der Membran nicht ausgleichen kann. Verzichtet man jedoch auf den Anionenaustauscher und verwendet Haupt- und Hilfsanode in der kombinierten Art der beidseitig arbeitenden Diffusionselektrode mit durchgreifenden und elektrolyterfüllten feinen Poren, so kann der Elektrolyt in diesen Poren unter dem Einftuß eines hydrostatischen Druckgefälles vom Hilfs- in den Hauptanodenraum strömen. Dadurch wird der Wirkungsgrad der Elektrodialyse verschlechtert.
  • Man kann die Elektrolytströmung zwischen Hilfs-und Hauptanodenraum dadurch verhindern, daß man immer für den gleichen hydrostatischen Druck auf beiden Seiten der Janus-Elektrode sorgt. Das kann dadurch geschehen, daß man gemäß F i g. 3 und 4 die durch die in die starre Wand W eingesetzte Doppelelektrode getrennten Räume 1 und 2 durch eine bewegliche Membran M ohne Rückstellkraft verbindet, die schon bei sehr kleinen Druckdifferenzen die durch die abgegrenzten Räume verändert und so den hydrostatischen Druck rechts und links der Membran im Gleichgewicht hält. Zweckmäßig ist es dabei, diese Ausgleichsmembran auf gleiche Höhe mit der doppelseitig arbeitenden Elektrode anzubringen, z. B. innerhalb eines die beiden Räume verbindenden Rohres.
  • Technisch realisieren läßt sich eine derartige Membrananordnung auf vielfache, dem Fachmann bekannte Art und Weise. So kann die Membran z. B. gemäß F i g. 4 aus einem Kunststoffbeutel bestehen, der zu Beginn der Elektrodialyse konkav zum Hilfsanodenraum ist und sich mit fortschreitender Elektrodialyse in den Hauptanodenraum hineinbewegt.
  • Man kann auch die beiden Räume durch ein Rohr verbinden, in dem sich als Membran ein Gas- oder ein mit dem Elektrolyten nicht mischbares Flüssigkeitsvolumen befindet, das sich längs eines horizontalen Rohrstückes unter dem Einfluß sich ausbildender Druckdifferenzen verschieben kann.
  • Gleichartige Probleme treten beim Betrieb von Gas-Diffusionskathoden in reversiblenElektrodialysezellen zur Verarmung saurer Elektrolyte mit Hilfe von Anionenaustauschermembranen auf. Für diesen Fall ist in den hier gegebenen Lehren zum technischen Handeln das Wort Kathode durch Anode, Anode durch Kathode, Anionenaustauschermembran durch Kationenaustauschermembran, Kationenaustauschermembran durch Anionenaustauschermembran zu ersetzen; die Zelle arbeitet dann sinngemäß mit einer Hilfskathode. Beispiel Die Elektrodialysezelle bestand aus Kathodenkammer (500 ml), Anodenkammer, Hilfsanodenraum (500 ml), Anode, Kathode, Hilfsanode, Kationenaustauschermembran (Permutit C 20), Anionenaustauschermembran (Permutit A 20) und einer vor der Anionenaustauschermembran im Hilfsanodenraum angebrachten gerahmten Polyäthylenfolie als Blende. Die Anodenkammer bestand aus einem Hohlzylinder mit einem inneren Radius ri = 2 cm, einem äußeren Radius r" = 4 cm und einer Höhe h = 1 cm. Mit dem Anodenraum war ein Vorratsgefäß durch zwei kommunizierende Rohre verbunden, das 30 ml Elektrolyt faßte. An einer kalibrierten Skala konnte die Änderung des Volumens abgelesen werden.
  • Die Anode war eine bei 400° C mit einem Druck von 30 t heißgepreßte DSK Elektrode von 40 mm Durchmesser. Ihre Arbeitsschicht bestand aus 12 g einer Mischung von Raney-Ni-Legierung (40 bis 60 #tm Korndurchmesser) und Carbonylnickelpulver (( 6 #tm) im Verhältnis 1:1,6 Gewichtsteile, die Deckschicht aus 3 g Carbonylnickelpulver der Korngröße (6 R,m.
  • Die Hilfsanode wurde wie die Hauptanode angefertigt, desgleichen die Kathode, doch enthielt sie als Deckschicht 2 g Elektrolytkupferpulver.
  • Entsprechend den Maßen der Anolytkammer war der Membrandurchmesser 4 cm. Die Hilfsanoden-und die Kathodenkammer wurden mit je 500 ml 6 n-KOH-Lösung gefüllt, die Anolytkammer mit 33,3 ml. Die Dialyse erfolgte galvanostatisch mit 200 mA, entsprechend 20 mAlcm2 Elektrodenstromdichte.
