DE1254779B - An der Pumpe arbeitender Korpuskularstrahlapparat, insbesondere Elektronenmikroskop,mit einer einen Objekttraeger aufnehmenden und mit einer Tiefkuehlvorrichtung in Verbindung stehenden Objektpatrone - Google Patents
An der Pumpe arbeitender Korpuskularstrahlapparat, insbesondere Elektronenmikroskop,mit einer einen Objekttraeger aufnehmenden und mit einer Tiefkuehlvorrichtung in Verbindung stehenden ObjektpatroneInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
HOlj
Nummer: 1254 779
Aktenzeichen: S 94316 VIII c/21 g
Anmeldetag: 25. November 1964
Auslegetag: 23. November 1967
In der Erkenntnis, daß es zur Vermeidung einer Objektverschrnutzung durch Niederschlagen von
Atomen und/oder Molekülen der im Vakuumraum eines Korpuskularstrahlapparates, wie eines Elektronenmikroskops,
noch vorhandenen Restgase und -dämpfe darauf ankommt, die Objektumgebung so zu kühlen, daß das Objekt nie den kältesten Punkt bildet,
hat man bereits eine Objektpatrone geschaffen, die aus zwei Patronenteilen besteht. Von diesen hält
der erste den Objektträger, der bekanntlich üblicherweise als Objektblende ausgebildet ist, und wird im
Bereich des Objektträgers von dem zweiten Patronenteil umgeben, der mit einer Tiefkühlvorrichtung in
gut wärmeleitender Verbindung steht. Bei dem bekannten Korpuskularstrahlapparat ist dafür Sorge
getragen, daß die beiden Patronenteile gegeneinander wärmeisoliert sind und darüber hinaus der den
Objektträger haltende erste Patronenteil in gut wärmeleitender Verbindung mit solchen Teilen des
Korpuskularstrahlapparates steht, die sich zumindest ungefähr auf Raumtemperatur befinden.
Durch eine derartige Konstruktion ist zwar sichergestellt, daß im wesentlichen nur die Objektumgebung
gekühlt und dadurch das Auftreten störender Objektverschmutzungen verhindert wird, aber es kann keine
Kühlung des Objektes selbst vorgenommen werden, wie sie beispielsweise zur elektronenmikroskopischen
Untersuchung von Objekten häufig erforderlich ist.
Daher ist diese bekannte Konstruktion unter Wahrung eines Temperaturgefälles zwischen dem Objekt
und der Objektumgebung bereits dadurch zur Objektkühlung verwendbar gemacht worden, daß zwischen
den beiden Patronenteilen, die im übrigen gegeneinander wärmeisoliert sind, ein wärmeleitender Bauteil
in Gestalt einer Spiralfeder aus Kupfer vorgesehen ist. Diese Konstruktion bietet jedoch Schwierigkeiten
insofern, als der Wärmekontakt an den Enden der Kupferfeder unsicher und infolge der Ausbildung der
Kupferfeder als Spiralfeder eine nicht rotationssymmetrische Kraftwirkung zwischen den beiden
Patronenteilen vorhanden ist, die zu Unsicherheiten hinsichtlich der Lage des Objektes führen kann.
