DE1243762C2 - Giessharzkoerper fuer elektrische schalter - Google Patents
Giessharzkoerper fuer elektrische schalterInfo
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- H01B3/18—Insulators or insulating bodies characterised by the insulating materials; Selection of materials for their insulating or dielectric properties mainly consisting of organic substances
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Description
Es ist bekannt, in elektrischen Schaltern als Löschmittel für den Ausschaltlichbogen fluorhaltigc Stoffe,
insbesondere Schwefelhexafluorid, zu verwenden, die lieh bekanntlich durch eine große Schaltleistung und
durch gute Isoliereigenschaften auszeichnen. Diese Schalter hat man bereits mit Hilfe von Gießharzkörpern
aufgebaut, was unter anderem den Vorteil ermöglicht,
die Schaltkammer zusammen mit den Stützisokiloren in einem Stück herzustellen. Man spurt dadurch
Dichtungsstellen, die wegen der für solche behälter erforderlichen
großen Gasdichtigkeit unerwünscht sind.
An die Gießharzkörper werden extrem hohe Anforderungen gestellt. In mechanischer Hinsicht werden sie
zumeist stoßartig durch einen beträchtlichen Druck beansprucht, wenn das Löschmittel beim Schalten auf den
Cießharzkörper einwirkt. Hinzu kommen noch Stöße, die von beweglichen Schalterteilen ausgehen. Außerdem
sind die Gießharzkörper aber auch elektrisch hoch beansprucht, weil man bestrebt ist, die guten Isoliereigenschaften
des fluorhaltigen l.öschmittels durch kleine Abmessungen des Schalters auszunutzen. Diesem Bestreben
sind bisher Grenzen geset/t. weil die im Hin
blick auf die mechanischen Anforderungen verwende ten Fpoxydharze auf Aromatcnbasis dielektrisch nicht
ganz befriedigen. Sie können nämlich unter der Einwirkung des Lichtbogens an der Oberfläche in gewissem
Maße leitend werden und deshalb bei kleinen Ahsiänden
/ti I Iberschlägen führen.
Man hat bereits vorgeschlagen, in aus Gießharz bestehenden Schaltkammern an besonders gefährdeten
Stellen Einsätze, z. B. aus Sintermaterial od. dgl., einzufügen. Diese Einsätze sind aber teuer und erschweren
die Herstellung der Schaltkammer.
Durch die Erfindung kommt man dagegen zu einem Gießharzkörper, der in mechanischer und elektrischer
Beziehung voll befriedigt und dennoch ohne nennenswerten Mehraufwand gefertigt werden kann. Her neue
Gießharzkörper ist erfindungsgemäß so aufgebaut, daß er auf der mit dem Löschmittel in Berührung kommenden
Seite eine Schicht aufweist, die aus einem cycloaliphatischen Gießharz mit Flußspat (CaF:) als Füllstoff
besteht, während der Rest des Gießharzkörpers in an sich bekannter Weise aus einem mechanisch hochwertigen,
vorzugsweise aromatischen Gießharz mit Quarzmehl als Füllstoff besteht.
Bei dem Gießharzkörper nach der Erfindung bildet die aus cycloaliphatische!!! Harz mit Flußspat bestehende
Schicht schon bei geringer Dicke von 1Z: bis 1 mm
eine widerstandsfähige Abdeckung des vorzugsweise aus aromatischem Harz bestehenden, mechanisch festen
Teiles. Die Schicht ist nicht nur gegenüber der Lichtbogenwärme, sondern auch gegen Zersetzungsprodukte
des fluorhaltigen Löschmittels, die im Lichtbogen entstehen und nicht sofort rekombinieren oder
sich im Filter niederschlagen, vorteilhaft beständig. Deshalb ist die dielektrische Festigkeit des Gießharzkörpers,
wie Versuche gezeigt haben, auch nach !anger Betriebsdauer ohne Einbuße an mechanischer Festigkeit
höher als bei den bisherigen Gicßharzschaltkamtnern.
Die Erfindung unterscheidet sich auch von dem aus der deutschen Auslegeschrift 10 72 666 bekannten Verfahren
zur Isolierung von Sammelschicnen für Hoch spannungsleiter, bei dem angehärtete Gießharzplatten
mit Hilfe von Abstandsstücken, die ebenfalls aus angehärtetem Gießharz bestehen, so um die Leiter hcrumgruppiert
worden, daß sie als Form für den anschließenden Gießvorgang dienen können. Durch das bekannte
Verfahren sollen die großen Formen eingespart werden, die sonst zum Umgießen langer elektrischer
Leiter benötigt werden. Für die Plat.en und Abstandsstücke wird das gleiche Gießharz verwendet, das dann
auch in die von den Platten gebildete Form gegossen wird. Die mechanischen Beanspruchungen des Gießharzes
sind gering. Elektrische Beanspruchungen durch den Lichtbogen kommen praktisch nicht vor.
