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Vorrichtung zum Steuern der Leerlaufdüsen bei Vergasern für Brennkraftmaschinen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Steuern der Leerlaufdüsen bei
Vergasern für Brennkraftmaschinen, bestehend aus einer elektromagnetischen Ventilbetätigungseinrichtung,
einem an die Klemmen der Batterie angeschlossenen ersten Stromkreis, in welchem
die Erregungswicklung der elektromagnetischen Ventilbetätigungseinrichtung in Serie
mit einem in Abhängigkeit von der Gaspedalstellung betätigten Schalter und dem Arbeitskontakt
eines Relais liegt, und einem an die Klemmen einer Lichtmaschine angeschlossenen
zweiten Stromkreis, in dem eine erste Wicklung des Relais liegt.
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Diese bekannten Vorrichtungen ergeben eine Steuerung der Leerlaufdüsen
in Abhängigkeit von der Drehzahl und von der Stellung des Gaspedals. Dadurch soll
erreicht werden, daß bei höheren Drehzahlen kein Brennstoff verbraucht wird und
keine unerwünschten Abgase erzeugt werden, wenn das Gaspedal losgelassen wird und
der Motor von der trägen Masse des Fahrzeugs geschoben wird. Dabei sorgt das in
den zweiten Stromkreis eingeschaltete Relais dafür, daß diese Wirkung in dem Bereich
niedriger Drehzahlen nicht eintritt, so daß in diesem Bereich die Leerlaufdüsen
stets offen bleiben und ein Abwürgen des Motors verhindert wird. Wenn dagegen eine
bestimmte Drehzahl überschritten wird, ist die von der Lichtmaschine abgegebene
Spannung so groß, daß das Relais anspricht und den Stromkreis der elektromagnetischen
Ventilbetätigungseinrichtung vorbereitet. Diese wird dann bei jedem Loslassen des
Gaspedals erregt und bei jedem Niedertreten des Gaspedals wieder entregt. Sinkt
jedoch die Drehzahl bei losgelassenem Gaspedal sehr stark ab, wird die Lichtmaschinenspannung
wieder so klein, daß das Relais abfällt, wodurch der Stromkreis der elektromagnetischen
Ventilbetätigungseinrichtung auf jeden Fall unterbrochen wird, so daß bei sehr niedriger.
Drehzahlen die Leerlaufdüsen unabhängig von der Stellung des Gaspedals stets offen
sind.
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Bei diesen bekannten Vorrichtungen besteht die Schwierigkeit, daß
die Spannungswerte, bei denen ein Relais anzieht bzw. abfällt, stets voneinander
verschieden sind und gewöhnlich sehr stark verschiedenen Drehzahlen der Lichtmaschine
entsprechen. Dies bedeutet, daß die erste Drehzahl, bei der das Relais anspricht
und die Ventilbetätigungseinrichtung von der Stellung des Gaspedals abhängig macht,
beträchtlich über der zweiten Drehzahl liegt, bei welcher das Relais wieder abfällt
und damit die Ventilbetätigungseinrichtung in jedem Fall unwirksam macht. Zwischen
diesen beiden Drehzahlen liegt ein Unsicherheitsbereich, in welchem die Ventilbetätigungseinrichtung
nicht nur von der Stellung des Gaspedals, sondern auch von dem vorhergehenden Zustand
der Vorrichtung abhängt: Bei ansteigenden Drehzahlen sind in diesem Bereich die
Leerlaufdüsen stets offen, unabhängig von der Stellung des Gaspedals, während sie
bei abfallenden Drehzahlen in Abhängigkeit von der Betätigung des Gaspedals geöffnet
und geschlossen werden.
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Es sind auch bereits Vorrichtungen dieser Art bekannt, bei denen an
Stelle des Relais der bei Lichtmaschinen üblicherweise vorhandene Rückstromschalter
verwendet wird. Bekanntlich hat dieser Rückstromschalter die Aufgabe, bei niedrigen
Drehzahlen, bei denen die Spannung der Lichtmaschine kleiner als die Spannung der
Batterie ist, ein Entladen der Batterie über die Lichtmaschine zu verhindern. Man
bringt auf diesem Rückstromschalter einen zusätzlichen Kontakt an, welcher in dem
Stromkreis der Ventilbetätigungseinrichtung liegt. Solange dann der Rückstromschalter
offen ist, bleibt die Ventilbetätigungseinrichtung in Ruhe, so daß die
Leerlaufdüsen
stets offen sind. Sobald dagegen der Rückstromschalter geschlossen ist, steht die
Ventilbetätigungseinrichtung unter dem Einfiuß der Stellung des Gaspedals.
