DE650518C - Gleitlager mit Innen- und Aussenring und Schmiereinrichtung - Google Patents

Description

M 650518.
KLASSE 47 b GRUPPE 4

^74737 XU/47 b

Bei Gleitlagern mit Umlaufschmierung, in welchen ein konsistentes Schmiermittel, ζ. Β. Fett, verwendet wird, ist es von Wichtigkeit, daß ein Teil des Schmiermittelvorrates dazu gebracht wird, an der Drehbewegung teilzunehmen. Bei Lagern, die aus einem drehbaren Lagerteil mit einem ringförmigen Flansch bestehen, welcher Flansch durch einen Steg getragen wird, der in axialer Richtung wesentlich kleiner ist als der Flansch, und welcher Flansch auf der Außenseite zu einer gegen einen nicht drehbaren Lagerteil lagernden Gleitfläche ausgebildet ist, und der mit Schmiermittelkanälen versehen ist, die den Innenumfang des Flansches mit der Gleitfläche verbinden, kann bei Verwendung eines steifen Lagerfettes der Fall eintreffen, daß das Fett an stillstehenden Lagerteilen haftenbleibt, wobei der drehbare Lagerteil

ao und die Gleitfläche trocken bleiben.

Durch die vorliegende Erfindung wird die Gewähr für einen stetigen Umlauf des Schmiermittels unter allen Verhältnissen geleistet. Die Erfindung wird hauptsächlich durch an dem rotierbaren Flansch befestigte Trennscheiben o. dgl. gekennzeichnet, die sich einwärts nach der Lagermitte zu erstrecken.

Diese Trennscheiben bilden zusammen mit dem Flansch einen ringförmigen, drehbaren Schmiermittelbehälter. Das in diesem Behälter vorhandene Fett wird gezwungen, an der Drehbewegung teilzunehmen, und wird hierbei von der Zentrifugalkraft durch die in Flanschen vorgesehenen Kanäle nach außen über die Gleitfläche hinausgepreßt. Die Trennscheiben haben also den Zweck,' das auf der Innenseite des Flansches und um den Steg herum befindliche Fett von dem herumliegenden, durch nicht drehbare Lagerteile zurückgehaltenen Fett zu trennen.

Die Erfindung wird in der Zeichnung beispielsweise veranschaulicht.

Abb. ι ist ein Schnitt in einer Axialebene durch ein Lager nach einer Ausführungsform.

Abb. 2 ist ein ähnlicher Schnitt durch ein Lager nach einer anderen Ausführungsform.

In Abb. ι hat der Außenring 1 an dem inneren Umfang eine zylindrische Gleitfläche. Der Innenring 2 besteht aus einem inneren Flansch 3 zum Befestigen auf einer Welle, einem äußeren Flansch 4 mit zylindrischer Gleitfläche auf der Außenseite und einem Steg 5, der die beiden Flansche verbindet. Wie aus Abb. 1 ersichtlich, ist der Innenring

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Dr. Nils Arvid Palmgren in Göteborg, Schweden.

in diesem Falle symmetrisch und von I-förmigem Querschnitt. An dem Außenring ι sind zwei Seitenplatten 6, 7 in der Weise befestigt, daß die Fuge schmiermitteldicht wird. Diese Seitenplatten erstrecken sich einwärts nach der Lagermitte zu und sind in der Nähe des inneren Flansches 3 des Innenringes 2 zu im Schnitt axial verlaufenden Flanschen 8, 9 umgebogen, die eine drehbare Abdichtung gegen den Flansch des Innenringes bilden. Der äußere Flansch 4 des Innenringes 2 ist von Kanälen 10, 11 durchbohrt, die die Gleitfläche mit dem durch Seitenplatten und Lagerringe gebildeten Raum verbinden. An den Kanten des äußeren Flansches 4 des Innenringes 2 sind zwei Trennscheiben 12, 13 befestigt, die sich einwärts nach der Lagermitte zu erstrecken, aber eine ringförmige Öffnung zwischen ihrer Innenkante und den inneren Flanschen 8, 9 der Seitenplatten lassen·. Schließlich ist ein Loch 14 durch den Außenring vorgesehen, durch welches das Schmiermittel in das Lager zwischen Seitenplatte und Trennscheibe eingepreßt werden kann. Wenn nun das ganze Innere des Lagers mit Fett gefüllt ist und der Innenring samt Trennscheiben sich dreht, während der Außenring und die Seitenplatten stillstehen, so wird der größte Teil des zwischen den Seitenplatten und den nächst denselben liegenden Trennscheiben befindlichen Fettes an den Seitenplatten haften und still stehenbleiben. Dagegen sind die nicht drehbaren Teile außerstande, das zwischen Trennscheiben, Steg und Außenflansche enthaltene Fett zurückzuhalten. Dieses Fett dreht sich mit dem Innenringe und wird von der Zentrifugalkraft durch die Locher 10, 11 zur Gleitfläche herausgepreßt, wo ein tragender Schmiermittelfilm gebildet wird. Das Fett wird durch die Lagerbelastung auswärts zu den Seiten gepreßt und gelangt in die Räume zwischen Seitenplatten und Trennscheibe hinein. Der Kanal 14 ist durch das Lagergehäuse verschlossen. Durch das von der zwischen den Lagerringen befindlichen Lagerspalte zwischen die Seitenplatten und Trennscheiben hineingepreßte Fett wird das hier bereits vorhandene Fett durch die zwischen den inneren Kanten der Trennscheiben und den· inneren Flanschen 8, 9 der Seitenplatten gebildete Spalte eingeführt und befindet sich somit wieder im Räume zwischen Trennscheiben und Innenring. Das Fett wird also durch die Zentrifugalkraft und die Lagerbelastung _ innerhalb des Lagers selbsttätig im Kreislauf geführt. Der Druck, durch welchen das Fett nach außen durch die Löcher 10, 11 gepreßt wird, ist dadurch erheblich gesteigert worden, daß eine verhältnismäßig große Menge Fett sich zwische"n den Trennscheiben angesammelt hat, was durch die Zentrifugalkraft bewirkt wird. Der Umlauf wird aufrechterhalten, solange sich etwas Fett im Raum zwischen den Trennscheiben befindet, d. h. bis eine Menge Fett durch die Abdichtung zwischen den Flanschen 8, 9 der Seitenplatten •und dem inneren Flansch 3 des Innenringes verschwunden, ist, die der anfangs im Räume zwischen den. Trennscheiben befindlichen Menge entspricht. Die Erfahrung hat gezeigt, daß das Fett auf Grund seiner Kon- ' sistenz weder während der Drehung noch wenn das Lager stillsteht durch die erwähnte Abdichtung herausdringt, vorausgesetzt daß der Tropfpunkt dies Fettes über der im Lager vorkommenden Höchsttemperatur liegt.

