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Mehrzweckleiter Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrzweckleiter,
die sowohl als Anlege- als auch als Stehleiter verwendbar ist und aus mindestens
zwei je aus zwei Holmen und diese verbindenden Sprossen gebildeten Leiterteilen
besteht, welche sowohl über Laschen und Bolzen aneinander angeschlossen als auch
über ein ihre maximale Spreizlänge begrenzendes Mittel, wie Gurtband, Kette, Seil
od. dgl., miteinander verbindbar sind. Bekannte Mehrzweckleitern dieser Art stellen
Klappleitern dar, d. h., zwei Leiterteile sind schwenkbar miteinander verbunden
und können durch zusätzliche Steckbolzen od. dgl. bei Verwendung der Leiter als
Anlegeleiter in gestreckter Länge arretiert werden. Nachteilig wirkt sich der Umstand
aus, daß nur das eine Ende des die maximale Spreizstellung begrenzenden Mittels
an einem Leiterteil unlösbar festgelegt werden kann, das andere Ende dieses Mittels
jedoch am anderen Leiterteil lösbar festgelegt sein muß, weil es sonst nicht möglich
ist, die Klappleiter auch als Anlegeleiter zu benutzen. Da diese Leiter, auf rauhem
Untergrund, beispielsweise einem Teppich, aufgestellt, auch dann stehenbleibt, wenn
das die maximale Spreizstellung der beiden Leiterteile begrenzende Mittel die beiden
Leiterteile nicht verbindet, wird das Festlegen beider Leiterteile gegeneinander
oft vergessen, wodurch Anlaß zu schweren Unfällen gegeben ist.
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Um diesen Nachteil zu vermeiden, wurde vorgeschlagen (Patentanmeldung
Z 8653 X/341), ausgehend von bekannten mehrteiligen Steh- und Anlegeleitern (deutsche
Patentschriften 544 218 und 633 016), die an dem einen Leiterteil festgelegten Beschläge
zur Führung der Holme des anderen Leiterteils so zu gestalten, daß beide Leiterteile
nur durch mindestens ein außerhalb des Gelenkbereiches an den Holmen oder Sprossen
beider Leiterteile unlösbar festgelegtes, auf Zug beanspruchbares Glied, wie Kette
od. dgl., begrenzt frei gegeneinander schwenkbar sind und die Holme beider Leiterteile
im Bereich ihrer oberen Enden ein Gegeneinanderverschieben der Leiterteile in ihrer
Spreizstellung verhindernde Flächen aufweisen. Wenngleich diese Lösung recht zweckmäßig
ist, haftet ihr doch der Nachteil an, daß die Länge der zusammengelegten Leitern
wegen der überdekkung der beiden Leiterteile größer ist als die Hälfte der Länge
der als Anlegeleiter aufgestellten Leiter. Der Vorteil dieser Gestaltung ist darin
zu sehen, daß das die maximale Spreizstellung der beiden Leiterteile festlegende
Mittel ständig - also sowohl bei Verwendung der Leiter als Anlegeleiter als auch
bei Verwendung der Leiter als Stehleiter - mit beiden Leiterteilen unlösbar verbunden
ist. Bei einer anderen vorbekannten Ausführung einer Mehrzweckleiter ist die Stehleiter
aus zwei Leiterteilen gebildet, deren obere, einander zugekehrte Holmenkanten unlösbar
mittels je eines Gelenkes miteinander verbunden sind. Unterhalb dieser Gelenke sind
an einer Seite der Leiter die Holme mittels eines Riegels lösbar miteinander verbunden.