Die Erfindung betrifft einen an der Pumpe arbeitenden Korpuskularstrahlapparat, insbesondere ein
Elektronenmikroskop, mit einer einen Objektträger aufnehmenden und mit einer Tiefkühlvorrichtung in
Verbindung stehenden Objektpatrone, die ebenfalls aus zwei Patronenteilen besteht, von denen der erste
den Objektträger hält und im Bereich des Objektträgers von dem zweiten Patronenteil umgeben ist,
der mit der Tiefkühlvorrichtung in gut wärmeleitender Verbindung Stehti sowie mit wärmeleitenden
An der Pumpe arbeitender
Korpuskularstrahlapparat, insbesondere
Elektronenmikroskop, mit einer einen
Objektträger aufnehmenden und mit einer
Tiefkühlvorrichtung in Verbindung stehenden
Objektpatrone
Korpuskularstrahlapparat, insbesondere
Elektronenmikroskop, mit einer einen
Objektträger aufnehmenden und mit einer
Tiefkühlvorrichtung in Verbindung stehenden
Objektpatrone
Anmelder:
Siemens Aktiengesellschaft,
Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2
Berlin und München,
München 2, Wittelsbacherplatz 2
Als Erfinder benannt:
Dipl.-Math. Wolfram Loebe, Berlin
Bauteilen zwischen den im übrigen gegeneinander wärmeisolierten beiden Patronenteilen. Der Erfindung
liegt die Aufgabe zugrunde, eine konstruktive Ausgestaltung eines derartigen Korpuskularstrahlapparates
anzugeben, die es gestattet, unter Beibehaltung der vorteilhaften Vermeidung des Auftretens
störender Objektverschmutzungen zugleich eine Kühlung des zu untersuchenden Objektes herbeizuführen,
ohne daß Unsicherheiten bezüglich der Wärmeübergänge und der Objektlage in Kauf genommen
werden müssen. Zu diesem Zweck ist ein an der Pumpe arbeitender Korpuskularstrahlapparat erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet, daß als wärmeleitende Bauteile Metallfedern in rotationssymmetrischer
Anordnung bezüglich des Korpuskularstrahles und/oder Metallbänder und/oder Metallgeflechte
vorgesehen sind.
Durch das Vorsehen derartiger wärmeleitender Bauteile wird sichergestellt, daß bei jeder Kühlung
des Objektträgers mit dem Objekt infolge des Wärmewiderstandes dieses Bauteiles stets ein Temperaturgefälle
zwischen dem gekühlten zweiten Patronenteil einerseits und dem Objekt andererseits vorhanden ist,
so daß die Temperatur des Objektes auch bei Kühlung desselben stets zumindest etwas höher ist als
diejenige des umgebenden zweiten Patronenteiles. Das Objekt ist also nie die kälteste Stelle im Vakuumraum
des Apparates, so daß sich die Atome und Moleküle der Restgase und Restdämpfe nicht auf
ihm niederschlagen. Durch die Art der verwendeten wärmeleitenden Bauteile ist ferner sichergestellt, daß
in jedem Fall ein gut wärmeleitender Kontakt zwi-
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sehen diesen Bauteilen einerseits und den beiden Patronenteilen andererseits besteht und daß durch die
wärmeleitenden Bauteile nur bezüglich der Achse des Korpuskularstrahles rotationssymmetrische Kraftwirkungen
zwischen den beiden Patronenteilen ausgeübt werden.
Besonders zweckmäßig ist es, dem ersten Patronenteil in seinem mit dem Objektträger und den wärmeleitenden
Bauteilen in Verbindung stehenden Bereich eine Heizwirkung zuzuordnen, mit der eine Regelung
der Temperatur des Objektes vorgenommen werden kann. Dabei wird man an geeigneter Stelle Thermoelemente
zur Temperaturmessung in erforderlicher Anzahl anordnen.
Um einen guten Wirkungsgrad der Kühlung zu erzielen, ist es zweckmäßig, daß der mit dem Objektträger
und den wärmeleitenden Bauteilen in Berührung stehende Bereich des ersten Patronenteiles gegen
die übrigen Teile des Korpuskularstrahlmikroskops wärmeisoliert ist. Während also bei der eingangs geschilderten
bekannten Konstruktion gerade auf einen guten Wärmekontakt zwischen diesen auf Raumtemperatur
befindlichen Teilen des Korpuskularstrahlapparates einerseits und dem den Objektträger
haltenden ersten Patronenteil andererseits Wert gelegt wurde, ist es bei der erfindungsgemäßen Konstruktion
zweckmäßig, diese Teile gegeneinander wärmeisoliert anzuordnen.
Den zweiten Patronenteil wird man vorteilhafterweise an der Objektivlinse des Korpuskularstrahlapparates
befestigen, während der erste Patronenteil in einen Objekttisch schleusbar derart einsetzbar ist,
daß er mit seinem den Objektträger haltenden Bereich in den zweiten Patronenteil hineinragt; als wärmeleitende
Bauteile dienen bei in den Objekttisch eingesetztem ersten Patronenteil belastete Federn aus
wärmeleitendem Material. Diese bevorzugte Ausführungsform der Erfindung bietet den Vorteil, daß
beide Patronenteile für sich konstruktive Einheiten bilden und der Objektwechsel oder das Ausschleusen
von Blenden zum Reinigen od. dgl. in einfacher Weise allein durch Ausschleusen des ersten, mit der Tiefkühlvorrichtung
nicht unmittelbar in Verbindung stehenden Patronenteiles erfolgen kann, ohne daß
hierbei irgendwelche zusätzlichen Handgriffe oder Maßnahmen erforderlich sind, um nach dem Einsetzen
des Objektes in den Korpuskularstrahlapparat wieder die zur Objektkühlung erforderliche wärmeleitende
Verbindung zwischen dem ersten Patronenteil einerseits und dem zweiten Patronenteil andererseits
herzustellen.
