DE1258289B - Verwendung einer Kautschukmischung zur Bildung von inneren Luftschlaeuchen fuer Reifen oder von wenigstens einer durchgehenden Schicht bei schlauchlosen Luftreifen - Google Patents
Verwendung einer Kautschukmischung zur Bildung von inneren Luftschlaeuchen fuer Reifen oder von wenigstens einer durchgehenden Schicht bei schlauchlosen LuftreifenInfo
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- C08L9/06—Copolymers with styrene
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- B29K2021/00—Use of unspecified rubbers as moulding material
Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
B60c
Nummer: 1258289
Aktenzeichen: T 25469IV d/63 e
Anmeldetag: 22. Januar 1964
Auslegetag: 4. Januar 1968
Butadien-Styrol-Kautschuk hat bekanntlich ein schlechtes Rückhaltevermögen für Luft, d.h., die eingeschlossene
Luft diffundiert in und durch die Kautschukmischung. Das beeinträchtigt die Anwendung
dieser Kautschukmischungen z. B. für innere Schläuche, schlauchlose Reifen, Gummiluftbehälter
usw. Die Diffusion von Luft in die Kautschukmischung erhöht ebenfalls die Anfälligkeit gegenüber
Sauerstoff- und Ozonabbau. Es ist daher üblich, für derartige Gegenstände Butylkautschuk zu verwenden.
Butylkautschuk ist gegenüber Luft weniger durchlässig. Seine technische Herstellung verlangt jedoch
größeren Aufwand.
Demgegenüber bieten die erfindungsgemäß zu verwendenden Mischungen für die angegebenen Zwecke
wesentliche Vorteile, insbesondere das Rückhaltevermögen von Luft betreffend.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer Mischung aus 100 Gewichtsteilen eines Butadien-Styrol-Mischpolymerisates
mit 10 bis 60 Gewichtsprozent gebundenem Styrol, 20 bis 80 Gewichtsteilen eines festen Asphalts mit einem Erweichungspunkt
nach der Ring-Kugel-Methode zwischen 21 und 460C
und 40 bis 140 Gewichtsteilen eines wasserhaltigen Magnesiumsilicates in Form laminarer Teilchen mit
einem Magnesiumsilicatgehalt von 95 bis 99 %> einem
Gehalt an freier Feuchtigkeit von 0,1 bis 0,3 %> einer maximalen Teilchengröße von 15 μ und einer spezifischen
Oberfläche von 10 bis 20 m2/g, das frei von Schwermetallsalzen und magnetisierbarem Eisen ist,
zur Bildung von inneren Luftschläuchen für Reifen oder von wenigstens einer durchgehenden Schicht bei
schlauchlosen Luftreifen.
Bevorzugt werden 60 bis 100 Gewichtsteile wasserhaltiges Magnesiumsilicat, 35 bis 55 Gewichtsteile des
festen Asphalts und ein Kautschuk verwendet, der 20 bis 45 Gewichtsprozent gebundenes Styrol enthält.
Soweit hier »Gewichtsteile« angegeben sind, bezieht sich diese Angabe jeweils auf 100 Teile des Kautschuks
in der Mischung.
Die laminaren feinen Teilchen des wasserhaltigen Magnesiumsilicats haben ein bevorzugtes Teilchengrößenmaximum
von 8 μ. Sie weisen im übrigen ein spezifisches Gewicht von 2,75 bis 2,80 auf und haben
einen Brechungsindex von etwa 1,59.
Der feste Asphalt ist ein fester Rückstand aus der Erdölraffination, z.B. ein Bodenrückstand der Destillation
von rohem Erdöl. Er ist im wesentlichen ein Kohlenwasserstoff und mit einer breiten Molekulargewichtsverteilung
im Bereich von mehr als 2 Millionen bis zu weniger als 1000. Solche Asphalte sind sehr
harte Stoffe unterhalb 00C. Sie sind bei Raum-
Verwendung einer Kautschukmischung zur
Bildung von inneren Luftschläuchen für Reifen
oder von wenigstens einer durchgehenden Schicht bei schlauchlosen Luftreifen
Bildung von inneren Luftschläuchen für Reifen
oder von wenigstens einer durchgehenden Schicht bei schlauchlosen Luftreifen
Anmelder:
Texas-U. S. Chemical Company,
Port Neches, Tex. (V. St. A.)
