DE1254842B - Wippkran - Google Patents

Description

• Wippkran Die Erfindung betrifft einen Wippkran, insbesondere Wippdrehkran für Hafenanlagen, der aus einem an einem Traggerüst angelenkten Ausleger, einer den Ausleger relativ zum Traggerüst verstellenden Auslegerverstelleinrichtung und einem von einer Einziehwinde über eine Umlenkrolle am Traggerüst, eine in Abhängigkeit von der Auslegerbewegung verstellbare Umlenkrolle und eine zweite Umlenkrolle am Traggerüst sowie eine Umlenkrolle an der Auslegerspitze geführten Lasthubseil besteht.
• Wippdrehkrane für den Hafenumschlag sollen einen möglichst waagerechten Lastweg haben, d. h., bei Veränderung der Auslegerneigung soll die Last sich horizontal bewegen, und zwar aus folgenden Gründen: a) leichte Übersicht über die Lastbewegung für den Kranführer, b) geringer Aufwand für die Auslegerverstelleinrichtung, c) geringer Energieverbrauch.
• Der Lastweg soll außerdem an beiden Enden leicht ansteigen, weil so durch die dort aufzuwendende Hubarbeit die kinetische Energie von Last- und Auslegerbewegung vor Erreichung der Endstellungen vernichtet wird und das Stillsetzen weicher erfolgt.
• Die überwiegende Mehrzahl der ausgeführten Wippdrehkrane, die diese Forderung mehr oder weniger gut erfüllen, sind solche mit am Traggerüst gelagertem Nadelausleger, da dies die konstruktiv einfachste Form darstellt. Der erwünschte Lastweg läßt sich dabei annähernd erreichen, indem das Lastseil zwischen Gerüstspitze und Ausleger in einen dreifachen Flaschenzug eingeschert ist.
• Von diesem Grundtyp ist verbreitet eine Ausführung, bei der dieser dreifache Flaschenzug zwischen Gerüstspitze und Auslegerspitze eingeschert ist und bei dem sich eine leicht sinusförmige Lastwegkurve mit guter Näherung an die Horizontale ergibt. Besonders bei Wippdrehkranen mit mehr als 25 m Ausladung wird aber das lange dreifache Seilfeld, welches stark durchhängt und leicht in Schwingungen gerät, nachteilig. Diesen Nachteil vermeidet eine Anordnung, bei der das Lastseil von der Gerüstspitze auf einem möglichst kurzen Weg zu einer auslegerfesten Umlenkrolle im Abstand von etwa ein Viertel der Auslegerlänge zum Auslegeranlenkpunkt, von da zurück zur Gerüstspitze und von da über die Auslegerspitze führt; die auslegerfeste Umlenkrolle ist bei einer bekannten Ausführungsform auf einem Dreiecksbock angeordnet, der sich nächst dem Auslegeranlenkpunkt über der Auslegeroberseite erhebt.
• Der so erreichbare Lastweg ist zwar wesentlich schlechter als bei der erst beschriebenen Möglichkeit; das lange dreifache Seilfeld wird aber vermieden.
• Eine weitere konstruktive Lösung sieht eine auslegerfeste Umlenkrolle an der gleichen Stelle, zusätzlich aber eine Lastwegkorrektur der sonst starren Gerüstspitze über einen kurvengesteuerten Ausgleichslenker vor. Diese Steuerung verteuert aber die Krankonstruktion erheblich.
• Die Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer einfachen und billigen Korrekturmöglichkeit für die Lastwegkurve.
• Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die verstellbare Umlenkrolle von einem Viergelenkgetriebe getragen ist, welches gebildet ist von einem Abschnitt des Auslegers, einem Abschnitt des Traggerüsts und zwei miteinander und jeweils einzeln mit diesen Abschnitten verbundenen Lenkern. Dadurch, daß die Umlenkrolle auf dem Viergelenkgetriebe getragen ist, wird ein zusätzlicher Freiheitsgrad gewonnen, der zur Korrektur des Lastwegs herangezogen werden kann.
• Nach den bekannten kinematischen Beziehungen für Viergelenkgetriebe läßt sich nach Festlegung der übrigen maßgeblichen Systempunkte des Wippdrehkranes, die nach konstruktiven Gesichtspunkten erfolgen kann, die Lage der Bahnkurve der vom Viergelenkgetriebe getragenen Umlenkrolle, ihr Radius und ihre Bahngeschwindigkeit bei vorgegebener Wippgeschwindigkeit so bestimmen, daß sich die erwünschte Lastwegkurve ergibt.
• Es ist so möglich, eine im Mittelbereich genau waagerechte Lastkurve zu erreichen, die in den Endlagen um den erwünschten Betrag, etwa 7% der Ausladung, ansteigt.
• Wird der Wippantrieb durch einen längenveränderlichen Verstellantrieb, etwa durch einen Hydraulikzylinder oder eine Spindel bewirkt, so ist es vorteilhaft, diese nicht wie sonst üblich am Ausleger, sondern an dem Viergelenkgetriebe angreifen zu lassen. Damit wird ein sonst entstehender Nachteil dieser Anordnung, daß nämlich beim Ablegen des Auslegers zwei Gelenkbolzen, nämlich einer für das Viergelenkgetriebe und einer für die Verstelleinrichtung gelöst werden müssen, vermieden. Es braucht nur wie bei den bisherigen Konstruktionen ein Gelenkpunkt gelöst zu werden.
• In der Zeichnung ist die Erfindung dargestellt. Am Traggerüst 14, das über eine Drehverbindung 12 mit dem Untergestell 10 verbunden ist, ist bei 16 ein Ausleger 18 angelenkt. An dem Ausleger 18 ist ein Lenker 20 bei 22 und an dem Traggerüst 14 ein Lenker 24 bei 26 angelenkt; beide sind bei 28 gelenkig verbunden und bilden mit den Abschnitten 30 und 32 vom Ausleger bzw. Gerüst ein Gelenkviereck 16, 22, 28, 26.
• Bei 28 ist am Gelenkviereck eine Umlenkrolle 34 gelagert. Ein Seil 36 führt von einer nicht gezeichneten Einziehwinde über eine Umlenkrolle 38 an der Gerüstspitze, die Umlenkrolle 34, eine zweite Umlenkrolle 40 an der Gerüstspitze und eine Umlenkrolle an der Auslegerspitze zur Last.
• Ein Spindeltrieb 42 ist zwischen das Traggerüst 14 und den Lenker 24 eingeschaltet.

