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Schaltungsanordnung zur Sperrung des Farbkanals in einem Farbfernsehempfänger
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Sperrung des Farbkanals in einem
Farbfernsehempfänger bei Empfang eines Signals ohne Farbinformation. Derartige Schaltungen
dienen dazu, bei Nichtvorhandensein des Farbsignals, insbesondere bei Schwarzweißempfang,
die Einwirkung unerwünschter Störspannungen auf die Farbsteuergitter der Wiedergaberöhre
zu vermeiden.
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Zur Sperrung des Farbkanals bei Nichtvorhandensein der Farbinformation
ist es bekannt, die empfangenen Farbsynchronimpulse in einer Phasenvergleichsstufe
mit einem örtlich erzeugten Bezugsträger zu vergleichen und daraus eine Stehgröße
zu gewinnen, die bei Nichtvorhandensein der Farbsynchronimpulse ein im Farbkanal
liegendes Verstärkerelement sperrt. Die Farbsynchronimpulse dienen außerdem dazu,
den örtlich erzeugten Bezugsträgeroszillator zu synchronisieren. Da diese Farbsynchronimpulse
nur während eines kleinen Teiles, (etwa 4 bis 5 °/o), der Zeilendauer vorhanden
sind, müssen sie eine verhältnismäßig große Amplitude von etwa 60 bis 100 V halten,
um die Phasenvergleichsstufen für die Synchronisierung des Bezugsträgeroszillators
und die Sperrung des Farbkanals mit genügender Leistung ansteuern zu können. Man
ist daher bemüht, möglichst viele vorhandene Verstärkerstufen für die Verstärkung
des Farbsynchronimpulses auszunutzen. Wenn alle Verstärkerstufen des Farbkanals
dazu ausgenutzt werden, hat der Farbsynchronimpuls eine ausreichende Amplitude,
jedoch entsteht folgender Nachteil: Beim Wegfall des Farbsynchronimpulses wird ein
Verstärkerelement des Farbkanals gesperrt. Das bedeutet, daß auch die Phasenvergleichsstufe
zur Auswertung der Farbsynchronimpulse für die Schaltung zur Sperrung des Farbkanals
keine Farbsynchronimpulse mehr erhält, so daß auch nach dem Wiedererscheinen des
Farbsignals an diese Phasenvergleichsstufe keine Farbsynchronimpulse mehr gelangen.
Die Schaltung ist also nicht in der Lage, die Sperrung des Farbkanals wieder aufzuheben,
so daß der Empfänger nach Wiedererscheinen des Farbsignals nicht selbsttätig wieder
betriebsfähig wird.
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Zur Vermeidung dieses Nachteiles ist es bekannt (deutsche Auslegeschrift
1147 974), den für die Phasenvergleichsschaltung für die Farbkanalsperrung verwendeten
Farbsynchronimpuls am Ausgang des bei Ausfall des Farbsynchronimpulses gesperrten
Farbkanals abzunehmen und diesen Farbkanal unabhängig von seiner Sperrung oder Nichtsperrung
durch zeilenfrequnete Impulse während der Dauer des Farbsynchronimpulses durchlässig
zu steuern. Dadurch wird erreicht, daß auch im gesperrten Zustand des Farbkanals
beim Wiedereintreffen der Farbsynchronimpulse diese auf die Phasenvergleichsstufe
gelangen und somit eine Stellgröße erzeugen können, die die Sperrung des Farbkanals
aufhebt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Aufbau einer solchen
Schaltung zu vereinfachen. Die Erfindung geht aus von einer Schaltungsanordnung
zur Sperrung des Farbkanals in einem Farbfernsehempfänger bei Empfang eines Signals
ohne Farbinformation, bei der die Abwesenheit von Farbsynchronsignalen zur Gewinnung
einer Stehgröße ausgenutzt wird, die ein im Farbkanal liegendes; an sich durchlässig
vorgespanntes Verstärkerelement sperrt, wobei die Farbsynchronsignale hinter dem
Verstärkerelement ausgewertet werden und an eine Steuerelektrode des Verstärkerelementes
horizontalfrequnte Impulse angelegt sind, die das durch die Stellgröße gesperrte
Verstärkerelement während der Dauer der Farbsynchronsignale durchlässig steuern.