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Auch diese Lösung führt zu Schwierigkeiten, denn einerseits sind die
Drehzahlen, bei denen der Rückstromschalter betätigt wird, nicht konstant, sondern
von dem Ladezustand der Batterie abhängig. Außerdem ist in diesem Fall die Steuerung
der Leerlaufdüsen zwangläufig an die Drehzahlen gebunden, bei denen der Rückstromschalter
betätigt wird, während es bei Verwendung eines getrennten Relais möglich ist, diese
Drehzahlen entsprechend den Anforderungen der Brennstoffversorgung des Vergasers
zu wählen.
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Ein Rückstromschalter trägt bekanntlich zwei Wicklungen, nämlich eine
Stromwicklung und eine Spannungswicklung, die beide an die Lichtmaschine angeschlossen
sind und gleichsinnig wirken; die Spannungswicklung hat dabei die Aufgabe, eine
Erregung des Rückstromschalters zu ermöglichen, bevor der über die Stromwicklung
verlaufende Ladestromkreis der Batterie geschlossen ist.
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Bei spannungsregelnden Lichtmaschinen ist es auch bekannt, auf dem
Magnetkern des Spannungsreglers zwei getrennte Wicklungen anzubringen, doch werden
diese Wicklungen von verschiedenen Größen gesteuert, nämlich die eine Wicklung von
der Ladespannung und die andere Wicklung von dem Ladestrom.
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Das Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer Einrichtung der eingangs
angegebenen Art, bei welcher die Betätigung der Leerlaufdüsen ohne Rücksicht auf
den Ladezustand der Batterie und die besonderen Ladeverhältnisse frei wählbar ist,
jedoch der bei Verwendung getrennter Relais üblicherweise vorhandene große Unsicherheitsbereich
weitgehend beseitigt wird.
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Nach der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Relais eine
zweite Wicklung trägt, die in einem dritten Stromkreis liegt, der an die Klemme
der Lichtmaschine angeschlossen ist, daß die beiden Relaiswicklungen gegensinnig
geschaltet sind, daß im dritten Stromkreis ein Schalterkontakt liegt, der von der
elektromagnetischen Ventilbetätigungseinrichtung bei deren Erregung geschlossen
wird, und daß im dritten Stromkreis gleichfalls der in Abhängigkeit von der Gaspedalstellung
betätigte Schalter liegt.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ergibt folgende Wirkung: Das Anziehen
des Relais erfolgt wie bei den bekannten Vorrichtungen in Abhängigkeit von der bei
einer bestimmten ersten Drehzahl erreichten Spannung der Lichtmaschine. Oberhalb
dieser Drehzahl folgt die Ventilbetätigungseinrichtung den Stellungen des Gaspedals,
so daß bei losgelassenem Gaspedal die Leerlaufdüsen vollständig geschlossen sind.