Verständlicherweise lassen sich die Federn aus wärmeleitendem Material bei der bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung an parallel zur Bewegungsrichtung des ersten Patronenteiles beim Schleusvorgang
liegenden Flächen der beiden Patronenteile so anordnen, daß das erste Patronenteil bei seiner
Bewegung von den Federn praktisch geführt wird. Da hierbei aber möglicherweise gewisse unerwünschte
Einflüsse auf die Zentrierung des Objektes bezüglich des Korpuskularstrahles durch die Federn auftreten
können, wird es zweckmäßig sein, den beiden Patronenteilen einander bei eingesetztem ersten
Patronenteil gegenüberstehende, quer zur Richtung der Schleusbewegung verlaufende Flächen als Auflageflächen
für die Federn zuzuordnen. In diesem Fall bilden die Federn also praktisch Endanschläge
für den eingesetzten ersten Patronenteil. Die Federn sind vorteilhafterweise durch Zungen an einem ringscheibenförmigen
Teil gebildet, die durch zumindest ungefähr radiale Schlitze an dem ringscheibenförmigen
Teil gebildet und zweckmäßigerweise in abwechselnder Folge in entgegengesetzten Richtungen
gewölbt sind. Dieser Ring braucht lediglich eingelegt zu werden.
Zum Zweck des Absaugens etwa im Bereich des Objektträgers vorhandener Atome und/oder Moleküle
von Restgasen und/oder Restdämpfen im Vakuumraum des Korpuskularstrahlapparates ist es,
wie an sich bereits vorgeschlagen, zweckmäßig, daß der erste Patronenteil in seinem innerhalb des ihn
umgebenden zweiten Patronenteiles liegenden Bereich Ausnehmungen aufweist, durch die der zweite Patronenteil
die störenden Atome und/oder Moleküle absaugen kann. Diese Maßnahme läßt sich konstruktiv
einfach in der Weise durchführen, daß der Objektträger mittels wärmeleitender Streben an dem ersten
Patronenteil gehalten ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Korpuskularstrahlapparates an
Hand eines Elektronenmikroskops dargestellt, wobei nur die für die Erfindung unmittelbar wichtigen Teile
wiedergegeben sind.
Oberhalb der die Polschuhe 1 und 2 (s. F i g. 1) enthaltenden Objektivlinsenanordnung 3 ist die erfindungsgemäß
ausgebildete Objektpatrone 4 angeordnet. Sie besteht aus den beiden PatronenteilenS
und 6, von denen der erste Patronenteil 5 in dem im einzelnen nicht näher dargestellten Objekttisch 7 eingesetzt
ist, während der zweite Patronenteil 6 in gut wärmeleitender Verbindung mit der Kühlstange 8
steht, die mit ihrem anderen Ende in ein in der Figur ebenfalls nicht dargestelltes — da an sich bekanntes
— Kühlmittelgefäß hineinragt. Der zweite Patronenteil 6 ist unter Verwendung wärmeisolierender
Zwischenlagen 9, die z. B. als Kunststoffringe ausgeführt sein können, an dem Linsensystem 3 befestigt
Der erste Patronenteil 5 besteht im wesentlichen aus dem Patronenkonus 10, der zum lösbaren Einsetzen
des ersten Patronenteiles 5 in die Aufnahme 11 des Objekttisches 7 dient, sowie zwei in diesem
Ausführungsbeispiel an den Konus 10 angeschraubten Teilen 12 und 13, von denen der Teil 12 den
eigentlichen Halter für den Objektträger 14 und der Teil 13 den als Einsatz ausgebildeten Halter für die
Blende 15 darstellt.