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Die Erfindung besteht darin, daß zwischen der Steuerelektrode des
Verstärkerelementes und Erde ein gesteuertes Gleichrichterelement liegt, das bei
Abwesenheit der Farbsynchronsignale durch die Stellgröße so vorgespannt wird, daß
es durch Gleichrichtung der horizontalfrequenten Impulse eine das Verstärkerelement
sperrende Vorspannung erzeugt, und das bei Anwesenheit der Farbsynchronsignale so
vorgespannt wird, daß es nichtleitend und unwirksam ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Schaltung werden beide Aufgaben, nämlich
die Auftastung der Verstärkerröhre des Farbkanals während der Dauer der Farbsynchronimpulse
und die Erzeugung der Sperrspannung für die Verstärkerröhre, durch die gleichen
Impulse gelöst, so daß der schaltungstechnische Aufwand
gering
gehalten wird. Die Schaltung wird auch dadurch besonders einfach, daß bisher verwendete
Siebmittel, mit denen die Ausgangsspannung des die Sperrspannung liefernden Gleichrichterelementes
gesiebt wurde, weggelassen werden. An das Verstärkerelement des Farbkanals gelangt
dann keine reine Gleichspannung, sondern eine Gleichspannung. mit aufgesetzten Impulsen,
die in erwünschter Weise die Auftastung während der Dauer des Farbsyrichronimpulses
bewirken. Die erfindungsgemäße Schaltung benötigt weniger Schaltungselemente und
löst trotzdem mehr Aufgaben als die bekannten Schaltungen.
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Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel an Hand
der Figuren näher erläutert.
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Fi g. 1 zeigt ein praktisches Ausführungsbeispiel der Erfindung; F
i g. 2 zeigt Spannungsverläufe zur Erläuterung der Wirkungsweise der Schaltung nach
F i g. 1.
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In F i g. 1 wird das Farbartsignal, enthaltend den modulierten Farbträger
F und die Farbsynchronimpulse 12, von einer Klemme 1 einer Verstärkerröhre 2 zugeführt,
in deren Anodenkreis auf die Frequenz des Farbträgers und seiner Seitenbänder abgestimmter
Schwingkreis 3 und, in deren Kathodenkreis zur Erzeugung der Gittervorspannüng ein
RC-Glied 31 liegt. Der Schwingkreis 3 ist mit der Reihenschaltung zweier Widerstände
30, 4 abgeschlossen. An einem Abgriff des Widerstandes 4 wird der verstärkte Farbträger
F entnommen -und von einer Klemme 5 den Sychrondemodulatoren zur Demodulation zugeführt.
Das Signal am Ausgang der Röhre 2 wird außerdem über eine. Leitung 6 und einen Kondensator
9 dem Steuergitter. einer Röhre 7 zugeführt, deren Kathode über ein. RC-Glied 8
geerdet, und deren Steuergitter außerdem von einer Klemme 10 positiv gerichtete
zeilenfrequente- Auftastimpulse 11 erhält. Mit den Auftastimpulsen 11 wird der Farbsynchronimpuls
12 auf dem Farbsignal tierausgetastet und erscheint an der Anode der Röhre 7. Im
Anodenkreis der Röhre 7 liegt ein. Übertrager 13, an dessen Sekundärwicklung 14
eine Phasenvergleichsstufe 15 angeschlossen ist, der andererseits über eine Leitung
16 der in einen Oszillator 17 erzeugte Bezugsträger zugeführt wird. Die Ausgangsspannung
der Phasenvergleichsstufe 15 wird über eine Leitung 18 dem Steuergitter einer Röhre
19 zugeführt, der andererseits - von einer Klemme 20 über einen Kondensator
30 zeilenfrequente Auftastimpulse 21 an der Anode zugeführt werden. Die Anode
der Röhre 19 ist über einen Widerstand 22 mit dem dritten Gitter der Röhre 2 verbunden.