Jedesmal, wenn die Ventilbetätigungseinrichtung angesprochen hat, wird aber der
Stromkreis über die zweite Wicklung des Relais geschlossen, die gleichfalls an der
Lichtmaschinenspannung liegt, aber gegensinnig zu der ersten Wicklung wirkt und
dadurch die Haltekraft des Relais verringert. Wenn also die Drehzahl der Lichtmaschine
unter den ersten Wert absinkt, bei welchem das Relais angesprochen hat, fällt das
Relais bereits bei einer wesentlich höheren Drehzahl ab als bei Verwendung einer
einzigen Wicklung, und durch entsprechende Bemessung der beiden Wicklungen kann
erreicht werden, daß diese Abfalldrehzahl nur sehr wenig unterhalb der Ansprechdrehzahl
liegt. Sobald das Relais abgefallen ist, ist der Ausgangszustand wieder erreicht,
in welchem die Ventilbetätigungseinrichtung nicht auf die Stellung des Gaspedals
anspricht. Der Unsicherheitsbereich kann daher durch entsprechende Bemessung der
beiden Relaiswicklungen so klein gemacht werden, daß er praktisch unbedeutend ist.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielshalber
beschrieben. Darin zeigt F i g. 1 das Wirkschaltbild der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 2 einen Schnitt einer Ausführungsform der elektromagnetischen Ventilbetätigungseinrichtung
und der davon gesteuerten Leerlaufdüsen, F i g. 3 einen Schnitt durch die Leerlaufdüse
von F i g. 2 in einer anderen Betriebsstellung, F i g. 4 eine schematische Darstellung
des Gaspedals und des davon gesteuerten Schalters in der Ruhestellung, F i g. 5
eine Ansicht der Vorrichtung von F i g. 4 in einer Zwischenstellung des Gaspedals
und F i g. 6 eine Ansicht der Vorrichtung von F i g. 4 und 5 bei völlig niedergetretenem
Gaspedal.
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F i g. 1 zeigt das Wirkschaltbild der Leerlaufdüsensteuervorrichtung.
Diese enthält als wesentliche Bestandteile einen Relaiskasten 10, eine elektromagnetische
Ventilbetätigungseinrichtung 11 und einen in Abhängigkeit von der Gaspedalstellung
betätigten Pedalschalter 12.
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Der Relaiskasten 10 enthält ein Relais 13 mit einem Magnetkern 14,
einem Anker 15 und einem Arbeitskontakt 16. Der Arbeitskontakt 16 ist mit zwei Klemmen
31 und 32 versehen, die mit zwei Kontaktlamellen 31a, 32a verbunden sind, welche
an ihren Enden Kontaktnieten 17 bzw. 18 tragen, die bei nicht erregtem Relais 13
im Abstand voneinander und dem Kontakt 19 des Ankers 15 liegen, während sie den
Kontakt schließen, wenn der Anker 15 bei Erregung des Relais gegen die Kraft einer
Feder 9 angezogen wird. Der Anker 15 und die Feder 9 sind an einem Magnetwinke18
befestigt, der auch den Magnetkern 14 trägt. Auf dem Magnetkern 14 sind zwei Wicklungen
20 und 27 angebracht. Die Wicklung 20 besteht aus vielen Windungen
eines feinen Drahtes und ist an zwei Klemmen 20 g und 30 angeschlossen, von denen
die Klemme 20 g an Masse liegt, während die Klemme 30 über einen Leiter 20a
mit einer Klemme 21 verbunden ist, die über einen Leiter 21 a und einen Widerstand
22 mit der Ankerklemme 23 des üblichen Spannungsreglers 24 der Lichtmaschine 25
verbunden ist.
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Die Wicklung 27 besteht aus wenigen Windungen eines stärkeren Drahtes.
Sie ist einerseits an die Klemme 30 angeschlossen und andererseits über einen Leiter
27 a und einer Klemme 28 mit einem Widerstand 29 und einen Leiter 29a mit einer
Klemme 26 verbunden. Die beiden Wicklungen 20
und 27 besitzen, ausgehend von
der gemeinsamen Klemme 30, entgegengesetzten Wicklungssinn. Die Klemme 31 des Arbeitskontaktes
16 ist über einen Leiter 33 mit einer Klemme 34 verbunden, während die Klemme 32
des Arbeitskontaktes 16 über einen Leiter 35 an eine Klemme 36 angeschlossen ist.
Diese Klemme 36 ist über einen Leiter 37, den Zündschalter 7 und über einen Leiter
7 a mit der einen Klemme der Batterie 6 verbunden, deren andere Klemme an Masse
liegt.