Soll diese Stehleiter als Anlegeleiter verwendet werden, so wird dieser Riegel inwendig
gelöst, die beiden Leiterteile bis zur gegenseitigen Stirnlage der Holme in eine
Ebene geschwenkt und das freie Ende des Riegels mit einer anderen Stelle des nun
unteren Holmes lösbar verbunden. Ein Verlängerungsleiterteil trägt an den einen
Enden seiner Holme Muffen oder Hülsen. mittels deren diese Holme mit den freien,
nun oberen Enden der aufgeschwenkten Holme der ehemaligen Stehleiter lösbar verbunden
werden können, so daß zwischen diesen beiden Leiterteilen eine gesicherte Verbindung
besteht. Nachteilig jedoch ist hierbei, daß die beiden zu einer Anlegeleiter zusammengeklappten
Leiterteile lediglich mittels an nur je einer ihrer Seiten angebrachter Scharniere
unlösbar miteinander verbunden sind, so daß diese Leiterteile bei Belastung nicht
einwandfrei gesichert sind.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine als
Steh- und als Anlegeleiter benutzbare Mehrzweckleiter so vorteilhaft auszubilden,
daß sie wohl die Vorteile der bekannten Mehrzweckleitern, jedoch nicht deren Nachteile
aufweist.
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Gelöst wird diese Aufgabe in erster Linie dadurch, daß bei einer Mehrzweckleiter,
bestehend aus mindestens zwei je aus zwei mittels Sprossen miteinander verbundenen
Holmen gebildeten Leiterteilen, die an der von ihren oberen Enden gebildeten Gelenkstelle
mittels Laschen und Bolzen und außerhalb dieser Gelenkstelle über den Spreizweg
begrenzende Mittel,
wie Gurtband, Kette, Seil od. dgl., unlösbar
miteinander verbunden sind, erfindungsgemäß die Laschen-Bolzen-Verbindung(en) lösbar
ist (sind) und mindestens eines der beiden freien Enden der Leiterteile Anschlußmittel
aufweist, über die in an sich bekannter Weise dieses Ende jeweils mit einem Ende
des anderen Leiterteiles lösbar verbindbar ist.
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Die Erfindung schlägt ferner vor, daß beide Enden des die maximale
Spreizstellung begrenzenden Mittels an einem Leiterteil festgelegt sind und der
zwischen ihnen liegende Teil mindestens eine Sprosse des anderen Leiterteiles umfaßt.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist das eine Ende des
die maximale Spreizstellung begrenzenden Mittels an einem Leiterteil unverschiebbar
und das andere Ende am anderen Leiterteil verschiebbar festgelegt.
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Schließlich sieht die Erfindung vor, daß beide Enden des die maximale
Spreizstellung begrenzenden .Mittels an beiden Leiterteilen verschiebbar festgelegt
sind.
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Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird der technische Fortschritt
erzielt, daß eine Leiter erstellbar ist, die, obwohl bei ihr vermieden ist, daß
die Länge der zusammengelegten Leiter infolge von Überdeckung der beiden Leiterteile
größer ist als die Hälfte der Länge der als Anlegeleiter aufgestellten Leiter, stabil
und in beiden Verwendungsfällen betriebssicher ist und der Gestaltungsfreiheit einen
weiten Spielraum läßt.
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Die Erfindung wird an Hand von in der Zeichnung schematisch dargestellten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt F i g. 1 eine Seitenansicht eines
Ausführungsbeispiels, bei dem das eine Leiterteil Beschläge aufweist, die es gestatten,
daß dieses Leiterteil sowohl mit dem einen als auch mit dem anderen Ende des anderen
Leiterteiles verbindbar ist, ohne daß das oder die die maximale Spreizstellung beider
Leiterteile als Stehleiter begrenzenden Mittel von den Leiterteilen gelöst werden
müssen, als Stehleiter aufgestellt, F i g. 2 die Leiterteile des Ausführungsbeispiels
nach F i g. 1, derart aneinander angeschlossen, daß die Leiterteile eine Anlegeleiter
bilden, F i g. 3 eine Ansicht des Ausführungsbeispiels der F i g. 2, F i g. 4 ein
zweites Ausführungsbeispiel, dessen Leiterteile so gestaltet sind, wie dies den
Ausführungsbeispielen der F i g. 1 bis 3 entspricht, mit dem Unterschied, daß das
eine Ende des die Spreizstellung der beiden Leiterteile begrenzenden Mittels an
einem der beiden Leiterteile verschiebbar ist, F i g. 5 das Ausführungsbeispiel
der F i g. 4 als Anlegeleiter, F i g. 6 ein drittes Ausführungsbeispiel, das dem
Ausführungsbeispiel der F i g. 1 bis 3 entspricht, mit dem Unterschied, daß die
Enden des die Spreizstellung begrenzenden Mittels an beiden Leiterteilen verschiebbar
ausgebildet sind, F i g. 7 das Ausführungsbeispiel der F i g. 6 als Anlegeleiter,
F i g. 8 ein dem Ausführungsbeispiel der F i g. 1 bis 3 ähnliches Ausführungsbeispiel
mit dem Unterschied, daß die beiden Enden des die maximale Spreizstellung festlegenden
Mittels an einem der beiden Leiterteile festgelegt sind und eine Sprosse des anderen
Leiterteiles teilweise umschließen, F i g. 9 das Ausführungsbeispiel der F i g.