Claims (1)

1. Patentansprüche: 1. Wippkran mit annähernd horizontalem Lastwippweg, insbesondere Wippdrehkran für Hafenanlagen, der aus einem an einem Traggerüst angelenkten Ausleger, einer den Ausleger relativ zum Traggerüst verstellenden Auslegerverstelleinrichtung und einem von einer Einziehwinde über eine Umlenkrolle am Traggerüst, eine in Abhängigkeit von der Auslegerbewegung verstellbare Umlenkrolle und eine zweite Umlenkrolle am Traggerüst sowie eine Umlenkrolle an der Auslegerspitze geführten Lasthubseil besteht, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbare Umlenkrolle (34) von einem Viergelenkgetriebe (16, 22, 28, 26) getragen ist, welches gebildet ist von einem Abschnitt (30) des Auslegers (18), einem Abschnitt (32) des Traggerüsts (14) und zwei miteinander und jeweils einzeln mit diesen Abschnitten (30, 32) verbundenen Lenkern (20 bzw: 24). 2. Wippkran nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine längenveränderliche Verstelleinrichtung (42) an dem Viergelenkgetriebe (16, 22, 28, 26) außerhalb des Auslegers (18) angreift. 3. Wippkran nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die längenveränderliche Verstelleinrichtung (42) an dem gerüstseitigen Lenker (24) angreift. In Betracht gezogene Druckschriften: Zeitschrift: »Deutsche Hebe- und Fördertechnik«, Heft 5, 1966, S. 53 bis 68.