Die elektromagnetische Ventilbetätigungseinrichtung 11 besteht
aus einer in einem Gehäuse 46 gelagerten Magnetspule 38, in deren Innerem ein federbelasteter
Tauchkern 39 verschiebbar gelagert ist. Das eine Ende 40 des Tauchkerns 39 ist über
einen Bowdenzug 41 mit den die Leerlaufdüsen steuernden Ventilnadeln verbunden,
wie später an Hand von F i g. 2 und 3 erläutert wird. Der Tauchkern 39 trägt ferner
eine Kontaktscheibe 43, die gegen den Tauchkern durch einen Isolierkörper 42 isoliert
ist. Die Kontaktscheibe 43 ist so angeordnet, daß sie mit zwei feststehenden Kontakten
44 und 45 in Berührung kommt, wenn der Tauchkern 39 bei Erregung der Magnetspule
38 in seine oberste Stellung gezogen wird. Die Klemme 44 a des Kontaktes 44 ist
über den Leiter 48 mit der Klemme 49 verbunden, an die das eine Ende der Magnetspule
38 angeschlossen ist, und die Klemme 45a des Kontaktes 45 ist über einen Leiter
47 mit der Klemme 26 des Relaiskastens 10 verbunden. Die andere Klemme 50 der Magnetspule
38 ist über einen Leiter 51 mit der Klemme 34 des Relaiskastens 10 verbunden.
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Der Pedalschalter 12 enthält einen feststehenden Kontakt 53 und einen
beweglichen Kontaktarm 52, der durch einen an dem federbelasteten Gaspedal 58 angeordneten
Betätigungshebel 57 in dessen Ruhestellung gegen den feststehenden Kontakt
53 gepreßt wird. Sobald das Gaspedal 58 betätigt wird, trennt eine Feder
59 die beiden Kontakte 52, 53. Die Klemme 54 des Kontaktarms 52 ist über einen Leiter
108 an Masse gelegt, während die Klemme 55 des feststehenden Kontaktes 53 über einen
Leiter 56 mit der Klemme 44a der Ventilbetätigungseinrichtung 11 verbunden ist.
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In F i g. 2 und 3 ist eine Ausführung der elektromagnetischen Ventilbetätigungseinrichtung
11 und der davon gesteuerten Leerlaufdüsen im einzelnen dargestellt. Sie besteht
aus einem Gehäuse 46 aus Isoliermaterial, in dem die Magnetspulenwicklung 38 untergebracht
ist. Im Inneren der Magnetspule 38 befinden sich ein feststehender Kern 72 und der
durch eine Feder 73 nach unten gedrückte Tauchkern 39, der durch einen Zwischenraum
76 von dem feststehenden Kern 72 getrennt ist. Der Tauchkern 39 trägt an seiner
freien Stirnseite einen Schaft 74 von geringerem Durchmesser, auf dem eine isolierende
Buchse 42 verschiebbar gelagert ist. Die Buchse 42 trägt die Kontaktscheibe 43,
die mit den feststehenden Kontakten 44 und 45 zusammenwirkt. Die Buchse 42 wird
durch eine Feder 76 nach oben gegen die Schulter des Tauchkerns 39 gedrückt, so
daß der Kontaktdruck durch die Feder 76 bestimmt wird, sobald der Tauchkern 39 gegen
die Kraft seiner Feder 73 in das Innere der Magnetspule 38 gezogen ist.
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Am unteren Ende des Schaftes 74 ist eine Klemmschraube 75 angebracht,
mit der das Kabel 41 des Bowdenzuges festgeklemmt ist, dessen Mantel 78 von einer
Klemme 77 gehalten wird. Das andere Ende des Bowdenzugs 41 ist über ein Federglied
81 mit einem gabelförmigen Verbindungsglied 82 verbunden, dessen beide Schenkel
83 und 84 an schwenkbar gelagerten Hebeln 85 und 86 angreifen. In den freien Enden
dieser Hebel sitzen Einstellschrauben 87 bzw. 88, deren Enden jeweils am Kopf 89
bzw. 90 einer Leerlaufventilnade179 bzw. 80 anliegen. Auf jeder Ventilnadel sitzt
eine Feder 91 bzw. 92, welche die Nadel in ihre Ofienstellung nach außen zu drücken
sucht. In dieser Offenstellung ist die Nadel von ihrem Ventilsitz 93 bzw. 94 abgehoben,
so daß sie die zugehörige Leerlaufdüse 95 bzw. 96 freigibt, die in einen Ansaugkanal
97 bzw. 98 mündet.