Port Neches, Tex. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. D. Thomsen, Patentanwalt,
8000 München 2, Tal 33
8000 München 2, Tal 33
Als Erfinder benannt:
Bernard Charles Barton,
Smoke Rise, Kinneion, N. J.;
Hendrik Kamiel Johannes deDecker,
Montclair, N. J.;
Lewis Bsharah, Morris Plains, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 20. Februar 1963 (260 049)
temperatur fest, erweichen jedoch allmählich bei ansteigender Temperatur und sind bei 200° C und darüber
leicht gießbar. Die erfindungsgemäß zu verwendenden Asphalte sollen vorzugsweise Erweichungspunkte
von 32 bis 45,5° C haben, gemessen nach der Standardmethode mit Ring und Kugel (ASTM
D 36-26). Ferner ist wesentlich, daß der Asphaltengehalt niedrig ist. Der Asphaltengehalt ist als diejenige
Fraktion des Asphalts definiert, die in n-Pentan oder 88°-Erdölnaphtha bzw. Petroleumnaphtha unlöslich
ist. Der Flammpunkt der geeigneten festen Asphalte (Cleveland-Methode mit offener Schale) liegt
709 717/164
vorzugsweise innerhalb des Bereichs von etwa 260 bis etwa 3O1,5°C. Das spezifische Gewicht des festen
Asphalts beträgt etwa 1,00 ± 0,02.
In »Industrial and Engineering Chemistry«, Bd. 48 (1956), S. 458 bis 463, ist die Verwendung von
Asphalt in Butadien-Styrol-Kautschuken zusammen mit Füllstoffen, vorgeschlagen worden. Da aber
Asphalte in der Zusammensetzung sehr unterschiedlich sind, beispielsweise hinsichtlich'der Asphaltengehalte
und der damit in Zusammenhang stehenden Erweichungspunkte, weiterhin in Abhängigkeit von
der Fundstätte des Erdöls, von der Verarbeitungsweise, der Temperatur usw., kann man daraus auf
das Verhalten in Kautsehukmischungen zur Erzielung ganz bestimmter Resultate, insbesondere dem Rückhaltevermögen
für Luft, keine Rückschlüsse ziehen. Es wurde nämlich gefunden, daß die sehr hohen
Asphaltengehalte der bekannten Asphalte bei der Anwendung in- v.Kautsehukmischungen zu Produkten
führt, die, ,unter ..anderem zu hohe Wärmeaufnahme
und zu schlechte Bewitterungseigenschaften haben. :,?~a.- "
Aus der USA.-Patents'chrift 2 519 796 ist es auch
bekannt, harzartige Polymerisationsrückstände, bei denen es sich um den Destillationsrückstand aus einem
flüssigen polymeren Material handelt, das durch Mischphasenpolymerisation von nichtraffiniertem gekracktem
Benzin hergestellt worden ist, als Zusatz zu Kautsehukmischungen zu verwenden. Auch hierfür
gilt das oben Gesagte.- Insbesondere läßt sich daraus
kein Rückschluß auf die vorteilhafte Verwendung eines bestimmten fesfen Asphalttyps und von wasserhaltigem
Magnesiumsilicat in Butadien-Styrol-Kautschuk ziehen.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Kautsehukmischungen
können ungefüllt oder ölgefüllt sein. Es können die bei der Kautschukverarbeitung üblichen
aromatischen oder naphthenischen Öle verwendet werden. Außerdem können Weichmacher oder Plastifizierungsmittel
in Form von Polymerenölen mit niedrigem Molekulargewicht, pflanzlichen Ölen, Kieferteerölen
oder Mineralöl angewendet werden. Der anzuwendende Butadien-Styrol-Kautschuk kann mit
natürlichem Kautschuk oder Polybutadien verschnitten sein. Die Mischungen können ferner Vulkanisiermittel
und Antioxydationsmittel in üblichen Mengen enthalten. Außerdem kann die Kautschukmischung Ruß
in einer Menge von 10 bis 20 Teilen enthalten. Der Ruß kann der Kautschukmischung in Latexform zugegeben
werden, wodurch eine gleichförmige Dispergierung möglich ist. Die Kautschukmischung kann in
einer üblichen Mischvorrichtung gemischt werden, S z.B. in Innenmischern oder auf offenen Walzwerken.
