DE1253250B - Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung konzentrierter kolloidaler Kieselsaeuresole - Google Patents

Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung konzentrierter kolloidaler Kieselsaeuresole

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DE1253250B
DE1253250B DEN24436A DEN0024436A DE1253250B DE 1253250 B DE1253250 B DE 1253250B DE N24436 A DEN24436 A DE N24436A DE N0024436 A DEN0024436 A DE N0024436A DE 1253250 B DE1253250 B DE 1253250B
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silicate solution
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Eugene Joseph Klosak
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Nalco Chemical Co
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    • C01B33/113Silicon oxides; Hydrates thereof
    • C01B33/12Silica; Hydrates thereof, e.g. lepidoic silicic acid
    • C01B33/14Colloidal silica, e.g. dispersions, gels, sols
    • C01B33/141Preparation of hydrosols or aqueous dispersions
    • C01B33/142Preparation of hydrosols or aqueous dispersions by acidic treatment of silicates
    • C01B33/143Preparation of hydrosols or aqueous dispersions by acidic treatment of silicates of aqueous solutions of silicates
    • C01B33/1435Preparation of hydrosols or aqueous dispersions by acidic treatment of silicates of aqueous solutions of silicates using ion exchangers

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Description

  • Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung konzentrierter kolloidaler Kieselsäuresole Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung kolloidaler Kieselsäuresole, bei welchem man verhältnismäßig hochkonzentrierte Alkalimetallsilicatlösungen durch Ionenaustauscher fließen läßt.
  • In der USA.-Patentschrift 2 244 325 ist eine Methode zur Herstellung kolloidaler Lösungen anorganischer Oxyde, z. B. kolloidaler Kieselsäuresole, beschrieben. Unter besonderer Bezugnahme auf die Herstellung von Kieselsäuresolen besteht dieses Verfahren ganz allgemein darin, daß man ein Alkalimetallsilicat, vorzugsweise Natriumsilicat, durch ein lonenaustauschmaterial, z. B. Zeolit od. del., fließen läßt. Das beschriebene Verfahren besitzt jedoch gewisse Nachteile und Mängel. Wahrscheinlich der größte Nachteil besteht darin, daß diese Erfindung sich nur zur Ionenaustauschbehandlung verhältnismäßig verdünnter Natriumsilicatlösungen eignet, welche nicht mehr als etwa 3 0/, festes Natriumsilicat, ausgedrückt als Kieselsäure (SiO2), enthalten. Obwohl Versuche, höherkonzentrierte Natriumsilicatlösungen durch lonenaustauscher zu schicken, bei einem frischen lonenaustauscher bzw. einem frisch synthetisierten lonenaustauschharz erfolgreich sein können, wird doch bei einem kontinuierlichen Durchfluß solcher Lösungen allmählich das Harz verstopft, nicht umgesetztes Natriumsilicat geliert, und man erhält ein ungeeignetes Produkt mit einem zu hohen Gehalt an Verunreinigungen.
  • Ohne eine besondere Kontrolle während der zahlreichen Stufen eines kontinuierlichen Verfahrens zur Herstellung von Kieselsäuresolen ist der Durchsatz des Natriumsilicats daher in der Regel auf einen Feststoffgehalt von etwa 3 "/" ausgedrückt als SiO2, beschränkt. Natürlich macht diese Beschränkung das Gesamtverfahren vom technischen Standpunkt aus ziemlich ungünstig. Insbesondere sind längere Produktionszeiten zur Erzeugung der gewünschten Solmenge erforderlich. Auch %verden die Erstellungs- und Arbeitskosten wesentlich dadurch erhöht, daß der Feststoffgehalt des erzeugten Kieselsäuresols notwendiaerweise auf verhältnismäßig verdünnte Lösungen beschränkt ist.
  • In der USA.-Patentschrift 2 631134 wurde zwar schon ein Verfahren beschrieben, welches die Herstellung von höherkonzentrierten Kieselsäuresolen ermö£!licht. Dieses Verfahren kann jedoch nicht kontinuijrlich durchgeführt werden, da es nach der dort gegebenen Lehre darauf ankommt, bei der Neutralisation der Alkalimetallsilicatlösung mit einem Kationenaustauscher in Wasserstofform einen pH-Wert über 8 aufrechtzuerhalten, was dadurch erreicht wird, daß die Silicatlösung sofort mit der gesamten Austauschermenge verrührt, danach absitzen gelassen und schließlich dekantiert wird. Es ist offensichtlich, daß sich dieses Verfahren nicht zur kontinuierlichen Durchführung eignet.
