DE1241149B - Kalorimeter - Google Patents
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Description
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche KL: 42 i -16/01
Nummer: 1241149
Aktenzeichen: C 33106 LX b/42 i
J 241 149 Anmeldetag: 11.Juni 1964
Auslegetag: 24. Mai 1967
Die Erfindung betrifft Kalorimeter zur Bestimmung der in einer Meßprobe durch deren Behandlung mit
einer Kernstrahlung erzeugten Wärme mit mindestens zwei identischen Zahlen, von denen eine die Meßprobe
und die andere eine Vergleichssubstanz enthält und die mit Thermoelementen zur Messung der
Temperatur an einander entsprechenden Stellen der Zellen und mit Heizwiderständen, deren Heizleistungen
einstellbar sind, ausgestattet sind.
Es sind elektrisch kompensierte Differentialkalorimeter bekannt, in denen die durch Kernstrahlung in
der Probe frei gewordene Wärmemenge ausschließlich durch Messung elektrischer Größen bestimmt
wird. Diese Kalorimeter enthalten zwei identische Zellen, die beide eine flüssige oder feste Probe, deren
Erwärmung unter dem Einfluß der Strahlung gemessen werden soll, aufnehmen können. Jede der beiden
Zellen ist von einem elektrischen Widerstand umgeben und über einen wärmeleitenden Verbindungszylinder
an einen metallischen, fest mit der Gefäßwand verbundenen Sockel angeschlossen. Zwei gegeneinandergeschaltete
Thermoelemente erlauben es, die Temperaturunterschiede in zwei homologen bzw. einander
entsprechenden Punkten der Verbindungszylinder zu ermitteln. Die Messung wird durch vorherige Erwärmung
der beiden Zellen mit Hilfe der elektrischen Widerstände so vorgenommen, daß sich die elektromotorischen
Kräfte der beiden Thermoelemente gerade aufheben; dann werden die beiden Zellen der
Bestrahlung unterworfen, schließlich wird die der Zelle zugeführte elektrische Leistung so lange reduziert,
bis sich wieder (entgegengesetzte) Gleichheit der elektromotorischen Kräfte einstellt.
Es läßt sich zeigen, daß die in der Probe von der Strahlung ausgelöste Wärmeleistung gleich ist dem
Unterschied der elektrischen Leistungen, die an die Zelle mit der Probe für die beiden Gleichgewichtsbedingungen abgegeben werden. Dazu wird angenommen,
daß die Leistung w, die an eine Zelle abgegeben werden mußte, damit in der Temperaturverteilung
entlang dem Verbindungszylinder die gleichen Effekte auftreten, wie sie auf Grund der Erwärmung
der Zelle durch die Strahlung bewirkt werden, für beide Zellen gleich ist; diese Annahme gilt nur, wenn
die beiden Zellen gleicher Strahlung unterworfen werden.
Nun ist es jedoch häufig nicht möglich, das Kalorimeter so anzubringen, daß auf die beiden Zellen der
gleiche Strahlungsfluß trifft. Die Messung der in der Probe frei gewordenen Wärmemenge / ist also mit
einem absoluten Fehler Aw behaftet, der von der Größe des Unterschiedes der »Strahlungserwärmung«
Kalorimeter
Anmelder:
Commissariat ä l'Energie Atomique, Paris
Vertreter:
Vertreter:
Dipl.-Ing. R. Beetz und DipL-Ing. K. Lamprecht,
Patentanwälte, München 22, Steinsdorfstr. 10
Patentanwälte, München 22, Steinsdorfstr. 10
Als Erfinder benannt:
Fernand Ayela,
Fernand Ayela,
Verrieres-le-Buisson, Seine-et-Oise;
Henri Derrien, Clamart, Seine (Frankreich)
Henri Derrien, Clamart, Seine (Frankreich)
—
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 13. Juni 1963 (938 055)
in den beiden Zellen ist. Der relative Fehler -^- kann im Falle leichter Materialien, wo / relativ schwach ist,
recht beträchtlich werden.
Es ist ein Differentialkalorimeter bekannt, bei dem zwei Probenbehälter, die sich im Inneren eines auf
konstanter Temperatur gehaltenen Raumes befinden, mit der zu untersuchenden Substanz gefüllt werden
können. Die Probenbehälter sind beide mit Heizwiderständen und Thermoelementen ausgerüstet. Die
Messung erfolgt dann in der Weise, daß die durch eine zeitweilige Aufheizung nur eines der Probenbehälter
in diesem erzeugte Temperaturdifferenz gegenüber dem zweiten unbeheizten Probenbehälter ermittelt
wird. Auch diese bekannte Einrichtung läßt sich jedoch für die Ermittlung der durch den Einfluß
einer Kernstrahlung in der Meßprobe erzeugten Wärme nur dann mit hinreichender Meßgenauigkeit
einsetzen, wenn gewährleistet werden kann, daß beide Probenbehälter dem gleichen Strahlungsfluß ausgesetzt
werden.
