DE1954663C3 - Verfahren und Meßwertfühler zur Messung des Sauerstoffteildruckes eines Probegases - Google Patents
Verfahren und Meßwertfühler zur Messung des Sauerstoffteildruckes eines ProbegasesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Messung des Sauerstoffteildruckes eines Probegases unter Anwendung
einer elektrochemischen Zelle, die einen festen Elektrolyten, welcher deutliche Sauerstoff-Ionenleitfäfcigkett
und vernachlässigbare Eleklronenleitfähigkeil aufweist, sowie an entgegengesetzten Seiten der Zelle
•ngebrachte erste und zweite Elektroden aufweist,
wobei ah die erste Elektrode das Probegas und an die
iweite Elektrode eine Saiicrstoffiimgcbung geführt
wird, sowie einen pölarographischen Sauerstoffmeil·
Wcrtfühler zur Ausführung des Verfahrens,
Ein derartiges Verfahren ist bereits aus der ÜS^PS 33 47 767 bekannt. Gemäß dieser Druckschirft wird die
elektrochemische Zelle als Generator für eine elektromotorische Kraft verwendet, welche dann durch ein
entsprechendes Meßgerät, beispielsweise durch ein Mikroamperemeter mit vorgeschaltetem Serienwiderstand
gemessen werden kann. Andere Meßarten sind ebenfalls möglich, jedoch handelt es sich in allen Fällen
um die Messung einer von der Zelle selbst erzeugten Spannung, wobei diese Spannung aufgrund üs>s Sauerstoffteildruckunterschiedes
an sich gegenüberliegenden Seiten der Zelle entsteht Dieser Teildruckunterschied
führt zu einem Sauerstoffionenstrom von der Seite mit hohem Sauerstoffteildruck zur Seite mit niedrigem
Sauerstoffteildruck innerhalb der Zelle, 'wodurch wie-
r"> derum ein Stromfluß in umgekehrter Richtung entstehL
Der mittels eines zwischen den Elektroden an entgegengesetzten Seiten der Zelle angeschlossenen
Mikroamperemeters gemessene Strom ist an eine Anzeige für die aufgrund dieser Sauerstoffteildruckdifferenz
über der Zelle erzeugten elektromotorischen Kraft.
Nachteilig bei dieser Verfahrensweise ist die verhältnismäßig geringe Genauigkeit bei niedrigen Sauerstoffteildrücken,
bei denen die erzeugte elektromotorische Kraft sehr klein wird und daher nur noch ungenaue
Messungen zuiaßt
Aufgrund der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens der eingangs genannten Art, bei den· die
MeBgenauigkeit insbesondere bei niedrigen Sauerstoffteildrücken erheblich verbessert wird.
Erfindungsgeniäß wird die Aufgabe durch Anlegen
einer Spannung über die erste und die zweite Elektrode zur Übertragung von Sauerstoffionen von der ersten
Elektrode durch die Zelle hindurch zur zweiten
J5 Elektrode. Einstellen der Spannung auf einen solchen
Wert, daß in der elektrochemischen Zelle ein Betrieb mit diffusionsbegrenztem Strom entsteht und messen
des Stromes als Anzeige des Sauerstoffteildruckes des Probegases gelöst.