Der erste Patronenteil 5 und der zweite Patronenteil 6 weisen einander zugekehrte, senkrecht zur Bewegungsrichtung
des ersten Patronenteiles beim Schleusvorgang verlaufende Flächen auf, die die Auflageflächen
für die in diesem Ausführungsbeispiel als Federn aus gut wärmeleitendem Material ausgebildeten
leitenden Bauteile darstellen. Die Federn sind, wie F i g. 2 im Schnitt zeigt, durch gewölbte Zungen
16 a an dem ringscheibenförmigen Teil 16 gebildet. Wie aus der F i g. 1 ersichtlich, bewirken diese Federn,
daß bei Einschalten der Tiefkühlvorrichtung1 — angedeutet durch die Kühlstange 8 — der Objektträger
14 und damit das auf ihm befindliche Objekt auf eine Temperatur abgekühlt werden, die stets
etwas höher als die Temperatur des das Objekt umgebenden zweiten Patronenteiles 6 ist. Ein derartiges
Temperaturgefälle stellt sich auch dann ein, wenn, wie in der Figur dargestellt, zusätzliche Maßnahmen
zur Schaffung einer Wärmeisolation zwischen dem mit dem Objektträger 14 und den wärmeleitenden
Claims (8)
1. An der Pumpe arbeitender Korpuskularstrahlapparat, insbesondere Elektronenmikroskop,
mit einer einen Objektträger aufnehmenden und mit einer Tiefkühlvorrichtung in Verbindung stehenden
Objektpatrone, die aus zwei Patronenteilen besteht, von denen der erste den Objekt-
träger hält und im Bereich des Objektträgers von dem zweiten Patronenteil umgeben ist, der mit der
Tiefkühlvorrichtung in gut wärmeleitender Verbindung steht, sowie mit wärmeleitenden Bauteilen
zwischen den im übrigen gegeneinander wärmeisolierten beiden Patronenteilen, dadurch
gekennzeichnet, daß als wärmeleitende Bauteile (16) Metallfedern in rotationssymmetrischer
Anordnung bezüglich des Korpuskularstrahles und/oder Metallbänder und/oder Metallgeflechte
vorgesehen sind.
2. Korpuskularstrahlapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mit dem Objektträger
(14) und den wärmeleitenden Bauteilen (16) in Berührung stehende Bereich des ersten
Patronenteiles gegen die übrigen Teile des Korpuskularstrahlapparates wärmeisoliert ist.
3. Korpuskularstrahlapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Patronenteil an der Objektivlinse des Korpuskularstrahlapparates befestigt, dagegen der erste
Patronenteil in einen Objekttisch schleusbar derart einsetzbar ist, daß er mit seinem den Objektträger
haltenden Bereich in den zweiten Patronenteil hineinragt, und daß als wärmeleitende Bauteile
bei in den Objekttisch eingesetztem ersten Patronenteil belastete Federn aus wärmeleitendem
Material dienen.
4. Korpuskularstrahlapparat nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Patronenteile
einander bei eingesetztem ersten Patronenteil gegenüberstehende, quer zur Richtung der
Schleusbewegung verlaufende Flächen als Auflagefiächen für die Federn (16) aufweisen.
5. Korpuskularstrahlapparat nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federn (16)
durch Zungen an einem ringscheibenförmigen Teil gebildet sind, die durch zumindest ungefähr
radiale Schlitze an dem ringscheibenförmigen Teil erzeugt und zweckmäßigerweise in abwechselnder
Folge in entgegengesetzten Richtungen gewölbt sind.
6. Korpuskularstrahlapparat nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Patronenteil in seinem innerhalb des ihn umgebenden zweiten Patronenteiles liegenden
Bereich Ausnehmungen aufweist, durch die der zweite Patronenteil eventuell vorhandene Atome
und/oder Moleküle von Gasen und/oder Dämpfen absaugt.
7. Korpuskularstrahlapparat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Objektträger
(14) mittels wärmeleitender Streben (12 λ, 12 b) an dem ersten Patronenteil gehalten ist.
8. Korpuskularstrahlapparat nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß dem
mit dem Objektträger (14) und den wärmeleitenden Bauteilen (16) in Berührung stehenden Bereich
des ersten Patronenteiles eine Heizwicklung (22) zugeordnet ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 689/367 11.67 © BundesdruckereiBerIin
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