Schließlich ist ein Kalorimeter beschrieben, bei dem vier Probenbehälter in einem Gefäß vereinigt sind,
die jeweils mit einem Thermoelement ausgestattet sind. Die Thermoelemente sind paarweise zusammen-
709 587/264
gefaßt, und die Paare sind einander über Galvanometer entgegengeschaltet. Auf diese Weise gelingt es
zwar, den Einfluß von Änderungen der Umgebungstemperatur auf das Meßergebnis auszuschalten, die
Abhängigkeit von dem Bestrahlungsgrad für die verschiedenen Probenbehälter bleibt jedoch bestehen,
ja sie verstärkt sich noch insofern, als es absolut unmöglich ist, alle vier auf einem Kreis um die Mittelachse
des gemeinsamen Gefäßes angeordneten Probenbehälter in gleichem Maße zu bestrahlen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kalorimeter anzugeben, dessen Meßergebnisse
von Strahlungsflußunterschieden in den einzelnen Zellen unabhängig sind, so daß es nicht erforderlich
ist, das Kalorimeter in bestimmter Weise auf die Strahlungsrichtung auszurichten.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwei Vergleichszellen symmetrisch zu einer
Meßzelle angeordnet und die Thermoelemente der drei Zellen derart über ein Meßgerät zusammengeschaltet
sind, daß an dem Meßgerät eine Differenz zwischen der elektromotorischen Kraft des Thermoelements
der Meßzelle und dem Mittelwert der elektromotorischen Kräfte der Thermoelemente und der
Vergleichszellen feststellbar ist.
Durch die zur Lage der Meßzelle symmetrische Anordnung der Vergleichszellen ist der Einfluß der
Kernstrahlung bei jeder beliebigen Einfallrichtung für die jeweils nähere Vergleichszelle gerade um so
viel größer, als er für die jeweils entfernbare Vergleichszelle kleiner wird. Der Mittelwert der elektromotorischen
Kräfte der Thermoelemente der beiden Vergleichszellen wird also von der Einfallsrichtung der
Kernstrahlung unabhängig und liefert so einen zuverlässigen Vergleichsmaßstab für die elektromotorische
Kraft des Thermoelements der Meßzelle.
Die weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Zellen geht aus den Unteransprüchen hervor.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung sei im folgenden ein Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher beschrieben; es zeigt
F i g. 1 einen Längsschnitt durch das Kalorimeter gemäß der Erfindung,
F i g. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1,
F i g. 3 eine schematische Ansicht der Schaltung der zu den Kalorimeterzellen gehörigen Thermoelemente,
im Schnitt entlang der Linie III-III der F i g. 1 dargestellt.
Das in den F i g. 1 und 2 abgebildete Kalorimeter enthält einen äußeren Mantel, der von einem metallischen
Hohlzylinder 2 gebildet wird und an dessen Ende ein metallischer Sockel 4 angebracht ist. Der
Sockel trägt drei identische Zellen, die zwei Nebenzellen 6 und 8 und die mittlere Zelle 10, welche nebeneinander
in einer Ebene angeordnet sind, und zwar so, daß die beiden Nebenzellen symmetrisch zur
Hauptzelle liegen. Jede Zelle kann als Aluminiumzylinder 12, der in den Sockel 4 eingeschraubt wird,
ausgebildet sein, und die Heizdrähte können in einem an oberen, freien Ende jedes Zylinders angebrachten
Gewinde sitzen. Dieses mit Gewinde versehene Ende der Zylinder 12 ist vorher oxydiert worden, so daß es
mit einer Schicht von Aluminiumoxyd überzogen ist, weiche die Heizdrähte von den Zylindern isoliert.
Die zu untersuchende Probe 16 ist auf die Hauptzelle aufgepreßt, deren Heizwiderstand vorher mit
Aluminiumoxyd überzogen wurde, einmal um die Probe zu isolieren, dann auch um einen besserer
Wärmekontakt zwischen Zylinder und Probe zi gewährleisten. Die Thermoelemente (nicht abgebildet)
die zur Messung der Temperaturänderungen dei Zylinder dienen, bestehen aus Aluminium und Konstanten,
wobei der Aluminiumzweig von den Zylindern 12 und dem Sockel 4 gebildet wird und der andere
Zweig aus Konstantandrähten besteht, die mit der jeweiligen Zylindern an entsprechenden Punkten
ίο verbunden sind. Der Kontakt zwischen den Zylinderri und den Konstantandrähten ist durch mechanischen
Druck gewährleistet.