•to Durch diese Verfahrensweise, bei der die elektrochemische
Zelle an eine externe Gleichstromquelle angeschlossen wird, um Sauerstoff von der Meßelektrode
durch die Zelle hindurch zur anderen Elektrode zu pumpen, erfolgt ein Sauerstoffionenfluß von der Seite
mit niedrigerem Sauerstoffteildruck zur Seite mit höherem .Sauerstoffteildruck, wenn das Probegas einen
niedrigeren Sauerstoffteildruck bestitzt als die Bezugsgasumgebung. Die Sauerstoffionen wandern also nicht
gemäß ihrer Teilrfruckdifferenz. sondern werden statt
Vi dessen in entgegengesetzte Richtung gepumpt. Durch
den diffusionsbegrenzten Stminbetrieb wird eine
Sauerstoffverarmung in der Nähe der messenden Elektrode bewirkt und der Zellenstromfluß durch die
Diffusionsrate festgelegt, mit der der Sauerstoff vom Körper des Probengases /ur Oberfläche der messenden
Elektrode diffundiert. Die Diffusionsrate und daher der
Strom sind eine Funktion der im Probegas vorhandenen Sauerstoffmenge. Ein derariiger diffusionsbegrenzter
Strombetrieb ermöglicht eine wesentlich höhere Genauigkeit im Bereich niedriger .Sauerstoffteildrücke. Da
außerdem das »polarographische Verfahren« gemäß der vorliegenden Erfindung nicht auf einer Sauerstoff
tcildruckdifferenz beruht, ist auch das Vorhandensein
einer Bezugsgasquelfe nicht Unbedingt erforderlich, was einen weiteren Vorteil gegenüber der bekannten
Anordnung darstellt, wo eine BezugssaiierstöffquelJe
auf jeden Fall erforderlich ist, efilwedef dadurch, daß
eine derartige Sauersloffquelle im Gerät vorgesehen
1 Q RA
wird und dadurch das Gerät kompliziert macht, oder indem der Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft herangezogen
wird, was jedoch die Meßgenauigkeit verschlechtert
Wird die Höhe der Spannung bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in einen Bereich gelegt, innerhalb dem
der Zellenstrom für einen gegebenen Sauerstoffteildruck des Probengases im wesentlichen spannungsunabhängig
wird, läßt sich die Meßgenauiglteit noch weiter erhöhen.
Die Notwendigkeit einer Bezugsgasquelle wird insbesondere dadurch vermieden, daß gemäß einer noch
anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
das Probengas der zweiten Elektrode zugeführt wird.
Erhitzt man die elektrochemische Zelle auf eine Temperatur von 600-1000° C, verbessert sich die
Wirkungsweise noch mehr.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich durch
einen polarographischen Sauerstoffmeßwertfühler verwirklichen, der mit einer elektrochemischen Zelle mit
einem festen Elektrolyten versehen i··., weicher deutliche Sauerstoffionenleitfähigkeit und vernachlässigbare
Elektronenleitfähigkeit aufweist, sowie an entgegengesetzten Seiten der Zelle angebrachte erste
und zweite Elektroden besitzt, wobei die erste Elektrode zur Zuführung des Probengases und die
zweite Elektrode zur Zuführung einer Sauerstoffumgebung ausgebildet sind, wobei erfindungsgemäß eine
über einen Strommesser an den Elektroden anliegende Spannungsquelle vorgesehen ist.
Um die Höhe der Spannung in der bereit»
geschilderten Weise in einen Bereich legen zu können, innerhalb dem der Zellenstrom für einen gegebenen
Sauerstoffteildruck des Probegases im wesentlichen spannungsunabhängig ist, ist es besonders günstig, wenn
bei dem polarographischen Sauerstoffmeßwerlfühler die Spannungsquelle hinsichtlich der Spannungshöhe
einstellbar ist.
Der erf'ndungsgemäße Meßwertfühler spricht noch
auf Sauerstoffteildrücke an, die unter 10 6 bar liegen.
Ein weiterer Vorteil ist die sofortige Anzeige der Sauerstoffkonzentration des Probengases.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den Zeichnungen
noch näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen erfindungsgtmäßen
polarographischen Sauerstoffmeßwertfühler,
Fig. 2 eine Kurvenschar zur Darstellung der Abhängigkeit des St-omes von der Spannung bei
verschiedenen Trägergasen zur Verdeutlichung der Spannun<;swerte, bei denen der Meßwcrtfühler auf
polarographischer Basis arbeitel,
Fig. 3 eine Kurvenschar zur Darstellung der Abhängigkeil dct Diffusionsstromes vom Sauerstoffteildruck
für verschiedene Trägergasc und
F i g 4 einen Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen polarographischen
Sauerstoffmeßwertfühlers.