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Wenn der Tauchkern 39 seine in F i g. 2 dargestellte Ruhestellung
einnimmt, befinden sich die Ventilnadeln 79 und 80 in ihrer normalen Offenstellung,
so daß Kraftstoff aus den Zuleitungskanälen 99 und 100 über die Leerlaufdüsen 95
bzw. 96 in den zugehörigen Ansaugkanal 97 bzw. 98 einströmen kann. Wenn dagegen
die Magnetspule 38 unter Strom steht, ist der Tauchkern 39 nach oben gezogen, und
der mit ihm verbundene Bowdenzug 41 übt auf das Federglied 81 und auf das Verbindungsglied
82 einen Zug aus, so daß -die beiden Hebel 85 und 86 in der in F i g. 3 gezeigten
Weise verschwenkt werden. Die in den Hebeln angebrachten Einstellschrauben 87 und
88 drücken dann die Ventilnadeln 79 und 80
gegen die Kraft ihrer Federn 91
bzw. 92 nach unten, so daß sie die Leerlaufdüsen 95 und 94 vollständig verschließen.
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In F i g. 4, 5 und 6 ist ein Ausführungsbeispiel des Pedalschalters
12 in drei verschiedenen Stellungen gezeigt. Der Pedalschalter 12 ist als geschlossener
Kasten dargestellt, aus welchem der Betätigungsstift 52 des beweglichen Schalterkontaktes
herausragt. An dem Pedalschalter 12 sind zwei Klemmen angebracht, von denen die
eine Klemme 55 über die Leitung 56 mit dem Kontakt 44a der Ventilbetätigungseinrichtung
11 verbunden ist, während der Kontakt 54 bei 108 über den Winkel 101 an Masse
gelegt ist. Der Pedalschalter 12 ist an einem Haltewinkel 101 montiert, der über
einen Träger 102 von dem Bodenbrett 103 des Kraftfahrzeugs getragen wird. Am Bodenbrett
ist das Gaspedal 58 a mittels eines Scharniers 104 gelagert. Etwa in der Mitte des
Gaspedals 58 a ist mittels eines Kugelgelenks 105 eine Betätigungsstange 106 angelenkt,
die durch eine Öffnung 107 im Bodenbrett 103 hindurchgeführt ist. Das andere Ende
der Betätigungsstange 106 ist mittels einer Buchse 110 an einem Bolzen 111 gelagert,
der im unteren Ende 112 des Arms 113 eines Winkelhebels sitzt. Der Winkelhebel ist
drehfest mit einer Welle 115 verbunden, die an dem Haltewinkel 101 drehbar gelagert
ist. Der andere Arm 118 des Winkelhebels ist über eine Stange 119 in der üblichen
Weise mit der Vergaserdrosselklappe verbunden.
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Auf der Welle 115 ist ferner mittels einer Stellschraube 120 eine
Buchse 121 befestigt, an der ein Arm 122 angeformt ist. An diesem Arm ist das untere
Ende des Betätigungshebels 57a mittels eines Niets 123 befestigt. Der Betätigungshebel
57a besteht aus federndem Material und ist so ausgebildet, daß er sich stets von
dem Arm 122 abzuheben sucht. Dieses Abheben wird durch Muttern 128 begrenzt, die
auf einem Bolzen 126 sitzen, der in der Mitte des Betätigungshebels 57a befestigt
ist und durch eine Öffnung 127 in dem Arm 122 geführt ist.
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Der Betätigungshebel 57a ist so angeordnet, daß er in der Ruhestellung
des Gaspedals 58 a (F i g. 4) auf den Betätigungsstift 52 drückt und dadurch
die Kontakte des Pedalschalters 12 geschlossen hält. Das Gaspedal wird in diese
Ruhestellung durch eine Feder 124 gedrückt, die auf der Betätigungsstange 106 zwischen
dem Träger 102a und einer an der Betätigungsstange befestigten Widerlagerscheibe
125 sitzt. Dabei liegt der Arm 122 flach auf dem Betätigungshebel 57a auf. Wenn
das Pedal 58a niedergedrückt wird (F i g. 5), hebt sich der Arm 122 ab,
wobei
aber der Betätigungshebel 57a infolge seiner Federwirkung zunächst noch auf dem
Betätigungsstift 52 stehenbleibt, so daß der Pedalschalter 12 weiterhin geschlossen
bleibt. Erst wenn der Arm 122 an den Muttern 128 auf dem Bolzen 126 anschlägt, nimmt
er beim weiteren Niederdrücken des Pedals (F i g. 6) den Betätigungshebel 57a mit,
so daß der Betätigungsstift 52 freigegeben und der Pedalschalter 12 geöffnet wird.