Das dritte Gitter der Röhre ist außerdem über einen Widerstand 23 mit einer positiven
Betriebsspannungsquelle verbunden. An die Sekundärwicklung 14 des Übertragers 13
ist außerdem eine P'hasenvergleichsstufe 24 angeschlossen, der andererseits über
eine Leitung 25 der örtlich erzeugte Bezugsträger zugeführt wird. In der Phasenvergleichsstufe
24 wird durch Vergleich des örtlich erzeugten Bezugsträgers mit dem Farbsynchronimpuls
12 eine Regelspannung gewonnen, die über eine Leitung 26 .dem Bezugsträgeroszillator
17 zur Frequenzregelung zugeführt wird. Der Widerstand 30 dient dazu, eine Rückwirkung
des Bezugsträgers, der an den an die Klemme 5 angeschlossenen Synchrondemodulatoren
steht, auf die Farbsynchronimpulse an der Leitung- 6 zu verhindern. Eine solche
Rückwirkung, die z. B. bei nicht genau symmetrisch arbeitenden Sychrondemodulatoren
auftreten kann, würde die Synchronisierung des Bezugsträgeroszillators stören, weil
sich dann synchronisierende Farbsynchronimpulse und zu synchronisierender Bezugsträger
beeinflussen.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Schaltung wird an Hand der
F i g. 2 näher erläutert. F i g. 2 zeigt die Spannung U, am dritten Gitter der Röhre
z. Beim Vorhandensein des Farbsignals, d. h. auch der Farbsynchronimpulse, entsteht
-durch Vergleich der Farbsynchronimpulse mit dem Bezugsträger am Ausgang der Phasenvergleichsstufe
15, d. h. an der Leitung 18, eine negative Gleichspannung von z. B. -10V, die die
Röhre 19 sperrt. Diese Röhre ist daher hochohmig und ruft keinen Strom durch den
Widerstand 22 hervor. Am. dritten Gitter der-Röhre ! steht dann wegen .des Widerstandes
23 eine Spannung von annähernd O V gemäß der 'gestrichelten Kurve 27, so daß die
Röhre 2 betriebsfähig ist -und das Farbsignal verstärkt von der Klemme 1 zur Klemme
5 fortleitet. Die positive Spannung am oberen Ende des Widerstandes 23 bewirkt,
daß bei betriebsfähiger Röhre 2 am dritten Gitter die Vorspannung von 0 V und nicht
durch Gleichrichterwirkung der am dritten Gitter stehenden Impulse 21 durch die
durch das dritte Gitter und die Kathode der Röhre 2 gebildete Diode am dritten Gitter
eine unerwünschte negative Spannung entsteht, Bei Wegfall des Farbsignals wird der
Phasenvergleichsstufe 15 kein Farbsynchronimpuls 12 zugeführt. Die Phasenvergleichsstufe
liefert dann keine Regelspannung, an der Leitung 18. Die Röhre 19 erhält
dann keine negative Verspannung am Gitter , und wird niederohmig. Dadurch sinkt
die Spannung am Verbindungspunkt der Widerstände 22, 23,, das dritte Gitter der
Röhre 2 erhält eine negative. Spannung Usp, so .daß die Röhre 2 gesperrt wird und
eine Übertragung des Farbsignals F zur Klemme 5 verhindert. Die negative Spannung
am dritten Gitter entsteht dadurch, daß durch Gleichrichtung der Impulse 21 mit
der Röhre 19 am unteren Ende des Widerstandes 22 eine gegen Erde negative Spannung
gewonnen wird. _ Die Röhre wirkt also als .gesteuerter Gleichrichter. . Während
der Zeit, in .der normalerweise die Farbsynchronimpulse im Farbsignal erscheinen
bzw. bei Nichtvorhandensein des Farbsignals erscheinen können,. wirken die zeilenfrequenten
Auftastimpulse 21 über den Widerstand 22 gemäß Kurve 28 in positiver Richtung auf
das dritte Gitter der Röhre 2, so daß, unabhängig davon, ob Farbsyehronimpulse vorhanden
sind oder nicht, die Röhre 2 während der Zeit t1 immer betriebsfähig ist. Diese
Öffnung des Farbartkanals stört nicht, weil sie in die Zeilenaustastlücke fällt.
Wenn also während der Sperrung des Farbkanals das Farbsignal und die Farbsynchronimpulse
wieder auftreten, gelangen zunächst die Farbsynchronimpulse durch die Wirkung der
Impulse 21 über die Verst4rkerröhre 2, die Leitung 6 und; die Röhre 7 auf die Phasenvergleichsstufe
15, die dann über die Leitung 18 und die Röhre 19 in .der beschriebenen Weise die
Röhre 2 wieder während der ganzen Zeilendauer betriebsfähig macht und die Übertragung
des vollständigen Farbsignals von der Klemme 1 zur Klemme 5 wieder einleitet. Die
Impulse 21 dienen also einerseits dazu, am unteren Ende des Widerstandes 22 eine
negative Spannung zur Sperrung der
Röhre 2 zu erzeugen und andererseits
dazu, die Röhre 2 auf jeden Fall während der Dauer der Farbsynchronimpulse durchlässig
zu steuern. Die Impulse 21 erscheinen auch bei Nichtsperrung des Farbkanals
gemäß Kurve 27 am dritten Gitter der Röhre 2. Da die Röhre 2 dann ohnehin betriebsfähig
ist, haben sie keine Wirkung und erzeugen nur einen nicht störenden Gitterstrom.
Die Impulse 21 und 11 werden z. B. von der Zeilenablenkschaltung des Empfängers
geliefert und können von der gleichen Impulsquelle stammen. Die erfindungsgemäße
Steuerung der Röhre 2 kann auch am ersten Gitter erfolgen. Die Röhre 2 kann auch
durch einen Transistor ersetzt werden.