Im einzelnen ist in F i g. I eine elektrochemische Zelle
mit einem festen Elektrolyt veranschaulicht, die als polarographischer Sauerstof^MeBWcrtfuhlef arbeitet.
Der polärographische Meßwertfühler 1 weist einen rohrförmigen Elektrolylkörper 10 aus festem Material
wie einer Festlösung aus Zirkoniumoxid und Kalziumoxid auf, das Sauörslöffionen bei vernachlässigbarei'
Elektronenleitfähigksit leitet.
Der rohrföfmige Elektrolytkörper 10 ist an seinen
Enden offen, so daß eine unbekannte Menge an Sauerstoff enthaltendes Gas an desssn einem Ende
eintreten und am anderen Ende dann austreten kann. An der Außenseite des Elektrolytkörpers 10 ist in leitendem
Kontakt damit eine erste elektronenleitende Elektrode 12 angeordnet. Eine zweite elektronenleitende Elektrode
14 befindet sich an der Innenseite des rohrförmigen Elektrolytkörpers 10, wobei diese Elektrode mit einem
größeren Längsabschnitt der äußeren Elektrode gegenüberliegt, mit einem weiteren anschließenden Abschnitt
jedoch um das Ende des Elektrolytkörpers 10 herumgeführt ist, der mit einem Bereich 15 die
Außenseite des Körpers 10 manschettenartig umgibt Die Elektroden 12 und 14 sind aus Schichten aufgebaut,
die in unmittelbarem Kontakt mit der Oberfläche des Elektrolytkörpers 10 stehen und elektrisch durchgehend
leitförmig sind, jedoch ausreichende Porosität aufweisen,
um gasförmige Wirkstoffe zu dem Elcktrolytkörper 10 gelangen zu lassen. Das Elektrodenmaterial muß sich
für Betrieb bei der hohen Temperatur eignen, der die Fühlanordnung unterworfen wird, wobei etwa Metalle
der Platingruppe für diese Anwendung infrage kommen.
Mit den beiden Elektroden 12 und 14 steht jeweils
eine Zuleitung 16 bzw. 18 elektrisch in Verbindung. Die
Zuleitung 16 der inneren Elektrode 14 befindet sich in deren auf der Außenseite des Elektrolytkörpers 10
verlaufendem Bereich 15. Die Zuleitungen 16 und 18 sind zweckmäßigerweise als langgestreckte Bauteile
ausgebildet, die dicht um die Elektroden herumgelegt
sind und mit diesen in gutem elektrischem Kontakt stehen.
Der von den ersten und zweiten Flektroden 12 und 14 eingeschlossene Bereich des Elektrolytkörpers 10 ist
von einem elektrischen Heizelement 20 umgeben, so daß dieser Bereich des Elektrolytkörpers 10 auf die
gewünschte, zwischen etwa 6000C und 10000C liegende
Arbeitstemperatur gebracht werden kann. Eine verhältnismäßig hohe Arbeitstemperatur läßt die lonenleitfähigkeit
des Elektrolytkörpers erheblich anwachsen. Das
4(i Heizelement 20 ist von einem Heizwiderstand gebildet.
dT auf einem geeigneten Tragkörper 21 aus einem Material wie Aluminiumoxid-Keramik angeordnet ist.
jedoch kommen statt dessen ebenso andere Arten von Heizelementen infrage. Als Alternative besteht dabei
•15 auch die Möglichkeit, das Gas extern aufzuheizen und
im heißen Zustand mit einer Temperatur in den Meßfühler einzuleiten, die zur Aufheizung des Elektrolytkörpers
auf die gewünschte Arbeitstemperatur ausreicht.
