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Von hinten beleuchtbare Karte, insbesondere Globus, und Verfahren
zu ihrer Herstellung Die Erfindung betrifft eine von hinten beleuchtbare Karte,
insbesondere Globus, die einen Kartenträger mit mindestens zwei unterschiedlichen
kartographischen Darstellungen aufweist, wobei sich der im Auflicht sichtbaren Darstellung
im Durchlicht die weiteren Darstellungen durchscheinend überlagern. Beispielsweise
zeigt die äußere im Auflicht sichtbare Darstellung eine physikalische Karte, während
eine darunter befindliche, nur im Durchlicht sichtbare Darstellung eine politische-Karte
sein kann. -
Es ist bekannt, eine Auflichtdarstellung und eine Durchlichtdarstellung
auf beiden Seiten eines Trägers aufzubringen, wobei dieser Träger dann auf einem
Globuskörper aufgeklebt werden kann.
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Demgegenüber werden nach der Erfindung auf einer Seite des Trägers
übereinander mindestens zwei Darstellungen getrennt durch homogene Zwischenfarbschichten
aufgetragen.
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Die Erfindung hat den Vorzug, daß die optische Trennung der Darstellungen
durch diesen Zweck dienende Zwischenschichten erfolgt und daß es so möglich ist,
auch mehr als zwei Darstellungen unterschiedlich zur Wirkung zu bringen.
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Die verschiedenen kartographischen Darstellungen auf einer Seite des
Trägers werden einfach übereinandergedruckt. Man kann die in der Kartendrucktechnik
üblichen Mittel verwenden, um die einzelnen Karten deckunaseleich aufeinanderzuhalten.
Es ist nicht notwendig, eine der Darstellungen gegenüber der anderen spiegelverkehrt
aufzubringen. Wesentlich hierbei ist jedoch, daß die Darstellungen nicht unmittelbar
aufeinandergedruckt, sondern durch je
eine homogene Zwischenfarbschicht getrennt
werden. Die Zwischenschichten können im gleichen Verfahrensgang mit aufgedruckt
werden.
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Durch die Abstufung der Transparenz der Zwischenschichten können die
Durchlichtdarstellungen in ihrer visuellen Wirksamkeit differenziert und in ihrer
Bedeutung für den Betrachter abgestuft werden. Da die Rückseite des Trägers unbenutzt
ist, kann man auch auf dieser Rückseite mindestens eine weitere Darstellung aufbringen.
Diese weitere Darstellung wird dadurch bewußt durch die Dicke des Trägermaterials
in ihrer Durchlichtkraft abgeschwächt zur Unterscheidung von Durchlichtbildern auf
der Vorderseite. Des weiteren besteht die Möglichkeit, den Träger außen auf einem
Globuskörper zu befestigen und an dessen Innenseite eine weitere Kartendarstellung
aufzubringen. Diese und andere Variationen der Druckschichten können in Verbindung
mit Papier, Folien und anderen Druckträgern benutzt werden. Besondere Vorteile bietet
die Erfindung, wenn eine durchsichtige Tiefziehfolie zugleich als Kartenkörper und
Träger dient und auf der der Lichtquelle zugewandten Seite die Darstellungen aufweist.
Wenn die Tiefziehfolie als Globuskörper geformt ist, spart man nicht nur einen vom
Träger gesonderten Globuskörper und das Aufbringen des Trägers auf dein Globuskörper
ein, sondern die außen befindliche Folie dient gleichzeitig als Schutzschicht für
die einzelnen Kartendarstellungen.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung empfiehlt es sich, daß außer
der einen Durchlichtdarstellung mit zugehöriger Lichtquelle wenigstens eine weitere
Durchlichtdarstellung mit zugehöriger, gegenüber der ersten Lichtquelle unterschiedlich
wirkender Lichtquelle vorhanden ist. Beispielsweise können die Lichtquellen Licht
verschiedener Wellenlängen aussenden und die verschiedenen Durchlichtdarstellungen
durch Farben gebildet werden, die jeweils nur auf eine der Wellenlängen ansprechen.
