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Vorrichtung zum Überleiten von auf einer Fördervorrichtung ankommendem
Gut zu einer quer ansetzenden abgehenden Fördervorrichtung Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Überleiten von auf einer Fördervorrichtung ankommendem
Stückgut zu einer quer ansetzenden abgehenden Fördervorrichtung, insbesondere zum
Umsetzen des auf einer Seilbahn geförderten Gutes auf eine im Winkel von etwa 900
abgehende Seilbahn in der Betonsteinfertigung.
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Die Herstellung der Betonsteine geht im allgemeinen in der Weise
vor sich, daß die Betonsteine auf Unterlagsbrettern in einer Steinformmaschine gefertigt
und die Unterlagsbretter mit den Betonsteinen auf eine Seiltransportbahn ausgestoßen
werden. Auf dieser Seiltransportbahn werden die Bretter mit den frisch gefertigten
Steinen zum Ablageplatz gefördert und an geeigneter Stelle mittels eines sogenannten
Abtragegerätes von der Seilbahn abgenommen und seitlich von der Seiltransportbahn
zum Abbinden der Steine in Stapeln abgesetzt. In vielen Fällen machen die örtlichen
Platzverhältnisse auch einen Quertransport der Unterlagsbretter mit den Steinen
notwendig.
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Das Umsetzen auf die quer abgehende Seilbahn erfolgt häufig noch von
Hand. Der Bedienungsmann setzt die auf der ankommenden Seilbahn befindlichen Bretter
von Hand auf die querlaufende Seiltransportbahn ab. Ein solches Umsetzen erfordert
viel Geschicklichkeit. Außerdem ist es vielfach schwierig, geeignete Kräfte für
diese Arbeit zu erhalten.
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Das gleiche Problem stellt sich auch in anderen Industriezweigen.
Beispielsweise ist in der Glasformindustrie eine Vorrichtung bekannt, die die automatische
Umsetzung von Glasgegenständen von einer Glasformmaschine auf eine geradlinige Fördervorrichtung
bewirkt. Die bekannte Vorrichtung weist auf einem Drehkranz angeordnete Schwenkarme
mit Aufnahmeorganen auf, welche durch Steuerkurven zu Beginn und am Ende der sonst
kreisförmigen Umsetzbewegung über Rollen ein Auf- und Abschwenkbewegung sowie eine
der Erzeugung geradliniger Teilstrecken dienende radiale Bewegung durchführen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine robuste, einfache
Vorrichtung zum selbsttätigen Umsetzen von auf einer Transportvorrichtung bewegtem
Stückgut zu einer zu der ersteren Transportvorrichtung quer verlaufenden weiteren
Transportvorrichtung zu schaffen, die einfach im Aufbau und zuverlässig in der Wirkungsweise
ist. Diese Aufgabe wird bei einer in vorstehender Weise mit Schwenkarmen ausgerüsteten
Umsetz- bzw. Überleitvorrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwei jedem
Schwenkarm zugeordnete, mit ihren Achsen senkrecht zueinander stehende Rollen an
einer gemeinsamen Steuerkurve abrollen und daß die Aufnahmeorgane (Aufnahmegabel)
je über ein Gestänge mit einer weiteren Rolle verbunden sind, die mit einer zweiten
Steuerschiene zusammenwirkt. Auf diese Weise wird ein einfaches Steuerelementensystem
erreicht, dessen Steuerungsteile übersichtlich und leicht zugänglich angeordnet
sind. Dies ist besonders zweckmäßig, da die erfindungsgemäßen Umsetzgeräte vorwiegend
einem rauhen Betrieb unterworfen sind und meist im Freien aufgestellt werden, so
daß eine häufige Wartung notwendig ist. Auch bei Reparaturen, z.B. dem Austausch
der Rollen od. dgl., ist es vorteilhaft, daß der Mechanismus frei zugänglich und
leicht überschaubar ist. Die Vorrichtung ist störunanfällig und jederzeit betriebsbereit.
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Außerdem besteht ein weiterer Vorzug darin, daß die Anordnung eine
gedrungene Bauweise erlaubt, die ihren Einsatz auch bei ungünstigen Platzverhältnissen
möglich macht.