  • Die Schaffung eines kontinuierlichen Verfahrens zur Herstellung von Kieselsäuresolen mit höherem Kieselsäuregehalt, als bisher möglich, würde daher einen beachtlichen technischen Fortschritt bedeuten. Das Verfahren fände verbreitet Verwendung, wenn Kieselsäuresole als Abfluß aus lonenaustauschern mit höherem Kieselsäuregehalt, ausgedrückt als SiO2, gewünscht werden. Ein weiterer Vorteil lie-t in einer Erhöhung der Produktionskapazität von Kieselsäuresolen, ohne daß kostspielige, komplizierte Einrichtungen erforderlich sind, vielmehr verhältnismäßig feststoffreiche Kieselsäuresole in üb'ichen Einrichtungen mit geringerem Zeit- und Kostenaufwand pro Kilogramm erzeugtes Sol erhalten werden können. Eine solche kontinuierliche Herstellung relativ hochkonzentrierter Sole unter wirksamer Wiederverwendunvon harzartigein lonenaustauschmaterial würde -roßen Anklang finden. Einen besonderen Vorteil würde es bedeuten, wenn bei einem solchen Verfahren nicht nur verhältnismäßig konzentrierte Alkalimetallsilicatlösungen durch die lonenaustauscher geschickt werden könnten, sondern wenn das Ionenaustauschharz auch für einen wirksamen Betrieb immer wieder regeneriert werden könnte. In diesem Fall würden aufeinanderfolgende Durchgänge von Alkalimetallsilicatlösun.-.eii durch das Harz gleich gute Sole ergeben, ohne Gefahr einer Gelierung oder schädlichen Einfluß auf die Alkalimetallsilicatlösung oder auf das Ionenaustauschharz. Diese Probleaie sind nämlich für die derzeitigen bekannten Verfahren typisch, wenn dort versucht wird, die Produktionskapazität durch Verwendung höherkonzentrierter wäßriger Lösungen von Alkalimetallsilicaten zu erhöhen.
  • Aufgabe der Erfindung ist somit die Schaffung eines kontinuierlichen Verfahrens zur Herstellung von Silicasolen unter Verwendung von lonenaustauschern.
  • Die erfindungsgzmäß erhaltenen Abflüsse aus den lonenaustauschern besitzen einen höheren Kieselsäurefeststoffgehalt, als dies bisher ohne anschließende Konzentrierung möglich war.
  • Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellun- konzentrierter kolloidaler Kieselsäuresole, wobei eine Alkalisilicatlösung durch ein säureregenerierbares Kationenaustauscherharz in der Wasserstofform geschickt, das abfließende saure Kieselsäuresol gesammelt, die Natriumsilicataufgabe nach Erschöpfung des Harzes abgebrochen, dieses mit Wasser zur Entfernun- noch anhaftender Natriumsilicatlösung zurückgewaschen und dann mit verdünnter Säure regeneriert und anschließend von Säure freigewaschen wird, worauf das Verfahren wiederholt wird, geschaffen, welches darin besteht, daß man eine mindestens 5,071 Si02 enthaltende Alkalisilicatlösung aufgibt, den Durchlauf beim ersten Anzeichen eines Leitfähigkeitsabfalles des abfließenden Sols abbricht, das Harz bis zur restlosen Entfernung allen nicht umgesetzten Natriumsilicats zurückwäscht, bis zur mindestens 600/,igen Wiederherstellung seiner ursprünglichen Kapazität mit der Säure regeneriert und für das anschließende Auswaschen ein absolut ionenfreies Wasser verwendet.
  • Die abschließende Spülung ist erforderlich, um das Harz von restlicher Säure zu befreien und zu einem anschließenden Kontakt mit mehr Alkalimetallsilicat geeignet zu machen. Die vorstehenden Verfahrensstufen können dann lange Zeit kontinuierlich wiederholt werden. Jede Stufe muß sorgfältig geregelt werden, um den gewünschten, relativ hochkonzentrierten Kieselsäuresolabfluß zu erhalten; diese sorgfältige Regelun- ist insbesondere dann erforderlich, wenn bereits vie'e Wiederholungen der einzelnen Stufen stattgefunden hatten.
  • Das aus dem Ionenaustauscher abfließende Sol kann dann auf bekannte Weise weiter konzentriert werden, z. B. nach der Lehre der USA.-Patentschriften 2 574 902 und 2 929 790.