Hiermit kann man beispielsweise Radiostationen, deren Sendedaten, Schwerpunktsgebiete
u. dgl. kennzeichnen oder irgendeine Werbung sichtbar machen bzw. sonstige Einzelobjekte
besonders markieren. Wenn eine sehr starke transparente Folie für den Globuskörper
verwendet wird, ist es angebracht, die letztgenannte Darstellung auf deren Innenseite
zu drucken, damit die Strahlen der Zusatzlichtquelle ungehindert auf diese Darstellung
auftreffen und diese erregen können.
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Die Erfindung wird nachstehend im Zusammenhang mit in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 einen
schematischen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Globus mit auf einem Körper
aufgebrachtem Träger,
F i g. 2 einen vergrößerten Ausschnitt
gemäß der Linie A in F i g. 1 für ein erstes Ausführungsbeispiel,
F i g. 3 den gleichen Ausschnitt für ein zweites Ausführungsbeispiel, F i
g. 4 den gleichen Ausschnitt für ein drittes Ausführungsbeispiel,.und Fig.5
den gle ichen Ausschnitt für ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel, bei dem eine
innen bedruckte Tiefziehfolie verwendet wird.
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Aus F i g. 1 erkennt man, daß auf einem Globuskörper
1 aus Glas oder anderem durchsichtigen oder durchscheinenden Material eine
Kartenträgerhülle 2 mit verschiedenen Kartendarstellunggen aufgeklebt ist. Eine
normale Lichtquelle 3 und gegebenenfalls eine Zusatzlichtquelle 4 sind vorgesehen,
um Durchlichtbilder sichtbar zu machen.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der F i g. 2 besteht die Hülle
2 aus einem Träger 5 mit insgesamt fünf aufgedruckten Schichten, nämlich
einer ersten Darstellungsschicht 6, einer ersten Zwischenfarbschicht
7,
einer zweiten DarsteHungsschicht 8, einer zweiten Zwischenfarbschicht
9 und einer dritten Darstellungsschicht 10. Die Kartendarstellung
10 ist im Auflicht sichtbar, weil die beispielsweise aus Deckweiß bestehende
Zwischenfarbschicht 9 eine optische Sperre bildet. Im Durchlicht jedoch sind
auch die Darstellungen 8 und 6 sichtbar. Hierbei tritt jedoch die
Darstellung 6 optisch etwas zurück, weil die Zwischenfarbschicht
7, die beispielsweise ebenfalls aus Deckweiß besteht, noch eine gewisse optische
Trennung zwischen den Darstellungen 6 und 8 hervorruft. Die Darstellung
10 sei eine physikalische Karte im Buntdruck, die Darstellung 8 eine
politische Karte, ebenfalls im Buntdruck. Die Darstellung 6 zeige Wirtschaftsblöcke
im einfarbigen Rasterdruck. Außerdem ist auf der Innenseite des Globuskörpers
1 noch eine Darstellungsschicht 11 vorgesehen, die einen Farbstoff
aufweist, der nur bei Bestrahlung mit der Zusatzlichtquelle 4 sichtbar wird. Beispielsweise
handelt es sich um eine U-V-Leuchte, die den Farbstoff der Schicht 11 fluoreszieren
läßt.
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In F i g. 3 besteht die Hülle 2, die auf den Globuskörper
1 aufgeklebt ist, aus einem Träger 12, der auf der Vorderseite mit einer
ersten Darstellungsschicht 13, einer Z,%ischenfarbschicht 14 und einer zweiten
Darstellungsschicht 15 sowie auf der Rückseite mit einer dritten Darstellungsschicht
16 versehen ist.
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In F i g. 4 besteht die Hülle aus einem Träger 17,
der
auf der Vorderseite mit einer ersten Darstellungsschicht 18 und auf der Rückseite
mit einer zweiten Darstellunasschicht 19, einer Zwischenfarbschicht 20 und
einer dritten Darstellungsschicht 21 versehen ist. Hierbei wirkt der Träger
17 als optische Sperre zwischen den Darstellungen 18 und
19, während die aufgedruckte Zwischenfarbschicht-20 eine optische Trennung
zwischen den Darstellungen 19 und 21 hervorruft.