Durch Einstellung der Muttern 128 auf dem Bolzen 126 ist es möglich, genau die Stellung
des Gaspedals 58 a zu bestimmen, in welcher sich der Betätigungshebel
57a von dem Betätigungsstift 52 abzuheben beginnt. Wenn diese Muttern fest
angezogen werden, folgt der Betätigungshebel 57a unmittelbar den Bewegungen
des Arms 122, so daß der Pedalschalter 12 dann beim ersten Berühren des Gaspedals
geöffnet wird. Beim Loslassen des Gaspedals 58 a wird der Pedalschalter 12
wieder geschlossen, wenn das Gaspedal 58 a wieder die gleiche Stellung erreicht,
in der zuvor der Pedalschalter 12 geöffnet wurde.
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Die beschriebene Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Beim Anlassen
der Brennkraftmaschine wird der Zündschalter 7 geschlossen, so daß der Batteriestromkreis
zu der Klemme 36 hergestellt ist. Das Gaspedal 58 befindet sich zunächst in der
Ruhestellung, so daß der Pedalschalter 12 geschlossen ist. Das Relais 13 ist abgefallen,
so daß der Arbeitskontakt 16 geöffnet ist. Daher ist die elektromagnetische Ventilbetätigungseinrichtung
11 nicht erregt, und die Leerlaufdüsen sind offen. Im Leerlauf reicht die Spannung
der Lichtmaschine 25 nicht aus, das Relais 13 über die Wicklung 20 zu erregen. Der
Stromkreis der Wicklung 27 ist durch die Kontaktscheibe 43 der Ventilbetätigungsvorrichtung
11 unterbrochen.
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Wenn das Gaspedal über die mit Hilfe der Muttern 128 gewählte Stellung
hinaus niedergetreten wird, öffnet sich der Pedalschalter 12, wodurch der Stromkreis
der Magnetspule 38 unterbrochen wird. Infolge der Betätigung des Gaspedals wird
die Brennkraftmaschine beschleunigt, so daß sich die Drehzahl der Lichtmaschine
25 erhöht. Bei einer bestimmten ersten Drehzahl wird die von der Lichtmaschine 25
abgegebene Spannung so groß, daß der über den Widerstand 22 und die Wicklung 20
fließende Strom ausreicht, den Anker 15 anzuziehen. Bei dieser ersten Drehzahl wird
daher der Arbeitskontakt 16 geschlossen. Dadurch wird der Erregungsstromkreis der
Magnetspule 38 vorbereitet; dieser Erregungsstromkreis ist jedoch noch durch den
Pedalschalter 12 unterbrochen. Wenn nun nach Überschreiten dieser ersten Drehzahl
das Gaspedal 58 losgelassen wird, so daß die als Motor bezeichnete Brennkraftmaschine
leer läuft und durch das Trägheitsmoment des Fahrzeugs geschoben wird, schließt
sich der Pedalschalter 12, wodurch die elektromagnetische Ventilbetätigungseinrichtung
11 erregt wird. Der Tauchanker 39 wird dann angezogen und schließt die Leerlaufdüsen.
In diesem Zustand erhält also der Vergaser überhaupt keinen Kraftstoff mehr, nicht
einmal mehr über die Leerlaufdüsen.
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Solange der Arbeitskontakt 16 des Relais 13 geschlossen ist, folgt
die elektromagnetische Ventilbetätigungseinrichtung 11 unmittelbar den Bewegungen
des Gaspedals 58. Sobald das Gaspedal wieder betätigt wird, um den Motor zu beschleunigen,
öffnet sich der Pedalschalter 12, so daß die Ventilbetätigungsvorrichtung 11 entregt
wird und die Leerlaufdüsen geöffnet werden. Wird das Gaspedal 58 wieder losgelassen,
zieht die Ventilbetätigungseinrichtung 11 wieder an, wodurch die Leerlaufdüsen wieder
geschlossen werden.