  • Um erfindungsgemäß Alkalimetallsilicatlösungen mit einem Feststoffgehalt von mindestens 5,0 "/" ausgedrückt als Kieselsäure (Si0,), und vorzugsweise zwischen 5,0 und 8,0 "/, mit einem Ionenaustauscher zu behandeln, geht man wie folgt vor: 1. Zuerst stellt man eine Natriumsilicatlösung mit dem erforderlichen Feststoffgehalt, ausgedrückt als Si02, her. Eine typische handelsüblicheAlkalimetallsilicatlösung, z. B. eine Natriumsilicatlösung, enthält z. B. 35 bis 40 "/, Natriumsilicat. Lösungen dieser Art werden in der Regel vorzugsweise mit weichem Wasser auf eine Konzentration von nicht unter 5,001, Si02 verdünnt. Der tatsächliche Natriumsilicatgehalt liegt dann natürlich etwas höher. Um z. B. einen Feststoffgehalt von 5,1 bis 5,2"/" ausgedrückt als Si02, in der verdünnten Natriumsilicatlösung zu haben, muß man eine 6,6 bis 6,8 % Feststoffe, berechnet als Natriumsilicat, enthaltende Natriumsilicatlösung herstellen. Wie bereits erwähnt, beträgt der bevorzugte Feststoffgehalt der als Ausgangsprodukt verwendeten Alkalimetallsilicatlösungen 5,8 bis 8,0l)/" berechnet als Si0,.
  • 2. Die zweite Verfahrensstufe besteht darin, die obigen Alkalimetallsilicatlösungen mit einem Ionenaustauschharz in Kontakt zu bringen. Dieses Harz soll ein säurere-enerierbares Kationenaustauschharz in der Wasserstofform sein. Ein solches typisches Kationenaustauschharz ist im Handel als »Nalcite HCR« erhältlich und ist ein sulfoniertes Mischpolymerisat aus Styrol und Divinylbenzol. Eine vollständigere Beschreibung dieses Kationenaustauschharzes findet sich in der USA.-Patentschrift 2 366 007. Die Durchflußgeschwindigkeit, die Art und die Menge des Harzes sowie die verwendete Einrichtung können weitgehend variiert werden. So wurden die Zuführungsgeschwindigkeiten zu dem Ionenaustauschmaterial zwischen etwa 1,6 und 5,7 1/dM2 Harz variiert. Diese Stufe kann der Einfachheit halber als »Beschickungsdurchlauf « bezeichnet werden.
  • 3. Bei der nächsten Stufe wird der Durchlauf von Alkalimetallsilicatlösung abgestoppt, wenn angezeigt wird, daß die Austauschkapazität des Harzes erschöpft ist. Dies ist eine besonders wichtige Stufe, da man ein schlechtes Sol mit einem beträchtlichen Gehalt an nicht umgesetztem Alkalimetallsilicat erhält, wenn die Wirksamkeit des Harzes nicht genau überwacht wird. Es wurde gefunden, daß die Leitfähigkeit des abfließenden Sols ein ausgezeichnetes Anzeichen für die verbleibende Wirksamkeit des Harzes bildet, und der Durchlauf durch das Austauschharz soll unmittelbar nach Feststellung des ersten Abfalls der Leitfähigkeit des Ablaufs gestoppt werden. Zunächst steigt während des Beschickungsdurchlaufs die Leitfähigkeit des abfließenden Sols, gemessen in in - Ohm-1, langsam an. Während des Hauptteils der Ionenaustauschreaktion selbst bleibt die Leitfähigkeit einige Zeit ziemlich konstant und fällt dann ab, was anzeigt, daß das Harz erschöpft ist; eine bestimmte Menge Alkalimetallsilicat, z. B. Natriumsilicat, schlüpft dann durch das Harz in teilweise oder vollständig unreagierter Form durch. Die Leitfähigkeit fällt dann weiter auf einen unteren Wert ab und steigt später, wenn der Durchlauf fortgesetzt wird, scharf an. Der Durchlauf soll zwischen dem ersten Leitfähigkeitsabfall und vor erneutem Ansteigen abgebrochen werden. Eine ausgezeichnete Methode zur Überwachung in dieser Verfahrensstufe und zur Feststellung, wann cTas Harz erschöpft ist, besteht darin, kontinuierlich die Leitfähigkeit eines Teils des abfließenden Sols mittels z. B. einer kontinuierlichen elektrischen Aufzeichnungsvorrichtung zu messen. Zum Beispiel kann eine Meßzelle verwendet werden, durch welche eine Probe des abfließenden Sols kontinuierlich mittels einer Umleitung hindurchgeschickt wird. Wenn der Durchfluß der Alkalimetallsilicatlösung nicht unter den vorstehend angegebenen, genau geregelten Bedingungen abgebrochen wird, ist nicht nur das später gebildete Sol ziemlich unrein, d. h., es enthält nicht umgesetzte Stoffe, sondern es läßt sich anschließend auch nur sehr schwer nach den bekannten Verfahren auf die gewünschten, handelsüblichen Kieselsäuregehalte von 25 bis 600/, konzentrieren. Insbesondere kann in dem sauren abfließenden Sol selbst während dessen Sammlung und Lagerung eine rasche Gelierung auftreten; eine solche Gelierung kann auch während der Weiterverarbeitung bei der Herstellung höherkonzentrierter Kieselsäuresole auftreten. Vorzugsweise wird der Durchfluß durch das Austauschharz abgebrochen, wenn die Leitfähigkeit des abfließenden Sols auf einen Wert zwischen 150 und 400 m - Olim-1 absinkt.