Die Zugabe der wasserhaltigen Magnesiumsilicatteilchen wird vorzugsweise auf den Mischwalzwerken
vorgenommen, kann aber auch nach Beendigung der Polymerisation zum Kautschuklatex erfolgen. Der
ίο Asphalt kann ebenfalls auf den Mischwalzwerken oder
im emulgierten Zustand zu der Latexmischung hinzugegeben werden. Das sich ergebende Gemisch wird
dann koaguliert, gewaschen und getrocknet, wobei ein -Kautsehukkuchen in- leicht zu handhabender
Form entsteht. Die Mischung wird dann bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei etwa 145° C, im Verlauf
von 25 bis 100 Minuten vulkanisiert.
Die Erfindung wird an Hand des folgenden Beispiels
weiter erläutert.
Es wurde jeweils eine Mischung aus 100 Teilen Butadien-Styrol-Kautschuk, 5 Teilen Zinkoxyd,
1,5 Teilen Stearinsäure, 2 Teilen Schwefel, 2 Teilen Benzothiazolyldisulfid und 3 Teilen Diäthylenglykol
hergestellt.
Mischungen der obigen Zusammensetzung wurden zu Platten von 15,2 · 15,2 ■ 0,076 cm3 vulkanisiert.
Davon wurden kreisförmige Teststücke mit einem Durchmesser von 12,7 cm hergestellt. Zur Prüfung
der Luftdurchlässigkeit wurden die Prüfstücke in eine Diffusionszelle eingesetzt, die aus zwei kreisförmig
ausgesparten rostfreien Stahlplatten bestand. Die Prüfung erfolgte bei einer konstanten Temperatur von
30°C und einem konstanten Druck von 3,37 kg/cm2
auf der einen Seite der Kautschukmembran und atmosphärischem Druck auf der anderen Seite. Ein Manometer,
das Ablesungen bei atmosphärischem Druck gestattet, wurde mit der Diffusionszelle verbunden.
Der Volumenanstieg der Luft auf der Seite mit Normaldruck der Membran wurde nach einer bestimmten
Zeitdauer gemessen. Die Luftdurchlässigkeit wurde hierbei als die Anzahl Kubikzentimeter
Luft bei 0°C und 760 mm Quecksilbersäule ermittelt, die durch eine 0,00254 cm starke Schicht des Kautschuks
bei einem Druckdifferential von 0,07 kg/cm2 je 929 cma des Kautschuks je Tag diffundierte.
Versuch | Styrolgehalt des Kautschuks % |
Asphalt Gewichtsteile |
Magnesiumsilikatteilchen Gewichtsteile |
Luftdurchlässigkeit •104 |
1 2 3 4 |
10 23,5 40 44 |
50 50 . 37,5 50 |
82,5 82,5 82,5 82,5 |
8,9 3,2 2,3 2,7 |
Die Luftdurchlässigkeit von Innenschichten von Butadien-Styrol-Kautschuk und ist solchen aus Butyl-
schlauchlosen Reifen bzw. Innenschläuchen von Rei- 65 kautschuk fast äquivalent. Die erfindungsgemäß ver-
fen, die mit den erfindungsgemäß zu verwendenden wendeten Kautsehukmischungen lassen sich leicht
Mischungen hergestellt wurden, ist wesentb'ch ge- verarbeiten und sind billiger als die bisher weit-
ringer als diejenige bei Reifen aus standardisiertem gehend verwendeten Butylkautschukmischungen.