Iri Abb. 2 hat der Außenring 1 innen eine sphärische Lauffläche. Der Steg 5 des Innenringes 2 ist unsymmetrisch verlegt, so daß der innere Flansch 8 der Seitenplatte 6 den größten Teil des Innenumfanges des durch den Außenflansch 4 des Innenringes und die Trennplatten 12, 13 gebildeten Raumes deckt. Hierdurch wird erhöhte Gewähr geleistet, daß das Fett im Inneren des Lagers bleibt, auch wenn das Lager mit der Seitenplatte 6 nach unten auf einer senkrechten Welle angeordnet wird.

Zur Aufnahme der Axialkräfte ist das Lager mit Stützscheiben 15, 16 versehen, die sich gegen die sphärische Gleitfläche des Außenringes 1 und gegen die ebenen Kanten des Flansches 4 des Innenringes abstützen. Diese Stützscheiben füllen den größeren Teil des Raumes zwischen Seitenplatten und Trennscheiben aus und liegen in unmittelbarer Nähe der Trennscheiben. Hierdurch wird die Zurückführung des aus der Gleitfläche herausgepreßten Fettes zum Räume ■ zwischen den Trennscheiben gefördert.

Selbstverständlich können die Seitenplatten durch Teile des Lagergehäuses ersetzt werden, wobei jedoch eine wirksame Abdichtung zwischen Lagergehäuse und Welle vorgesehen werden muß.

Claims (4)

1. Patentansprüche:

   110

   i. Gleitlager mit einem Innenring mit I-förmigem Querschnitt und Außenring *

   und Schmiereinrichtung für Fettschmierung am Innenring, gekennzeichnet durch an dem äußeren Flansche des inneren Lagerringes befestigte Trennscheiben, die sich einwärts nach der Lagermitte zu erstrecken und zusammen mit dem Flansche einen ringförmigen, drehbaren Schmiermittelbehälter bilden, und am äußeren Lager ringe befestigte Seitenplatten, die sich einwärts, nach der Lagermitte zu, er-

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   strecken und die abdichtend bis an den inneren Flansch des inneren Lagerringes verlaufen. ο
2. 2. Radialgleitlager nach Anspruch ι und 2 bei Lagern mit sphärischer Gleitfläche und Stützscheiben, die gegen die sphärische Gleitfläche des äußeren Lagerringes und die Seitenkanten des äußeren Flansches des inneren Lagerringes anliegen und sich einwärts, nach der Lagermitte zu, erstrecken, dadurch gekennzeichnet, daß. die Trennscheiben in unmittelbarer Nähe der Stützscheiben angebracht sind, so daß der Hauptteil des zwischen Seitenplatten und Lagerringen befindlichen Raumes zwischen den Trennscheiben und dem inneren Lagerring liegt.
3. 3. Radialgleitlager nach Anspruch 1

   und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der die äußeren und inneren Flansche des inneren Lager ringes verbindende Steg unsymmetrisch angebracht ist, und daß der dem inneren Lagerringe zunächst gelegene Teil der Seitenplatte zu einem Flansch ausgezogen ist, der einwärts, nach der Lagermitte zu, eine Abgrenzung des größeren Teiles des zwischen dem inneren Lagerringe und den Trennscheiben befindlichen Raumes bildet.
4. 4. Radialgleitlager nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Schmiermittelkanal, der die Außenseite des äußeren Lager ringes mit dem Teil des Raumes zwischen Seitenplatten und Lagerringen verbindet, der zwischen Seitenplatte und Trennscheibe vorhanden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen