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Verriegelungsvorrichtung für die mit einer Rückholfeder und einem
angelenkten Schwenkarm ausgerüstete Frontplatte einer Schüttvorrichtung zum staubfreien
Entleeren von System-Müllgefäßen in Müllwagen Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsvorrichtung
für die mit einer Rückholfeder und einem angelenkten Schwenkarm ausgerüstete Frontplatte
einer Schüttvorrichtung zum staubfreien Entleeren von System-Müllgefäßen in Müllwagen.
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Es sind bereits Verriegelungsvorrichtungen für Verschlußklappen und
Frontplatten von Schüttvorrichtungen für die nicht staubfreie und staubfreie Entleerung
von Müllgefäßen und System-Müllgefäßen bekannt. Eine solche bekannte Verriegelungsvorrichtung
für die um einen oberen Anlenkpunkt schwenkbare Anschlußklappe einer Schüttvorrichtung
für die nicht staubfreie Entleerung von Müllgefäßen besteht aus einem am unteren
Ende der Verschlußklappe befestigten, nach auswärts vorstehenden Arretierhaken und
aus einer an der Schwenkachse eines unterhalb der Einfüllöffnung schwenkbaren Kippgestells
befestigten Nase. In der Ausgangsstellung untergreift die Nase den Arretierhaken
und hält die Abschlußklappe durch das Eigengewicht des Kippgestells und der Vorspannkraft
einer daran in Selbstsperrung stehenden Kipphilfefeder fest. Mit dem Beginn der
Einkippbewegung des Kippgestells wird bereits die Verriegelung durch das Verschwenken
der Nase vom Arretierhaken gelöst und durch weitere Vorrichtungen die Verschlußklappe
so lange in der Ausgangsstellung gehalten, bis das Kippgestell um etwa 900 eingeschwenkt
ist. Beim Rückkippen erfolgt in umgekehrter Reihenfolge das Schließen und Verriegeln
der Verschlußklappe.
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Weitere bekannte Verriegelungsvorrichtungen für um einen unteren
Anlenkpunkt schwenkbare Frontplatten, ohne und mit Rückholvorrichtung und angelenktem
Schwenkarm, von Schüttvorrichtungen für die staubfreie Entleerung von System-Müllgefäßen
bestehen in einer Ausführung aus einem auf der oberen Hälfte der Frontplatte schwenkbar
angeordneten zweiseitigen Hebel- oder Winkelhebel oder aus einem schiebbaren, mit
einem Lenker verbundenen Riegel.
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Entsprechend der Anordnung des Hebels oder Riegels wird die Frontplatte
in der Ausgangsstellung dadurch festgehalten, daß dieser mit einem Ende unter der
Wirkung einer Feder oder seines Eigengewichtes in der Ausgangsstellung der Frontplatte
den Rand der Schüttvorrichtung übergreift. Das andere Ende des Hebels oder des Lenkers
des Riegels greift in den Einkippweg des Müllgefäßes ein und wird von dessen Kopfreifen
oder Deckelscharnier beim Einkippen, kurz bevor es an der Frontplatte zur Anlage
kommt, angestoßen und verschwenkt, wodurch die Verriegelung gelöst wird.
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In der weiter bekannten Ausführung besteht die Verriegelungsvorrichtung
aus unterhalb der Schwenkachse der Frontplatte und des angelenkten Schwenkarmes
an der Schüttvorrichtung gegen den Druck einer Feder schwenkbar angeordneten Klinken
mit Steuerbügel und nach einwärts gerichteten Arretierhaken. Diese Arretierhaken
übergreifen in der Ausgangsstellung der Frontplatte Nasen an derselben und halten
dadurch die Frontplatte fest. Beim Einkippvorgang werden die Arretierhaken der Klinken
durch Steuernocken am Schwenkarm, kurz bevor das Müllgefäß an der Frontplatte zur
Anlage kommt, von den Nasen derselben abgehoben und dadurch die Verriegelung gelöst.
Sind die Nasen an der Frontplatte durch das weitere Einkippen an den Arretierhaken
der Klinken vorbeigeschwenkt, dann haben sich die Steuernocken des Schwenkarmes
von den Klinken entfernt, und diese schwenken durch Federdruck in ihre Ausgangsstellung
zurück. Beim Rückkippvorgang wiederholt sich in umgekehrter Reihenfolge dieses Bewegungsspiel
der Klinken.
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Die erste Ausführungsform ist an zusätzliche Vorrichtungen gebunden,
damit die Verschlußklappe sich nicht vorzeitig öffnet. Sie ist dadurch kompliziert
und störungsanfällig und für die rauhe Müllabfuhrpraxis ungeeignet.
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Die zweite Ausführungsform ist bezüglich ihrer Funktion von den zur
Entleerung kommenden Müllgefäßen abhängig. Da diese durch die rauhe Behandlung mit
der Zeit einbeulen und unrund werden, ist eine einwandfreie Funktion dieser Verriegelungsvorrichtung
nicht gewährleistet.
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Die dritte Ausführungsform ist durch ihre Anordnung unterhalb der
Schwenkachsen der Frontplatte und des Schwenkarmes einer erhöhten Verschmutzung
und dadurch eines erhöhten Verschleißes unter-
worfen. Letzterer
wird noch dadurch verstärkt, daß je Kippvorgang die Klinken zwei Schaltvorgängen
unterworfen sind und mit ihren Arretierhaken während der Bewegungsvorgänge der Frontplatte
an dieser unter Druck anliegen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verriegelungsvorrichtung
für eine Frontplatte einer Schüttvorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen,
die den hohen Ansprüchen der rauhen Müllabfuhrpraxis in bezug auf einen einfachen
Aufbau und sichere, wenig Wartung beanspruchende Arbeitsweise sowie übersichtliche
und geschützte Anordnung gerecht wird.
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Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Verriegelungsvorrichtung
aus einer Klinke mit Haken, einer Haltelasche und einem Steuernocken gebildet wird.
Die Klinke ist gegen die Zugkraft einer Feder an der Frontplatte auf deren unterer
Hälfte seitlich schwenkbar gelagert. In der Grundstellung der Frontplatte stützt
sie sich mit ihrem inneren Ende an derselben ab und ist mit ihrem Haken an der Haltelasche,
die in ihrem Schwenkbereich an einer Seitenwand der Schüttvorrichtung befestigt
ist, eingehakt, wodurch die Frontplatte festgehalten wird. Der Steuernocken ist
am Schwenkarm derart angeordnet, daß er beim Hochschwenken desselben kurz bevor
das daran hängende Müllgefäß sich an die Frontplatte legt, auf einen Hebel der Klinke
drückt und diese mit ihrem Haken aus der Haltelasche ausklinkt, wodurch die Frontplatte
entriegelt, vom Müllgefäß und dem Schwenkarm mitgenommen und einkippen kann. Über
den Einkippweg hält der Steuernocken die Klinke so lange fest, bis er beim Abwärtsschwenken
des Schwenkarmes den Hebel desselben freigibt, die sich mit ihren Haken dann wieder
hinter die Haltelasche legt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 eine Stirnansicht des unteren Viertelteiles einer Schüttvorrichtung
in der Ausgangsstellung, Fig. 2 einen senkrechten Schnitt längs der Linie A-B in
F i g. 1 in der Ausgangsstellung und Fig.3 einen Schnitt wie Fig.2, jedoch in der
Einkippendstellung.
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An der Frontplattel, die um eine Achse 2 zwischen den beiden Seitenwänden
3 der Schüttvorrichtung schwenkbar ist, ist der Schwenkarm 4 im Punkt 5 angelenkt,
an den ein nicht dargestelltes Müllgefäß eingehängt und zwecks Entleerung an die
Frontplatte 1 angekippt und mit dieser in die Schüttvorrichtung einkippbar ist.
Auf der unteren Hälfte der Frontplatte 1 ist seitlich an dieser ein Lagerbock 6
angebracht, an dem eine am äußeren Ende mit einem Haken 7 versehene Klinke 8, die
gegen die Zugkraft einer Feder 9 um einen Bolzen 10 schwenkbar ist und die sich
in der Grundstellung nach F i g. 1 und 2 mit ihrem inneren Ende an der Frontplatte
1 abstützt, gelagert. Der Haken 7 der Klinke 8 ist in der Grundstellung an einer
Haltelasche 11 eingehakt, die an der Stirnseite der einen Seitenwand 3 der Schüttvorrichtung
befestigt ist. Die Feder 9 ist zwischen einem Zapfen 12 der Klinke 8 und einem Zapfen
13 der Frontplatte 1 unter Vorspannung eingehängt und wird so durch die Klinke 8
gegen eine Beschädigung und Verschmutzung geschützt. Auf der Unterseite ist die
Klinke 8 mit einem schräg nach unten gerichteten
Hebel 14 versehen, dessen unteres
Ende so abgewinkelt ist, daß es in der Grund stellung der Klinke senkrecht abwärts
weist. Am Schwenkarm 4 ist irr Bereich des Lagerpunktes 5 ein halbkugellörmige Steuernocken
15 angeordnet.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist folgende:
Wenn ein Müllgefäß an den Schwenkarm 4 angehängt ist, wird derselbe von Hand, mit
Hilfe eines Energiespeichers oder durch einen Kippzylinder hochgeschwenkt. Auf diesem
Weg trifft der Steuernocken 15, kurz bevor das Müllgefäß sich mit seinem Oberring
an die Frontplatte 1 legt, auf das untere Ende des Hebels 14 der Klinke 8 und verschwenkt
diese, wobei der Haken 7 aus der Haltelasche 11 ausklinkt. Die Frontplatte 1 mit
dem Müllgefäß und dem Schwenkarm 4 kippen bis in die Endstellung ein, wodurch das
Müllgefäß sich entleert.
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Beim Zurückkippen gibt der Steuernocken 15 am Ende der Schwenkbewegung
der Frontplatte die Klinke 8 wieder frei, die sich dann mit ihrem Haken 7 wieder
in der Haltelasche 11 einhängt.