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Mittel zur Adsorption von Ölen oder Lösungsmitteln Bekannt ist, daß
adsorbierende Stoffe, wie Bleicherde oder ähnliche Produkte, in der Lage sind, Ö1
zu adsorbieren und dieses eventuell durch Erhöhung des spezifischen Gewichtes über
1 zum Absinken zu bringen. Bekannt ist ferner, daß diese oder ähnliche Materialien
nach Adsorption von Ölen auf Bodenflächen zu einer erhärtenden Substanz werden,
die die aufgesaugten Massen einschließt. Weiter ist bekannt, daß durch Herstellung
von Emulsionen mit ö1 auf Wasser oder Bodenflächen abwaschbare bzw. aufsaugbare
Produkte geschaffen werden.
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Der Erfindung liegt die Tatsache zugrunde, daß man disperse Systeme,
zu denen auch die Ölverteilungen, besonders die leichteren Öle, in Wasser einschließlich
der Emulsionen mit Hilfe von fremden Kolloidsystemen, die gleichzeitig als Kondensationskerne
wirken, zur Koagulation bzw. Ausfiockung bringen kann. Dabei wird die Fähigkeit
von Silicium-Kolloid-Systemen, makromolekulare Kollide zu erzeugen, die oberflächenaktiv
wirken, benutzt, und deren Erzeugung mittels besonders geeigneter Elektrolyte herangezogen.
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Kolloide sind infolge der sehr hohen Gesamtoberfläche durchweg »oberflächenaktiv«,
sie wirken stark adsorbierend und eignen sich als Katalysatoren oder als Träger
von solchen.
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Die Überlegenheit dieses Adsorptionsmittels beruht darauf, daß es
im Rohwasser selbst erzeugt wird und dabei in einer Zeitreaktion verschiedene Phasen
durchschreitet. Aus den Einzelmolekülen bilden sich kolloidale Teilchen, die schließlich
in makroskopische, sichtbare Flocken übergehen. Während dieses Vorganges wird dauernd
neue Oberfläche entwickelt, die im statu nascendi starke Adsorptionskräfte auf Verunreinigungen
gleicher Dimensionen, also nacheinander auf molekulare, kolloidale und makroskopische
Verunreinigungspartikel, ausübt.
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Es wurde gefunden, daß man derartige Produkte gewinnen kann, indem
man kolloidale Systeme als Adsorptionskolloide darstellt aus einer Mischung von
Alkalimetallsalzen und pulverisiertem Wasserglas im Verhältnis 2 : 1. Dieses System
wird in verschiedene Trägersubstanzen eingebaut, wobei es sowohl für die Systeme
als auch für die Trägersubstanzen für den Gegenstand der Erfindung wichtig war,
von rentablen Bedingungen auszugehen, die für das Anwendungsgebiet zugrunde gelegt
werden müssen.
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Es hat sich als praktisch erwiesen, für wenig dispergierte Öle auf
Wasserflächen Kolloidsysteme in einfacher Tonerde einzutragen. Dabei werden die
kolloidbildenden Substanzen durch die Trägermasse so lange in der Schwebe gehalten,
bis sich im
Lösungsmittel Wasser das Adsorptionskolloid bildet und seine Wirkung
auf die vorhandene Ölverschmutzung in seiner Oberflächenaktivität ausübt und diese
als eingeschlossenes Kondensationsprodukt ausfiockt.
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Bei Anwendung einer derartigen, vorstehend dargestellten Mischung
kann gleichzeitig auf festem Untergrund in Form eines Löschblatteffektes durch Tonerde
oder adsorbierende Erden Öl aufgenommen werden, wobei sich anschließend die besonderen
Eigenschaften des Natrium-Kalium-Silikates entwickeln, wonach Kieselsäure in löslicher
Form durch die Kohlensäure der Luft beschleunigt oder durch geringe Zusätze von
Chlorionen zu einer glasigen, spröden unlöslichen Masse eintrocknet. Dieser Alterungsvorgang,
der auch von anderen Kolloiden her bekannt ist, schließt nunmehr das adsorbierte
Öl ein und hält es grundwassersicher fest.
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Dieses Produkt eignet sich nachweislich zur Adsorption von Ölen,
ölähnlichen Substanzen, Phenolen und Lösungsmitteln auf festen Unterlagen, wie Wegen,
Wiesen, Ackerböden, und zur Abbindung der erwähnten Ölvorkommen in Abfallgruben,
wobei die adsorbierten Ölverschmutzungen von dem Produkt eingeschlossen werden,
quasi einzementiert verkieseln und auf physikalische Weise von dem Produkt nicht
mehr getrennt werden können.
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Es wurde ferner gefunden, daß vorstehend dargestellte Kolloidsysteme
statt in Tonerde oder deren verwandte Produkte in Zellulose oder zellulosehaltige
Stoffe, wie Holzmehl, Sägemehl oder Torf, oder auch in Schaumkunststoffe vom Typ
der Polystyrole oder Schaummittel vom Typ der Fettalkoholsulfonate eingetragen werden
können.
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Der Erfindungsgegenstand wird an folgenden Ausführungsbeispielen
erläutert:
Beispiel 1 5 kg pulverisiertes Wasserglas werden mit
10 kg Natriumchlorid vermischt. Nach innigem Vermischen werden diese 15 kg in 100
kg Tonerde mit Hilfe einer Mischtrommel eingetragen.
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Beispiel 2 5 kg pulverisiertes Wasserglas werden mit 10 kg Kaliumchlorid
vermischt. Nach innigem Vermischen werden diese 15 kg in 100 kg Tonerde mit Hilfe
einer Mischtrommel eingetragen.
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Beispiel 3 5 kg pulverisiertes Wasserglas werden mit 10 kg Natriumchlorid
vermischt. Nach innigem Vermischen werden diese 15 kg in 100 kg Schaummittel mit
Hilfe einer Mischtrommel eingetragen.
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Beispiel 4 5 kg pulverisiertes Wasserglas werden mit 10 kg Kaliumchlorid
vermischt. Nach innigem Vermischen werden diese 15 kg in 100 kg Schaummittel mit
Hilfe einer Mischtrommel eingetragen.
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Beispiel 5 5 kg pulverisiertes Wasserglas werden mit 10 kg Natriumchlorid
vermischt. Nach innigem Vermischen
werden diese 15 kg in 100 kg Holzmehl oder Torf
mit Hilfe einer Mischtrommel eingetragen.
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Beispiel 6 5 kg pulverisiertes Wasserglas werden mit 10 kg Kaliumchlorid
vermischt. Nach innigem Vermischen werden diese 15 kg in 100 kg Holzmehl oder Torf
mit Hilfe einer Mischtrommel eingetragen.
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Wesentlich für den Erfindungsgegenstand ist, daß das gewonnene Produkt
unter Verwendung von einem kieselsäurehaltigen Adsorptionskolloid und/ oder unter
Verwendung von Alkalimetallsalzen dargestellt wird und in seiner Eintragung in Tonerde,
Holzmehl oder Torf in Wasser und auf Land benutzt werden kann, um ÖIverschmutzungen
zu beseitigen, da diese durch die oberflächenaktive Wirkung als Dispersionskolloide
durch ein zweites Kolloid kondensiert werden, was insbesondere für die Eintragungsmomente
in Schaumkunststoffe und Schaummittel der Fall ist.