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Die Erfindung läßt ein vollkommen selbsttätiges Umsetzen des Gutes,
beispielsweise der mit Steinen besetzten Auflagebretter bei ununterbrochenem Gang
der Fördervorrichtung erreichen. Das Gut wird in Parallelrichtung zu der Fördervorrichtung
abgenommen, wobei der drehbare Schwenkarm mit der Aufnahmegabel dieselbe Geschwindigkeit
wie die Fördervorrichtung hat. Hierbei wird das Gut von der Aufnahmegabel unterfaßt
und von der Fördervorrichtung abgehoben. Im abgehobenen Zustand wird das Gut in
Richtung zu der quer ablaufenden Fördervorrichtung geschwenkt und auf diese abgesetzt,
wobei die Aufnahmegabel unmittelbar während des Absetzvorganges sich ein Stück parallel
zu dieser Vorrichtung bewegt. Dadurch erfolgt eine einwandfreie Aufnahme und Abgabe
des Gutes von der einen Fördervorrichtung zu der anderen.
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In Ausgestaltung der Erfindung können die Aufnahmeorgane relativ
zum Schwenkarm aus dem Bahnbereich des abgehenden Stückgutes herausbewegbar sein.
Dies dient dazu, daß die Aufnahmeorgane nach erfolgtem Absetzen des Gutes auf die
Förderbahn seinen Weitertransport nicht stören.
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Die Erfindung wird an Hand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
nachstehend erläutert.
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F i g. 1 zeigt eine Übersicht auf die Anordnung der Fördervorrichtungen
bei einer Betonsteinfertigung mit dem erfindungsgemäßen Umsetzgerät im Schema; Fig.2
zeigt eine Ausführungsform des Umsetzgerätes gemäß der Erfindung schematisch in
Ansicht; F i g. 3 veranschaulicht eine Draufsicht auf das Umsetzgerät der F i g.
2; in F i g. 4 ist diagrammatisch die Steuerung der Haltestange für die Greifervorrichtung
bei der Parallelführung zu der Fördervorrichtung dargestellt.
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Beispielsweise bei der Betonsteinfertigung werden die in der Steinfertigungsmaschine
A hergestellten Steine auf Unterlagsbrettern gefertigt, und es werden die Unterlagsbretter
mit den Steinen auf eine Fördervorrichtung C abgesetzt, mit der die Unterlagsbretter
mit den Steinen zu einem freien Stapelplatz gefördert werden. Die Fördervorrichtung
ist vorteilhaft eine Seiltransportbahn. Zwei parallel zueinander geführte Seile
D laufen über Umlenkräder E. Auf den Seilen D ruhen die Unterlagsbretter B während
der Förderung.
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Bei dem dargestellten Beispiel ist die Steinfertigungsmaschine so
ausgebildet, daß jeweils zwei dicht aneinanderliegende Unterlagsbretter B mit den
darauf 'oefindlichen Steinen aus der Maschine in vorbestimmten Abständen ausgestoßen
werden. Es kommt vielfach vor, daß der Stapelplatz längs der Fördervorrichtung C
nicht ausreicht, so daß eine weitere Fördervorrichtung F vorzusehen ist, die in
Querrichtung zu der Fördervorrichtung C verläuft. Hierbei besteht die Schwierigkeit
des Umsetzens der Unterlagsbretter B mit den darauf befindlichen Steinen von der
einen Fördervorrichtung C zu der anderen FördervorrichtungF, die vielfach in einem
Winkel von etwa 90° zu der ersteren verläuft. Zum selbsttätigen Umsetzen des Gutes,
d. h. im vorliegenden Fall der Unterlagsbretter mit den darauf gefertigten Steinen,
dient das Umsetzgerät G.
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Das erfindungsgemäße Umsetzgerät G weist eine Säule 1 auf, die mit
einem Tisch 2 fest verbunden ist, der mittels der Füße 3 in einer vorbestimmten
Höhe eingestellt werden kann. Um die Säulel ist ein Kranz 4 drehbar gelagert. Mit
dem Kranz 4 ist ein Antriebsrad 5 fest verbunden, in das ein Ritzel 6 eingreift,
das von einem Getriebemotor 7 od. dgl. angetrieben werden kann. An dem Drehkranz
4 sind ein oder mehrere Schwenkarme 8 um Achsen 9 schwenkbar gelagert. Der Schwenkarm
8 ist frei auskragend durch eine Rolle 10 abgestützt, die auf einer in der Höhe
sich verändernden Kurvenbahn 11 läuft.