  • 4. Die nächste Stufe besteht in der Behandlung des Harzes, damit dieses wieder mit Alkalimetallsilicaten reagieren kann. Zur Wiederherstellung seiner Aktivität wird sofort nach Anzeige der Erschöpfung des Harzes durch die vorstehend beschriebenen Leitfähigkeitsmessungen das Harz mit Wasser zurückgewaschen, um nahezu das ganze auf dem Harz adsorbierte oder davon festgehaltene, nicht umgesetzte Alkalimetallsilicat zu entfernen. Zusätzlich kann vor Beginn dieser Auswaschung Wasser durch das Harz geschickt werden, um das nicht umgesetzte Alkalimetallsilicat teilweise auszutreiben. Diese Stufe ist nicht wesentlich, erweist sich jedoch bei dem Verfahren als praktisch, da dabei viel des nicht umgesetzten Natriumsilicats auf ge g fangen und beim nächsten Durchlauf durch das Harz wieder verwendet werden kann. Das Zurückwaschen selbst wird so durchgeführt, daß man in entgegengesetzter Richtung zu der vorherigen Strömungsrichtung der Alkalimetallsilicatlösung Wasser durch das Harz fließen läßt. Dieses Zurückwaschen hat mehrere Wirkungen. Zunächst und in erster Linie wird dabei aus dem Harz alles adsorbierte oder auf dem Harz sitzende, unvollständig reagierte Alkalimetallsilicat frei gemacht. Außerdem wird das Harzbett selbst, das durch den Druck und das Gewicht der durchströmenden Alkalimetallsilicatlösung zusammengedrückt worden war, durch das in entgegengesetzter Richtung durchströmende Wasser wieder expandiert. Außerdem werden bei dem Zurückwaschen unter dem Druck des durchströmenden Wassers bei der periodischen Expansion und Kontraktion des Harzes zerbrochene oder zerfallene Harzteilcheil entfernt. Gegebenenfalls kann das ursprüngliche Volumen des Harzes durch Ersatz der weggespülten, zerstörten Harzteilchen mit frischem Harz wiederhergestellt werden. In dieser Verfahrensstufe ist es wichtig, daß das gesamte nicht umgesetzte Alkalimetallsilicat entfernt wird, da andernfalls dieses basische Material mit der anschließend zur Regenerierung des Harzes zugef ührten anorganischen Mineralsäure reagiert und geliert. Das Harzbett selbst und die dieses enthaltende Einrichtung müssen ebenfalls aus diesem Grund ausgespült werden. Zur Erzielung optimaler Ergebnisse soll das Zurückwaschen so lange fortgeführt werden, bis die austretende Flüssigkeit eine Alkalität unter etwa 430 mg/l, ausgedrückt als CaCO, besitzt. Noch besser ist es, wenn die aus dem Ionenaustauscher bei diesem Zurückwaschen austretende Flüssigkeit eine Alkalität zwischen 85 und 170 mg/1 CaCO" vor Beendigung des Auswaschens aufweist. Bei einem normalen technischen Betrieb unter Verwendung eines großen Harzbettes von etwa 3,96 bis 4,53 m3 Ionenaustauschharz ist dieses Zurückwaschen nach etwa 20 bis 40 Minuten beendet. Die Durchflußgeschwindigkeiten des für das Zurückwaschen verwendeten Wassers können zwischen 27 ml und 1,34 I/Min./dm3 Harz und vorzugsweise zwischen 67 und 335 ml/Min./dm3 Harz variieren.