Im Betrieb wird das Gas, dessen Sauerstoffgehalt gemessen werden soll, mit gleichförmigem Druck und
mit konstanter Strömungsgeschwindigkeit zu dom oberen Ende des rohtförmigen Körpers geleitet. Die
Snomungsgeschwindigkeit reicht aus, um Rückdiffusion
5-1 von Sauerstoff vom unteren Ende des rohrförmigen
Körpers aus, wo das Gas in die Atmosphäre entweicht, auf einem Minimum zu halten. Die Außenseite des
Körpers 10 una der äußeren Elektrode 12 werden durch
ein Gas mit bekanntem Sauerstoffanteil wie etwa Luft - die sich naturgemäß in besonderer Weise eignet beaufschlagt.
Die als Kathode wirksame zweite Elektrode 14 wird somit dem Trägergas ausgesetzt, dessen Sauerstoff-Teildruck
gemessen werden solL Der in dem Trägergas
enthaltene Sauerstoff erfährt durch die Elektrode 14 eine Reduktion zu Sauerstoffionen, die durch den festen
Elektrolytkörper 10 zu der Elektrode 12 gelangen und dort zu O2 oxydiert werden,
Zur Inbetriebnahme des Sauerstoff-Meßwertfühlers 1 zur Durchführung einer polarographischeii Messung
werden die Elektroden 12 und 14 niit einer ausreichend großen Gleichspannung von einer veränderlichen
Spannungsquelle 24 aus beaufschlagt, so daß es zu einem diffusionsbegrenzten Stromfluß kömmt. Der Sauerstoff
in der Näher der Elektrode 14 wandert ab, und der Zellenstrom wird durch die Geschwindigkeit bestimmt,
mit der der Sauerstoff aus der Gasprobenmenge in die Oberfläche der Elektrode 14 diffundiert. Die Diffusioiisgeschwindigkeit
und somit der Strom sind eine Funktion der in der Gasprobe befindlichen Sauerstoffmenge. Der
so erhaltene diffusionsbegrenzte Stromzustand macht den Zellenstrom über einen bestimmten Zeilspannungsbereich
konstant und unmittelbar von der Geschwindigkeit, mit der der Sauerstoff in die Elektrode 14
diffundiert, abhängig. Ein optimaler Spannungswert, um einen diffusionsbegrenzten Stromzustand für verschiedene
Gase bei gegebenen Temperatur- und DfüCkwcf·
ten zu erhalten, kann experimentell ermittelt und über die Spannungsquelle 24 voreingestellt werden.
In Fig.2 ist die Stronv/Spannungsabhängigkeit von
Trägergasen unterschiedlicher Sauerstoffkonzentration für einen typischen Zellenaufbau aufgetragen. Diese
Abhängigkeit ändert sich mit dem Porenaufbau der Elektrode und der Temperatur der Zelle. Der
plateauartige Bereich der Kurven, d. h. der Bereich, in dem der Zellenstrom durch die Zellenspannung nicht
beeinflußt wird, repräsentiert den diffusionsbegrenzten Stromwert der entsprechenden Gase. Der Strom des
Plateaubereichs entspricht dem Zustand, in dem im wesentlichen der gesamte Sauerstoff aus der unmittelbaren
Nähe der Elektrode 14 entfernt worden ist.
Wenn die die Elektroden 12 und 14 beaufschlagende Spannung der Spannungsquelle 24, die mit Hilfe eines
Spannungsmessers 26 erfaßt werden kann, ausreicht, um die Zelle im Zustand der diffusionsbegrenzten Stromführung
arbeiten zu lassen, so stellt der mittels eines Strommessers 28 gemessene Diffusionsstrom eine
Anzeige des Sauerstoffgehalts des Trägergases dar. Wenn der durch den Strommesser 28 gemessene
Diffusionsstrom auf eine Kurvenschar bezoeen wird, wie sie etwa mit Fig.3 dargestellt ist, so kann die
Sauerstoffkonzentration des Trägergases bestimmt werden.