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Der Schwenkarm 8 ist teleskopartig ausziehbar; sein ausziehbarer Teil
12 ist in dem rohrartigen Schwenkarm 8 längsverschiebbar gelagert. Zur Sicherung
einer Drehung des ausziehbaren Teils 12 um die eigene Achse greift ein mit dem Teil
12 verbundener Zapfen 13 durch ein Langloch 14 des Schwenkarmes 8.
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Mit dem Zapfen 13 ist eine Haltevorrichtung 15 verbunden, die eine
Rolle 16 trägt, welche sich an eine Steuerkurve 17 unter Federwirkung anlegt. Hierzu
ist
der Halteteil 15 auf beiden Seiten des Schwenkarmes 8 mit Widerlagern 18 versehen,
an denen Feder 19 angreifen, die mit ihren anderen Enden an festen Widerlagern 20
angebracht sind. Das ausziehbare Teil 12 wird also unter Federdruck gegen die Steuerkurve
17 angedrückt gehalten.
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Am freien Ende des ausziehbaren Teils 12 befindet sich die Aufnahmevorrichtung.
Diese besteht zweckmäßig aus einer Haltestange21, an der Greifer 22 als Aufnahmeorgan
angebracht sind. Die Greifer bilden eine Aufnahmegabel. Man kann statt einer Gabel
auch einen die Unterlagsbretter von der Seite her unterfassenden Aufnahmekorb vorsehen.
Die Haltestange 21 ist an dem freien Ende des ausziehbaren Teils 12 hängend angeordnet
und vorteilhaft mittels eines Universalgelenkes 23 um die Längsachse drehbar und
in beschränktem Maß auch ausschwenkbar gelagert. Damit die mit der Haltestange 21
verbundenen Greifer während der Drehbewegung des Schwenkarmes 8 eine Drehung um
die Längsachse der Halte-, stange 21 ausführen, wird eine solche Drehung zwangsweise
gesteuert. Hierzu dient ein Gestänge, das aus Stangen 24 und 25 besteht. Die Stange
25 ist bei 26 an dem Schwenkarm 8 drehbar gelagert.
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Am Ende der Stange 25 befindet sich eine Rolle 27, die in einer Kurvenbahn
28 geführt ist. Die Steuerstange 24 ist mit der Achse der Rolle 27 verbunden und
greift an einer Schwelle 29 gelenkig an, die mit der in der Längsachse drehbaren
Haltestange 21 fest verbunden ist. Die Kurven 11 und 17 befinden sich an ein und
derselben Kurvenscheibe30, wobei die Rolle 16 an der Stirnfläche der Kurvenscheibe
30 anliegt und die RollelO auf der oberen Fläche der Scheibe 30 abrollt.
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In der Ausgangsstellung steht ein Schwenkarm 8 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung genau in Höhe der Fördervorrichtung C, auf der die Unterlagsbretter
ankommen. Die Aufnahmeorgane, d. h. die gabelförmigen Greifer 22 bzw. ein Aufnahmekorb,
sind durch Absenken des Schwenkarmes 8 in eine Stellung gebracht, bei der sich die
Greifer 22 bzw.
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Aufnahmeleisten eines Aufnahmekorbes hinter der Höhe der Seile D der
Seilförderbahn C befinden. Auf der Seilbahn kommen in zeitlichen Abständen jeweils
zwei Unterlagsbretter B mit frisch gefertigten Steinen an. Sobald das vordere der
beiden Unterlagsbretter B über die Greifer 22 einläuft, schaltet es durch einen
Endschalter od. dgl. das Umsetzgerät G ein. Der Drehkranz 4 mit dem zugehörigen
Schwenkarm 8 wird durch den Motor angetrieben bzw. gedreht.
