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Einbaufertiges Gleitlager Die Erfindung betrifft ein selbstschmierendes
einbaufertiges Radialgleitlager, bestehend aus einem umlaufenden Innenlaufring,
einem feststehenden Außenlaufring, dem ein mit Docht und Schmieröl gefüllter Behälter
zugeordnet ist, und mit einer Einrichtung zum Rückführen überschüssigen Schmieröls
von der Gleitfläche zum Schmierölbehälter, von dem aus das Schmieröl durch Öffnungen
des Außenlaufrings hindurch zur Gleitfläche gelangt.
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Bei einem bekannten Einbaulager ist die Gleitfläche ballig, und sie
dient gleichzeitig dazu, überschüssiges Schmieröl zur Lagermitte und von hier zum
Schmierölbehälter zurück-zu richten. Von dem Schmierölbehälter aus gelangt das Öl
durch an den Lagerenden angeordnete Öffnungen hindurch zu der Gleitfläche, wodurch
ein ständiger Kreislauf des Schmieröls erzielt ist. Schmierölverluste aus dem Schmierölbehälter
treten bei diesem bekannten Lager nicht auf, und zwar auch dann nicht, wenn das
Lager unbeabsichtigt gekippt wird. Dies ergibt sich, weil das Schmieröl vom Docht
festgehalten ist, in dem es gespeichert ist. Jedoch kann zufolge der balligen Form
der Gleitfläche beim Stillstand Öl an den Enden der Gleitfläche austreten, wenn
keine besondere Abdichtung vorgesehen ist. Außerdem ist für das richtige Arbeiten
dieses bekannten Lagers Voraussetzung, daß die Gleitfläche eine besondere Form hat,
welche die Schmierölförderung zur Lagermitte ergibt.
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Bei anderen bekannten einbaufertigen Gleitlagern sind an den Enden
des inneren Laufringes Schleuderringe angeordnet. Diese Schleuderringe tauchen in
einen Ölsumpf ein und dienen dazu, Schmieröl aus dem Sumpf zur Gleitfläche zu fördern,
und zwar entweder durch Aufbau eines Flüssigkeitsringes, wobei dann eine Überdruckschmierung
erzielt ist, oder durch große Spritzwirkung. Bei diesen Lagern ist kein Schmieröldocht
vorhanden, der als Mittel zum Leiten des Schmieröls zur Gleitfläche und als COlspeicher
dient. Wird ein bekanntes Gleitlager der zuletzt genannten Art unbeabsichtigt gekippt,
so kann Öl aus dem Sumpf austreten, wenn nicht besondere Dichtungen vorgesehen sind,
die dem Ausfließen entgegenwirken.
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Bei Gleitlagern allgemein bekannte Schleuderringe oder Spritzringe
dienen lediglich dazu, während des Betriebes, Kriechverluste entlang der Gleitfläche
zu vermeiden.
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Bei einem weiteren ebenfalls zum Stand der Technik gehörenden einbaufertigen
Gleitlager erfolgt die Schmierung dadurch, daß Fett durch Zentrifugalwirkung zur
Gleitfläche zwischen dem Innenlaufring und dem Außenlaufring gefördert wird. Der
Schmierölvorratsbehälter ist im Innenlaufring angeordnet, der dadurch nicht einfach
hergestellt werden kann und große radiale Abmessungen erfordert.
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Zweck der Erfindung ist es, ein einbaufertiges Gleitlager der einleitend
genannten Art so auszubilden, daß seine einzelnen Teile einfach herzustellen sind:
Ein Gleitlager gemäß der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Seiten
des Schmierölbehälters mittels eines ringförmigen Deckbandes je eine Kappe angebracht
ist, die mit einem radial nach innen gerichteten Flansch eine jeweils am Ende des
Innenlaufrings befestigte Schleudereinrichtung an deren Außenseite umgreift und
einen mit dem Schmierölbehälter verbundenen ringförmigen Auffangraum für an den
Enden der Gleitfläche abgespritztes Schmieröl bildet, und daß die Kappen und das
Deckband aus Metallblech hergestellt sind.
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Es wird Schutz nur für die Gesamtheit dieser Merkmale beansprucht.
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Die durch das Lager gemäß der Erfindung erhaltenen Vorteile ergeben
sich im wesentlichen aus der Aufgabenstellung und dem zu den bekannten Lagern Gesagten.
Insbesondere ist ein Lager gemäß der Erfindung einfach herzustellen, und es ist
sowohl im Betrieb als auch im Stillstand gegen Schmierölverluste geschützt. Dies
steht im Gegensatz zu dem einleitend genannten bekannten Gleitlager mit Dochtschmierung,
bei
welchem beispielsweise im Stillstand Schmieröl zufolge der balligen Ausbildung der
Lagerfläche an den Lagerenden austreten kann.
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Ein weiterer Vorteil des Lagers gemäß der Erfindung besteht darin,
daß keine besondere Bearbeitung der Laufflächen erforderlich ist, um wie bei dem
einleitend genannten bekannten Lager einen Schmierölstrom zur Lagermitte hervorzurufen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann der Schmierölbehälter
durch zwei ringförmige Gehäuseteile gebildet sein, die am Außenlaufring befestigt
sind.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise
erläutert.
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F i g. 1 ist eine schaubildliche Ansicht des Lagers; F i g. 2 und
3 sind Schnittansichten des Lagers; F i g. 4 zeigt in vergrößerter Darstellung einen
Teil -des Lagers im Schnitt und veranschaulicht den Strom eines Schmiermittels in
dem Lager.
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Wie in den F i g.1, 2 und 3 dargestellt ist, weist das Lager einen
Innenlaufring 11 aus Stahl auf, der an einer drehbaren Welle befestigt werden kann.