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Jedesmal, wenn die Ventilbetätigungseinrichtung 11 den Tauchanker
39 anzieht, schließt sich auch der Kontakt zwischen der Kontaktscheibe 43 und den
feststehenden Kontakten 44 und 45. Dadurch wird der Stromkreis über die zweite Wicklung
27 des Relais 13 geschlossen, so daß ein Strom von der Lichtmaschine 25 über den
Widerstand 22, den Leiter 22a, die Wicklung 27, den Widerstand 29, die Leiter 29
a und 47, die Kontakte 43, 44, 45, den Leiter 56 und den Pedalschalter 12 nach Masse
fließen kann. Dieser Strom erzeugt eine Magnetisierung des Kerns 14 des Relais,
die der von der Wicklung 20 hervorgerufenen Magnetisierung entgegengesetzt wirkt.
Die Haltekraft des Relais 13 wird dadurch verringert.
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Wenn das Gaspedal 58 so lange losgelassen wird, daß die Drehzahl der
Lichtmaschine 25 unter einen zweiten Wert fällt, der unterhalb des zuvor angegebenen
ersten Wertes liegt, bei welchem das Relais 13 angezogen hatte, fällt das Relais
13 wieder ab, so daß sich der Arbeitskontakt 16 öffnet. Dadurch wird der Stromkreis
der Ventilbetätigungsvorrichtung 11 wieder unterbrochen, so daß der Tauchanker 39
freigegeben wird und die Leerlaufdüsen wieder geöffnet werden. Unterhalb dieser
zweiten Drehzahl erhält also der Vergaser wieder Kraftstoff aus den Leerlaufdüsen,
so daß ein Abwürgen des Motors auch bei losgelassenem Gaspedal 58 verhindert wird.
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Beim Entregen der Ventilbetätigungsvorrichtung 11 werden die Kontakte
43, 44, 45 geöffnet, so daß die zweite Wicklung 27 des Relais 13 stromlos wird.
Der Erregungszustand des Relais 13 wird dann nur noch durch seine erste Wicklung
20 gesteuert. Die Anordnung ist damit wieder in ihren Ausgangszustand zurückgekehrt.
Wenn nun das Gaspedal 58 wieder niedergetreten wird, so daß der Motor beschleunigt
wird, wird das Relais 13 wieder bei Erreichen der ersten Drehzahl angezogen.
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Wenn nur die Wicklung 20 vorhanden wäre, würde die zweite Drehzahl,
bei der das Relais 13 abfällt, erheblich unter der ersten Drehzahl liegen, bei der
das Relais 13 bei Beschleunigen der Lichtmaschine 25 angezogen hat. Es würde daher
zwischen diesen beiden Drehzahlen ein beträchtlicher Unsicherheitsbereich liegen,
in welchem der Zustand der Leerlaufdüsen nicht nur von der Stellung des Gaspedals
58, sondern auch von dem vorhergehenden Betriebszustand abhängt. Wenn nämlich das
Gaspedal 58 bei Beschleunigung des Motors nach Überschreiten der zweiten Drehzahl,
aber vor Erreichen der ersten Drehzahl losgelassen wird, folgt die Ventilbetätigungsvorrichtung
11 den Bewegungen des Gaspedals überhaupt nicht, weil der Arbeitskontakt 16 noch
nicht geschlossen ist. Wenn dagegen die Drehzahl von hohen Werten unter die erste
Drehzahl fällt, jedoch noch über der zweiten Drehzahl bleibt, ist der Arbeitskontakt
16 noch geschlossen, und die Ventilbetätigungsvorrichtung 11 folgt in dem gleichen
Bereich jeder Betätigung des Gaspedals 58.
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Durch die zweite Wicklung 27 wird erreicht, daß die zweite Drehzahl,
bei der das Relais 13 wieder abfällt, wesentlich höher und beliebig nahe bei der
ersten Drehzahl liegt, bei der das Relais 13 anspricht.
Dadurch
ist es möglich, -den zuvor geschilderten Unsicherheitsbereich sehr klein
zu halten, so daß praktisch bei allen Drehzahlen der Maschinen ein gindeutiges Verhalten
der Leerlaufdüsen gewährleistet ist.