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Hierbei ist es erforderlich, daß die Haltestange 21 mit den Greifern
oder Gabeln 22 einen bestimmten Weg lang, z. B. die Strecke 31, parallel zu der
Seiltransportvorrichtung C geführt werden, wobei zugleich die Aufnahmevorrichtung
angehoben wird, so daß die Unterlagsbretter von der Seiltransportbahn C abgehoben
werden. Die Parallelführung längs der Strecke 31 wird bei Drehung des Schwenkarmes
8 um die Säule 1 dadurch erreicht, daß das ausziehbare Teil 12 längs der Steuerkurve
17 in entsprechender Weise nach außen verschoben wird. Damit hierbei auch die Aufnahmegabel
22 während der Strecke 31 parallel zur Längsachse der SeilfördervorrichtungC verbleibt,
ist die Kurvenbahn 28 so ausgebildet, daß die Haltestange 21 um ihre Längsachse
entsprechend gedreht wird, so daß die Gabel 22 parallel zu der Seilförderbahn 33
verbleibt. Nach Beendigung des Weges 31 ist die Aufnahmevorrichtung zusammen mit
den
Unterlagsbrettern B so weit hochgehoben, daß sie bei weiterer Schwenkung des Armes
8 über das betreffende Seil D geschwenkt werden kann.
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Zum Absetzen der Unterlagsbretter auf die quer verlaufende Seilförderbahn
F erfolgen die Kurvensteuerungen im entgegengesetzten Sinn. Kurz bevor der Schwenkarm
8 die Höhe der abgehenden Seilbahn F erreicht, wird die Aufnahmegabel 22 längs der
Strecke 32 zu der Seiltransportbahn F parallel geführt. Die einzelnen Phasen hierzu
sind in der F i g. 4 dargestellt. Auf der Weglänge der Strecke 32 werden die von
der Aufnahmegabel 22 gehaltenen beiden Unterlagsbretter mit den darauf befindlichen
Steinen durch eine entsprechende Senkbewegung des Schwenkarmes 8 mittels der Kurvensteuerung
10, lot auf der abgehenden Seiltransportbahn F abgesetzt.
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Gleichzeitig mit dem Absetzen der Unterlagsbretter auf der Seilbahn
F wird über einen Endschalter und einen Magneten bzw. durch einen Anschlag mechanisch
die Aufuahmegabel 22 hochgeklappt, um zu verhindern, daß diese Aufnahmegabel den
Weitertransport der auf der abgehenden Seilbahn F abgesetzten Unterlagsbretter B
stört. Zugleich wird der Schwenkarm 8 mittels des Drehkranzes 4 weiter geschwenkt,
bis beide Schwenkarme die in F i g. 1 dargestellte Stellung wieder einnehmen. Sobald
diese Anfangsstellung erreicht ist, wird die Drehbewegung der Schwenkarme unterbrochen,
bis diese von den nächsten ankommenden BretternB der Seiltransportbahn C wieder
in Gang gesetzt wird. Vor Erreichen der Wartestellung der Schwenkarme 8 ist die
Aufnahmegabel 22 durch Zurückklappen selbsttätig wieder in die Aufnahmestellung
gebracht worden. Der selbsttätige Umsetzvorgang wiederholt sich dann von neuem.
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Die Anzahl der in dem Umsetzgerät angebrachten Schwenkarme 8 richtet
sich nach der Taktzeit der auf der Seiltransportbahn C ankommenden Bretter.
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Wenn statt der Aufnahmegabel, die bei der Übergabe der Bretter auf
die abgehende Seilförderbahn rückwärts ausschwenkt, ein Aufnahmekorb verwendet wird,
der die Bretter seitlich greift, schwenkt der Aufnahmekorb bei der Übergabe der
Bretter auf die abgehende SeilförderbahnF seine beiden Aufnahmearme seitwärts hoch.
Die Unterlagsbretter mit den noch nicht erhärteten, d. h. empfindlichen Steinen
werden durch die erfindungsgemäße Vorrichtung praktisch aus dem Lauf heraus von
der Seiltransport-
bahn abgehoben und auf die abgehende Seiltransport. bahn abgesetzt.
Die Umdrehungsgeschwindigkeit des Drehkranzes 4 ist so vorgesehen, daß diese mit
der Geschwindigkeit der an- und abgehenden Seilbahn gleich ist, so daß ein stoßfreies
Umsetzen der Auflagebretter bzw. des Gutes erreicht wird. Mittels der erfindungsgemäßen
Vorrichtung kann jedes andere Stückgut in der beschriebenen Weise umgesetzt werden.
Statt einer Seiltransportbahn kann man auch eine andere Fördervorrichtung, z.B.
einen Rollenförderer bzw. ein sonstiges Transportband, vorsehen.