  • In F i g. 5 ist die Konzentration ca, in F i g. 6 das Volumen V des Anolyten als Funktion der Versuchsdauer T dargestellt. Punkt 51 in F i g. 5 und Punkt 61 in F i g. 6 charakterisieren den Dialysebeginn.
  • F i g. 7 zeigt die Anodenpolarisation 21 als Funktion von cd. Demnach wächst 77 mit c, zunächst langsam, dann beschleunigt, um für c =1 Val/1 instationär zu werden. Das Anolytvolumen beträgt dann noch 20 ml. In diesem Zeitpunkt wurde die Blende vor der Hilfsanode entfernt und so von Haupt- auf Hilfsanodenbetrieb umgeschaltet. Die Punkte 52 in F i g. 5 und 62 in F i g. 6 kennzeichnen diesen Zeitpunkt.
  • In den F i g. 8 und 9 sind das Anolytvolumen V und die Anolytkonzentration c, als Funktion der Versuchsdauer T im Hilfsanodenbetrieb dargestellt. Hiernach sinkt c, sehr schnell infolge der steigenden Kationenüberführungszahl in der Kationenaustauschermembran.

Claims (13)

  1. Patentansprüche: 1. Elektrodialysezelle zur reversiblen elektrodialytischen Verarmung alkalischer ionendisperser Lösungen mit Hilfe von Ionenaustauschermembranen und Wasserstoffelektroden, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Dialysezelle aus drei Räumen besteht, von denen einer eine Wasserstoffkathode, die anderen beiden Wasserstoffanoden enthalten, und daß der Kathodenraum von dem angrenzenden Hauptanodenraum durch eine Kationenaustauschermembran, der Hauptanodenraum von einem Hilfsanodenraum durch ein feinporiges Diaphragma, vorzugsweise durch eine Anionenaustauschermembran, voneinander getrennt sind und daß der Hilfsanodenraum eine höhere Ionenkonzentration besitzt als der Hauptanodenraum.
  2. 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserstoffelektroden Gas-Diffusionselektroden sind, die aus einer feinporigen Deckschicht auf der Elektrolytseite und einer grobporigen katalytisch aktiven Schicht auf der Gasseite bestehen und daß die Kathode als Gas-Ventilelektrode mit einer feinporigen Deck-Schicht hoher Wasserstoffüberspannung und einer grobporigen katalytisch aktiven Schicht mit einer niedrigen Wasserstoffüberspannung ausgebildet ist.
  3. 3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Blende mit veränderlichem Öffnungsquerschnitt die Anionenaustauschermembran zwischen Haupt- und Hilfsanodenraum abdeckt.
  4. 4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Hauptanode, Anionenaustauschermembran und Hilfsanode dergestalt zu einem Körper vereinigt sind, daß die Anionenaustauschermembran zwischen den beiden Arbeitsschichten angeordnet ist.
  5. 5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß Haupt- und Hilfsanode aus einem mehrschichtigen porösen Körper bestehen, dessen Poren in einer Schicht von einem Ionenaustauschermaterial ausgefüllt sind.
  6. 6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Haupt- und Hilfsanodenraumdurch eine beidseitig arbeitende Gasdiffusionselektrode voneinander getrennt sind.
  7. 7. Vorrichtung zur Durchführung der reversiblen Elektrodialyse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur Konstanthaltung des hydrostatischen Drucks beidseitig der Elektrode die angrenzenden Elektrolyträume durch eine Leitung kommunizierend verbunden sind und daß eine bewegliche Membran, ein Gasvolumen oder ein mit dem Elektrolyten nicht mischbares Flüssigkeitsvolumen die Elektrolytfäden unterbricht. B.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitte der Ausgleichsmembran oder die Mitte des Ausgleichsvolumens mit der Mitte der Janus-Elektrode in einer horizontalen Ebene liegt.
  9. 9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsspiegel des Elektrolyten im Hilfsanodenraum vertikal verschiebbar ist.
  10. 10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß in die Gasleitung der Hauptanode ein Strömungsmesser eingebaut ist.
  11. 11. Vorrichtung zur elektrolytischen Abreicherang alkalischer ionendisperser Lösungen nach den Ansprüchen 1 bis 4 und 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kathoden zweier gleichartiger Elektrodialysezellen zu einer doppelseitig arbeitenden vereinigt sind und daß die Hauptanoden und Hilfsanoden elektrisch parallel geschaltet sind.
  12. 12. Vorrichtung zur elektrolytischen Abreicherung alkalischer ionendisperser Lösungen nach den Ansprüchen 1 bis 4 und 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsanode zweier gleicher Zellen zu einer doppelseitig arbeitenden Hilfsanode vereinigt sind und daß die Kathoden wie auch die Hauptanode elektrisch parallel geschaltet sind.
  13. 13. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß Haupt- und Hilfsanoden durch einen metallischen Leiter elektrisch verbunden sind.
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