Wenn das Trägergas bekannt ist und die Anwesenheit und die Konzentration von Sauerstoff in diesem Gas
ermittelt werden soll, so kann der Strommesser entsprechend der linearen Abhängigkeit des Diffusionsstromes von der Sauerstoffkonzentration geeicht
werden und dami? die Sauerstoffkonzentration unmittelbar anzeigen.
Fig.3 veranschaulicht die Diffusionsstrom-Sauerstoffkonzentration-Abhängigkeiten
von Helium, Argon und Stickstoff, wennn der Sauerstoff-Meßwertfühler 1 zur polarographischen Messung eingesetzt wird. Um die
Sauerstoffkonzentration eines speziellen Gases wie etwa Argon unmittelbar auf dem Strommesser 28
ablesen zu können, ist es daher lediglich erforderlich, die Skala des Strommessers entsprechend der Argonkurve
der Fig.3 zu eichen und die Spannungsquelle 24 so
einzustellen, daß die Elektroden 12 und 14 mit einer Gleichspannung von 0,5 V beaufschlagt werden und
damit der Meßwertfühler 1 in den Zustand übergeht, in dem ein durch Diffusion begrenzter Strom fließt
Mit F i g. 4 ist ein polarographischer Meßwertfühler
mit einem festen Zirkoniumoxid-Elektrolytkörper 32
und Platinclektroden 34 und 36 wiedergegeben. Über elektrische Zuleitungen 38 und 40 stehen die Elektroden
34 und 36 mit einer Spannungsversorgung 42 in elektrischer Verbindung. Die Gasprobe tritt in deh mit
offenen Enden versehenen Leitungskörper 44 mil vorgegebenen Strömungsparametern ein, streicht an
der Oberfläche der Elektrode 34 vorbei und entweicht dann über Durchlässe 46 in die Atmosphäre. Das
Bezugsgas dringt durch ein zweites offenes Ende des Leitungskörpers 44 ein, trifft dabei auf die Oberfläche
der Elektrode 36 auf und verläßt den Leitungskörper 44 anschließend wieder über mit der Atmosphäre in
Verbindung siehende Durchlässe 48. Durch die einen Haltering 54 sowie einen Meßwertfühler 30 aufweisende
Sauerstoff-Meßwertfühleranordnung wird der Hohlraum des Leitungskörpers 44 in zwei voneinander
getrennte Gaskammern 50 und 52 unterteilt, so daß eine miSCilürig ucf Gääpföuc Unu ucä ucZügSgäScS ΓΓπί6ΐΠ5Γί-der
verhindert wird. Die Arbeitsweise dieses Mrßwerlfühleraufbaus
ist die gleiche wie sie in Verbindung mit Fig. 1 beschrieben wurde. Zur Erwärmung sind
elektrische Heizelemente 56 vorgesehen, die den Leitungskörper 44 manschettenartig in Höhe der
Elektroden umgeben.
Die polarographischen Meßwertfühler oder Meßsonden der Fig. 1 bzw. 4 stellen typische Ausführungsbeispiele
d;_:, bei denen von einem Bezugsgas Gebrauch gemacht wird.
Die Notwendigkeit, für die polarographische Sonde ein Bezugsgas zu verwenden, kann mit Hilfe einer
abgewandelten Ausführungsforni einer Sonde der Fig.4 eliminiert werden. In Fig.4 würde bei zusätzlicher
Anordnung von Strömungsdurchlässen 60 und entsprechendem Fehlen der Durchlässe 46,48 zwischen
den beiden Gaskammern 50 und 52 eine Verbindung hergestellt, durch die die Gasprobe über die Oberflächen
der Elektroden 34 und 36 strömen könnte. Dabei strömt das zu messende Gas an beiden Elektroden der
Fühleinrichtung vorbei. Durch Elektrolyse ergibt sich ein begrenzter Strom, der durch die Geschwindigkeit,
mit der der Sauerstoff in die Elektrodenoberfläche diffundiert, bestimmt wird. Die Diffusionsgeschwindigkeit
wird durch den Sauerstoff-Teildruck, die Anwesenheit anderer Gase und die Temperatur bestimmt.
