DE1240657B - Verfahren zum Extrahieren von Polyamiden - Google Patents

Verfahren zum Extrahieren von Polyamiden

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DE1240657B
DE1240657B DE1962V0023005 DEV0023005A DE1240657B DE 1240657 B DE1240657 B DE 1240657B DE 1962V0023005 DE1962V0023005 DE 1962V0023005 DE V0023005 A DEV0023005 A DE V0023005A DE 1240657 B DE1240657 B DE 1240657B
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Germany
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water
polyamide
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polyamides
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Application number
DE1962V0023005
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Inventor
Dipl-Chem Dr Hermann Ludewig
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SCHWARZA CHEMIEFASER
Original Assignee
SCHWARZA CHEMIEFASER
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08GMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
    • C08G69/00Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic amide link in the main chain of the macromolecule
    • C08G69/46Post-polymerisation treatment

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Polyamides (AREA)

Description

  • Verfahren zum Extrahieren von Polyamiden Für die Verarbeitung von Polyamiden sind das klassische Rostspinnverfahren und das Direktspinnverfahren bekannt.
  • Beim Rostspinnverfahren werden in einer Polymerisationsanlage Polyamidschnitzel hergestellt, die anschließend mit Wasser bei etwa 1000 C extrahiert und danach getrocknet werden müssen. Die extrahierten Schnitzel werden auf einem Rost aufgeschmolzen, und die Schmelze wird zu Fäden verformt.
  • Beim Direktspinnverfahren wird das schmelzflüssige Polyamid direkt aus dem Polymerisationsapparat über Verteilerleitungen dem Spinnkopf zugeführt und versponnen. Wird beim Direktspinnverfahren ohne Zusatzeinrichtung gearbeitet, so sind im Endprodukt die niedermolekularen Anteile entsprechend dem chemischen Gleichgewicht enthalten.
  • Zur Senkung des Extraktgehaltes beim Direktspinnen sind folgende Methoden bekannt: a) Vakuumstufe: Hier werden die monomeren Bestandteile durch Evakuierung aus der Schmelze entfernt, z. B. mittels Dünnschichtverdampfer. b) Dampfspinnverfahren: Es beruht darauf, daß durch die polymere Schmelze ein kräftiger Strom überhitzten Wasserdampfes geblasen wird. Dieses Durchblasen hat zur Folge, daß die monomeren Bestandteile mit dem Wasserdampl mitgerissen und auf diese Weise aus der Schmelze entfernt werden.
  • Diese bekannten Verfahren bei der Herstellung und Verarbeitung von Polyamiden haben jedoch einige Mängel. Beim Rostspinnverfahren ist zur Senkung des Extraktgehaltes ein großer apparativer Aufwand, verbunden mit hohem Energieverbrauch, erforderlich. Des weiteren besteht die Gefahr der Qualitätsminderung, da bei der Herstellung und Verspinnung der Polyamidschnitzel diese mit Luft in Berührung kommen und dadurch schwer geschädigt werden können.
  • Direktgesponnenes Material hat den Nachteil des höheren Extraktgehaltes. Die Verwendung der Vakuumstufe zur Senkung des Extraktgehaltes erfordert einen großen apparativen Aufwand und hohe Energiemengen. Durch eine Dampfbehandlung der Polyamidschmelze werden zwar das Caprolaktam und ein Teil der Dimeren, jedoch nicht die höhermolekularen Anteile des Extrakts entfernt.
  • Gegenstand der Erfindung ist nun ein Verfahren zum Extrahieren von Polyamiden mittels Wassers unter Druck, dadurch gekennzeichnet, daß das Polyamid im geschmolzenen Zustand als eutektisches flüssiges Gemisch mittels Wassers bzw. Lösungsmittels oberhalb des Siedepunktes des Wassers bzw. Lösungsmittels, und zwar des Siedepunktes bei Normaldruck, und unterhalb des Schmelzpunktes des Polyamids extrahiert wird.
  • Die Extraktion der niedermolekularen Anteile erfolgt im Autoklav bzw. Druckrohr. Bei der Extraktion von Polycaprolaktam mit Wasser werden vorteilhaft Temperaturen von 160 bis 1800 C und Drücke von etwa 10 atü angewandt. Außer Wasser kommen Lösungsmittel, wie z. B. Alkohol-Wasser oder Keton-Wasser oder Ketone, in Betracht.
  • Für die Extraktion der Polyamidschmelze mit Wasser genügt ein einfaches Rühren des flüssigen Gemisches bei 160 bis 1800 C, um die Extraktion zu beschleunigen und genügend intensiv zu gestalten.
  • Vorteilhaft ist eine Arbeitsweise, bei der die zu extrahierende Polyamidschmelze in Form von Fäden oder dünnen Schichten in das im Extraktionsgefäß befindliche heiße Wasser bzw. Lösungsmittel gebracht wird.
  • Eine andere Ausführungsform der Extraktion besteht darin, daß die zu extrahierende Polyamidschmelze in dünner Schicht über Leitbleche, Siebeinsätze oder andere Vorrichtungen durch das im Druckgefäß befindliche heiße Wasser bzw. Lösungsmittel geführt wird.