  • 5. Die vorletzte Stufe des eründungsgemäßen Verfahrens besteht in der Regenerierung des verbrauchten Harzes mit einer anorganischen Mineralsäure. Diese Regenerierung wird in der Regel so lange durchgeführt, bis das Harz mindestens 60 0,1, seiner ursprünglichen Kapazität wieder erlangt hat. Für die meisten praktischen Zwecke wird das Harz bis zur Wiedererlangung einer Wirksamkeit zwischen 65 und 750/, regeneriert. Eine weitere Regenerierung ist technisch unpraktisch, da verhältnismäßig größere Säuremengen für jede weitere Erhöhung der Wirksamkeit benötigt werden. Als Säure kann praktisch jede Mineralsäure verwendet werden, und zwar vorzugsweise in verdünnter Form, da dies eine längere Kontaktzeit mit dem Harz ermöglicht und die Wirkung der Säure zur Regenerierung des Harzes vollständiger ausgenutzt werden kann. In der Regel werden 3- bis 80/0ige Mineralsäuren verwendet. Schwefelsäure wird infolge ihrer Billigkeit, ihrer leichten Zugänglichkeit und ihrer ausgezeichneten Regenerierungswirkung bevorzugt. Bei Verwendung verdünnter Säuren der vorstehend angegebenen Konzentrationen erzielt man die besten Ergebnisse, wenn die Säure mit Geschwindigkeiten von 13,5 bis 670 ml/Min./dm3 Harz durch das Harz strömt; bevorzugt sind Durchflußgeschwindigkeiten von 27 bis 135 ml/Min./dm3.
  • 6. Die letzte Stufe des Verfahrens best#lit in einer Spülung des Harzes zur Entfernung restlicher Säure. Auch diese Stufe ist wichtig, da jede Spur restlicher Säure in dem System oder in dem Harz selbst mit anschließend zugegebenem Alkalimetallsilicat reagieren und dieses zur Gelierung bringen würde, wodurch das Harz und das ganze System verstopft würden. Das Harz soll mit weichem Wasser gespült werden, d. h. mit im wesentlichen keine als Härtebildiler wirkenden Ionen enthaltendem Wasser. Insbesondere soll das Wasser keine Calcium-, Magnesium-, Eisenionen u. dgl. enthalten. Das Spülwasser kann durch Kationenaustausch, z. B. unter Verwendung von »Nalcite HCR«, weichgemacht werden. Entionisiertes Wasser, d. h. durch einen Kationenaustauscher und einen Anionenaustauscher geschicktes Wasser, kann auch verwendet werden. Ein derart hochgereinigtes Wasser ist jedoch nicht erforderlich. Wesentlich ist auch, daß alle Zuf ührungsleitungen zu dem Harzbehälter usw. sowie das Harzbett selbst von restlicher Säure befreit sind. Die Spülung wird als vollständig angesehen, wenn die Azidität des abfließenden Spülwassers auf unter etwa 340 mg/l, gemessen als CaCO, und vorzugsweise auf einen Wert zwischen 85 und 260 mg/1 abgesunken ist.
  • Nach Beendigung der vorstehend beschriebenen Verfahrensstufe ist das Harz wieder für einen anschließenden Durchfluß von Natriumalkalimetallsilicatlösung und zur Reaktion mit dem Alkalimetallsilicat bereit. Obwohl frühere Verfahren, z. B. das bekannte Verfahren von B i r d , sich für einen oder wenige Durchgänge von Alkalimetallsilicatlösungen mit Konzentrationen von bis zu 5,6 bis 6,0 0/, Feststoff ohne die vorstehend angegebenen Verfahrenskontrollen eignen, treten doch bei weiteren Durchläufen von Alkalimetallsilicatlösung durch das Harz viele unerwünschte Wirkungen ein. So erhält man z. B. nur teilweise polymerisierte Abflüsse, unstabile und unreine Produkte, es tritt eine Gelierung der Reaktionsteilnehmer und eine Verstopfung der Harze auf, das Verfahren ist schlecht reproduzierbar, das abfließende Sol läßt sich anschließend nicht nach bekannten Verfahren weiter konzentrieren, und viele weitere unerwünschte und unkontrollierbare Störungen können auf treten.
  • Lediglich durch sorgfältige Kontrolle der verschiedenen Stufen des erfindungsgemäßen Verfahrens kann man kontinuierlich und mit Erfolg verhältnismäßig lange Zeit hochkonzentrierte Alkalimetallsilicatlösungen und insbesondere solche mit einem Feststoffgehalt von mindestens etwa 5,00/" ausgedrückt als SiO., reagieren lassen.
  • Es hat sich als spezifische Ausführungsform der Erfindung erwiesen, daß die Spülung selbst am besten in zwei getrennten Stufen erfolgt, wobei die erste in einer langsamen Spülung mit etwa der gleichen Durchflußgeschwindigkeit wie bei der Säureregenerierung besteht. Es schließt sich dann eine raschere Spülung an, bei der die Durchströmungsgeschwindigkeiten etwa die gleichen sind wie beim Zurückwaschen. Die erste, langsame Spülung dient der Verdrängung der in dem Harz selbst verbliebenen Säure, und die zweite, mit höherer Geschwindigkeit erfolgende Spülung dient zur Durchspülung oder Reinigung des Harzes infolge der von dem Wasserstrom ausgeübten Kraft.
  • Zur besseren Erläuterung des kontinuierlichen erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachstehend auf die Zeichnung Bezug genommen, welche ein Flußdiagramm des Verfahrens zeigt. Die kontinuierlich durchlaufenen Verfahrensstufen sind in der Regel die folgenden: Die Pumpe 2 setzt die Zuführung von Alkalimetallsilicatlösung durch die Leitung 4 in den Aufbereitungsbehälter 6 in Gang. Die Alkalimetallsilicatlösung wird dort verdünnt und ist dann für die Ionenaustausehreaktion bereit. Der Beschickungsdurchlauf oder die tatsächliche Austauschstufe beginnt mit dem Öffnen der Ventile 8 und 10 und dem Anschalten der Pumpe 12. Die Alkalimetallsilicatlösung wird durch die Leitung 14 in die Einlaßleitung 16 für die Ionenaustauschzone gepreßt. Nach Durchlaufen der Ionenaustauschzone 18, wobei die gewünschte Reaktion stattfindet, fließt das abfließende saure Kieselsäuresol durch die Leitung 20 am Boden des die Ionenaustauschzone 18 enthaltenden Behälters ab und durch das Ventil 10 in den Sammelbehälter 22.
  • Nachdem die Leitfähigkeit des sauren Kieselsäuresolablaufs, wie vorstehend besprochen, abgesunken ist, wobei die Leitfähigkeit kontinuierlich in einer in der Leitung 20 angeordneten Meßzelle (nicht dargestellt) gemessen wird, ist der Beschickungsdurchlauf beendet, und man beginnt mit dem dem Zurückwaschen vorangehenden Auswaschen. Um nicht umgesetztes Alkalimetallsilicat für eine spätere Verwendung zu sammeln, läßt man weiches Wasser aus der Zuführung 24 durch die Leitung 26 und das geöffnete Ventil 28 durch die Einlaßleitung 30 oben auf die Ionenaustauschzone fließen. Dieses weiche Wasser spült das nicht umgesetzte Alkalimetallsilicat durch den lonenaustauschbehälter, die Auslaßleituil---20 und die Leitung34. Während dieser Zeit ist das Ventil 10 geschlossen und das Ventil 32 geöffnet. Das nicht umaesetzte Alkalinietallsilicat fließt dann durch die Leitung 34 zurück in den Auf bereitungsbehälter 6 und wird mit weiterer verdünnter Alkalimetallsilicatlösung für anschließende Beschickungsdurchläufe gemischt.
  • Das Zurückwaschen beginnt, indem man Leitungswasser aus der Leitung36 durch die Leituil-38 strömen läßt. Das Ventil 40 ist dabei geöffnet, während die Ventile 42, 10 und 32 geschlossen sind. Das Leitun-swaschwasser fließt durch die Ionenaustauschauslaßleitun2 20 nach oben und durch die Ionenaustauschzone 18 und die Einlaßleitung 30. Die Ventile 8, 28 und 44 sind dabei geschlossen, während dasVentil46 offen ist. Das etwas nicht umgesetztes Alkalimetallsilicat, Verunreinigungen und zerfallenes lonenaustauschmaterial enthaltende Rückwaschwasser fließt durch die Leitung 48 durch das geöffnete Ventil 46 und wird verworfen oder gelangt in die Kläranlage 50.
  • In der nächsten Stufe wird das Harz für einen anschließenden Beschickungsdurchlauf mit verdünnter Mineralsäure regeneriert. Die konzentrierte Säure wird in einem Lagerbehälter 52 aufbewahrt, während das zur Verdünnung verwendete Wasser sich in dem Wasserzuführungstank 54 befindet. Die Säurepumpe56 und die Wasserpumpe 58 werden angeschaltet, und die Ventile 60, 62, 44 und 42 werden geöffnet. Die erforderliche Wasser- und Säuremenge werden entsprechend der gewünschten Säurekonzentration zugemessen, und die nun verdünnte Säure fließt durch die Leitung 64, das offene Ventil 44 und die Einlaßleitung 16 in die Ionenaustauschzone 18. Die Regenerierung wird so lange durchgeführt, bis das Harz seine gewünschte richtige Kapazität erlangt hat.
  • Die nächste Stufe des kontinuierlichen Verfahrens ist die Ausspülung. Der erste Teil dieser Stufe besteht aus einer langsamen Ausspülung, indem man weiches Wasser aus dem Behälter 54 durch die Pumpe 58, das offene Ventil 60, die Leitung 64, das offene Ventil 44 und die Leitung 16 in die Ionenaustauschzone 18 fließen läßt. Zu Beginn der langsamen Ausspülung ist das Ventil 42 geöffnet, und der Ablauf wird in die Kläranlage 50 geleitet. Die schnelle Ausspülung erfolgt, indem man ebenfalls Wasser aus der Wasserzuführung 24 durch die Leitung 26, das offene Ventil 28, die Leitungen 26 und 30 oben auf die lonenaustauschzone 18 leitet. Das Ventil 42 war dabei ebenfalls offen, und der Abfluß wird in der Kläranlage 50 gesammelt.
  • Das Harz ist nun bereit für einen weiteren Beschikkungsdurchlauf. Bei einer Ausführungsform der Erfindung erfolgt zu Beginn jedes Beschickungsdurchlaufs zunächst eine »Verdrängung«. Diese besteht lediglich darin, daß ein kleiner Anteil des abfließenden Sols verworfen wird, bis das noch in der Ionenaustauschzone enthaltene Spülwasser verdrängt ist. In der Reael dauert diese Verdrängung nur 5 Minuten.
  • Zu Beginn dieser Verdrängung wird, wie vorstehend in bezug auf den Beschickungsdurchlauf beschrieben, verfahren, jedoch mit der Ausnahme, daß das Ventil 10 geschlossen und das Ventil 42 geöffnet ist, so daß der erste Anteil des abfließenden Sols in die Kläranlage 50 9 elangt.
  • e Das folgende Beispiel erläutert eine typische Herstellung eines sauren Sols gemäß der Erfindung. B e i s p i e 1 Eine 370/,ige Natriumsilicatlösung wurde mit weichem Wasser auf einen Natriumsilicatgehalt von 6,8 0/" verdünnt, was, ausgedrückt als Si0" einem Feststoffgehalt von etwa 5,20/, entspricht. Diese Lösung wurde dann in eine Austauschzone geführt, die 4,53 m3 »Nalcite HCR«-Harz enthielt; die Durchflußgeschwindigkeit durch das Austauschharz betrug 3,67 1/dm2. Die Werdrängung«dauerte etwa 21/2 Minuten, und der dabei abfließende Anteil des Sols wurde verworfen. Dann wurde der Abfluß aus der Austauschzone in den Lagerbehälter aeleitet. Der vorstehend beschriebene Beschickungsdurchlauf wurde automatisch beendet, wenn die Leitfähigkeit des abfließenden sauren Sols von 500 m - Ohm-1 auf 300 m - Ohm-' absank. Eine Probe des gesammelten Ablaufs enthielt 4,8 0/, Si02 und besaß einen pH-Wert von 3,0.
  • Auf den vorstehend beschriebenen Beschickungsdurchlauf durch den Tonenaustauscher erfolgte dann eine etwa 15 Minuten dauernde »Verdrängung«. Während dieser >Verdrängung«wurde weiches Wasser der Austauschzone mit einer Geschwindigkeit von 645 I/Min. zugeführt, um nicht umgesetztes Natriumsilicat für später wieder verwendbar zu machen. Dieser Abfluß wurde zur Wiederverwendung im nächsten Zyklus gesammelt.