Die verbesserten Eigenschaften bezüglich verringerter Luftdurchlässigkeit sind aus den folgenden Vergleichsversuchen
ersichtlich:
Butadien-Styrol-Mischpolymerisat
(23% Styrol+ 77% Butadien) .. 100 100
Leichtbehandlungskanalruß 50 50
Asphalt 50 50
Magnesiumsilicat (laminar) 82,5 0
Luftdurchlässigkeit · 104 3,1 9,1
Die Daten von Tabelle II zeigen, daß die Zugabe von Magnesiumsilicat zu Butadien-Styrol-Kautschuk/
IO Asphalt-Mischungen die Luftdurchlässigkeit um 66 %
reduziert.
Butadien-Styrol-Mischpolymerisat.. 100 100
Leichtbehandlungskanalruß 50 50
Naphthenische Öle 50 —
Asphalt — 50
Magnesiumsilicat (laminar) 50 50
Luftdurchlässigkeit · 104 8,2 3,1
Die Daten von Tabelle III zeigen, daß die Zugabe von Asphalt zu Butadien-Styrol-Kautschuk/Magnesiumsilicat-Mischungen
die Luftdurchlässigkeit um etwa 6O°/o reduziert.
Gewichtsteile
Butadien-Styrol-Kautschuk
Butadien-Styrol-Kautschuk
Füllstoff
Gewichtsteile
Luftdurchlässigkeit (3O0Q
ungestreckt : 50% Dehnung
ungestreckt : 50% Dehnung
100
100
100
100
100
Ruß
Glimmer
laminares Magnesiumsilicat 50,0
82,5
84,0
82,5
84,0
15,0
3,5
5,8
3,5
5,8
16,8
12,7
7,4
Tabelle IV zeigt, daß Glimmer als Füllstoff nicht denselben Grad verringerter Luftdurchlässigkeit ergibt
wie Magnesiumsilicat unter den üblichen Arbeitsbedingungen, d.h., wenn die Kautschukmischung
einer Dehnung unterworfen wird.
Die Mischungen gemäß der Erfindung werden normalerweise einer Vulkanisation zugeführt. Sie
zeigen dann im vulkanisierten Zustand die beschriebene vorteilhafte geringe Luftdurchlässigkeit. Diese
Mischungen können aber auch im unvulkanisierten Zustand als Dichtungsmittel bei Reifenpannen eingesetzt
werden.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung einer Mischung aus 100 Gewichtsteilen eines Butadien-Styrol-Mischpolymerisats mit 10 bis 60 Gewichtsprozent gebundenem Styrol, 20 bis 80 Gewichtsteilen eines festen Asphalts mit40 einem Erweichungspunkt nach der Ring-Kugel-Methode zwischen 21 und 460C und 40 bis 140 Gewichtsteilen eines wasserhaltigenMagnesiumsilicats in Form laminarer Teilchen mit einem Magnesiumsilicatgehalt von 95 bis 99% j einem Gehalt an freier Feuchtigkeit von 0,1 bis 0,3%, einer maximalen Teilchengröße von etwa 15 μ. und einer spezifischen Oberfläche von 10 bis 20 m2/g, das frei von Schwermetallsalzen und magnetisierbarem Eisen ist, zur Bildung von inneren Luftschläuchen für Reifen oder von wenigstens einer durchgehenden Schicht bei schlauchlosen Luftreifen.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 519 796;
Industrial and Engineering Chemistry, Bd. 48 (1956), S. 458 bis 463.709 717/164 12.67 © Bundesdruckerei Berlin
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US260049A US3245453A (en) | 1963-02-20 | 1963-02-20 | Compositions containing synthetic rubber, asphalt, and hydrous magnesium silicate |
Publications (1)
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DE1258289B true DE1258289B (de) | 1968-01-04 |
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DET25469A Pending DE1258289B (de) | 1963-02-20 | 1964-01-22 | Verwendung einer Kautschukmischung zur Bildung von inneren Luftschlaeuchen fuer Reifen oder von wenigstens einer durchgehenden Schicht bei schlauchlosen Luftreifen |
Country Status (6)
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