8 als Anlegeleiter, F i g. 10 ein dem Ausführungsbeispiel nach den F i g. 8 und
9 ähnliches Ausführungsbeispiel, wobei das die maximale Spreizstellung begrenzende
Mittel zwei Sprossen des einen Leiterteiles umfaßt, während die Enden dieses Mittels
an dem anderen Leiterteil festgelegt sind, F i g. 11 das Ausführungsbeispiel der
F i g. 10 als Anlegeleiter, F i g. 12 ein dem Ausführungsbeispiel nach den F i g.
1 und 3 ähnliches Ausführungsbeispiel mit dem Unterschied, daß beide Leiterteile
an ihren beiden Enden Anschlußmittel für das andere Leiterteil aufweisen, wobei
das die maximale Spreizstellung begrenzende Mittel aus mindestens zwei gelenkig
aneinander und an die Leiterteile angeschlossenen Stäben besteht, F i g. 13 das
Ausführungsbeispiel der F i g. 12 als Anlegeleiter.
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In den Fällen der Ausführungsbeispiele der F i g. 1 bis 11 sind die
beiden Leiterteile 1 und 2, die je aus Holmen 3 und 4 bzw. 5 und 6 und diese verbindendenden
Sprossen 7 bzw. 8 bestehen, so mit Beschlägen 9, 10 und 11 versehen, daß, wenn die
Leiter als Stehleiter benutzt werden soll, die Beschläge 9 und 10 ein Verschwenken
beider Leiterteile gegeneinander und voneinander weg zulassen und daß, wenn die
Leiter als Anlegeleiter benutzt wird, die Beschläge 9 und 11 beide Leiterteile starr
verbinden. Die die Laschen der Beschläge verbindenden Bolzen 12, 13 sind also lösbar.
Beide Leiterteile stehen über ein die maximale Spreizstellung der als Stehleiter
benutzten Leiter begrenzendes Mittel 14, wie Gurtband, Kette, Seil od. dgl.,
miteinander in Verbindung, dessen beide Enden im Fall des Ausführungsbeispiels der
F i g. 1 bis 3, als Schlaufen gestaltet, Sprossen 7 bzw. 8 der beiden Leiterteile
umfassen, wobei die Festlegungsstelle des Mittels 14 an dem einen Leiterteil
einen geringeren Abstand von den Beschlägen 9
und 10 hat als die Festlegungsstelle
des anderen Endes von den gleichen Beschlägen, so daß, wenn die Beschläge 9 und
11 über Bolzen 12, 13 und 15, 16 beide Leiterteile verbinden, das Mittel 14 von
den Leiterteilen nicht gelöst zu werden braucht (F i g. 2).