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In F i g. 5 besteht der Globuskörper 22 aus einer Tiefziehfolie,
die vor dem Verformen auf der Innenseite mit einer Reihe von Schichten bedruckt
worden ist, nämlich einer ersten Darstellungsschicht 23, einer ersten Zwischenfarbschicht
24, einer zweiten Darstellungsschicht 25, einer zweiten Zwischenfarbschicht
261 einer dritten Darstellungsschicht 27 und einer vierten Darstellungsschicht
28. Hierbei können die einzelnen Kartendarstellungen die gleiche Bedeutung wie in
F i g. 2 haben. Die direkt auf die Folie aufgedruckten Schichten behalten
ihre Relativlage zueinander während der Verformung- bei. Ferner bildet die Folie
22 eine Schutzschicht für die einzelnen aufgedruckten Darstellungen.
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Wie sich aus den aufgezeigten Beispielen zusammenfassend ergibt, können
bei weißem Lampenlicht die unterschiedliche Durchlichttransparenz der Schichten
einerseits und andererseits die Gegensätze der Farben des Auflicht- zum Durchlichtbild
im Bereich der klaren Farben sowie der Unterschied zu dieser Farbgruppe durch die
trüben Farben des weiteren Durchlichtbildes kombiniert ausgenutzt werden.
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Hierbei führt die abgestufte Durchlichttransparenz der Darstellungsschichten
bereits zu einer generellen Unterscheidung der verschiedenen Kartenbilder, während
die Trennung der Kartenelemente der Auflicht-(reaenüber der ersten folaenden Durchlichtdarstellung
durch deren unterschiedliche Farbgebung erzielt wird, von denen sich die weitere
dritte Durchlichtdarstellung durch ihre dunkel abgestuften Farbtöne wiederum visuell
klar abhebt.
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Besonders durch diese weitere Ausnutzung des Gegensatzes von »hell
zu dunkel« ist eine überraschende Neuschöpfung für eine dreifache kartographische
Darstellung gut gelungen.
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Eine zusätzliche Auswertung von Spezial-Leuchtstrahlen einer zweiten
Lichtquelle, die fluoreszierende Darstellungen erzeugen, ermöglichen wahlweise die
ungestörte Erkennung weiterer zwei Kartendarstellungen - zusätzlich zu den
drei vorgenannten Weißlichtdarstellungen -, indem die eine Karte z. B. nur auf kurzwelliaes
UV-Licht anspricht und die zweite Karte bei langwelliger Lichtbestrahlung aufleuchtet.
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Bei maximaler Ausschöpfung aller Möglichkeiten der Erfindung lassen
sich somit fünf Kartendarstellungen auf einer gemeinsamen Unterlage wahlweise sichtbar
machen, ohne ihre Lesbarkeit untereinander zu stören.
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A. Auflichtdarstellung bei Tageslicht, B. Auflichtdarstellung
und zwei Durchlichtdarstellungen bei weißem Licht, C. Auflichtdarstellung
und erstes Fluoreszenzbild bei kurzwelligem UV-Licht, D. Auflichtdarstelltin-
und zweites Fluoereszenzbild bei langwelligem c UV-Licht.
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Gegenüber den bisher höchstens angewendeten zwei Darstellungen bei
Leuchtgloben und Leuchtkarten, die lediglich das Auflicht und Durchlicht ausnutzten,
zeigen die vorgenannten Anwendungsmöglichkeiten einen klaren Fortschritt.
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Abwandlungefi von den beschriebenen Ausführungsbeispielen können in
vielerlei Hinsicht vorgenommen werden, ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
Beispielsweise kann man in vielen Fällen auf die innenliegende zweite Zwischenfarbschicht
verzichten, wenn die nur im Durchlicht sichtbaren Kartendarstellungen nicht besonders
stark voneinander abgehoben werden sollen. Selbstverständlich könnte auch die Darstellungsschicht
11 in F i g. 2 noch unmittelbar auf den Träger 5 aufgedruckt
werden, wenn der Globuskörper 1 und der Träger 5 für das Licht der
Zusatzlichtquelle genügend durchlässig sind. In F i g. 5 könnte im Bedarfsfall
zusätzlich eine innere Globuskörperfolie vorgesehen und die Schicht 28 ähnlich
wie bei F i g. 2 aufgebracht werden. Alle beschriebenen Möglichkeiten lassen
sich auch bei planen Karten sinngemäß anwenden.