Bei der Erfindung kommt es dagegen darauf an, daß man durch die Vereinigung unterschiedlicher Gießharze
zu einem mechanisch und elektrisch einwandfreien Körper mit geringem Aufwand eine besonders günstige
Anpassung an die Beanspruchungen erhält. Die durch den Lichtbogen oder Zersetzungsprodukte beanspruchte
Seite ist durch lichtbogenfestes cycloaliphalisches Harz geschützt, das keine Kriechspuren bildet,
während das dem Lichtbogen abgekehrte Gießharz die notwendige große mechanische Festigkeii liefert. Die
Formgebung geschieht dabei durch bekannte Gießformen, die vorzugsweise aus Metall bestehen, so daß
praktisch keine weitere Bearbeitung erforderlich ist.
Die Herstellung der Gießharzkörper kann so erfolgen, daß eine die Gestalt des Körpers bestimmende
Form mit dem für die Oberflächenschicht vorgesehenen Harz /B. durch Ausschleudern oder Bestreichen
beschichtet wird. Dieses Verfahren ist in der Gießhar/-technik
an sich bekannt. Hierbei kann man die ganze Form bestreichen, wenn der Körper auf allen Seiten
mit dem Überzug versehen sein soll. Häufig wird es aber auch genügen, nur eine Seite, beispielsweise die
Innenseiie, eines Gießharzhohlkör; ;rs mit der Schicht
zu versehen. In diesem Fall kann man mit Vorteil eine streichfähige Harzmischung verwenden, die mit einem -s
Spachtel auf den Kern aufgetragen wird, der der Hohlraum
des Gießharzhohlkörpers bestimmt. Die Schicht wird vor Ji_r weiteren Bearbeitung angehärtet. Danach
wird die Form mit dem mechanisch hochwertigen Gießharz mit Quarzmehl als Füllstoff gefüllt. Anschließend
werden bnide Harze gemeinsam ausgehärtet. Es entsteht dann ein weitgehend einheitlicher Körper, der
wegen praktisch gleicher Temperaturausdehnungskoeffizienten auch bei Temperaturwechseln keine Sprünpe
oder Risse zeigt, die die elektrische Festigkeit beein- '5 trächtigen.
Die Formteile können vor dem Auftragen der Schicht vorgeheizt werden, wie an sich bekannt ist.
Eine bei Versuchen bewährte Temperatur beträgt beispielsweise 100° C.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden
an Hand der Zeichnung ein Ausführungsbeispiel beschrieben.
Zum Herstellen der als Ganzes mit 1 bezeichneten Schaltkammer für einen Mittelspannungs-Leistungsschalter
mit Schwefel, exafluorid als Löschmittel für den Ausschaltlichtbogen wird Gießharz mit einer zweiteiligen
Form 2 vergossen, die in der Zeichenebene geteilt ist. Die Schaltkammer t besitzt einen Hohlraum,
der beim Gießen mit dem Kern 3 ausgefüllt ist, und -1ιΊ
zwei in Jen Hohlraum führende Hohlstützer 5 und 6. die inü Hilfe von Kernen 7 und 8 gegossen werden.
Vor dem Gießen wird ein streichfähige Masse aus 100 Teilen cycloaliphatische:! Gießharzes. 70 Teilen Polykarboxylsäureanhydrid
und 500 Teilen Flußspat ^ (CaF:) dadurch hergestellt, daß die Teile der Mischung
auf annähernd 100"C vorgewärmt und in einem Rührwerk
miteinander gemischt werden. Die Masse ist hochviskos (zähflüssig), so daß sie nicht tropft. Sie wird
mit einem Spachtel auf die Kante 3, 7 und 8 aufgetragen. Auf diesen bildet sie nach dem Anhärten durch
eine dreistündige Erwärmung auf 120"C eine etwa
1 mm dicke liclitbogenfeste Schicht 10.
Die Kerne ■ nit der Schicht 10 werden anschließend in
die Form 2 eingesetzt. Diese wird in bekannter Weise evakuiert und dann über den Anguß 12 mit einem bekannten
Epoxydharz gefüllt, das mit etwa 60% Quarzmehl gestreckt ist. Dann wird die Form über sieben
Stunden bis 160°C erwärmt und dadurch das Gießharz ausgehärtet. Es entsteht eine Schaltkammer, die als
Verbundkörper aus dem mechanisch hochwertigen äußeren Teil 13 mit einer Wandstärke von 1 bis 3 cm und
der lichtbogenfesten Schicht to mit der erwähnten Wandstärke von beispielsweise 1 mm besteht. Beide
Teile sind so miteinander verbunden, daß sie praktisch einen einstückigen Körper bilden. Die Ausdehnungskoeffizienten
sind gleich, so daß der Körper unempfindlich gegenüber Temperaturwechseln ist.