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Das Ausführungsbeispiel der F i g. 4 und 5 zeigt bei sonst gleicher
Gestaltung der beiden Leiterteile 1 und 2, daß das eine Ende des Mittels
14 an dem einen Leiterteil auch verschiebbar festgelegt sein kann. Dieses
eine Ende des Mittels 14 umfaßt eine Art Kulisse 17, die am Leiterteil 2
in der Nähe des Leiterendes festgelegt ist, das den Beschlag 11 trägt. In
der Stellung der Leiter, benutzt als Stehleiter (F i g. 4), liegt das Ende des Mittels
14 am oberen Ende der Kulisse 17 an, wenn beide Leiterteile 1
und 2 ihre maximale
Spreizstellung erreicht haben. Am unteren Ende der Kulisse 17 befindet sich das
Mittel 14, wenn die Leiterteile so zusammengefügt sind, daß sie die Anlegeleiter
bilden (F i g. 5).
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Eine dritte Möglichkeit der Festlegung des Mittels 14 zeigen die F
i g. 6 und 7. In diesem Fall sind beide Leiterteile mit mindestens je einer Kulisse
18, 19 versehen, die über das Mittel 14 miteinander in Wirkverbindung stehen.
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Eine vierte Möglichkeit der Festlegung des die maximale Spreizstellung
begrenzenden Mittels zeigen die F i g. 8 und 9. Die beiden Enden des Mittels 14'
sind an dem einen Leiterteil, und zwar dem Leiterteil
1, festgelegt,
sie umfassen beispielsweise zwei Sprossen 7 desselben unlösbar. Der zwischen den
beiden Enden liegende Teil umfaßt eine Sprosse 8
des anderen Leiterteils.
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Daß das die maximale Spreizstellung begrenzende Mittel auch zwei Sprossen
des einen Leiterteils umfassen und seine beiden Enden am anderen Leiterteil unlösbar
festgelegt sein können, zeigt das Mittel 14" der F i g. 10 und 11. Selbstverständlich
können -wie in den anderen Fällen - auch hier den beiden Leiterteilen zwei Mittel
zugeordnet sein, die die maximale Spreizstellung begrenzen.
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Das Ausführungsbeispiel der F i g. 12 und 13 zeigt, daß auch beide
Leiterteile an beiden Enden mit Beschlägen versehen sein können, d. h., zusätzlich
zu den Beschlägen 9, 10 und 11 ist am Leiterteil 1 an dem dem
Beschlag 9 abgewandten Ende ein Beschlag 20 angeordnet, der dem Beschlag
11 entspricht. Während die Leiterteile 1 und 2 bei Verwendung der Leiter
als Stehleiter über die Beschläge 9 und 10 miteinander gekuppelt sind,
sind bei Verwendung der Leiter als Anlegeleiter die Beschläge 11 und
20 miteinander gekuppelt. In diesem Fall ist das beide Leiterteile verbindende
Mittel 14"' so an den Leiterteilen festgelegt, daß die beiden an den Leiterteilen
angelenkten Enden gleichen Abstand haben von den Leiterenden, die ihnen am nächsten
liegen, also von den mit Beschlägen 11 und 20 versehenen Leiterenden.
Das Mittel 14"' besteht in diesem dargestellten Fall aus zwei aneinander angelenkten
Stäben. Es können auch zwei zweiteilige Mittel, Ketten od. dgl., vorgesehen sein;
es kann sogar ein einteiliges starres Verbindungsmittel vorgesehen sein, wenn die
Leiter, als Anlegeleiter oder Stehleiter aufgebaut, abgestellt wird.
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'Wenn vorstehend immer nur von Beschlägen 9, 10,
11 und
20 gesprochen wurde, dann versteht es sich von selbst, daß zur ausreichenden
Sicherung jedes Leiterende je zwei Beschläge 9, 10, 11 bzw. 20 aufweisen
muß, von denen der eine Beschlag an dem einen, der andere Beschlag an dem anderen
Holm des gleichen Leiterteiles festgelegt ist. Die Beschläge brauchen nicht die
in den Zeichnungen dargestellte Form aufzuweisen, wesentlich ist nur, daß sie so
gestaltet sind, daß sie ihre Aufgabe erfüllen.