Die Heizdrähte und die Drähte der Thermoelemente sind an Kupferdrähte gelötet (nicht abgebildet),
welche in einer durchlöcherten zentralen Aluminiumplatte 18 festgelegt sind, die ebenfalls oxydiert ist und
in deren Löchern Durchführungen aus Aluminiumoxydperlen sitzen. Diese Platte weist an ihrer Unterseite,
in Höhe der zentralen Zelle 10, einen auf F i g. 2 sichtbaren Ausschnitt auf.
Das Schaltschema der Thermoelemente zeigt die F i g. 3; die Konstantandrähte 19 und 21, die von den
Nebenzellen 6 und 8 ausgehen, sind über einen Widerstand 20 miteinander verbunden, und ein Galvanometer
22 ist zwischen der Mitte dieses Widerstandes und den Konstantandraht 23 eingeschaltet, der von der
zentralen Zelle 10 ausgeht.
Die Arbeitsweise dieses Kalorimeters soll nun in ihrem Prinzip beschrieben werden.
Im weiteren Verlauf werden die folgenden Bezeichnungen benutzt:
e0 elektromotorische Kraft des zur Hauptzelle 10 gehörigen Thermoelements;
ej und es elektromotorische Kräfte der zu den Nebenzellen 6 und 8 gehörigen Thermoelemente;
P0 Leistung, die von dem zugehörigen Heizwiderstand an die Hauptzelle abgegeben
wird;
P1 und P2 Leistungen, die von den elektrischen Heizwiderständen an die entsprechenden
Nebenzellen 6 und 8 abgegeben werden;
W0, W0± AWLeistung, die notwendig ist, um in den
betreffenden Zellen entlang den Zylindern die gleiche Temperaturverteilung aufrechtzuerhalten, wie sie
durch die Erwärmung auf Grund der
Strahlung in den Zellen erzeugt wird;
/ in der Probe erzeugte und zu messende Wärmemenge.
Man kann dann schreiben:
e0 = /c0P0)
ex = Ic1P1,
ex = Ic1P1,
e2 = ^2 Pi >
wobei k0, Ic1 und Zc2 Proportionalitätsfaktoren sind, die
von dem Anteil der Wärme, die vom Zylinder zum Sockel geleitet wird und infolgedessen von den
Wärmeverlusten der Zelle, von der geometrischen Anordnung, vom Wärmeleitungskoeffizienten der Zylinder
und von den thermoelektrischen Größen des zu jeder Zelle gehörenden Thermoelementes abhängen.
Claims (3)
1. Kalorimeter zur Bestimmung der in einer Meßprobe durch deren Behandlung mit Kernstrahlung
erzeugten Wärme mit mindestens zwei identischen Zellen, von denen eine die Meßprobe
und die andere eine Vergleichssubstanz enthält und die mit Thermoelementen zur Messung der
Temperatur an einander entsprechenden Stellen der Zellen und mit Heizwiderständen, deren Heizleistungen
einstellbar sind, ausgestattet sind, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Vergleichszellen
(6 und 8) symmetrisch zu einer Meßzelle (10) angeordnet und die Thermoelemente
(19, 21 und 23) der drei Zellen (6, 8 und 10) derart
über ein Meßgerät (22) zusammengeschaltet sind, daß an dem Meßgerät (22) eine Differenz zwischen
der elektromotorischen Kraft desThermoelements (23) der Meßzelle (10) und dem Mittelwert der
elektromotorischen Kräfte der Thermoelemente (19 und 21) der Vergleichszellen (6 und 8) feststellbar
ist.
2. Kalorimeter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßzelle (10) und die Vergleichszellen
(6 und 8) als fest mit einem gemeinsamen Sockel (4) verbindbare Hohlzylinder ausgebildet
sind und der Sockel (4) seinerseits fest mit einem Gehäuse (2) verbunden ist, das die Zellen
(6, 8 und 10) umgibt.
3. Kalorimeter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Heizdrähte elektrisch isoliert
in die Gänge einer von außen in die Zellenwandung eingeschnittenen Gewindes eingelegt sind.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA .-Patentschriften Nr. 3 022 664, 3 059 471, 800 793;
Tonindustrie-Zeitung und Keramische Rundschau, 1954, erstes Beiheft, S. 5.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
709 587/264 5. 67 © Bundesdruckerei Berlin
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US3022664A (en) * | 1958-09-22 | 1962-02-27 | Pierce John B Foundation | Differential calorimeter |
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- 1963-06-13 FR FR938055A patent/FR1368188A/fr not_active Expired
-
1964
- 1964-06-04 LU LU46246D patent/LU46246A1/xx unknown
- 1964-06-09 NL NL6406490A patent/NL6406490A/xx unknown
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- 1964-06-15 GB GB2479064A patent/GB1059297A/en not_active Expired
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Also Published As
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