Nach dem Aushärten wird an die Stelle des Kernes 3 die Löscheinrichtung eingebaut. Die Stirnseiten werden
durch Metallteile verschlossen, die den elektrischen Anschluß der nicht gezeichneten Schaltslücke ergeben.
An den Stützisolatoren wird ein Gasbehälter angebracht, so daß beim öffnen eines Ventils in bekannter
Weise eine Gasströmung einsetzt, die das bewegliche Schaltstück in die Ausschaltstellung bringt und den dabei
entstehenden Ausschaltlichtbogen löscht. Auf Grund der Schicht 10 können weder der Lichtbogen
noch gegebenenfalls dabei entstehende Zersetzungsprodukte die elektrische Festigkeit im Innern der
.Schaltkammer beeinträchtigen, weil die diesen ausgesetzte Seilt· durch die Schicht geschützt wird.
Die Erfindung kann unter Umständen auch so verwirklicht werden, daß die Kerne 3, 7 und 8 im Tauchverfahren
beschichtet werden. Hierzu ist die Fließfähigkeit der die Schicht 10 bildenden, streichfähigen Masse.
z. B. durch Verringerung des Füllstoffanteils zu erhöhen. Gegebenenfalls kann das Tauchverfahren mehrmals
ausgeführt werden, bis die gewünschte Schichtdikke entsteht.
Beim Ausführungsbeispiel ist die ganze Innenseite der Schaltkammer 1 mit der Schicht 10 versehen. Die
Erfindung ist aber auch ausgezeichnet für Gießharzkörper geeignet, die nur an einzelnen, besonders gefährdeten
Stellen einen Überzug 10 erhalten sollen. Zu diesem Zweck werden nur die entsprechenden Abschnitte der
Form mit dem lichtbogenfesten Harz beschichtet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Gießharzkörper für elektrische Schalter mit einem fluorhaltigen Löschmittel für den Unterbrechungslichtbogen,
insbesondere Schwefelhexafluorid (SFb), dadurch gekennzeichnet, daß der Gießharzkörper auf der mit dem Löschmittel in
Berührung kommenden Seite eine Schicht aufweist, die aus einem cycloaliphatischen Gießharz mit
Flußspat (CaF:) als Füllstoff besteht, während der Rest des Gießharzkörpers aus einem mechanisch
hochwertigen, vorzugsweise aromatischen Gießharz mit Quarzmehl als Füllstoff besteht.
2. Verfahren zum Herstellen von Gießharzkörpern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Innenseite der Form des Gießharzkörpers mit dem cycloaliphatischen Harz in an sich bekannter
Weise beschichtet und nach dem Anhärten mit dem mechanisch festen Gießharz gefüllt wird, worauf
beide Schichten gemeinsam ausgehärtet werden.
3. Verfahren zum Herstellen von hohlen Gießharzkörpern nach Anspruch 1. mit einem mit der
Schicht zu versehenden Hohlraum, dadurch gekennzeichnet, daß das cycloaliphatische Harz in
streichfähiger Konsistenz auf einen den Hohlraum bestimmenden Kern aufgebracht und daß der Kern
nach dem Anhärten in eine die Außenseite des Gießharzkörpers bestimmende Form eingesetzt
wird, die mit mechanisch hochwertigem Gießharz gefüllt wird, das zusammen mit der Schicht ausge
härtet wird.
4. Verfahren zum Herstellen von Gießharzkörpern nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Form vor dem Auflagen der Schicht in an sich bekannter Weise vorgeheizt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966S0102617 DE1243762C2 (de) | 1966-03-18 | 1966-03-18 | Giessharzkoerper fuer elektrische schalter |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1966S0102617 DE1243762C2 (de) | 1966-03-18 | 1966-03-18 | Giessharzkoerper fuer elektrische schalter |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1243762B DE1243762B (de) | 1967-07-06 |
DE1243762C2 true DE1243762C2 (de) | 1976-03-11 |
Family
ID=7524562
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1966S0102617 Expired DE1243762C2 (de) | 1966-03-18 | 1966-03-18 | Giessharzkoerper fuer elektrische schalter |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1243762C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN101584013B (zh) * | 2007-01-17 | 2012-11-14 | Abb研究有限公司 | 用于气体绝缘的高压开关的开关极及其制造方法 |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2689304B1 (fr) * | 1992-03-27 | 1994-05-06 | Gec Alsthom Sa | Structure d'enveloppe pour appareil electrique a haute et moyenne tension. |
-
1966
- 1966-03-18 DE DE1966S0102617 patent/DE1243762C2/de not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN101584013B (zh) * | 2007-01-17 | 2012-11-14 | Abb研究有限公司 | 用于气体绝缘的高压开关的开关极及其制造方法 |
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DE1243762B (de) | 1967-07-06 |
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