Die Verwendung dieser Ausführungsform eines Meßwertfühlers bei niedrigem Sauerstoffdruck und
ohne Bezugsgas kann es erforderlich machen, für die Bezugselektrode eine Schicht eines Elektrolyten auf
Basis von Thoriumoxid einzusetzen, um die Elektronenleitung zwischen den Elektroden, die von der Redu..rion
der Elektroden in einer Umgebung mit niedrigem Sauerstoffdruck herrührt, auf ein Minimum herabzusetzen.
Durch das Entfallen der Notwendigkeit eines Bezugsgases lassen die Einsatzmöglichkeiten dieser
Anordnung sich auch auf Anwendungsfälle in situ sowie auf die bemannte und unbemannte Raumfahrt ausdehnen.
Es sei betont, daß, obwohl die Beschreibung sich auf eine Fest-Elektrolytlösung aus Zirkoniumoxid und
Kalziumoxid bezieht, ebenso andere geeignete ionenleitende Festlösungen von Zirkoniumoxid in Verbindung
mit einer oder mehreren der seltenen Erden wie Yttriumoxid, Lanthanoxid sowie Skandiumoxid
und/oder den Erdalkalimetallen wie Strontiumoxid und Bariumoxid Verwendung finden können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Messung des Sauerstoffteildrukkes
eines Probegases unter Anwendung einer elektrochemischen Zelle, die einen festen Elektrolyten
welcher deutliche Sauerstoff-Ionenleitfähigkeit und vernachlässigbare Elektronenleitfähigkeit aufweist,
sowie an entgegengesetzten Seiten der Zelle angebrachte erste und zweite Elektroden aufweist,
wobei an die erste Elektrode das Probegas und an die zweite Elektrode eine Sauerstoffumgebung
geführt wird, gekennzeichnet durch Anlegen einer Spannung (24; 42) über die erste (12; 34)
und die zweite Elektrode (14, 36) zur Übertragung von Sauerstoffionen von der ersten Elektrode durch
die Zelle hindurch zur zweiten Elektrode, Einstellen der Spannung (24,42) auf einen solchen Wert, daß in
der elektrochemischen Zelle ein Betrieh mit diffusionshegrenztem Strom entsteht und Messen
als des Stromes als Anzeige des Sauerstoffteildrucks
des Probegases.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe der Spannung (24, 42) in
einen Bereich gelegt wird, innerhalb dem der Zellenstrom für einen gegebenen Sauerstoffteildruck
des Probengases im wesentlichen spajinungsunabhängig
ist
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Probengas der
zweiten Elektrode (14,36) zugeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dt" die elektrochemische
Zelle auf eine Temperatur im Rereich von 600 bis 1000 Grad Celsius erhitzt wirc;
5. Polarographischer Sauerstoffmeßwertfühler zur Ausführung des Verfahrens gemäß den Ansprüchen
1 bis 4, mit einer elektrochemischen Zelle mit einem festen Elektrolyten, welcher deutliche Sauerstoffionenleitfähigkeit
und vernachlässigbare Elektronenleitfähigkeit aufweist, sowie mit an entgegengesetzten
Seilen der Zelle angebrachter erster und zweiter Elektrode, wobei die erste Elektrode zar
Zuführung des Probengases und die zweite Elektrode zur Zuführung einer Sauerstoffumgebung ausgebildet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine über einen Strommesser (28) an den Elektroden (12; 34;
14, 36) anliegende Spannungsquelle (24; 42) vorgesehen ist.
6. Meßwertfühler nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannungsquelle (24, 42)
hinsichtlich der Spannungshöhe einstellbar ist.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |