DE125174C

DE125174C -

Info

Publication number: DE125174C
Application number: DE1900125174D
Authority: DE
Filing date: 1900-03-15
Publication date: 1901-11-13

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVi 125174 KLASSE 59 a.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. März 1900 ab.

Vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Pumpe mit rotirendem Kolben, bei welcher der Saugeraum von dem Druckraume durch eine schwingende Wand getrennt ist; die bekannten Maschinen dieser Art haben einen einfach saugenden und drückenden Kolben mit : sehr viel todtem Gang. Um diesen zu beseitigen, ist der Kolben so ausgebildet, dafs er gleichzeitig saugt und drückt. Die Bewegung der schwingenden Wand erfolgt durch ein Excenter, welches auf der mit der Kolbenwelle durch ein Getriebe gekuppelten Antriebswelle der Pumpe sitzt. Da der Kolben zwei- oder mehrflügelig ausgebildet werden kann, so mufs die Excenterwelle dementsprechend bei einer Umdrehung der Kolbenwelle zwei oder mehr Umdrehungen machen, damit die schwingende Wand zwangläufig über die ganze Kolbenoberfläche während jeder Umdrehung geführt wird.

Fig. ι der beiliegenden Zeichnungen zeigt den Grundrifs der neuen Rotationspumpe. Fig. 2 ist eine Seitenansicht geniäfs Linie A-B der Fig. 4. Fig. 3 ist ein Querschnitt nach Linie C-D der Fig. 4. Fig. 4 ist ein Längsschnitt nach Linie E-F der Fig. 3. Fig. 5 ist eine schematische Darstellung der beweglichen Theile der Pumpe mit einem zweiflügeligen Kolben, Fig. 6 eine solche mit einem Kolben, der drei Flügel hat. '

α ist die Grundplatte der Pumpe, b b b sind Blöcke, welche die Lager für die Wellen und andere Maschinentheile tragen. c ist der Pumpencylinder, d der Anschlufsstutzen für die Saugleitung, e der Stutzen für die Druckleitung., Die Welle Λ trägt den Kolben. -Parallel zu dieser ist über dem Cylinder c die Antriebswelle i angeordnet, welche durch ein Getriebe w χ mit ersterer verbunden ist. Auf der Welle i sitzen zwei Excenter y, deren Excenterringe ^ zwischen den Armen 1 verstellbare Lager 2 für die Zapfen 3 zweier Kurbeln 4 halten, welche auf einer oscillirenden Welle k befestigt sind. Diese trägt mittelst der Arme t die schwingende Wand 11. Die in Fig. 1 bis 5 dargestellte Pumpe hat einen Kolben mit zwei Flügeln 0 und p. Wenn der Kolben eine Umdrehung macht, mufs die auf ihm gleitende schwingende Wand 11, jedem Flügel folgend, zweimal auf- und niedergehen, d. h; die oscillirende W^Telle k mufs während, einer Umdrehung der Welle h zwei Schwingungen ausführen. Dies wird dadurch erreicht, dafs das Getriebe iv χ zwischen der Kolbenwelle h und der Antriebswelle i ein Verhältnifs von 1 : 2 erhält. Bei dem in Fig. 6 dargestellten Kolben, welcher drei Flügel 6, 7, 8 besitzt, mufs das Verhältnifs w : χ = 3 : ι sein, damit die schwingende Wand bei einer Umdrehung der Welle/! drei Schwingungen ausführt.

Die Flügel ό und ρ des Kolbens sind gegen den Cylinder c durch Dichtungen s s abgedichtet. Zur Abdichtung der schwingenden Wand dient ein den Saug- und Druckraum trennender Flantsch m mit cylindrischer Längsnuth, . in welcher eine Dichtung η liegt, die durch Drehung gegen die schwingende Wand gedrückt und nachgestellt werden kann.

Jeder Kolbenflügel ο und ρ hat eine Druckseite q und eine Saugseite r. In Fig. 3 schliefst die Seite q des Flügels 0 mit Seite r des Flügels ρ und dem Cylinder c einen Raum ab,

welcher nach weiterer Drehung des Kolbens mit 'dem Recipienten e in Verbindung kommt. Sobald die Verbindung hergestellt ist, üben die Flächen q beider Kölbenflügel ο und ρ die Druckwirkung aus, und zwar so lange, bis die schwingende Wand auf die Dichtung s des Flügels ρ trifft. Bis zu diesem Augenblicke saugt allein die Seite r des Flügels o. Bei weiterer Drehung des Kolbens fängt auch die Seite r des Flügels ρ an zu saugen und saugt so lange, bis der Kolben sich um i8o° gegen ■ die gezeichnete Stellung gedreht hat.

Der Kolben nach Fig. 6 arbeitet in derselben Weise. Hieraus geht hervor, dafs sowohl beim Saugen wie beim Drücken der eine Flügel seine Thätigkeit beginnt, während der andere noch in Thätigkeit ist, dafs die Pumpe also ohne todten Gang arbeitet. Alle diejenigen- Uebelstände, welche durch den todten Gang sich an den bekannten Maschinen gezeigt haben, sind durch den gleichzeitig saugenden und drückenden Kolben beseitigt.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Eine Pumpe mit rotirendem Kolben, bei •welcher die Trennung des Saugraumes von dem Druckraume durch eine schwingende Wand erfolgt, gekennzeichnet durch einen zwecks Vermeidung todten Ganges zwei- oder mehrflügelig gestalteten und demnach ununterbrochen saugenden und drückenden Kolben.

2. Eine Pumpe mit rotirendem Kolben ge-' mäfs Anspruch Γ, dadurch gekennzeichnet, dafs die Kolbenwelle (h) durch Getriebe so mit der die schwingende Wand auf- und abbewegenden Antriebswelle' (i) gekuppelt ist, dafs letztere während einer Umdrehung der Kolbenwelle so viele Umdrehungen macht, als KolbenflUgel vorhanden sind, wobei die Kölbenflügel so geformt sind, dafs sie in dichter Berührung mit der Kante der schwingenden Wand bleiben.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.