  • Die Extraktion kann auch in der Art durchgeführt werden, daß die in bekannter Weise im Autoklav oder VK-Rohr hergestellte Polyamidschmelze mittels einer Pumpe oder eines Pumpensystems in ein langes, Wasser enthaltendes Gefäß gefördert wird, das auf einer Temperatur von etwa 1700 C und einem Druck von etwa 10 atü gehalten wird. Die niedermolekularen Anteile reichern sich im Wasser an, das verflüssigte extrahierte Polyamid setzt sich am Boden des Rohres ab und wird nach Verlassen des Gefäßes entweder versponnen oder aus dem Gemisch abgeschieden und in bekannter Weise zum Erstarren gebracht, wieder aufgeschmolzen und verformt. Das Verfahren läßt sich leicht kontinuierlich gestalten.
  • Eine vorteilhafte Ausführungsform zur Weiterverarbeitung der extrahierten Schmelze besteht darin, daß aus der erhaltenen Schmelze in einem beheizten Zwischengefäß nach einem für die Polymerisation üblichen Verfahren das Wasser durch Entgasen entfernt und die erhaltene Polyamidschmelze alsdann verformt wird. Die Entfernung des Wassers kann dadurch begünstigt werden, daß ein inertes Gas oder Wasserdampf durchgeleitet werden.
  • Die Schmelze wird zum Zweck der Entwässerung z. B. in einen auf 2500 C beheizten, mit einer Schleuse versehenen Kessel geleitet. Das in der Schmelze befindliche Wasser entweicht über die Wasserschleuse ins Freie, und die wasserfreie Schmelze wird nach der Entgasung in üblicher Weise versponnen. An Stelle eines Kessels kann für die Entgasung z. B. auch ein ein- oder mehrstufiges Rohr verwendet werden.
  • Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Extraktion gelingt es, Polyamide, die einen Extraktgehalt von beispielsweise 100/o aufweisen, auf jeden gewünschten Extraktgehalt bis zu 1 °/o und darunter zu bringen.
  • Es ist zwar bekannt, festes Polyamidgranulat mittels Wassers auch unter Druck zu extrahieren. Die Behandlung kann jedoch nur bei solchen Temperaturen erfolgen, bei den die stückigen Polyamide nicht zusammenbacken. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich dagegen um eine Flüssig-Flüssig-Extraktion, wodurch der Umweg über festes Granulat bzw. Schnitzel wegfällt. Es ist somit möglich, im direkten Verfahren die Polyamidschmelze zu Fäden mit sehr geringem Gehalt an niedermolekularen Verbindungen zu verarbeiten.
  • Beispiel Die im VK-Rohr in üblicher Weise hergestellte Caprolaktamschmelze mit etwa 10% wasserlöslichen Anteilen wird mittels Pumpen aus dem VK-Rohr direkt in ein mit dem VK-Rohr verbundenes und unterhalb des Spinntopfes befindliches langes Druckrohr, das zwei Drittel mit Wasser von 1700 C bei etwa 10 atü Druck gefüllt ist, gesponnen. Die Fäden durchlaufen das Wasser von 1700 C im Rohr und sammeln sich unten als Sumpf an. Beim Durchlaufen des heißen Wassers von 1700 C geht der Extraktgehalt von 10% auf 0,5 O/o zurück.
  • Die Schmelze des Polyamid-Wasser-Gemisches wird aus dem Sumpf mittels Pumpen in einen auf 2500 C beheizten Kessel, der unter Normaldruck und Stickstoflatmosphäre steht, geleitet. In dem Kessel tritt eine Entgasung dadurch ein, daß das in der Schmelze befindliche Wasser über eine Wasserschleuse ins Freie entweicht. Vom Entgasungskessel wird die wasserfreie Schmelze nach etwa 15 Minuten Entgasung kontinuierlich den Spinnstellen zugefördert. Die Fäden weisen einen Extrakt von unter 3 bis 40/0 wasserlöslichen Anteilen auf.
  • Das oberhalb des Sumpfes stehende extrakthaltige Wasser wird im Gegenstromprinzip kontinuierlich durch vorgeheiztes frisches Wasser ersetzt.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zum Extrahieren von Polyamiden mit Wasser bzw. Wasserdampf unter Druck, d a -durch gekennzeichnet, daß das Polyamid im geschmolzenen Zustand als eutektisches flüssiges Gemisch mittels Wassers bzw. Lösungsmittels oberhalb des Siedepunktes des Wassers bzw.
    Lösungsmittels, und zwar des Siedepunktes bei Normaldruck, und unterhalb des Schmelzpunktes des Polyamids extrahiert wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 766 120; britische Patentschrift Nr. 747 913.
DE1962V0023005 1962-09-08 1962-09-08 Verfahren zum Extrahieren von Polyamiden Pending DE1240657B (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE766120C (de) * 1941-06-19 1954-06-21 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Veredelung von Superpolyamiden aus ªÏ-Aminocarbonsaeuren
GB747913A (en) * 1953-07-25 1956-04-18 Thueringisches Kunstfaserwerk Process for the elimination of the unconverted polymer-forming monomers from synthetic linear high polymers

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE766120C (de) * 1941-06-19 1954-06-21 Ig Farbenindustrie Ag Verfahren zur Veredelung von Superpolyamiden aus ªÏ-Aminocarbonsaeuren
GB747913A (en) * 1953-07-25 1956-04-18 Thueringisches Kunstfaserwerk Process for the elimination of the unconverted polymer-forming monomers from synthetic linear high polymers

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