  • Zum Zurückwaschen ließ man dann Leitungswasser in umgekehrter Richtung zu der Strömungsrichtung der Natriumsilicatlösung mit einer Geschwindigkeit von 606 I/Min. durch die Austauschzone laufen. Diese Verfahrensstufe war beendet, wenn der Abfluß aus der Austauschzone eine Alkalität von 255 mg/l, gemessen als CaC03, aufwies.
  • Zur Regenerierung ließ man durch das Harz eine 5%ige Schwefelsäure laufen. Dies dauerte so lange, bis man ein Regenerierungsniveau von 120 g Säure pro Kubikdezimeter Harz erreicht hatte. Der Austauscher wurde dann zunächst 10 bis 12 Minuten mit weichem Wasser mit einer Geschwindigkeit von 265 I/Min. bis zur Verdrängung der Säure gewaschen. Zuletzt wurde der Austauscher wieder 20 Minuten mit einer Geschwindigkeit von 645 I/Min. durchspült. Diese Stufe war beendet, wenn der Abfluß aus der Ionenaustauschzone eine Azidität von 170 mg/l, gemessen als CaC03, aufwies. Der vorstehend beschriebene Verfahrenszyklus wurde dann kontinuierlich wiederholt.
  • Die bei dem erfindungsgemäßen kontinuierlichen Verfahren erhaltenen sauren Sole können vielseitige Verwendung finden, insbesondere wenn sie auf die verschiedenen bekannten Methoden zu technisch brauchbaren Kieselsäurekonzentrationen konzentriert werden. Zum Beispiel können solche konzentrierten Sole als Bindemittel für in der Metallgußindustrie verwendete Kerne und Formen dienen. Auch können sie als Koagulationsmittel und zur Erhöhung der Reibungseigenschaften, als Zugabe zu verschiedenen Stoffen oder auch bei alleiniger Verwendung als Überzüge dienen.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung konzentrierter kolloidaler Kieselsäuresole, wobei eine Alkalisilicatlösung durch ein säureregenerierbares Kationenaustauscherharz in der Wasserstoffform geschickt, das abfließende saure Kieselsäuresol gesammelt, die Natriumsilicataufgabe nach Erschöpfung des Harzes abgebrochen, dieses mit Wasser zur Entfernung noch anhaftender Natriumsilicatlösung zurückgewaschen und dann mit verdünnter Säure regeneriert und anschließend von Säure freigewaschen wird, worauf das Verfahren wiederholtwird, dadurch gekennzeichnet, daß man eine mindestens 5,0010 Si0, enthaltende Alkalisilicatlösung aufgibt, den Durchlauf beim ersten Anzeichen eines Leitfähigkeitsabfalls des abfließenden Sols abbricht, das Harz bis zur restlosen Entfernung allen nicht umgesetzten Natriumsilicats zurückwäscht, bis zur mindestens 600/jgen Wiederherstellung seiner ursprünglichen Kapazität mit der Säure regeneriert und für das anschließende Auswaschen ein absolut ionenfreies Wasser verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den Durchlauf der Alkalimetallsilicatlösung abbricht, wenn die Leitfähigkeit des abfließenden Sols 150 bis 400 m - Ohm-11 beträgt. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Zurückwaschen so lange durchführt, bis die Alkalität des abfließenden Waschwassers unter etwa 510 mg/l, bestimmt als CaCO" liegt. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Spülung so lange durchführt, bis die Azidität des abfließenden Spülwassers unter etwa 340 mg/l, gemessen als CaCO" liegt. 5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine etwa 5,0 bis 8,0 0/, Feststoffe, ausgedrückt als Si0" enthaltende Alkalimetallsilicatlösung und zur Säureregenerierung eine verdünnte Schwefelsäure verwendet. 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei der Spülung zuerst das Wasser mit einer zur Verdrängung der Säure aus dem Harz ausreichenden Geschwindigkeit und anschließend mit einer zur Ausspülung des Harzes ausreichenden Geschwindigkeit durch das Harz strömen läßt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1026 735; britische Patentschrift Nr. 654 559; USA.-Patentschrift Nr. 2 244 325.
DEN24436A 1963-02-11 1964-02-11 Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung konzentrierter kolloidaler Kieselsaeuresole Withdrawn DE1253250B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE10212578A1 (de) * 2002-03-15 2003-10-02 Inst Angewandte Chemie Berlin Neue Al-haltige mesoporöse Molekularsiebe und Verfahren zur Herstellung

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