Der Innenlaufring 11 dreht sich in einem aus Stahlblech bestehenden Außenlaufring
12, der eine aus Weißmetall bestehende Gleitfläche 13 hat. Die Gleitfläche 13 und
die Außenfläche des Innenlaufringes 11 bilden zusammenarbeitende Lagerflächen 15:
Der Außenlaufring 12 ist aus flachem Material wie Blech gebildet und hat eine stumpfgeschweißte
Naht. Ölschleuderringe 16 und 17 aus Stahl sind auf der Außenfläche des Innenlaufrings
11 außerhalb der Enden des Außenlaufringes 12 befestigt und schleudern das Schmiermittel,
das von den Lagerflächen 15 kommt, in radialer Richtung nach außen. Druckscheiben
18 und 19 sind an den Enden des Außenlaufringes 12 befestigt, um dem Lager Stabilität
in axialer Richtung zu erteilen. An dem Außenlaufring 12 sind aus Stahlblech bestehende
ringförmige Gehäuseteile 20 und 21 durch Hartlöten befestigt, die sich von ihm in
radialer Richtung schräg zueinander erstrecken, um rings um den Außenlaufring 12
und die Lagerflächen 15 einen ringförmigen Behälter zu begrenzen.
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Wie aus den F i g. 2 und 3 ersichtlich, verlaufen die ringförmigen
Gehäuseteile 20 und 21 nahe dem Außenlaufring 12 schräg gegeneinander und weisen
nahe ihren äußeren Enden radiale Wandungen, die sich senkrecht zur Achse der Lagerflächen
15 erstrecken, und ferner zylindrische Wandungen auf, die in rechtem Winkel zu den
radialen Wandungen gebogen sind und die äußeren Enden der ringförmigen Teile 20
und 21 bilden.
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Es sind äußere Kappen 22 und 23 aus Stahlblech vorgesehen, die in
radialer Richtung erstreckende Wandungen aufweisen, welche an den radialen Wandungen
der ringförmigen Gehäuseteile 20 bzw. 21 anliegen. Die Kappen 22 und 23 haben ringförmige
Gestalt und übergreifen die Ölschleuderringe 16 bzw. 17. Die Kappen 22 und
23 erstrecken sich von den ringförmigen Gehäuseteilen 20 bzw. 21 zunächst parallel
zur Achse der Lagerflächen 15 und sind dann so umgebogen, daß sie sich senkrecht
zur Achse der Lagerflächen 15 einwärts zu den Enden des Innenlaufrings 11 erstrecken,
um die ölsehleuderringe 16 bzw.17 zu übergreifen.
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Die ringförmigen Gehäuseteile 20, 21 und die Kappen 22, 23 können
sämtlich aus ebenem Material wie Blech gepreßt sein. Ein Deckband 24 aus Stahlblech
ist an den Außenflächen der zylindrischen Wandungen der ringförmigen Gehäuseteile
20 und 21 durch Hartlöten befestigt und schließt so den von ihnen gebildeten ringförmigen
Behälter ab. Das Band 24 ist aus ebenem Material gerollt und hat eine stumpfgeschweißte
Naht. Das Band 24 erstreckt sich nach außen über die in rechtem Winkel gebogenen
Wandungen der ringförmigen Gehäuseteile 20 und 21 und seine Ränder
sind über die sich in radialer Richtung erstreckenden Wandungen der Kappen 22 und
23 gebördelt, die sich gegen die radialen Wandungen der ringförmigen Teile 20 und
21 legen: Durch dieses Umbördeln der Ränder des Bandes 24 werden die Kappen 22 und
23 festgelegt.
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Ein mit Schmiermittel imprägniertes Dochtmaterial ist rings um die
Lagerflächen 15 in dem Behälter angeordnet, der durch die ringförmigen Gehäuseteile
20 und 21 begrenzt ist. Aus dem mit Schmiermittel imprägnierten Dochtmaterial wird
Schmiermittel den Lagerflächen 15 durch ein längliches Fenster 25 hindurch zugeführt,
das in. dem Außenlaufring 12 und der Gleitfläche 13 gebildet ist. In den ringförmigen
Gehäuseteilen 20 und 21 sind rings um ihren Umfang im Abstand voneinander angeordnete
Löcher 26 bzw. 27 vorgesehen, durch die Schmiermittel aus den Kappen 22 und 23 in
den durch die ringförmigen Teile 20 und 21 begrenzten Behälter fließen kann.
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Wie in F i g. 4 dargestellt ist, die im vergrößerten Schnitt einen
Teil des Lagers zeigt und die Strömung von Schmiermittel in dem Lager veranschaulicht,
wandert das Schmiermittel durch das längliche Fenster 25 hindurch zu den Lagerflächen
15, über deren ganze Ausdehnung es verteilt wird. Nuten 28 erleichtern die Verteilung
des Schmiermittels über die Lagerflächen 15. Wenn sich das Schmiermittel über die
äußeren Kanten der Lagerflächen hinaus ausbreitet, kommt es mit den ölschleuderringen
16 und 17 in Berührung und wird von diesen in die Kappen 22 und 23 geschleudert.
Das Schmiermittel sammelt sich in den Kappen 22. und 23 durch Schwerkraft an und
wird durch die Löcher 26 und 27 an der Unterseite des Lagers zu dem Dochtmaterial
in dem Behälter zurückgeführt, der durch die ringförmigen Gehäuseteile
20 und 21 begrenzt ist. Aus dem Dochtmaterial wird das Schmiermittel wieder
durch das längliche Fenster 25 zu den Lagerflächen geführt.